Spering / 29.11.2009

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1. Adventsonntag … und vom Winter ist weit und breit nichts zu sehen. Von der Temperatur her könnte es auch Anfang/Mitte Oktober sein.

Beim Aufstieg fällt mir auf, dass der Steig anscheinend wieder vermehrt begangen wird. Da und dort wurde er etwas ausgeschnitten und im unteren Teil, dort wo man früher über eine Lichtung gegangen ist, auch neu verlegt (und auch markiert). Das Jagdhaus Lackerboden, bzw. das was davon noch übrig ist, macht einen trostlosen Eindruck. Das einzige noch stehende Gebäude wird bei stärkerem Schneedruck vermutlich nachgeben.

Zwischen entwurzelten Bäumen geht’s weiter, und bald erreiche ich die Sendanlage. Ich wechsel nun auf die Nordseite und dort wird es doch etwas winterlich. Zwischen Latschen und durch lichten Lärchenwald schlängelt sich der teilweise schlecht erkennbare unmarkierte Steig (eine Abkürzung) dahin. Nach einer viertel Stunde stoße ich auf den von der Straße heraufführenden rutschigen und teilweise vereisten Wanderweg. Nach weiteren 10 Minuten stehe ich am Grat und somit wieder in der Sonne und marschiere zum Gipfel weiter. Bedingt durch den starken Fönsturm fällt die Gipfelrast heute aus. Als Alternative kehre ich im Winterraum der Sendeanlage ein. Nach der gemütlichen Jause im geheizten (!) Raum mache ich mich wieder an den Abstieg. Von Süden nähert sich langsam aber sicher eine dünne Wolkenschicht, die einen baldigen Wetterumschwung (hoffentlich mit Schneefall auf den Bergen) ankündigt.

Fotos

Traunstein / 21.11.2009

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“Vorgestern habe ich den Traunstein bestiegen! Um sechs Uhr Morgens fuhr ich von Gmunden zu Wasser ungefähr fünfviertel Stunden nach der Lanauerstiege. Wir stiegen aus und die steilen Stufen hinan … es ging trefflich, in drei Stunden waren wir droben. Welche Aussicht! Ungeheure Abgründe in der Nähe, eine Riesenkette von Bergen in der Ferne und endlose Flächen. Das war einer der schönsten Tage meines Lebens; mit jedem Schritte bergan wuchsen mir Freude und Mut.”

Nikolaus Lenau (1831) – nachdem er aus der Stadt gekommen war und zum ersten mal in seinem Leben einen Berg erstiegen hatte.

Meine Besteigung 178 Jahre später hat dreieinhalb Stunden gedauert, ich bin nicht mit dem Schiff gekommen, sondern mit dem Auto – aber der Berg ist immer noch faszinierend.

Hier sind einige Bilder.

Im Höllengebirge / 19.11.2009

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Nach einigen Jahren der “Abstinenz” möchte ich wieder einmal über den Schafluckensteig auf den Brunnkogel gehen. Da ich bei der Taferlklause starte muss ich aber zuerst zum Hint. Langbathsee gehen, also einen nicht allzu hohen Bergrücken überqueren. Am sogenannten Froschweg erreiche ich in einer guten Stunde den See, wo ich die erste Rast einlege. Es geht dann am westlichen Seeufer weiter, vorbei an einer Lawinenschneise, die vom Hinteren Spielberg bis zum See herunter führt (im Sommer war die Forststraße hier noch unpassierbar). Bald zweigt der Steig ab und nach einer viertel Stunde stehe ich beim Einstieg des Schafluckensteiges. Irgendwie sieht es heute anders aus, liegt vermutlich an den Steinlawinen, die hier abgegangen sind. Jedenfalls halte ich mich nicht lange in diesem steinschlaggefährdeten Abschnitt auf. Mit einem durchgehenden Stahlseil in der linken Hand steige ich auf dem ausgesetzten Weg vorsichtig bis zum Unterstand “Schafalm” auf. Nun beginnt der gemütliche Abschnitt, keine ausgesetzten Passagen, eine mit der Höhe immer bessere Aussicht und die Vorfreude auf das Gipfelbier heben die Stimmung beträchtlich. Welch ein Kontrast zum düster wirkenden Langbathsee.

Kurz vor 12 Uhr, also nach fast 4 Stunden stehe ich beim mächtigen Gipfelkreuz. Es ist heute ungewöhnlich mild für die Jahreszeit, wenig Wind und natürlich wolkenlos. Dazu fällt mir nur ein: “Dem Himmel so nah, der Arbeit fern, so hab’ ichs gern.”

Der zweite Gipfel des Tages ist der nahe gelegene Mathiaskogel, den man beim Abstieg leicht “mitnehmen” kann. Das kleine Gipfelkreuz steht am westlichsten Punkt des Brunnkogelmassivs, man könnte ihn auch als Vorgipfel bezeichnen.

Als dritten Gipfel besteige ich noch den Hochleckenkogel, der fast am Weg liegt. Auch hier bewährt sich wieder mein kleines Stativ, das für die Selbstauslöserfotos gut gebrauchen kann. Nach kurzer Rast gehe ich zum Hochleckenhaus weiter. Die Hütte ist natürlich längst geschlossen, nur die Bänke in einem windgeschützten sonnigen Eck sind noch vorhanden. Nach kurzer Inspektion des Winterraumes mache ich mich auf die Such nach einem in der Nähe versteckten Cache, und werde rasch fündig. Leider muss ich nun von der Sonne Abschied nehmen, denn der Weg ins Tal verläuft durchgehend im Schatten. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit komme ich zu See und hebe noch schnell den dortigen Cache im Schein der Stirnlampe (gut, dass mich bei dieser Nacht und Nebelaktion niemand beobachtet).

Nach 9 Stunden schließt sich der Kreis, eine schöne Rundwanderung geht beim Parkplatz zu Ende.

Fotos

Kogeltrilogie / 14.11.2009

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[Gamskogel / Predigkogel / Rotkogel] - das sind die Eckpunkte der heutigen Tour.

Auf der mit Schlaglöchern gespickten schmalen Straße gelangen wir zur Rettenbachalm, wo wir kurz vor 9 Uhr die Wanderung beginnen. Bereits nach wenigen Höhenmetern gehen wir in der Sonne, außerdem ist es angenehm warm. Kaum zu glauben, dass es bereits Mitte November ist. Der teilweise etwas rutschige Weg Nr. 222 bringt uns - eine Forststraße mehrmals querend - zur Wurzeralm, wo wir die erste Rast einlegen. Wer Gamaschen mit hat, legt sie hier an, denn jetzt wird es "winterlich".

Etwas oberhalb liegt die Schönalm, von der man einen wunderbaren Ausblick zum Dachstein hat. Der Weg wird nun etwas steiler, was einen raschen Höhengewinn zur Folge hat. Kurz vorm Gipfel wird es wieder flacher, und nach etwa 2,5 Stunden stehen wir am Gipfel des Gamskogel (1628 m). Nach dem obligaten Gipfelfoto steigen wir zum nahen Predigkogel (1691 m) auf. Die Gipfelrast wird durch leichte Bewölkung etwas getrübt, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tut. Gestärkt nehmen wir dann den dritten Gipfel in Angriff, den wir auf einer zwar nicht besonders ausgesetzten, aber rutschigen und unmarkierten Gratüberschreitung mit einer Gegensteigung erreichen. Nach einem kurzen Intermezzo hat sich die Sonne nun ganz versteckt, dementsprechend kurz fällt die Gipfelrast aus.

Nach einem "wilden" Abstieg stoßen wir bei der Schönalm wieder auf den Wanderweg. Die rutschigsten Passagen umgehen wir auf der Forststraße, der eine oder andere Bodenkontakt lässt sich aber doch nicht vermeiden. Die ausführliche Tournachbesprechung findet gleich an Ort und Stelle, nämlich im
Gasthaus Rettenbachalm statt.

Die Bilder der Wanderung findest du
hier.