Pulver !!! / 31.1.2010

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Das Warten hat ein Ende !!!

Bei mittelmäßigem Wetter stapfen die 3M (Margit, Martin, Michael) und ich zur Bärenalm hinauf. Die schon seit Jahren aufgelassene Skipiste verspricht ein optimales Abfahrtsvergnügen, wenn da nicht die Zäune wären. Diese wurden im Zuge eines Aufforstungsprojektes errichtet und zwingen zum teilweise Ausweichen auf den Wanderweg. Zum überwiegenden Teil kann man aber immer noch die alten Pisten benutzen.

Kurz vor der Bergstation eines aufgelassenen Liftes zweigt der Weg nach rechts (südlich) in den Wald ab um nach einer langen Querung bei der Peterhoferalm wieder in freies Gelände zu münden. Davor gilt es aber noch eine Wechte zu überwinden, was heute kein Problem darstellt. Bald erreichen wir die Jagdhütte Bärenalm auf 1626m Höhe, wo der anstrengendste Teil der Tour beginnt. Durch tiefen Neuschnee heißt es nun abwechselnd Spurarbeit leisten. Der ursprüngliche Plan, vorerst bis zur Türkenkarscharte zu gehen, wird bald verworfen, schließlich wollen wir ja nicht nur im Schnee wühlen sondern auch eine Abfahrt machen.

An geeigneter Stelle zweigen wir Richtung Hirscheck ab und kämpfen uns zwischen Latschen und Felsbrocken bis auf 1861m hinauf. Der weitere Anstieg zum Gipfel ist nicht nur steil, sondern bringt auch abfahrtstechnisch nichts. Daher beenden wir hier den Aufstieg und bereiten uns für die Abfahrt vor. Und diese entschädigt dann für die Mühen des Spurens.

Durch den unverspurten lichten Lärchenwald schweben wir förmlich zur Jagdhütte hinunter. Nach einem kurzen etwas abgeblasenen Abschnitt folgt nochmals ein Pulvertraum, der bei der Querung leider sein Ende findet. Es folgt nun der weniger ansprechende Teil der Abfahrt, was sich beim Aufstieg schon irgendwie abgezeichnet hat. Unter lockerem Schnee hinterlistig versteckte Steine stellen eine Belastungsprobe für den Belag dar, bei der es nur einen Sieger geben kann. Dessen bewusst siegt die Vernunft und so ist ab der Hälfte Skitragen angesagt, was zeitlich wahrscheinlich kein besonderer Verlust ist.

Die abschließende Abfahrt über die aufgelassenen Pisten ist nun schon mehr verspurt, was das Vergnügen aber kaum mindert. Die kurze Waldpassage (wegen der Zäune) ist zum Glück steinfrei und nach überqueren der letzten nicht gestreuten Straße können wir bis zum Kofferraum hinunter schwingen – so hab ich’s gern.

Bilder

Video 1

Video 2

Stammtisch auf der Zellerhütte 23.1.2010

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So könnte die Arbeitswoche öfter enden!!!

Um 14 Uhr verlasse ich gemeinsam mit Hannes und Margit das nebelige Linz mit Ziel Vorderstoder. Beim Schafferteich (immer noch nebelig) beginnen wir den knapp zweistündigen Aufstieg zur Zellerhütte. Auf etwa 1500 Meter Höhe lichtet sich der Hochnebel und wir können nicht nur den Mond, sondern auch die aus dem Nebelmeer herausragenden Gipfel der Prielgruppe sehen. Einige Minuten später treten wir in die gemütliche Gaststube der Zellerhütte ein. Nach und nach kommen auch die anderen Stammtischler und nach dem ersten isotonischen Getränke wird auch schon das Abendessen serviert. Die Zeit vergeht wie im Flug und kurz nach Mitternacht bewältigen die Letzten den mit einem Fixseil gesicherten Aufstieg ins Hochlager im ersten Stock.

Morgenstund hat Gold im Mund – gerade noch kann ich den Sonnenaufgang bei der gegenüberliegenden Spitzmauer fotografieren. Wir befinden uns heute auf einem ***** Logenplatz: unter uns dichter Nebel, über uns der wolkenlose Himmel. Rasch sind alle nach dem Frühstück startklar, manche mit Schneeschuhen ausgerüstet, andere gehen unten ohne (rückblickend war die Schneeschuhvariante wohl die bessere Wahl).

Noch im Schatten steigen wir die ersten 200 Höhenmeter zum Schallerkogel hinauf, wo wir auf die ersten Sonnenstrahlen treffen. Der weiter Anstieg zum Lagelsberg führt zwischen Latschen zum flachen Gipfel hinauf, auch hier ist der Schneemangel offenkundig. Die “unten ohne” Geher lassen diesen Gipfel aus und nehmen den direkten Weg zum Warscheneck, werden aber bald wieder eingeholt. Hier sind die Schneeschuhgeher eindeutig im Vorteil, nur weiter oben, wo es abgeblasen und eisig ist, holen die anderen wieder etwas auf.

Um die Mittagszeit stehen dann alle am Gipfel, die Stimmung ist genauso prächtig wie die Aussicht. Am Südostgrat arbeitet sich eine kleine Gruppe zum Gipfel herauf, mir wird schon beim bloßen Zusehen ganz anders. In der Zwischenzeit hat Lampi sein Flugzeug startklar gemacht und hebt nach einem kurzen Sprint problemlos ab um 20 Minuten später sicher im Tal zu landen. Wir aber haben noch 1500 HM Abstieg vor uns, den einige mittels Rutschblattl beschleunigen.

Fotos

Einsames Hintergebirge / 16.1.2010

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Da die derzeitige Schneelage eine Skitour im Raum OÖ nicht zulässt, sind Franz und ich diesmal tief ins Hintergebirge vorgedrungen.

Im Lumplgraben beim sog. Pleißahäusl beginnen wir die Wanderung. Ich habe vorsorglich auch die Schneeschuhe mit, die aber – rückblickend betrachtet – nicht notwendig gewesen wären. Unser erstes Ziel, die Gschwendtalm, erreichen wir nach einer schwachen Stunde Aufstieg durch dichten Mischwald. Die Alm liegt wunderschön auf einem kleinen Hochplateau mit südlicher Ausrichtung. Wasser dürfte hier ausreichend vorhanden sein, denn auch heute plätschert aus dem Brunnen bei der Hütte das kühle Nass.

Hinter der Hütte wird es steiler und vor lauter Schauen verfehlen wir auch gleich einmal den markierten Weg. Egal, wir kommen auch so nach einem kurzen Umweg zur Jagdhütte unterhalb des Gamssteins. Eine steile Wiese müssen wir nun noch aufsteigen, dann stehen wir am ersten Gipfel unserer Tour. Die letzten Schleierwolken haben sich nun auch aufgelöst und so strahlt die Sonne von einem blitzblauen Himmel.

Laut Karte müssen wir nun wieder etwas absteigen, was grundsätzlich stimmt. Allerdings liegt vorher noch das Gamsstein Köpfl am Weg, das wir nach einem kurzen Gegenanstieg erreichen. Erst jetzt geht es bergab, und zwar gleich ziemlich steil. Spuren sind keine vorhanden, an Hand der Markierung ist die Wegfindung aber unproblematisch. Ein kurzes felsiges Stück ist sogar mit einem Drahtseil versichert. Bei der Blaulucke ist der tiefste Punkt erreicht und es geht nun wieder aufwärts. Wir befinden uns übrigens auf dem Kalkalpenweg, der durchgehend markiert von St. Pankraz bis ins Ennstal führt.

Der kurze Anstieg zur Ennser Hütte ist rasch geschafft. Windgeschützt lässt es sich hier herrlich rasten, was wir aber erst beim Rückweg ausgiebig tun. Ich schnalle mir nun die Schneeschuhe an und gehe zügig Richtung Almkogel. Durch die Krallen an der Unterseite rutsche ich nun bedeutend weniger, außerdem macht es Spaß mit den großen Tellern an den Beinen durch den Schnee zu stapfen.

Am Kamm zwischen Brunnbacheck und Almkogel empfängt uns dann ein eisiger Wind, der am Gipfel an Stärke noch zunimmt. Wir genießen nur kurz die Aussicht, dann geht’s entlang der Aufstiegsspur wieder hinunter zu Ennser Hütte. Auch hier fällt die Rast nur kurz aus, denn es liegt noch ein weiter Weg vor uns.

Der steile Anstieg zum Gamsstein (rund 200 Höhenmeter) kostet noch einmal viel Kraft, aber dann haben wir es geschafft. Kurz vor 16:30 Uhr stehen wir wieder oben und kommen so gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang hinter dem Sengsengebirge.

Ab nun geht es nur mehr bergab, vorbei an der bereits in der Dämmerung liegenden Gschwendtalm und anschließend durch den bereits finsteren Wald zum Pleißahäusl.

Fotos

Das neue Jahr fängt ja gut an … / 3.1.2010

 

Nach erfolgreicher Lösung des kniffligen Sudoku der Samstagnachrichten (… ich habe heute ja genug Zeit) fahre ich nach Spital am Pyhrn und parke wie zuletzt am Tourengeherparkplatz, der sich rechter Hand kurz nach der Standseilbahn befindet. Heute will ich einmal den etwas längeren Anstieg durch den Gipsgraben versuchen, sofern er nicht gesperrt ist. Und es befindet sich tatsächlich kein Verbotsschild am Beginn des Grabens. Eigentlich hätte es heute eine gemütliche Sonntagstour mit etwa 1000 Höhenmeter werden sollen, aber dann kam alles ganz anders. Aber der Reihe nach.

Es ist ein angenehmes Bergaufgehen, und nach etwa 20 Minuten erreiche ich freieres Gelände. Hin und wieder schimmert es bereits blau durch die Wolkendecke. Und in der Nacht dürfte es gar nicht so wenig geschneit haben.

Bei der Kreuzbauernalm raste ich bereits in der Sonne, so ein warmer Tee ist schon etwas Feines.

Mein erstes Tagesziel soll das Wurzerkampl sein. Aus diesem Grund folge ich einer frischen Spur in der vermeintlich richtigen Richtung, was sich aber nach dem Verlust einiger Höhenmeter als krasser Irrtum herausstellt. Die Spur führt zum sog. Firnhang, auf dem man nach meiner Einschätzung zur Gameringalm abfahren kann. Also wieder zurück, einige Meter aufsteigen und dann stehe ich bei der Bergstation des Sesselliftes. Von hier kommt man theoretisch auch auf den Gipfel, praktisch aber nicht, denn dieser Aufstieg ist seit Dez. 1983 während des Winterbetriebes gesperrt. Egal, es gibt ja noch andere Gipfel, z.B. den Kreuzbauernspitz (1657m), den ich in wenigen Minuten erreiche.

Über den Gscheidriedel gelange ich mit Höhenverlust zur Skipiste und treffe dort mit Thomas zusammen. Gemeinsam gehen wir zügig zum Frauenkar hinauf. Auf meine Frage, wohin er eigentlich geht, antwortet er nur knapp: Warscheneck. Leicht irritiert – es ist ja bald halb eins – frage ich nach. Über den Skilehrerweg (von dem hab’ ich schon mal was gehört) kommt man relativ rasch auf den Gipfel. Meine Neugierde ist geweckt und ich gehe ein Stück mit, aber nur bis zur Seilsicherung (hab ich mir gedanklich vorgenommen).

Thomas macht eine angenehme Spur und vorsichtig (mit Entlastungsabständen) steigen wir auf. Im oberen Brunnsteinerkar wird das Gelände aber so steil, dass wir die Ski am Rucksack befestigen und uns nun wie die Wühlmäuse zur Seilsicherung hinauf kämpfen. Der schwierigste Teil kommt aber erst. Das Stahlseil vermittel zwar Sicherheit, mit den Handschuhen ist das Festhalten aber gar nicht so einfach. Einige Trittstifte erleichtern gleich am Anfang das Aufsteigen, aber mit den klobigen Skischuhen und dem schweren Rucksack kommt keine wirklich entspannte Stimmung auf.

Nach geschätzten 30 Meter ist der Spuk vorbei, wir kommen in einfacheres Gehgelände und schnallen die Ski wieder an. Der Wind nimmt nun wieder zu, die Sicht ist nicht berauschend. Mühsam steigen wir über eine Schneewechte auf den Sattel, der zum Gipfel führt. In Anbetracht der schlechten Verhältnisse und der vorgerückten Stunde (es ist bereits nach halb drei) beschließen wir nicht mehr weiter zu gehen. Etwa 15 Minuten trennen uns vom Gipfel, aber wir müssen ja auch noch die schwierige Seilpassage hinunter und dann ins Tal abfahren.

Wir machen noch schnell ein paar Fotos und fahren dann zur Seilpassage ab. Dann nochmals Ski auf den Rucksack und konzentriert absteigen. Der Abstieg geht dann wesentlich einfacher als ich erwartet habe. In der Folge gehen sich einige schöne Schwünge aus, und im schönsten Nachmittagslicht erreichen wir die präparierte, aber unbenutzte Skipiste (heute war kein Liftbetrieb). Zügig fahren wir zum Linzerhaus ab und nach einem kurzen Gegenanstieg ins Tal hinunter.

Fazit: auch ohne Gipfel eine super Tour. Nur die 1763 Höhenmeter werde ich wohl noch einige Tage spüren.

Fotos