Mariazellerweg - 1. Etappe / 17.5.2012



Jetzt ist es also soweit. Ich beginne meinen zweiten Weitwanderweg, den 06er. Start ist am am Pöstlingberg, genauer gesagt direkt bei der Kirche, wo sich links vom Eingang die erste Markierung befindet.

Nach einem kurzen Besuch in der Kirche beginne ich die Wanderung mit dem Abstieg nach Linz. Anfangs geht es an luxuriösen Häusern mit prachtvoller Aussicht vorbei, ein Eindruck, an den ich im Laufe des Tages noch einmal denken werde. Ich folge dem Kreuzweg, der teilweise steil nach Urfahr hinab führt.

Kurz vor dem Petrinum befindet sich im Wald ein kleiner Soldatenfriedhof. Auf den schlichten Kreuzen stehen die Namen der Soldaten, die meisten waren noch junge Männer zwischen 20 und 30, die hier im 1. Weltkrieg fern ihrer Heimat gefallen sind. Welche Tragödien sich damals wohl abgespielt haben?

Wenig später erreiche ich die Knabenseminarstraße und somit den 09er (Salzsteigweg), der bis in die Gegend von Losensteinleiten ident mit dem 06er verläuft.

Nun geht es durch Linz. Eigentlich hätte ich mit diesen Abschnitt sparen können, allerdings wäre die Wanderung dann unvollständig. Außerdem ist es durchaus interessant, die Stadt aus dem Blickwinkel eines Fußgehers zu durchwandern. Bis zur Blumau, dort wo derzeit das Musiktheater gebaut wird, kann die Landstraße als typische Einkaufsstraße bezeichnet werden. Die anschließende Wienerstraße vermittelt aber ein anderes Bild. Die Häuser sind niedriger, die Auslagen weniger elegant, die Lokale bieten kaum mehr österreichische Kost. Auffallend ist auch der hohe Anteil an Wettbüros. Weiter südlich mehren sich die aufgelassenen Geschäfte, die Häuser sehen sehr abgewohnt aus, was für ein Kontrast zu den Prunkvillen am Pöstlingberg. Kurz darauf erreiche ich Ebelsberg, Zeit für eine kurze Pause beim Schloss.

Kurz nach der Autobahnunterführung biege ich auf einen schönen Wanderweg ein. Die 15 km durch die Stadt (ausschließlich Asphalt) liegen endlich hinter mir. Zwischen Wiesen und Felder führt der Weg nach Ölkam und von dort auf einer wenig befahrenen Nebenstraße nach St. Florian. Das Augustiner Chorherrenstift ist auf alle Fälle einen Besuch wert, und ich habe Glück. Es findet gerade ein Konzert statt, und so komme ich auch noch in den Genuss die Brucknerorgel zu hören.

Die Rückfahrt nach Linz verläuft problemlos, der Bus kommt pünktlich und ist auch günstig (€ 2,70).

Zusammenfassung der 1. Etappe
20 km, nur wenige Höhenmeter, insgesamt eine leichte Tour (aber hoher Asphaltanteil, daher doch wieder etwas anstrengend).

Bilder