Seitnerzinken (Vorgipfel) / 23.2.2014

Meine erste Skitour in diesem Jahr. Im Gegensatz zur Silvestertour liegt heute bedeutend mehr Schnee, auch im Wald. Und zuletzt ist sogar noch etwas Neuschnee dazu gekommen.

Ausgangspunkt Parkplatz Zeiser: es ist noch bewölkt. Kurzer "Pieps"-Test, dann steigen wir in die ausgetretene Spur Richtung Hochschwung. Eine erste Steilstufe bringt raschen Höhengewinn, dann geht es wieder flacher bis zur Abzweigung "Schattnerzinken" weiter. 

Nun wird wird es richtig winterlich, eine unberührte Landschaft, verschneite Bäume, und vereinzelt Sonnenstrahlen, die durch die bereits löchrige Wolkendecke dringen.

Weiter oben, über der Baumgrenze, wird es etwas anspruchsvoller. Wir gehen auf einem breiten Grat einem kleinen Gipfel entgegen, der immer wieder von rasch umherziehenden Wolken verhüllt wird.

Am höchsten Punkt (2100 m), wir nennen ihn einfach Vorgipfel des Seitnerzinken, empfängt uns ein heftiger, böiger Wind, der ein längeres Verweilen unmöglich macht. Daher rutschen wir mit den Fellen wieder ein kurzes Stück hinunter und bereiten uns erst dort, an halbwegs windgeschützter Stelle, für die Abfahrt vor.

Nach kurzer Überlegung fahren wir nicht ins verspurte Schattnerkar, sondern schwingen weiter westlich über unberührte Hänge zur Seitenalm hinunter. Dort befindet sich nicht nur eine alten Jagdhütte, sondern auch ein etwas eigenwilliger Neubau. Es sieht so aus, als wären wir da in ein sehr exklusives Alm/Jagdgebiet geraten. Da wir aber weder Zäune überklettert, noch Verbotsschilder ignoriert haben, hält sich unser schlechtes Gewissen in Grenzen.

Etwas mühsam queren wir auf einer nicht geräumten Forststraße bis zum Möderingbach und fahren dort – auf bekannter “Piste” - zum Ausgangspunkt zurück. 

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Frische Spuren / 8.2.2014

DSC_4275 In der näheren Umgebung sind Skitouren derzeit kaum möglich, außer man trägt die Ski mehr oder weniger weit bis zum ersten Schnee, was bei mir aber keine besondere Begeisterung auslöst. So gesehen ideale Bedingungen für eine Winterwanderung.

Das dafür auserwählte Ziel: der Roßschopf. Meine erste und einzige Besteigung war im Dezember 2012 bei schlechter Sicht. Aber heute sollte es besser sein.

Sonne am Beginn der Tour, im Katzengraben erwartungsgemäß viel Schatten, und nach einer halben Stunde der erste Schnee. Die mittlerweile angeschnallten Schneeteller leisten mir bald gute Dienste, ein Vorwärtskommen wäre ab der Steyrerhütte nicht mehr möglich. Der Blick zum Toten Gebirge ist jetzt frei, Nebelschwaden ziehen rasch vom Tal hoch, auf den Gipfeln weht starker Wind.

Ich folge nun einer frischen Spur, die zum Fuße des Roßschopf führt. Nach einem kurzen Steilstück, dort wo der Weg zum Kasberg abzweigt, halte ich mich links. Durch unberührten Neuschnee stapfe ich nun die letzten Meter zum Gipfel hinauf. Der Berg gehört heute mir allein, es ist ein herrliches Gefühl die ersten Spuren im Neuschnee zu hinterlassen.

Roßschopf. Eine wunderbare Aussicht, ein ausgeschriebenes Gipfelbuch, etwas windig. Nach kurzer Rast gehe ich zur Abzweigung zurück und von dort zum Kasberg weiter. Bis auf ein, zwei Stellen ist der Übergang harmlos, angenehmes Gehgelände, mäßig ansteigend.

Kasberg. Ein Kommen und Gehen, typisch für diesen beliebten Skiberg, den die meisten von Grünau aus besteigen.

Beim Rückweg nehme ich die direkte Linie und steige rasch den ziemlich verspurten Hang hinunter. Das Skivergnügen hat sich hier wohl sehr in Grenzen gehalten, die Schneeschuhvariante war heute vermutlich die bessere Wahl.
Nachmittagskaffee auf der Steyrerhütte und etwas Sonne tanken an der warmen Hüttenwand, mit so wenig kann man zufrieden sein. 

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Gib acht / 1.2.2014

DSC_4189Föhnsturm und Lawinenwarnstufe 3 – keine guten Voraussetzungen für eine Skitour. Aber es gibt ja Alternativen, z.B. eine Wanderung in der näheren Umgebung. Vor einiger Zeit ist mir die Variante des 09er über Ottensheim in den Sinn gekommen. Die Route verläuft von der Gis nach Ottensheim, und anschließende von Wilhering durch den Kürnbergerwald nach Leonding/Linz.

Pünktlich um 10:42 Uhr fährt der Bus in Linz am Busbahnhof ab. Eine halbe Stunde später steige ich beim Gemeindeamt in Lichtenberg aus. Hier beginnt nun meine Wanderung. Vorerst geht’s einmal gut 4 km bergauf bis zum Gasthaus zur Gis. Hier liegt ein wenig Schnee, für die Kinder zum Rodeln gerade noch ausreichend.

Nach einem kurzen Abstecher zur geschlossenen Aussichtswarte beginne ich den Abstieg zur Donau. Gleich nach dem Gasthaus treffe ich auf die erste 09er-Markierung, nun bin ich wieder auf einem Weitwanderweg unterwegs.
Der Weg ist eigentlich nicht zu verfehlen, dennoch gelingt es mir eine Abzweigung zu übersehen. Der daraus resultierende kurze Umweg bei Türkstetten fällt unter das Motto „lerne die Heimat kennen“.

Der wenige Schnee ist mittlerweile vollkommen verschwunden, und nicht einmal im schattigen Bleicherbachtal sind Spuren des Winters zu erkennen.
Kurz vor 15 Uhr erreiche ich Ottensheim, hier will ich die Donau überqueren und die Wanderung am anderen Ufer fortsetzen. Aber leider habe ich heute die Rechnung ohne dem Wirt – besser gesagt dem Wind – gemacht. Der Fährbetrieb wurde nämlich eingestellt, zu stark bläst heute der Ostwind im Donautal, der die Wasseroberfläche ganz gehörig aufwirbelt.

Was nun? Ich beschließe vorerst einmal bis nach Puchenau zu gehen. Ich befinde mich nun am Treppelweg, der beim Hochwasser 2013 komplett überschwemmt wurde. Die Spuren sind heute noch gut zu sehen. Linkerhand die Bahnlinie, rechts die Donau, und dazwischen immer wieder Bäume, Sträucher, manchmal auch Schotterbänke, ein wunderbarer Weg.

Puchenau: nur mehr 6 km bis nach Linz. Das schaffe ich locker. Mittlerweile hat es zu dämmern begonnen, in der Ferne sind die ersten Lichter der Stadt zu sehen. Nibelungenbrücke. Ich komme mir etwas exotisch vor, als ich mit meiner ganz und gar nicht städtischen Bekleidung hier die Donau überquere. Hauptplatz, Landhaus, Stadion, das sind dann die letzten Fixpunkte meiner 30 km Wanderung von Lichtenberg nach Leonding.

Und die ursprünglich beabsichtigte Variante werde ich später noch nachholen, hoffentlich bei weniger Wind.

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