Eisiger Wind / 27.12.2008

DSC_0331kleinHeute bin ich wieder einmal mit Erwin unterwegs. Bedingt durch die etwas triste Schneesituation ist die Auswahl in OÖ leider sehr beschränkt. In den niedrig gelegenen Gebieten liegt kaum Schnee, weiter oben schaut es aber besser aus. Da uns Skitragen so gar nicht taugt bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Pistenaufstieg zu machen. Wahrscheinlich werden etwa 200 andere auch diese glorreiche Idee haben und wir sehen uns schon in Karawanen zur Wurzeralm aufsteigen.

8:30 Parkplatz Standseilbahn
Es sind schon viele Autos hier, wir müssen etwas weiter hinten parken. Der sonst übliche Wind ist heute nicht vorhanden (ob das etwas zu bedeuten hat?). Wir steigen jedenfalls als einzige mit Tourenski das erste steile Stück der Piste hoch. Weit vor uns sind 4 Tourengeher zu erkennen, hinter uns folgen mit Respektabstand zwei weitere. Soviel Ruhe haben wir eigentlich nicht erwartet.

Bei der Bergstation verlassen wir das Skigebiet und gehen nach kurzer Abfahrt zur Filzmoosalm weiter. Hier bekommen wir erstmals einen kalten Wind zu spüren, der uns den ganzen Tag ein treuer Begleiter sein wird (aber das wissen wir noch nicht). Beim sogenannten Hals verzieht sich überraschenderweise die Sonne, es wird nun empfindlich kalt. Beim Aufstieg Richtung Mitterberg befindet sich dann die einzige problematische Stelle der Tour, ein kurze schmale Querung, bei der es linker Hand etwa 10 Meter steil hinuntergeht. Normalerweise steigt man hier ohne Zittern hinüber, heute gehen wir aber kein unnötiges Risiko ein. Unter der dünne Neuschneeschicht befindet sich nämlich eine vereiste alte Skispur, die zum Ausrutschen richtig einlädt. Also Rucksack runter, Harscheisen montiert, und wir passieren diese heikle Passage wie auf Schienen.

Der Wind wird nun wirklich unangenehm, von der Sonne ist weit und breit nichts zu sehen (der Wetterbericht hat allerdings ganz was anderes versprochen). In der Hoffnung, dass der Gipfel vielleicht doch in der Sonne liegt, steigen wir langsam höher. Zwischendurch friert die Kamera kurz ein (vielleicht sollte ich sie bei Minusgraden doch in den Rucksack geben). Kurz nach 12 Uhr stehen wir beim Gipfelkreuz. Leider scheint die Sonne nur gelegentlich zwischen den Hochnebelschwaden hervor, sodass die Gipfelrast entsprechend kurz ausfällt.

Abfahrt zuerst entlang des Sommerweges Richtung Dümlerhütte, dann rechts über schöne Hänge und zwei Geländestufen zum Hals (mit Gegenanstieg). Und weil wir die Felle schon aufgezogen haben gehen wir auch noch auf den Halskogel (1656m). Von dort in schöner Abfahrt (Pulverschnee) bei Sonne zur Stubwiesalm hinunter. Da der Hang so schön war gehe ich die rund 200 Höhenmeter nochmals hinauf, während Erwin den Rückweg zur Wurzeralm beginnt. Eine halbe Stunde später stehe ich nochmals oben und kann die herrliche Abfahrt ein zweites mal genießen. Die weitere "Abfahrt" zur Wurzeralm verläuft unspektakulär, zuerst ein eher flaches Stück, dann ein kurzer total verspurter Hang, und anschließend nochmals ein kurzer Anstieg zur Widerlechnerhütte. Dort Treffe ich wieder mit Erwin zusammen und gemeinsam fahren wir auf der Piste ins Tal ab.

Trotz der widrigen Wetterverhältnisse war es eine schöne Tour mit lohnenden Tiefschneeabfahrten.


Fotos der Tour