Weiße Bäume / 15.02.2009

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Bei LWS (Lawinenwarnstufe) 3-4 ist die Auswahl an Touren bereits sehr begrenzt. Nach intensivem Mailverkehr zwecks Festlegung des Tourenziels am Vorabend fahren wir am Sonntag CO2 schonend zu fünft (Eugen, Margit, Hannes + Margit und ich) in Linz los. Ab Sattledt beginnt es waagrecht zu schneien, nach dem Speringtunnel zeigt sich aber erstmals ganz zaghaft die Sonne. Vielleicht haben wir Glück und es reißt im Laufe des Tages noch auf. In Windischgarsten verlassen wir die A9 und biegen Richtung Roßleithen ab. Hier beginnt dann die heutige Tour. Wir wollen ins Glöcklkar - für mich wieder einmal Neuland. 
 
Zuerst geht's an einer neu gebauten Halle vom Sensenwerk Schröckenfux vorbei, etwas später dann am alten Hammerwerk, das sich doch viel besser in die Landschaft einfügt. Wir folgen nun ein Stück der Pießling, die hier ganz in der Nähe ihren Ursprung hat. Die Talstation der Materialseilbahn auf die Dümlerhütte lassen wir links liegen und gehen mäßig ansteigend weiter. Etwas später verlassen wir die Forststraße und steigen steil im Wald hoch um schließlich wieder zur Forststraße zu gelangen, die in mehreren Kehren offenbar weniger steil die Höhe überwunden hat. 
 
Bis jetzt sind wir im Schatten gegangen, doch das ändert sich nun. Die ersten Sonnenstrahlen brechen zwischen den schnell ziehenden Wolken durch und tauchen die tief verschneite Landschaft in ein bezauberndes Licht. An der Grasseggeralm (1294m) gehen wir etwas unterhalb östlich vorbei. Auf etwa 1500m wird das Gelände wieder steiler, und zur Sicherheit halten wir jetzt Entlastungsabstände ein.

Kurz vorm Umkehrpunkt - Blick Richtung Windischgarsten ...



... und in die Gegenrichtung



Wenig später erreichen wir den Endpunkt der Tour auf 1700m. Ein Weitergehen wäre hier in Anbetracht der Lawinensituation unverantwortlich. Abgesehen davon ist der obere Teil des Kars mit dem steilen Ausstieg bei Neuschnee ohnehin ungangbar. Wir sind aber durchaus zufrieden mit der Situation, zumal wir unterhalb einer Wechte ein windgeschütztes Platzerl mit schöner Aussicht finden.

Nach ausgiebiger Mittagsrast mit Schneetiefenmessung und Schnappsverkostung richten wir uns für die Abfahrt zusammen. Noch schnell ein "Gipfelfoto", dann geht's im frischen Pulver wieder hinunter. Der Schnee ist extrem leicht und jeder Schwung ist pures Vergnügen. Viel zu schnell kommen wir zur Forststraße unterhalb der Grasseggeralm, die wir aber nur überqueren, um dann in einem unten schmäler werdenden Graben unser Glück zu versuchen. Für Hannes wäre es aber fast zum Verhängnis geworden, ein hinter einem Baumstumpf verstecktes Loch bremst ungewollt den eleganten Bewegungsablauf.

Den Klammberg haben wir beim Aufstieg östlich umgangen, bei der Abfahrt bezwingen wir ihn von der westlichen Seite, da dort irgendwo noch schöne Wiesenhänge sein sollen. Kurz vorm Hof "Weingart" werden wir schließlich fündig, nur die Steilheit lässt ein wenig zu wünschen übrig. Zum Abschluss geht's dann am Wanderweg ein kurzes Stück durch den Wald (hier sollte man wirklich besser wandern, der Belag wird es einem bei der nächsten Tour sicherlich danken).

Fotos zur Tour

www.nazogl.komm / 4.2.2009

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Nebel in Linz, Sonne in Windischgarsten. Das Leben ist manchmal schon ungerecht, aber heute befinden wir uns auf der richtigen Seite. Wir verlassen die Autobahn und fahren Richtung Rettenbach. Auffallend ist, dass hier praktisch kein Schnee liegt, eigenartig. Die Situation wird im schattigen Graben bei der Fahrt Richtung Koppengut auch nicht besser. Beim Blick nach oben zum Sengsengebirge wird uns aber rasch klar, dass wir hier eine schöne Wanderung machen können, mit Ski ist da aber nichts zu machen (außer wir tragen sie mindestens eine Stunde). Also Umkehr und schnell ein neues Tourenziel einfallen lassen.

Sinnvollerweise sollte man etwas höher starten und nicht gerade südseitig. Wir entscheiden uns für den Nazogl, den wir zwar schon vom Vorjahr kennen, aber das weitläufige Gebiet (Hochangern genannt) ist immer wieder einen Besuch wert.

Die Auffahrt zur Hintersteineralm geht heute problemlos, die Straße ist geräumt und vollkommen eisfrei (wegen der LKW, die hier unter der Woche verkehren). Neben der Straße liegt aber der ersehnte Schnee, und bei der Alm herrscht dann endlich Winterstimmung wie aus dem Bilderbuch.

Wir steigen durch den schattigen Gschwandgraben zur Forststraße hinauf, wo wir bei Sonne die erste kurze Rast einlegen. Für den weiteren Anstieg folgen wir dem "Angerkogelhighway" zur Aiplhütte wo wir Oberösterreich verlassen und völlig unspektakulär steirisches Hoheitsgebiet betreten. So einfach geht das.

Durch lichten Wald nähern wir uns der markanten Torkoppen, die wir im Vorjahr schon bestiegen haben. Heute gehen wir aber weiter. Auf etwa 1950m Höhe verlassen wir die Spur und gehen südlich zum Nazogl weiter. Den Gipfel kann man hier noch nicht sehen, der kommt erst zum Schluss ins Bild. Mittlerweile haben mich auch die Gämsen bemerkt und beobachten mich einige Minuten skeptisch. Dann wird es ihnen aber doch zu unsicher und sie verschwinden in den steilen südlichen Abstürzen des Nazogl.

Nach gemütlichen 3,5 Stunden erreiche ich den Gipfel, Franz geht heute etwas langsamer und kommt 15 Minuten nach mir an. Es ist windstill, wolkenlos und warm (also worldwidewonderful), so stell' ich mir einen Tag Zeitausgleich vor. Die Pause fällt bei diesen Bedingungen natürlich etwas länger aus.

Anschließend unternehme ich einen Streifzug auf dem weiten Plateau und gehe in westlicher Richtung über einige kleine Erhebungen bis ich zum Kosennspitz sehen kann. Der ist aber noch fast 900m entfernt, und ein Graben dürfte auch dazwischen liegen. Heute geht sich das nicht mehr aus, also gehe ich in einem weiten Bogen zum Angerkogel zurück. Franz hat sich inzwischen ein sonniges Rastplatzerl gesucht und auf mich gewartet. Die letzten 200m zum Gipfel gehen wir wieder gemeinsam.

In der Nachmittagssonne lässt es sich hier gut aushalten, obwohl es gegenüber Mittag schon merklich abgekühlt hat. Mit dem Fernglas versuche ich einige bekannte Gipfel in der Obersteiermark zu identifizieren, aber irgendwie schauen alle ähnlich aus. Immerhin kann ich den K3 eindeutig ausmachen (aber auch nur wegen dem markanten Hahnenkamm rechts davon).

Bevor er zu kühl wird beginnen wir mit der Abfahrt. Oben herrschen wie immer pistenähnliche Verhältnisse, besonders viel Schnee liegt aber trotz der Niederschläge in der letzten Woche nicht. Kurz vor der Aiplhütte beschließen wir eine andere Abfahrtsvariante zu nehmen, und zwar den Graben zwischen Lärchkogel und Geißfeld. Ohne Gegenanstieg gelangen wir zum Beginn des Graben. Der Schnee ist leider im oberen Teil ziemlich besch....., außerdem liegen hier einige Felsbrocken herum, die ein freies Schwingen unmöglich machen. Weiter unten, dort wo den ganzen Tag keine Sonne hinkommt, geht es besser (gelegentlich finden sich sogar kurze pulvrige Abschnitte). Jedenfalls kommen wir sturzfrei zur Forststraße hinunter und auf dieser zum Ausgangspunkt zurück.

Hier einige Fotos der Tour

Winter im Kürnbergerwald / 1.2.2009

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Der frisch gefallene Schnee und die Sonne erwecken den Eindruck eines wunderbaren Wintertages den man eigentlich im Gebirge verbringen sollte - wenn da nicht der Wind wäre. So gesehen war das fast ziellose Herumwandern im Kürnbergerwald rückblickend die richtige Entscheidung, denn auf den Bergen tobte ein heftiger Fönsturm.

Der Parkplatz beim Forsthaus ist kurz nach Mittag schon fast voll. Da die meisten aber dem Hauptweg folgen, den ich aber vermeide, bin ich bald alleine unterwegs. Zuerst gehe ich ein Stück am südlichen Waldrand bis zum Schneiderbauer, und von dort in wenigen Minuten zum Steinbruch. Hier hat vor einigen Jahren die AV Ortsgruppe Leonding einen Klettergarten erreichtet.

Weiter geht's dann weglos am Rand des Steinbruches bis zur oberen Kante hinauf. Oben treffe ich wieder auf Spuren denen ich in nördlicher Richtung folge. Da der Kürnbergerwald von einem dichten Wegenetz durchzogen ist kommt man immer wieder zu Forststraßen und Gehwegen, denen man ganz nach Belieben folgen kann. So gelange ich in einem weiten Bogen bis zur Kürnbergburg und von dort auf einem schmalen Weg zum Ausgangspunkt zurück.

Fotos