Geburtstagsausflug / 27.2.2015

Obwohl ich mich im Vorfeld schon etwas eingelesen habe, ist es doch immer wieder spannend eine unbekannte Gegend zu erkunden. Die Wahl fiel schließlich auf den Nationalpark Berchtesgaden, der von Salzburg aus schnell zu erreichen ist. Und durch die Anreise im RailJet lässt sich die relativ weite Anfahrt ziemlich gemütlich gestalten, insbesonders, wenn am Bahnhof ein "Taxi" bereit steht (Danke Christoph).

Ausgangspunkt ist der gebührenpflichtige Parkplatz Hinterbrand (€ 2,-). Von hier geht es praktisch eben bis zur Mittelstation der etwas antiquiert wirkenden Bahn auf den Jenner. Hier passieren wir die Piste und verlassen das Schigebiet auf einem gut ausgetretenen Weg.

Erste kurze Rast bei der Strubalm. Es ist windstill und warm, ein Rastplatz wie im Bilderbuch. Aber es sollte noch besser kommen. Aussichtsreich geht es nun in Richtung Königsbachalm leicht bergab und anschließend etwas steiler zum Priesbergermoos hinauf. Dort wieder fast eben zu einer letzten Steilstufe vor der Priesbergalm. Hier lädt wieder eine Hütte zur Rast ein, eine Einladung, die wir natürlich gerne annehmen.

Oberhalb dieser kurzen Steigung liegen die verstreuten Hütten der Priesbergalm. Der sich hier bietende Ausblick würde wohl jeden Fremdenverkehrsmanager jubeln lassen. Eine verschneite Hütte, Pulverschnee, blauer Himmel und dahinter der Watzmann. Auch hier testen wir die Sitzgelegenheiten an der warmen Hüttenwand, einfach perfekt.

Bevor uns die von Westen aufziehenden Wolken erreichen machen wir uns wieder auf den Rückweg und erreichen gegen 16 Uhr wieder den Ausgangspunkt (Gesamtstrecke 12 km, Gehzeit mit drei langen Pausen 6 Stunden). Es war ein ganz besonderer Geburtstagsausflug in herrlicher Landschaft.

Bilder

Stadlfeldschneid / 21.2.2015

Im Herbst 2005 habe ich diesen Gipfel zum ersten und bisher einzigen mal bestiegen. Also Zeit die Erinnerung wieder aufzufrischen.

Beim Parkplatz herrscht bereits großes Gedränge. Kein Wunder, es ist schließlich Samstag, geringe Lawinengefahr und schönes Wetter. Das wird wohl keine ruhige Tour werden. Aber unsere Befürchtungen erweisen sich als unbegründet. Es gibt hier mehrere Tourenmöglichkeiten, und so findet fast jeder seine Ruhe.

Zuerst geht’s durch die Klamm, anschließend durch den Schafhüttelgraben zur Pfarralm. Vorbildlich machen wir hier einen “Pieps-Test” - alles in Ordnung. Der Anstieg wird nun langsam steiler, mit Harscheisen aber kein Problem. Nach der steilsten Stelle wird es kurz flacher, wir befinden uns im sogenannten Glanegg. Nach einem kurzen flachen Stück folgt der letzte etwas steilerer Anstieg zu einem Sattel mit wunderbarer Aussicht zum Hochtor. Ohne Schi steigen dann wir den abgeblasenen Hang zum Gipfel der Stadelfeldschneid hinauf. Es ist ein prächtiger Aussichtsberg mit einem schlichten Holzkreuz.

Auf einen Abstecher zur 24 m höheren Gsuchmauer verzichten wir. Die Alternative, nämlich eine Rast an halbwegs geschützter Stelle, überzeugt uns mehr. Mittlerweile hat es auch schon aufgefirnt, und so steht einer tollen Abfahrt nichts mehr im Weg. Viel zu schnell sind wir wieder unten, leider. Aber dafür geht sich noch eine kurze Rast bei der Pfarralm aus, bevor wir die letzte Abfahrt bis zur Klamm beginnen. Und so geht für mich der fünfte Tourentag innerhalb von acht Tagen sturz- u. verletzungsfrei zu Ende. 6000 Höhenmeter und 77 km habe ich bewältigt.

Bilder

Zwei neue Gipfel / 19.2.2015

IMG_8900Heute betreten wir schitourenmäßiges Neuland. Es hat uns ins Liesingtal verschlagen, welches wir von der Autobahnabfahrt Wald am Schoberpass relativ rasch erreichen. Beim Parkplatz kurz vor dem Gehöft “Reichenstaller” bekommen wir von einem jungen Burschen noch den Tipp, den Gr. Schober zu besteigen. Und nach der ersten Abfahrt können wir ja auch noch zum Silberling aufsteigen … mal sehen was sich im Laufe des Tages so ergibt.

Die ersten 200 Hm gehen wir auf einer Forststraße nur mäßig ansteigend bis zur Haggenalm, wo wir erstmals eine gute Sicht auf die umliegenden Berge bekommen. Nach einer kurzen Waldpassage geht es steil hinauf zur Leckenkoppe und anschließend fast eben zum Gr. Schober (ca. 2,5 Std.).

Am Gipfel empfängt uns nicht nur eine herrliche Aussicht, sondern auch eine trockene Holzbank, auf der es sich herrlich rasten lässt. Von hier aus können wir bereits den Aufstieg zum Silberling gut erkennen. Diesen leicht zu erreichenden Gipfel wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Nach etwa 400 m Firnabfahrt bis zum “Sauboden” kleben wir nochmals die Felle auf unsere Schier und steigen in weiten Kehren zum Silberling hinauf (ca. 50 Min.). Die kurze Anstrengung wird mit einer wunderbaren Aussicht und einer herrlichen Abfahrt belohnt.

Bilder

Eine einsame Tour / 17.2.2015

IMG_8763 Nach der gestrigen sehr windigen Tour kann es eigentlich nur mehr besser werden. Als heutiges Ziel habe ich mir das Eiserne Bergl ausgesucht, einen Gipfel, den ich nur mit vielen Wolken in Erinnerung habe. Heute schaut es aber ganz anders aus. Strahlender Sonnenschein von der Früh bis zum Abend, kaum Wind und eine tolle Fernsicht.

Ich beginne bei der Mündung des Hintersteinerbaches in den Pyhrnbach und folge ersterem bis zum Ursprung, der irgendwo am Fuße des Gscheidriedel liegen dürfte. Anschließend geht’s in westlicher Richtung zum Eisernen Bergl. Im Winter steigt man am besten von der Westflanke auf das Gipfelplateau (der Sommerweg führt an der Südseite herauf). Bis zum Gipfel benötige ich 3,5 Stunden (weniger wegen der Höhe, sondern aufgrund der doch etwas längeren Distanz).

Die lange Rast neben dem kleinen Kreuz entspricht dann voll und ganz meinen Erwartungen. Es ist warm, windstill und aussichtsreich. Beim Blick durch mein Fernglas kann ich unter anderem auch die Nordseite des Angerkogels mit all ihren Einzelheiten erkennen. Auch eine schöne Aufstiegsspur fällt mir dabei auf. Schnell entsteht ein Plan im Kopf, den ich wenig später in die Tat umsetzte.

Ich fahre zum markierten Winterweg, der zur Luckerhütte führt, ab. Das Gelände ist zwar etwas unübersichtlich, aber mit etwas Orientierungssinn durchaus zu schaffen. Bei der Notunterkunft fallen mir dann ganz eigenartige Abdrücke im Schnee auf. Vermutlich ist hier ein Hubschrauber gelandet und hat dafür zwei Versuche benötigt.

Bis zum Angerkogel ist es jetzt nicht mehr weit, rund 1,4 km Luftlinie. Langsam steige ich im warmen Nachmittagslicht höher, der Schnee glitzert, die Schatten sind schon sehr lang. Kurz vor 15 Uhr erreiche ich den Gipfel. Ich bin ganz alleine. In der Ferne sehe ich einige Gämsen.

Der Aufenthalt ist nur kurz, ich verstaue die Felle im Rucksack, werfe noch einen letzten Blick auf die so schön beleuchteten Berge und fahre ins Tal ab. Der Gipfelhang hat Pistencharakter, aber auch der Waldabschnitt ist ganz gut zu befahren. Unten nehme ich wieder die Forststraße und erreiche nach einer Stunde wieder den Ausgangspunkt.

Bilder

Nicht ganz wie erwartet / 16.2.2015

IMG_8729Wir haben uns den Tag wie folgt vorgestellt: sonniger Aufstieg auf die Seekoppe, ausgedehnte Gipfelrast mit Fernblick bis zum Horizont, Firnabfahrt. Tatsächlich kam es aber etwas anders. Aber der Reihe nach.

Bereits bei der Fahrt von Oppenberg zum Talschluss bemerken wir von Süden heranstürmende Wolken. Beim Parkplatz ist es dann überhaupt nur mehr nebelig grau. Wir entscheiden uns gegen den südseitigen Aufstieg und fahren wieder ein Stück zurück bis Winkl, wo nach wie vor die Sonne scheint.

Die Route führt uns von Unterrieden nach Mitterrieden und weiter nach Oberrieden. Der Wind hat mittlerweile spürbar an Stärke zugelegt, und immer mehr Wolkenfetzen drängen von der Seescharte heran. Oberhalb vom Riednersee (der wäre im Sommer einen Besuch wert) ziehen wir uns sturmfest an und nähern uns so langsam dem steilen Gipfelhang. Zur Sicherheit montiere ich auch noch die Harscheisen, was sich zwar nicht als unbedingt notwendig, aber doch als hilfreich erweist.

Am Gipfel empfangen uns heftige Windböen, schon des Abfellen stellt eine Herausforderung dar. An eine Gipfelrast ist hier überhaupt nicht zu denken. Die Stimmung ist aber dennoch beeindruckend, im Süden dichte Wolken, die sich an den Bergen stauen und über uns auflösen, im Norden blauer Himmel.

Die erhoffte Firnabfahrt bleibt bei diesen Bedingungen natürlich eine Illusion, dafür finden wir fast pistenähnliche Verhältnisse vor. Viel besser als erwartet fahren wir zügig nach Oberrieden hinunter. Wir treffen dort auf eine Gruppe, die gerade vom Hochgrößen kommt. Obwohl der Hang den ganzen Tag in der Sonne lag, hat es dort auch nicht aufgefirnt, der Wind war auch dort zu stark. So gesehen war unsere Entscheidung nördlich aufzusteigen richtig.

Bilder

Der Beginn einer intensiven Tourenwoche / 14.2.2015

IMG_8643Endlich lässt es die Lawinensituation wieder zu, eine Schitour zu wagen. Trotz der mittlerweile etwas entspannten Lage wählen wir eine relativ sichere Tour, eigentlich mehr eine aussichtsreiche Schiwanderung.

Wir beginnen beim Gasthaus Donner. Anfangs noch im Schatten folgen wir dem Sommerweg zur Mödlingerhütte. Es ist ein sehr angenehmes Gehen in fast unberührter Landschaft. Bei der Hütte auf 1523 m wird der Blick dann frei, ein einmaliges Panorama breitet sich vor und hinter uns aus.

Wir befinden uns nun auf dem Johnsbacher Höhenweg, auf dem wir als ersten Gipfel den Spielkogel erreichen. Von hier können wir den Kammverlauf zum Blaseneck schon gut einsehen. Erwartungsgemäß geht es nun abwechselnd bergab/bergauf weiter. Den ersten steilen Einschnitt beim Brünntörl bewältigen wir vorsichtig mit Sicherheitsabstand, anschließend folgt der anfangs etwas steilere Aufstieg zum Anhartskogel (höchster Punkt der heutigen Tour mit 1764 m). Dieser aussichtsreiche Platz bietet sich optimal für eine kurze Rast an. Den ursprünglichen Plan, nämlich bis zum Blaseneck zu gehen, haben wir in Anbetracht der noch vor uns liegenden Distanz mittlerweile verworfen.

Stattdessen wollen wir an geeigneter Stelle nördlich in den Sebringgraben abfahren. Auf der Suche nach der idealen Stelle kommen wir bis zum Punkt 1741, wo wir vom Aufstiegs in den Abfahrtsmodus wechseln.

Die Abfahrt in den Graben ist dann durchwachsen, die Schneeverhältnisse sind sehr gut, die richtige Routenfindung aber etwas mühsam. Im Nachhinein betrachtet hätten wir etwas weiter westlich abfahren sollen und damit den Graben, der von der Kainzenalmhütte herunterführt, vermeiden können. Aber auch so war der Sebringgraben schifahrerisch und landschaftlich ein Erlebnis.

Bilder

Hochkamm / 7.2.2015

IMG_8505 “Es gibt eine Stille, in der man meint, man müsse die einzelnen Minuten hören, wie sie in den Ozean der Ewigkeit hinuntertropfen.”
Adalbert Stifter