Gamsplan / 2.11.2008

DSC_9904_bearbeitet-1Im Herbst sind südseitige Anstiege schon was Feines, daher geht's diesmal ins Sengsengebirge. Die Fahrt nach Windischgarsten hat sich seit heuer um einige Minuten verkürzt, denn die zweite Tunnelröhre durch den Lainberg ist fertig. Nach gut einer Stunde beginnen wir die Tour im Rettenbachtal. Wir steigen langsam durch den Budergraben hoch, der immer wieder schöne Ausblicke bietet. Nach einer Stunde die erste Rast. Eigentlich habe ich noch keinen Hunger, aber Franz packt in aller Ruhe seine Jause aus und lässt es sich schmecken. Eigentlich hat er ja Recht, denn ausreichendes Essen ist wichtig bei längerer körperlicher Anstrengung.

Nach 2,5 Std. kommen wir zum Merkensteinbründl und gehen (leider im Schatten) nördlich um den Merkenstein herum. Bald kommen wir zum Abbruch ins Hengstkar. Der markierten Weg zur Nock geht links weiter, wir steigen aber rechts, meist entlang der Kante, zum Gamsplan (1902m) hinauf. Einige Steinmännchen markieren den richtigen Durchgang bei den Latschen, insgesamt ist der Aufstieg aber unproblematisch. Nach knapp 3,5 Stunden erreichen wir den Gipfel. Wieder eine Erstbesteigung!!! Neben dem schlichten Kreuz befindet sich auch eine Kassette mit dem Gipfelbuch. Die wenige Einträge lassen erahnen, dass der Gamsplan gegenüber der Hohen Nock eindeutig das Nachsehen hat. Dabei ist die Aussicht hier mindestens genauso beeindruckend.

Nach der einstündigen Gipfelrast beginnen wir mit der Erkundung des weiteren Wegverlaufes in Richtung Osten. Es geht zuerst etwas abwärts in eine Grube (mit Miniaturbergsee - wahrscheinlich der einzige im Sengsengebirge), dann in einer Latschengasse kurz aufwärts. Bevor es wieder abwärts geht kann man den weiteren "Wegverlauf" ganz gut erahnen, es geht steile Hänge querend zur Wagenscharte hinüber. Soweit einsehbar sind weiter unten Felsabbrüche, Ausrutschen ist also eher ungünstig.


Wir versuchen unser Glück nun direkt am breiten Grat und kommen sogar ein Stück weiter, vor dem Gamsplan Ostgipfel (Punkt 1842) ist aber Schluss. Eine tiefer Scharte macht ein Weiterkommen unmöglich. Es findet sich aber ein Ausweg in Form einer engen Latschengasse, durch die wir zum vorhin schon gesichteten Steig absteigen. Nachdem wir nun schon so nahe beim Ostgipfel sind versuche ich auch noch die Besteigung dieses Berges. Über einen steilen Schotterhang steige ich in wenigen Minuten hinauf. Oben befindet sich ein einfaches Holzkreuz aus Latschenästen und ein Steinmann. Ich mache einige Fotos und steige dann wieder vorsichtig hinunter. Franz hat inzwischen unten gewartet, ihm war der letzte Aufstieg nicht ganz geheuer.

Wir gehen dann die Querung zurück. Dabei erweist es sich als ganz hilfreich, wenn man nicht ständig in die Tiefe blickt, sondern konzentriert auf den Weg achtet. Nach einem kurzen Abstecher zum "Bergsee" steigen wir wieder zum Gamsplan (Hauptgipfel) hinauf. Die heutige Erkundung hat jedenfalls die Erkenntnis gebracht, dass eine Skitour hinüber zum Giereranger machbar ist. Die Abfahrts/Abstiegsmöglichkeit zur Giereralm werden wir ein anderes mal auskundschaften.

Fotos zur Tour