Seekopf und Hoher Nock / 12.9.2015

Der Nordanstieg zur Hohen Nock fristet ein wenig ein Schattendasein. Soweit ich mich erinnern kann, bin ich erst einmal dort aufgestiegen, und das ist schon Jahre her.

Kurz vor 8 Uhr passiere ich den Schranken des BH-Schießplatzes und betrete das Übungsgelände. Erinnerungen an meine Zeit beim Bundesheer werden wach. Viel hat sich hier nicht verändert. Zügig lege ich die ersten Kilometer bis zum Ende der Schotterstraße zurück.

Auf einer alten Brücke überquere ich den Paltenbach, der mich noch eine zeitlang begleiten wird. Nach eineinhalb Stunden endet der bisher schattige Aufstieg und ich betrete das sonnige Almgelände. Zeit für eine kurze Trinkpause.

Von hier kann ich schon den weiteren Wegverlauf erkennen. Nach einem Waldstück bis zum Haltersitz folgt eine kurze steile Passage über eine Schotterrinne, dann wird es wieder etwas flacher. Anschließend zieht der Steig nach links über kleine Felsstufen auf das Plateau hinauf. Dort befindet sich die Abzweigung zum fünfzehn Minuten entfernten Seekopf, ein unscheinbarer Gipfel, der selten besucht wird.

Gegenteiliges gilt für den Hohen Nock, ein beliebter Gipfel, der vorwiegend südseitig bestiegen wird. Auf Grund der Weite des Geländes findet hier aber jeder seinen Platz. Ich bleibe über eine Stunde, ehe ich langsam den Rückweg antrete. Vorsichtig überquere ich wieder die Schotterrinne, die im Abstieg unangenehmer wie im Aufstieg ist. Dank der Stöcke bleibt mir ein Ausrutscher erspart.

Mittlerweile macht sich ein leichtes Hungergefühl bemerkbar, mein Wasservorrat ist auch schon zu Ende. Aber dagegen gibt's Abhilfe. Sowohl Hunger als auch Durst können bei der Polzalm auf sehr angenehme Art gestillt werden. Lange sitze ich auf der sonnigen Hüttenbank und betrachte zufrieden die schroffe Nordseite des Sengsengebirges. Da bin ich heute oben gewesen, aus eigener Kraft.

Der Abstieg nach Hopfing geht dann vergleichsweise rasch, in einer Stunde bin ich bei der Straße, wo ich eine letzte Trinkpause mache. Um 18:40 endet meine Tour nach 20 km und 1400 Höhenmeter beim Schranken.

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