Höllengebirge / 2. Tag / 29.9.2014

IMG_6026Um halbsieben wache ich auf, so eine ruhige Nacht auf einer Hütte ist eine Seltenheit. Ich habe 9 Stunden geschlafen, das entspricht genau der veranschlagten Gehzeit für den heutigen Tag.

Blick aus dem Fenster. Unbeschreiblich, und dazu noch die frische Morgenluft. Das ist wahrer Reichtum. Der Kaffee steht auch schon bereit, perfekt. Auf Grund des bevorstehenden Anstiegs vom Pfaffenboden zum Pfaffengrabenhöhe fülle ich den Magen nicht mit einem üppigen Frühstück, sondern bevorzuge die Minimal-Variante.

Die Zeit zum ausgiebigen Essen nehme ich mir erst nach 2,5 Stunden am ersten, und gleichzeitig einzigen Gipfel des Tages, dem Grünalmkogel. Dafür bleibe ich aber gleich eine Stunde in der Sonne sitzen. Das Bundesheer ist auch schon unterwegs, zwei Flieger ziehen scheinbar planlos ihre Runden über dem Toten Gebirge. Falls es Eurofighter sind, verbrennen sie rund 3.500 kg Kerosin pro Stunde und produzieren dabei 11.000 kg CO2!!! Wahrlich atemberaubend.

Es folgt der Abstieg in den Graben vor dem Brunnkogel, den ich vom Aufstieg her in unangenehmer Erinnerung habe. Heute ist es eindeutig besser, die West-Ost-Überschreitung liegt mir mehr, das hab ich mir schon beim Pfaffengraben gedacht.

Um 12 Uhr erreiche ich die Quelle. Das Rohr sieht neu aus, die beiden Trinkflaschen sind rasch gefüllt. Vor einigen Jahren war das nicht so einfach. Nun kommt eine etwas ausgesetzte Passage, hier sollte man nicht ausrutschen, aber nach 50 Meter ist Spuk schon wieder vorbei.

Der folgende Abschnitt bis zur Rieder Hütte wartet mit keinen Schwierigkeiten mehr auf. Nach 6 Stunden (inkl. einer Stunde Pause) sitze ich auf der Hüttenbank und lösche meiner Durst mit einem kühlen Radler.

Die Abstiegszeit bis nach Langwies wird mit 4 Stunden angegeben, bis Steinkogel ist es noch weiter. Viel Zeit sollte ich also nicht vertrödeln, und so steige ich eher zügig zur Spitzalm ab. Die Bank vor der Hütte bietet sich ideal für eine Rast an, da kann ich nicht widerstehen. Eine herrliche Aussicht hat es hier, die Jäger wissen schon, wo es die schönsten Plätze gibt. Den dortigen Cache entdecke ich nach 15 minütiger Suche doch noch, die Zeit fehlt mir aber jetzt beim Abstieg.

In vielen Serpentinen windet sich der oft verwachsene Steig mit wenig Höhenverlust ins Tal. Endlich erreiche ich die Forststraße und marschiere mit langen Schritten nach Steinkogl hinunter, wo ich fünfzehn Minuten vor Zugabfahrt ankomme.

Fakten: 900 Höhenmeter Aufstieg, 2000 Abstieg, 19,5 km, reine Gehzeit gut 8 Std. 

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Höllengebirge / 1. Tag / 28.9.2014

IMG_5788 Von Osten nach Westen oder umgekehrt, was ist besser? Um das herauszufinden starte ich die Höllengebirgsüberschreitung erstmals in Weißenbach. Den Ausgangspunkt erreiche ich pünktlich kurz nach 10 Uhr mittels Bahn und Bus.

Der anfängliche Nebel stört mich heute nicht, zumal es weiter oben mit Sicherheit bereits sonnig ist. Bis zum Schoberstein herrscht reger „Wanderbetrieb“, was auf Grund des kurzen Anstieges und des schönen Wetters auch nicht verwunderlich ist. Beim nächsten Gipfel, dem Mahdlgupf, ein ähnliches Bild, da hier der Klettersteig endet. Dementsprechend kurz fällt auch die Pause aus, da mir der Wirbel hier zu einfach groß ist.

Der weitere Aufstieg zum Dachsteinblick über die Mahdlschneid ist an einer Stelle etwas luftig, aber mit einem Drahtseil entschärft. Den Gipfel habe ich dann zeitweise für mich alleine, und so dehne ich die Rast auf gemütliche zwei Stunden aus.

Beim Kartenstudium fällt mir auf, dass ich erst die halbe Distanz bis zum Hochleckenhaus zurückgelegt habe, vielleicht sollte ich mich doch langsam auf den Weg machen. Im schönsten Nachmittagslicht gehe ich weiter, passiere die Bergrettungshütte und kann bald in der Ferne mein Tagesziel sehen. Allerdings liegen noch zwei Einschnitte dazwischen, was sich auf die Anzahl der Höhenmeter positiv auswirkt.

Kurz nach Sonnenuntergang erreiche ich das unbeleuchtete Hochleckenhaus. Da keine Gäste da sind, wurde (verständlicherweise) das Licht abgedreht. Zu meiner Freunde bekomme ich noch ein warmes Abendessen in der zwischenzeitlich erhellten Stube.

Fakten: 1400 Höhenmeter, 10 km, reine Gehzeit 5 Std. 

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Katergebirge / 17.9.2014

IMG_5650So naheliegend, und dennoch war ich noch nie im Sommer dort oben. Auf Grund der guten Erreichbarkeit mit Öffis bietet sich hier eine Überschreitung geradezu an, also eine Tour ganz nach meinem Geschmack.

Bad Goisern/Jodschwefelbad. Als einziger Fahrgast steige ich aus dem Zug. Nach dem Überqueren der Traun wandere ich an gepflegten Häusern mit ebenso gepflegten Gärten vorbei bis zum Waldrand, wo der Asphalt endet und ein mäßig ansteigender Forstweg beginnt. Die Gehzeit zur Katrinalm ist mit 2,5 Std. angegeben, eine Zeit die ich wegen einer ausgedehnten Rast nicht ganz schaffe.

Die von Bad Ischl heraufführende Seilbahn ist heute stark frequentiert, bietet sie doch auch weniger konditionsstarken oder älteren Personen die Möglichkeit, einen aussichtsreichen Gipfel zu erreichen.

Gipfel Nr. 1 - Katrin.

Das ohnehin nicht gerade kleine Gipfelkreuz steht ein wenig im Schatten der imposanten Sendeanlage. Hier endet auch ein kurzer Klettersteig. Da mir hier noch zu viel Wirbel ist, halte ich mich nicht lange auf, und gehe bald weiter zum

Gipfel Nr. 2 - Elferkogel.

Da es hier nur unwesentlich ruhiger ist, peile ich mein nächstes Ziel an, und zwar

Gipfel Nr. 3 - Hainzen.

Bereits beim Weg dorthin kann ich feststellen, dass ein Großteil der Wanderer bereits beim Elferkogel wieder den Rückweg antritt, gut so. Nun kann ich auch schon den

Gipfel Nr. 4 - Roßkopf erkennen.

Die Gehzeit ist mit einer Stunde angegeben. Etwa in der Mitte teilt sich der Weg. Rechts der einfache Normalweg, links ein ausgesetzter, mit Seilen versicherter Steig über einen kurzen Grat, den ich mit der entsprechenden Vorsicht bewältige. Kurz vorm Gipfel vereinen sich wieder die Wege. Es folgt noch ein letzter Anstieg, dann stehe ich am höchsten Punkt der heutigen Wanderung (1657m).

Die Abstiegszeit zum Gasthaus Wacht wird hier mit 1h 45min angegeben, was für über 1100 Höhenmeter nicht gerade großzügig kalkuliert ist. Dennoch, oder gerade deswegen gönne ich mir noch eine ausgiebige Gipfelrast, bevor ich den Abstieg zum wunderbar gelegenen Ahornfeld antrete. Im flotten Schritt geht’s dann rasch bergab zur Bushaltestelle Strobl/Wacht, die ich pünktlich erreiche.

Der etwas unpünktliche Bus bringt mich dann nach Bad Ischl. Und weil der Zug ebenfalls einige Minuten Verspätung hat, geht es sich trotzdem noch aus. 

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Bergmesse Arlingsattel / 7.9.2014

IMG_5513Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes, möglicherweise kommt kurz die Sonne durch, Regenschauer sind zu erwarten. Aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass man dem nicht immer bedingungslos vertrauen kann/soll. Bei leichter Bewölkung steige ich bei der Bosruckhütte aus dem Auto. Von Regen keine Spur, es zeigen sich sogar vereinzelt blaue Flecken zwischen den Wolken. Sicherheitshalber stecke ich aber doch den Regenschirm in den Rucksack.

Der Aufstieg zur Arlingsattel wird mit 1h 20 min angegeben, eine Zeit, die ich trotz erfolgreicher Cachesuche unterbiete. Mittlerweile zeigt sich immer mehr die Sonne und kommt beim Sattel erstmals so richtig heraus. Nach und nach langen die bunt gekleideten Wanderer ein, ein schöner Kontrast zu den sonst üblichen Grautönen in der Kirche. Die Messe beginnt dann pünktlich um 11 Uhr bei Sonnenschein.

Anschließend trennen sich die Wege der Besucher, einige steigen ab, andere wieder setzen den Weg südlich des Sattels zu Bacheralm fort. Ich aber möchte das mir noch unbekannte Karleck besteigen. Auf einem unmarkierten Steig komme ich zuerst zum Kl. Bosruck, eine eher unbedeutende Erhebung gleich nach dem Arlingsattel. Es folgt ein kurzer Abstieg durch einen unangenehmen Latschengürtel zu einem Sattel, wo es anschließend wieder aufwärts geht. Der Steig wird offenbar selten begangen und ist stellenweise stark verwachsen.
Karleck (1582 m), Gehzeit 45min vom Sattel, schöne Aussicht, mittlerweile wieder etwas bewölkt.

Da ich nicht den gleichen Weg zurückgehen möchte, suche ich nach einer alternativen Abstiegsmöglichkeit. Zwischen Latschen entdecke ich einen unscheinbaren Pfad in Richtung der Bachermauern, der sich in weiterer Folge als gut begehbare Variante herausstellt. Jetzt kommt auch wieder die Sonne heraus, eine tolle Stimmung.

Vorerst geht es am breiten Rücken ohne nennenswerten Höhenverlust in Richtung Pyhrgasgatterl weiter. Bei einem Stoamandl macht der Weg dann einen kleinen Linksknick und es geht jetzt – teilweise rutschig – zum Verbindungsweg Bosruckhütte/Rohrauerhaus und von dort zum Parkplatz hinunter. 

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Lichtenberg / 6.9.2014

IMG_5449Meine erste Fahrt auf die Gis in diesem Jahr. Wie wird es mir dabei gehen, reicht die Kondition noch? Der Regen in letzter Zeit hat die Waldpassagen nicht gerade vereinfacht, feuchte Steine und stellenweise etwas tieferer Untergrund verlangen erhöhte Konzentration. Aber zu meiner Überraschung bewältige ich auch die kniffligen Passagen ohne Probleme und erreiche nach etwa zwei Stunden die Aussichtswarte. Nach dem obligaten Besuch der oberen Plattform kehre ich auf eine kleine Jause im Gasthaus Gis ein. Hier ist wie immer viel los, und einen neuen Radständer gibt’s jetzt auch.

In Anbetracht des schönen Wetters beschließe ich spontan meine Nachmittagsrunde etwas auszudehnen und die Heimfahrt über das Kraftwerk zu verlängern. Ottensheim ist schnell erreicht (kein Wunder, es geht ja praktisch nur bergab).

Hier wechsle ich das Ufer und radle gemütlich auf Nebenstraßen und abwechselnd zwischen Wiesen und Feldern zum Ausgangspunkt zurück. 

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