Ruinenrunde I / 22.8.2010


Tourenplanung im Jahre 2010:

ich markiere auf der digitalen Karte eine mir fahrbar erscheinende Route, schau mir dann das Höhenprofil und die Kilometer an und wenn das halbwegs passt, wird der GPS-Track auf das Gerät überspielt. Soweit die Theorie, in der Praxis ergeben sich dann aber doch manchmal ungeplante Änderungen.

Vom Ausgangspunkt in Pabneukirchen starte ich im Uhrzeigersinn die "Ruinenrunde". Von der verfallenen Burg Klingenberg, die ich gleich zu Beginn erreiche, habe ich erstmals einen wunderbaren Ausblick und kann in der Ferne eine weitere Festung erkennen, die eigentlich nicht auf meiner geplanten Strecke liegt. Ein Blick auf die Karte und das Objekt ist identifiziert. Es ist die Ruine Ruttenstein, 6,2 km Luftlinie entfernt. Kurzfristig plane ich um und nehme "Kurs" auf diese alte Burg. Typisch fürs Mühlviertel werden dann daraus fast 15 km Strecke und 420 Höhenmeter.

Es geht dann weiter über Mötlas zum Wackelstein und einige Kilometer bergab nach Königswiesen, und dann ebenso lang wieder bergauf bis nach Ottenschlag. Der geplante Abstecher ins Niederösterreichische zum Klausteich geht sich zeitlich aber nicht mehr aus. Kurz nach St. Georgen am Walde verlasse ich die vorwiegend von Motorrädern stark befahrene Hauptstraße und radle in einem weiten Bogen teils auf Wald -u. Feldwegen nach Pabneukirchen zurück.

Die abendliche Analyse am PC hat dann Folgendes gezeigt:
Geplante Route: ca. 60km und ca.1300 Höhenmeter
tatsächliche Route: 58 km und 1500 Höhenmeter

Bilder

Bräuningzinken / 10.8.2010


Dieser Gipfel steht ein wenig im Schatten des viel bekannteren Loser. Also ein Grund mehr ihn zu besteigen. Die ersten 10 Minuten gehen wir vom Parkplatz auf einem Trampelpfad zum Augstsee und folgen dann einem schmalen Wanderweg Richtung Bräuningalm. Sobald der See außer Sichtweite ist sind wir alleine. Die auf einer Tafel angegebenen zwei Stunden bis zum Gipfel schrecken anscheinend viele ab.

Nach der Alm, die etwas tiefer als der Augstsee liegt, geht’s in einem weiten Bogen zum Sattel zwischen Greimuth und Bräuningzinken hinauf. Jetzt können wir auch den steilen Gipfelhang gut einsehen, wo sich der Weg zwischen den Latschen hinauf schlängelt. Nach etwas weniger als zwei Stunden erreichen wir dann das schiefe Kreuz am Bräuningzinken. Keine schlechte Zeit für eine untrainierte Anfängerin. Das langsame aber gleichmäßige Gehen hat sich also bezahlt gemacht.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast (mit musikalischer Untermalung durch einen Ausseer Flötenspieler) gehen wir zum Augstsee zurück. Der Ausklang findet dann aber nicht in einem Gastgarten statt, sondern bei einer gemütlichen Bootsfahrt am Traunsee.

Fotos

aqua alta … / 8.8.2010



… kennt man normalerweise nur von Venedig, aber auch in unseren Breiten kann es ganz schön feucht sein, besonders wenn es am Vortag pausenlos geregnet hat.


Bei schönem Sommerwetter radle ich wieder einmal auf den Lichtenberg. Im Wald ist der Weg ziemlich ausgewaschen, weiter oben rinnt das Wasser in kleinen Bächen auf der Straße daher. Für die Rückfahrt nehme ich die Strecke über die Koglerau nach Ottensheim. Derzeit ist die Überfahrt beim Kraftwerk aber nicht möglich, also übersetze ich mit der Donaufähre den Strom, der schon wieder viel Wasser führt.

Fotos

Der höchste Pass in OÖ ... / 1.8.2010

... ist nicht der Pötschen/Pyhrn oder Hengstpass, sondern der Koblbergpass. Und der befindet sich überraschenderweise im Mühlviertel.

Ich beginne die Radtour einige Kilometer östlich von St. Oswald b. Freistadt zwischen Holzmühle und Amesreith und folge der Markierung des Europäischen Fernwanderweg E 8 der hier ident mit dem 170er ist. Auf Feld -u. Waldwegen überquere ich die sog. Mühlviertler Alm, die Asphaltabschnitte sind eindeutig in der Minderheit. Nach der Wahlmühle folgt dann eine kurze Schiebestrecke die aber bald wieder in einen schönen Forstweg übergeht.
 
Gegen Mittag erreiche ich Liebenstein, ein verschlafener Ort, der aber heute Schauplatz des diesjährigen Feuerwehrfestes ist. Gleich unterhalb der Jankusmauer wird dem hungrigen und durstigen Besucher einiges geboten, einschließlich musikalischer Umrahmung durch die “Wahnsinn’s 3”.
 
Nach erfolgreicher Schatzsuche auf der Jankusmauer (herrlicher Ausblick) radle ich Richtung Liebenau weiter und nähere mich nun langsam dem Koblbergpass. Bereits von weitem ist die rot-weiße Fahne zu erkennen, sieht irgendwie aus wie ein Grenzübergang. Ich halte kurz auf der Passhöhe an, ein älterer Herr knattert mit seinem alten Puch Motorrad vorbei, und nach dem obligaten Foto geht's wieder bergab. Den kurzen Abstecher zum Brockenberg hätte ich mir dann sparen können, die Aussichtwarte ist nämlich nur mit einem Schlüssel, der sich in den Gasthäusern von Liebenau befindet, zu besteigen.
 
Ich verlasse nun den E8 und folge in nördlicher Richtung dem 05er zum Kampursprung. Bei der nächsten Weggabelung biege ich links, also westlich ab um nicht zu weit nach Norden zu kommen. Auf breiten Forststraßen geht's nun einige Kilometer durch weitläufige Wälder der unsichtbaren Landesgrenze OÖ/NÖ entlang. Bei Kleinschöneben erreiche ich wieder oberösterreichisches Hoheitsgebiet.
 
Nach einem wenig ansprechenden Asphaltabschnitt am sog. Grenzlandradweg gelange ich zur schwarzen Aist. Das Wasser ist durch das Moor bräunlich dunkel gefärbt und der Bach scheint an den tiefen Stellen tatsächlich schwarz zu sein.
Über Neuhof und Bruckangern komme ich wieder zum Ausgangspunkt zurück.
 
Eigenartigerweise habe ich den ganzen Tag keinen einzigen Wanderer oder Radfahrer getroffen habe, und das auf 50km bei optimalen Bedingungen.