Westfalenhaus ... Ausklang / 21.3.2010


Heute ist unser letzter Tag. Nach dem Frühstück stehen wir wie gehabt um 8 Uhr abmarschbereit vor dem Westfalenhaus. Unser Ziel ist die Schöntalspitze, die man bereits beim Weggehen gut sehen kann.
 
Es geht gleich steil bergauf was bei den herrschenden Bedingungen nicht ganz unproblematisch ist. Zur Sicherheit halten wir größere Abstände ein. Weiter oben nimmt die Steilheit kurz ab, gerade recht um etwas Luft zu holen vor der langen immer steiler werdenden Rinne, die zur Zischgenscharte hinaufführt.
 
Etwa auf halber Höhe reicht es mir, so ein steiles Gelände taugt mir einfach nicht. Und außerdem ist oben noch eine leichte Felskraxlerei notwendig um auf den Gipfel zu kommen, was ich schon überhaupt nicht haben muss.

Das Abfellen gestaltet sich bedingt durch die Steilheit dann schwieriger als erwartet, besonders Kristin hat so ihre Probleme. Beim Abschnallen der Ski bricht sie gleich bis zur Brust in ein Loch (so eine Art Randkluft) ein. Zum Glück habe ich einen halbwegs festen Stand und kann sie vorsichtig wieder herausziehen.

Bei der Abfahrt nehmen wir den Hüttenhund, der uns bis hierher gefolgt ist, wieder mit. So richtig will er aber nicht zum Herrl, wahrscheinlich spürt er schon das bevorstehende Donnerwetter. Gegen Mittag erreichen wir wieder das Westfalenhaus und fahren anschließend vorsichtig ins Tal hinunter. Bei der Materialseilbahn nehmen wir das Gepäck wieder auf und skaten die letzten Kilometer zum Parkplatz in Lüsens hinaus.

Wohlbehalten erreichen dann alle 17 Teilnehmer den Ausgangspunkt.

Noch eine kurze Statistik:

Halbpension (ohne Übernachtung) kostet EUR 27,-
Übernachtung im 4-er Zimmer EUR 13,-
Dusche EUR 2,50

Insgesamt habe ich in den 5 Tagen rund 5300 Höhenmeter im Aufstieg bewältigt und etwa 54 km zurückgelegt (Aufstieg und Abfahrt).

Fotos

Winnebacher Weisskogel / 20.3.2010

Nach den gestrigen 1400 Höhenmeter sollte heute wieder etwas gemütlicher werden. Der Winnebacher Weisskogel dürfte dafür gut geeignet sein, sind es doch laut Beschreibung nur knapp über 900 Höhenmeter. Und außerdem sparen wir uns die Abfahrt in den Talboden, denn es geht gleich bei der Hütte ziemlich steil Richtung Westen hinauf zum Ochsenkar, wo es wieder bedeutend flacher wird.
 
Bereits am Vormittag brennt die Sonne erbarmungslos auf uns herunter, da ist die aufziehende leichte Bewölkung gar nicht so unangenehm. Erst kurz vorm Winnebachjoch wird es steiler, und endlich machen wir auch etwas Höhe. Nach dem Joch auf 2782 m Höhe ändern wir die Richtung auf Nord und steigen zum Weisskogel Ferner hinauf, auf dem es in einem weiten Bogen nach Westen zu einer kleinen Einschartung hinauf geht (Skidepot).
 
Von hier sind es nur mehr einige Minuten bis zum Gipfel, auf den ich aber heute verzichte. Die steile Spur gefällt mir nicht, und Ausrutschen im steilen Gelände sollte tunlichst vermieden werden. So endet meine Tour eben auf 3160 m, was ja auch nicht so übel ist.

Gemeinsam mit Nici, die auch nicht am Gipfel war, fahre ich bei super Bedingungen (Pulver) zum Winnebachjoch hinunter. An geeigneter Stelle wollen wir eine Pause einlegen. Im Ochsenkar werden wir schließlich fündig. Mittlerweile haben sich die Wolken wieder aufgelöst und die Sonne strahlt vom makellos blauen Himmel.
 
Nachdem ich sämtliche Müsliriegel gegessen und den gesamten Tee ausgetrunken habe, werde ich unruhig. Das nur Dasitzen wird mir schnell zu fad, und so beschließe ich nochmals ein Stück hinauf zu gehen. Aus dem Stück werden schließlich 1,5 Stunden, denn ich gehe bis zum Skidepot hinauf (also insgesamt über 1500 Höhenmeter).

Der Lohn der Anstrengung: eine tolle Aussicht und eine lange Abfahrt.

Fotos

Längentaler Weisser Kogel / 19.3.2010

Heute wollen wir den Längentaler Weisser Kogel besteigen. Wir beginnen die Tour wie am Vortag mit einer kurzen Abfahrt zum Talboden. Bei der Abzweigung zum Seeblaskogel gehen wir aber geradeaus weiter und gelangen so zum Längentaler Ferner, dem wir in einem langen Rechtsbogen bis zum felsigen Gipfelaufbau folgen.
 
Die letzten Meter legen wir wieder ohne Ski zurück. Nach und nach kommen dann alle auf den Gipfel, wobei der zeitliche Abstand auf Grund der Beengtheit beim Kreuz ohnehin kein Fehler ist.

Die Aussicht nach allen Richtungen ist mit Worten kaum zu beschreiben, Gipfel an Gipfel eingebettet zwischen Gletschern so weit das Auge reicht, so schön ist Österreich!

Dann die Abfahrt. Oben hart und steil, aber schon nach wenigen Metern spüre ich den Pulverschnee unter den Skiern. Fast schwerelos schwinge ich zum vereinbarten Treffpunkt (ein markanter Felsen am Rande des Gletschers) hinunter.
 
Die Mittagrast bei fast frühlingshaften Temperaturen haben wir uns nun verdient. Genüsslich sitzen wir in der Sonne und beobachten unsere Abfahrtsspuren. Es ist kurz nach 12 Uhr und beim Blick zum Gipfel wird mir schnell klar: da geh’ ich noch einmal hinauf.
 
Die Bequemlichkeit hat verloren, also wieder auffellen, Skischuhe öffnen, Gewand verstauen und langsam losgehen. Und weil’s so schön ist gehe ich auch noch die letzten Meter zum Kreuz hinauf. Die Sicht ist jetzt sogar noch besser als am Vormittag. Ich mache einige Panoramaaufnahmen und dann geht’s wieder hinunter.
 
Beim Rastplatz treffe ich mit Tom und Klaus zusammen und gemeinsam fahren wir am großteils noch unverspurten Längentaler Ferner bis zum Talboden hinunter. Der kurze Aufstieg zur Hütte kostet nochmals viel Schweiß, was aber eine gute Begründung für die anschließende Flüssigkeitszufuhr ist.

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Seeblaskogel / 18.3.2010


Auf Grund der ausgezeichneten Wetterlage besteigen wir heute gleich den skiläuferisch großartigsten Berg, den Seeblaskogel (3235 m). Nach dem obligaten Piepstest gelangen wir nach einer kurzen Schrägfahrt zum 100 m tiefer gelegenen Talboden, wo der eigentliche Aufstieg beginnt.

Vorerst geht es nur mäßig ansteigend in südlicher Richtung bis zur Abzweigung zum Seeblaskogel. Nun halten wir uns westlich uns gelangen über einen steilen sonnigen Hang zum Grünen Tatzen Ferner hinauf. Das Gelände wird nun wieder etwas flacher und der Gipfel ist bereits in der Ferne zu sehen. Doch der Schein trügt gewaltig. Die Spur wird optisch kaum merkbar immer steiler, das Ziel scheint aber nicht näher zu kommen.
 
Die Höhe macht sich nun auch bemerkbar, aber schließlich ist es doch geschafft, das Skidepot unterhalb des Gipfels ist erreicht. Nun folgt noch ein kurzer, etwas luftiger Anstieg zum höchsten Punkt auf 3235 m Höhe. Eine traumhafte Aussicht nach allen Seiten empfängt mich beim Gipfelkreuz. Es ist fast windstill und nicht kalt, einfach herrlich.

Nach dem vorsichtigen Abstieg zum Skidepot kommen wir in den Genuss einer unverspurten Abfahrt den Grünen Tatzen Ferner hinunter. Dort wo es wieder etwas flacher wird legen wir eine längere Rast ein, genießen die Aussicht, die Jause und gut gekühlten Sekt (wir haben heute ein Geburtstagskind unter uns, und das muss natürlich gefeiert werden). Am frühen Nachmittag geht’s teilweise steil wieder zum Längentaler Bach hinunter und anschließend flach weiter. Noch einmal auffellen und nach 20 Minuten stehen wir wieder vor unserer Unterkunft.

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3000er Luft / 17.3.2010


Die bisherige Tourenbilanz schaut im Vergleich zum Vorjahr etwas dürftig aus, also höchste Zeit die Statistik etwas zu verbessern. Und damit was weitergeht sollen es gleich fünf Tage sein. So beginne ich am 17.3. mit 16 Gleichgesinnten den zweistündigen Aufstieg zum Westfalenhaus. Das Gepäck lassen wir uns mit der Seilbahn transportieren, ein kurzes Stück bis zur Talstation müssen wir die Ausrüstung aber selber tragen.
 
Am späten Nachmittag erreichen wir die gastliche Hütte des DAV, die von Rinaldo di Biasio bewirtschaftet wird. Nach dem Beziehen der Zimmer beginnt bereits der kulinarische Teil des Abends in Form eines vorzüglichen dreigängigen Abendessens (was sich auch an den folgenden Tagen nicht ändern wird).

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Es weihnachtet sehr … / 7.3.2010


… könnte man glauben, wenn man vom Pyhrnpass zum Lahnerkogel aufsteigt. Frisch verschneit präsentiert sich der Wald heute von seiner schönsten Seite. Allerdings hätte der Winter diese Vorstellung etwas früher machen sollen, z.B. im Dezember. Aber egal, auch im März sind Pulverschneeabfahrten etwas Feines.

Der Aufstieg vom Pyhrnpass bis zum Lahnerkogel dauert 2¼ Stunden. Abwechselnd begleiten uns Sonne, Wolken und leichter Schneefall, wobei diesmal die Sonne dominiert. Überraschenderweise ist heute nur wenig Wind zu spüren, eine Seltenheit auf diesem Berg, der besonders im oberen Bereich oft abgeblasen ist.

Abfahrt: 900 Höhenmeter Pulverschnee (oder sind das jetzt Tiefenmeter?), nur oben etwas pappig und latschendurchsetzt, so schön hab ich diesen Berg noch nie erlebt.

Bilder gibt’s hier.