Erstbesteigung Maisenkögerl / 16.9.2009

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich einem Berg zu nähern und ihn zu bezwingen. Die fairste Art ist wohl der Gebrauch der eigenen Füße, so hat der Berg zumindest eine kleine Chance sich zu wehren.

Gesagt getan. Nach dem morgendlichen Frühstücksmüsli schwinge ich mich aufs Rad und verlasse den Großraum Linz. Angeblich pendeln täglich 90.000 Menschen nach Linz zur Arbeit, da ist es gut einmal gegen den Strom zu schwimmen. Und zum Glück gibt es einen Radweg bis nach Traun, der das Weiterkommen nicht nur erleichtert sondern auch relativ ungefährlich macht. Kurz nach Traun kommt die Traun, die mich bis Wels linkerhand begleitet. Außer einigen Fischern ist noch niemand unterwegs. Die Stadt Wels, die ich gegen 9 Uhr erreiche, scheint ebenfalls noch etwas verschlafen zu sein, was mich doch etwas wundert. Andererseits, wer fährt schon um diese Zeit am Radweg herum?

Bald komme ich nach Waidhausen, wo die Autobahn über die Traun führt. An die unmotorisierten Menschen wurde hier ebenfalls gedacht. Mautfrei (Dank an die
Asfinag) kann man auf einem breiten Fuß/Radweg, der direkt an der Autobahnbrücke verläuft, den Fluss überqueren. Der Autolärm ist nur schwach zu hören, zumal die Fahrbahnen hier in einem Tunnel geführt werden.

Da eine kleine Dosis Kultur auch nicht fehlen darf, besichtige ich die Wallfahrtskirche in Schauersberg, eine in der ursprünglichen Form erhaltene spätgotische Saalkirche (1493) mit barocker Innenausstattung mit Hochaltarstatuen von J. Seitz (1661-64) und J. Ertl (1777).

Mittlerweile befinde ich mich am R11 (Almtalweg), der sich auf Nebenstraßen sanft in Richtung Eberstalzell dahin schlängelt. Die dortige Autobahn unterquere ich direkt bei der markanten Brücke und komme so zu Untereberstal, dann nach Mittereberstal und schließlich nach Obereberstal.

Seit über einer Stunde halte ich Ausschau nach einem schönen Rastplatz (sonnig, mit Aussicht, windgeschützt, mit einer Bank zum Sitzen). Dass solche Plätze nicht wie Sand am Meer vorkommen, liegt auf der Hand. Mit mittlerweile knurrendem Magen finde ich aber dann doch einen schönen Platz. Das kleine Wartehäuschen dürfte auf Grund der bescheidenen Dimensionen eher für Schulkinder gedacht sein. Ich sitze aber trotz meiner 189cm Körpergröße relativ bequem.

Wenig später erreiche ich das Almtal und stelle fest, dass es hier einige Kleinkraftwerke gibt. Bei einem ist sogar ein
Kneippweg errichtet worden. Der Wanderweg 35, dem ich nun ein kurzes Stück folge, verläuft direkt am Flussufer bis zur ÖBB-Haltestelle "Steinbachbrücke". Mittlerweile ist es 13 Uhr und ich werfe wieder einmal einen Blick auf die Landkarte. Das (von mir) noch unbestiegene Maisenkögerl mit stolzen 945m ist bereits in greifbarer Nähe, nur eine kleine Bergwertung mit etwa 300 Höhenmeter liegt noch vor mir. In schönen Serpentinen windet sich die schmale Straße das Spielangerthal hinauf. Bei einem kleinen Parkplatz zweigt der Wanderweg ab, der mit einem schwarzen Punkt markiert ist (also schwierig). Das trifft aber nur auf die letzten Meter zu. Die schöne Aussicht am Gipfel wird mir durch zahlreiche fliegende Ameisen vermiest, etwas unterhalb ist es aber gleich besser.

Die weitere Tour in Stichworten: Rückweg zum Parkplatz, Abfahrt nach Scharnstein und auf der B 120 nach Kranichsteg. Abstecher zum Gasthaus "Franzl im Holz" (mangels Bargeld musste ich auf eine Einkehr verzichten). Weiter nach Gmunden und BBB (Bankomat, Billa, Bahnhof). Kurz vor 21 Uhr komme ich in Leonding an und habe zum Glück noch 4 km zu radeln (so schaffe ich noch einen 3-stelligen Kilometerstand).

Fotos