K3 / 17.1.2009

DSC_1071_ausschnitt_kleinWohin fahren wir eigentlich? Zuerst einmal durch den Speringtunnel, und dann sehen wir weiter. Kurze Überlegung, ob wir den Roßarsch versuchen sollten, die Begeisterung hält sich in Grenzen. Also fahren wir auch noch durch den Bosrucktunnel, dann wird uns schon was einfallen (die Maut kostet übrigens € 4,50). Schön langsam kristallisiert sich das Triebental als ungefähres Tourengebiet heraus, also können wir noch ein wenig nachdenken.

In Trieben verlassen wir die Autobahn und kurven auf der neu erbauten Straße bergwärts. Diese befindet sich nun auf der gegenüberliegenden Seite des Tales und ist nicht mehr ganz so steil wie die alte Straße. Über die Sinnhaftigkeit der Verlegung mache ich mir in Anbetracht der gigantischen Erdbewegungen lieber keine Gedanken.

Beim "Brodjäger" biegen wir ins Vordertriebental ab und fahren bis zum Parkplatz "Bergerhube", wo die Straße endet. Wir wechseln nun das Fortbewegungsmittel und beginnen den rund drei stündigen Aufstieg zum K3 (nicht zu verwechseln mit dem K2 - den nehmen wir uns eine anderes mal vor).

Die Skiroute führt nun entlang des im Schatten liegenden Grünbach zum sonnigen Schaunitztörl hinauf, welches wir nach nicht ganz 2 Stunden erreichen. Bevor wir die letzten 250 Höhenmeter angehen legen wir noch eine kurze Rast mit Blick auf den nahen Hahnenkamm ein. Der folgende Anstieg ist dann relativ steil (mir kommt es jedenfalls so vor) und die alten Felle halten auch nicht mehr besonders gut, was sich durch gelegentliches seitliches Wegrutschen kraftraubend bemerkbar macht.

Kurz vor 12 Uhr erreichen wir den Gipfel des Kerschkernkogel (2225m). Für mich wieder eine Erstbegehung, diesmal in den Triebener Tauern. Und auch heute können wir - so wie bei den letzten Touren - eine herrliche Fernsicht genießen. Den Gr. Bösenstein kann ich eindeutig identifizieren, die anderen umliegenden Berge sind mir leider unbekannt. Ein Grund mehr, auch einmal im Sommer oder Herbst diese Gegend zu besuchen.

Da wir in einer der schönen Rinnen abfahren wollen, müssen wir zuerst ein Stück vom Gipfel in nördlicher Richtung absteigen. Etwas unterhalb finden wir einen fast windstillen Platz, den wir nicht ohne Rast so einfach links liegen lassen wollen. Außerdem hat man hier einen wunderbaren Ausblick nach allen Seiten, besonders aber Richtung Süden nach Kärnten, das heute unter eine geschlossenen Nebeldecke liegt. Ganz hinten ragen einige höhere Gipfel heraus, vermutlich sind das die Karawanken.

Dann beginnen wir die eigentliche Abfahrt (bis jetzt haben wir die Ski ja nur getragen). Über schöne freie Hänge schwingen wir unterhalb der Stellmauer die breite Rinne hinunter. Es sind zwar schon viele Spuren vorhanden, dennoch finden wir immer wieder unverspurte Flächen. Viel zu schnell kommen wir wieder ins schattige Grünbachtal. Beim Blick zurück erkennen wir, dass auch die direkte Abfahrt vom oberen Rastplatz sehr lohnend sein müsste. Entlang der Aufstiegsspur geht's dann zum Parkplatz zurück.

Anschließend noch kurze Einkehr im Gasthaus Braun.

Anmerkung: habe heute erstmals meinen neuen Rucksack verwendet (Vaude Powder 38). Hat sich bestens bewährt.

Fotos

Mythos / 13.1.2009

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Meine neuen Schneeschuhe warten immer noch auf die Erstbegehung. Nach dem Studium diverser Berichte über die Qualität dieses Produktes war für mich klar, dass ich für den Anfang nicht gleich die Überschreitung des Toten Gebirges mache, sondern eher in Zivilisationsnähe die ersten Schritte setze. Die vertraute Gegend um das Hockleckenhaus sollte es werden. 
 
Bei kuscheligen -13° gehe ich zügig vom Parkplatz beim Taferlklaussee weg. Wie erwartet steigt mit zunehmender Höhe nicht nur die Betriebs, sondern auch die Außentemperatur. Beim Aurachursprung der erste Halt. Ich montiere meine Uraltsteigeisen (erstanden beim AV-Flohmarkt um € 5,-) und spure ohne ausrutschen den steilen Hang hinauf. Solche Eisen sind schon was wert, auch wenn das Gehen - besonders bergab - erhöhte Aufmerksamkeit verlangt.

Nach 1,5 Stunden ist es soweit, ich erreiche die Grenze Schatten/Sonne und sitze 15 Min. später windgeschützt auf der Bank beim Hochleckenhaus. Die am Morgen beim Bäcker Reingruber in der Reindlmühl gekaufte Jause schmeckt hier besonders gut. Gestärkt geht's weiter, zuerst auf ausgetretenem Weg auf den Brunnkogel, und anschließend - beim Rückweg - auf den Mathiaskogel. Hier wurde 2007 ein Kreuz aufgestellt. Mein eigentliches Ziel, das Jagerköpfl, ist hier schon gut zu erkennen. Auch den geplanten Anstieg, zuerst flach dann zum Schluss etwas steiler, kann ich gut überblicken.

An geeigneter Stelle tausche ich Steigeisen gegen Schneeschuhe aus. Das Anschnallen klappt problemlos (zu Hause schon geübt). Die ersten Schritte sind dann etwas ungewohnt, man sinkt etwas mehr ein als mit den Ski. Überhaupt muss man sich bei der Routenwahl etwas umstellen. So sind beispielsweise Querungen eher problematisch, und damit auch weite Serpentinen bei steilen Hängen kaum gehbar. Da ist es schon besser, eine direkte Linie zu nehmen, was wiederum mehr Kraft kostet. Der letzte Hang vom Jagerköpfl stellt dann auch schon den Grenzbereich der Gehbarkeit dar. Hier ist man mit Ski eindeutig im Vorteil. Aber egal, ich komme auch so hinauf und kann den herrlichen Ausblick genießen.

Für den Abstieg nehme ich die sanftere Westseite und gehe auf beabsichtigten Umwegen in einem weiten Bogen zum Hochleckenhaus zurück. Bei angenehmer Nachmittagssonne, Windstille und zarten Plusgraden stoße ich mit einem
Mythos mit mir selber auf die gelungene Schneeschuhwanderung an.

Hier noch einige Eindrücke von diesem Tag

Linzer Torte / 10.1.2009

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Unten kalt, oben warm (sofern man 2° als warm bezeichnen kann), so lautet der Wetterbericht. Der Entschluss, sich nach oben zu bewegen und damit die tiefer gelegenen Kälteseen (z.B. Windischgarsten -14°) zu verlassen, viel wenig überraschend einstimmig aus.

Nach problemloser Auffahrt zur Bosruckhütte beginnen wir um 8:40 die Skitour auf den Scheiblingstein. Anfangs geht's auf der mäßig ansteigenden Rodelbahn zum Pyhrgasgatterl hinauf, wo uns bereits die Sonne empfängt (Gehzeit 50 Min.). Die warmen Jacken werden gegen Sonnenbrillen vertauscht und weiter geht's auf steirischem Hoheitsgebiet in einen Kessel, wo vor einigen Jahren eine gewaltige Lawine vom Pyhrgas heruntergekommen ist. Heute, bei Lawinenwarnstufe 1, besteht aber keine Gefahr.

Für das folgende schattige Steilstück montieren alle die Harscheisen. Fast wie auf Schienen können wir die eisige Spur nun hinaufgehen und stehen bald wieder in der Sonne am Beginn der langen Querung zur Langen Gasse. Von diesem Punkt hat man einen guten Überblick auf den weiteren Verlauf des Anstiegs. Der Gipfel scheint nicht allzu weit entfernt zu sein. Der Schein trügt aber. Die Luftlinie bis zum Gipfel beträgt exakt 2km, und 600 Höhenmeter sind auch noch zu überwinden. Tatsächlich werden wir aber bis zum Gipfel rund 3,4 km zurücklegen und dafür noch zwei Stunden benötigen. Das wissen wir aber noch nicht und gehen gut gelaunt bei milden Temperaturen und wenig Wind unter den Südabstürzen des Gr. Pyhrgas weiter. Das Gelände steigt nur leicht an und erst später, kurz vor der Langen Gasse, wird es etwas steiler. Mit zunehmender Höhe wird die Aussicht immer besser, Dachstein, Grimming, Bosruck usw. sind eindeutig auszumachen. Lediglich bei der Seekoppe gehen die Meinungen etwas auseinander (aber was sind schon ein paar Kilometer). Die Lange Gasse ist wie erwartet abgeblasen und vereist. Aber mit so wenig Schnee haben wir nicht gerechnet.

Das Skidepot erreichen wir um 12 Uhr. Die letzten 120m zum Gipfel gehen wir dann ohne Ski, zu viele Steine sind heraußen. Ich verwende zum Üben wieder einmal die Steigeisen, was zwar nicht notwendig gewesen wäre, aber tragen hätte ich sie ohnehin müssen. Und wenn schon, dann wenigstens an den Füßen. Den Scheiblingstein erreichen wir geschossen nach gut 3,5 Stunden, was bei neun Personen keine Selbstverständlichkeit ist. Nach der obligaten Zirbenverkostung zaubert Regina, die erstmals dabei ist, eine Linzer Torte aus dem Rucksack. Heute geht's uns gut! (hoffentlich geht sie wieder einmal mit).

Abfahrt: der obere Teil der Langen Gasse ist ein Sucherei von halbwegs steinlosen Fleckerl zum Abrutschen, weiter unten wird es aber besser. Wie auf einer gut präparierten Piste schwingen wir ohne Steinkontakt bis etwa 1750m hinunter. Auf einem kleinen Hügel mit herrlicher Aussicht machen wir dann noch eine Rast, vernichten die letzten Jausenreste und beobachten einige Wagemutige, die an kurzen steilen Hängen das Abfahrtsglück suchen.

Ausgeruht nehmen wir den nächsten Teil der Abfahrt in Angriff. Nach eine Querung folgt eine kurze Abfahrt zur Forststraße. Dann heißt es nochmals die Felle aufziehen und gemütlich zum Pyhrgasgatterl aufsteigen. Hier verabschieden wir uns wieder von der Sonne, die uns freundlicherweise den ganzen Tag begleitet hat. Für die letzte Abfahrt bis zur Bosruckhütte benötigen wir auf der griffigen Rodelbahn noch 6 Minuten. Ausklang der Tour - wie schon so oft - beim Grunder.

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Hochschwung / 3.1.2009

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Da im Vorjahr bei dieser Tour das Wetterglück nicht auf meiner Seite war, starte ich 2009 einen neuerlichen Versuch. Gemeinsam mit Reinhard uns Margit beginnen wir den Aufstieg bei wenig Schnee (im Gesäuse war letzte Woche jedenfalls mehr vorhanden - zumindest im Tal). Nach dem kurzen Tragestück vom Parkplatz bis zur Auffahrt zum Gschwandtner geht' bei eisiger Kälte in den Wald hinein.

Wenig Unterlage und die teilweise harte Spur erfordern hier bereits erhöhte Aufmerksamkeit. Für das Auspacken der Harscheisen bin ich aber doch zu bequem, es geht aber auch "ohne" ganz gut. Es folgt der lange Aufstieg auf bestens geräumten Forststraßen, wobei wir uns mehrmals die Frage stellen, wer hier eigentlich herum fährt (möglicherweise ist es für die Wildfütterung, befinden wir uns doch im Gebiet des "Forstgut Flick").

Nach über zwei Stunden Schattendasein kommen wir am Beginn des langen Gipfelhanges endlich in die Sonne. Und damit steigt nicht nur die Stimmung, sondern auch die Sichtweite. Nach und nach tauchen viele bekannte, und noch mehr unbekannte Gipfel auf. Vor dem letzten etwas steileren Aufstieg montiere ich dann doch noch die Harscheisen, zumal ich sie ja sowieso tragen muss - entweder im Rucksack oder auf den Ski.

Am Gipfel dann das erwartete Gedränge. Man merkt, dass der Hochschwung ein einfacher Skiberg mit super Aussicht ist. Und anders als vor einem Jahr ist der Himmel tiefblau und wenig Wind. So geht sich sogar noch eine kurze Rast etwas weiter unten aus.

Die Abfahrt ist besonders im oberen Teil sehr hart. Leider hat Reinhard bei seiner Bindung Vereisungsprobleme, wahrscheinlich wird ein Materialwechsel notwendig werden. Im Wald (mittlerer Teil) herrschen dann fast pistenähnliche Verhältnisse - sehr angenehm nach dem eisigen oberen Teil. Das letzte Stück im Wald ist dann wieder etwas härter. Anschließend gemütliches Schwingen zur Straße und mit etwas Stockeinsatz bis zum Parkplatz.

Tournachbesprechung beim Grobbauer.

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