Kremsmauer / 29.12.2009

DSC_5723_klein Nach dem schattigen Katzengraben (Tour vom 26.12.) sollte es heute ein etwas sonnigerer Graben sein, z.B. der Kaltauer Graben. Dieser führt vom Jagdhaus Tragl zur Kaltau hinauf, oder hinunter, je nach Standpunkt. Und tatsächlich scheint hier vom Beginn an die Sonne, die aber bei der Kaltau zeitweise hinter den von Westen aufziehenden Wolken verschwindet. 

Ich gehe mittlerweile mit den Schneeschuhen, die sich wieder einmal als sehr praktisch erweisen. Die an der Unterseite angebrachten Eisenzacken geben auch im steileren Gelände mit Wiesenuntergrund einen fast perfekten Halt. Entwurzelte Bäume zwingen manchmal zu kurzen Umwegen. Kurz nach der Abzweigung zum Törl tausche ich die Schneeschuhe mit den Steigeisen und stapfe langsam Richtung Gipfel weiter. Ich folge einer alten Spur, die mir aber schließlich zu steil wird. Also muss ich selber spuren, was Kraft und zeit kostet.

Bald erreiche ich die erste Seilsicherung, deren Ende wenig vertrauenserweckend lose im Schnee liegt. Aber das obere Ende hält bombenfest, und so überwinde ich diese Steilstufe fast ohne Probleme (da mir oben der Skistock entgleitet, “darf” ich die Stelle ein zweites mal aufsteigen). Die folgenden gesicherten Passagen bereiten dann keine Schwierigkeiten mehr und so erreiche ich kurz vor 13 Uhr nach drei Stunden den Gipfel. 

Das Wetter hat sich nun zunehmend verschlechtert, der Gr. Priel ist zeitweise überhaupt nicht mehr zu erkennen. Die Gipfelrast lasse ich daher lieber fallen und mache mich vorsichtig an den Abstieg. Zwei Stunden später ist die Tour beim Parkplatz wieder zu Ende. 

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Endstation / 26.12.2009

Das Tauwetter der letzten Tage hat dem wenigen Schnee im Tal ein vorgezogenes Ablaufdatum beschert. An eine Skitour ist daher nicht zu denken, also unternehme ich heute wieder einmal eine Schneeschuhtour. Beim Ausgangspunkt - Parkplatz in Brunnental – gehe ich los und tauche gleich in den schattigen Katzengraben ein.

Kein Stäubchen Schnee liegt am Weg, erst mit zunehmender Höhe tauchen vereinzelt ein paar Schneefleckerl auf. Aber nach einer Stunde ist es soweit. Auf etwa 1000 Meter Höhe ist die Schneedecke geschlossen, der Wald wird lichter und ich stehe in der Sonne. Obwohl der Weg ausgetreten ist schnalle ich nun die Schneeschuhe an, was bei den gelegentlichen (Foto)Abstechern ins Gelände ganz hilfreich ist.

Am späten Vormittag erreiche ich die Steyrerhütte, die ich aber im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lasse und Richtung Kasberg weitergehe. Ich folge einer frischen Spur und gewinne rasch an Höhe. Anfangs ist es nur mäßig ansteigend, ein ideales Gelände für Schneeschuhe. Zum Schluss wird der Hang aber ziemlich steil, was einen kräfteraubenden Anstieg in der Falllinie erzwingt, da ein Queren kaum möglich ist.

Nach einem kurzen Latschenintermezzo trennen mich nur mehr einige Meter vom Gipfel, und kurz nach 12 Uhr erreiche ich den höchsten Punkt, die “Endstation”. Ich mache das obligate Gipfelfoto und steige bald wieder ab, für eine längere Pause ist es mir etwas zu frisch.

Aber ich habe bereits ein alternatives Jausenplatzerl im Kopf. Gleich nach der Abzweigung zur Ahorn (Kirchdorferhütte) befindet sich eine Jagdhütte, die den ganzen Tag in der Sonne liegt. Und eine Bank gibt’s dort auch. Die Holzwand hat die Wärme bereits stundenlang gespeichert, und so kann ich eine gute Stunde mit traumhafter Aussicht hier verbringen.

Anschließend gehe ich noch zur nahen Ahornhütte (Selbstversorger, Schlüssel bei der Sektion Kirchdorf) und ein Stück Richtung Schwalbenmauer hinauf. Etwa 150 m unterhalb vom Gipfel endet der Besteigungsversuch im Latschendickicht. Im letzten Sonnenlicht steige ich zur Jagdhütte ab und gehe dann durch den langen Graben zum Ausgangspunkt zurück.

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Schwarzeck / 20.12.2009

DSC_5418_klein Nun ist doch der ersehnte Schnee gefallen, zwar nicht in großen Mengen, aber zum vorsichtigen Materialtesten sollte es schon reichen. Bei klirrender Kälte setzte ich mit den neuen Hagen Skiern die ersten Spuren in den pulvrigen Schnee. Die Szenerie im Bereich der Talstation der Wurzeralmbahn ist heute richtig winterlich, an den Bäumen biegen sich die Äste vom Schneedruck und die rechts neben der Piste angelegte Aufstiegsspur macht auch einen ganz frischen Eindruck. Vor dem ersten steileren Anstieg entledige ich mich der Jacke und steige gemütlich zur Wurzeralm auf. Überraschenderweise sind weder auf noch neben der Piste besonders viele Sportler unterwegs, vermutlich haben sich doch einige durch die Kälte abschrecken lassen. 

Den ursprünglichen Plan, nämlich zum Frauenkar aufzusteigen, verwerfe ich zu Gunsten eines Ausflugs ins freie Gelände. Von der Filzmoosalm steige ich zügig zum Halssattel auf, um von dort unverspurt zum Mitterberg und weiter zur Roten Wand zu gelangen. Das Unterfangen ist allerdings nicht von Erfolg gekrönt, denn bereits nach 15 Minuten wird mein Aufstiegsdrang im Latschengürtel empfindlich gebremst. Hier gibt es trotz mehrere Versuche kein Durchkommen. Abgesehen davon ist es im Schatten unangenehm frisch und der gegenüberliegende Hügel liegt in der Sonne. Also schnell zum Sattel zurück und hinauf auf den Halskogel. Und dann ist es soweit. Ich ziehe die ersten Schwünge in den pulvrigen Schnee, aber leider sind es nur 10, dann ist das Gelände zu flach. Die anschließende Abfahrt zur Stubwiesalm streiche ich aus der Erinnerung, bei jedem zweiten Schwung kann ich die Steine unter den Skiern hören. 

Aber ich gebe noch nicht auf. Der Stubwieswipfel schaut auch nicht einladend aus, aber das Schwarzeck (1537 m), das praktisch am Weg liegt, könnte gehen. Nachdem noch kein Liftbetrieb ist kann ich in weiten Kehren zügig zum Ende des Schleppliftes hinaufgehen. Der kurze Abstecher hat sich jedenfalls gelohnt. Abgesehen von der schönen Aussicht ist die Abfahrt ganz passabel. Auf der mittlerweile harten Piste gelange ich rasch ins Tal hinunter. Der Materialtest ist positiv verlaufen, Ski und Felle passen, das neue Pieps DSP konnte ich zum Glück nicht testen. 

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