Ein langer Tag / 2.11.2015

So ein schöner Tag. Die äußeren Bedingungen sind perfekt, Sonne beim Leopoldsteinersee, es ist warm, die Luft glasklar. Gleich am Ende das Sees beginnt der Steig auf den Hochblaser. Rasch gewinne ich an Höhe und komme bald zu den ersten etwas luftigen Stellen. Irgendwie fühle ich mich heute nicht wohl, ich steige sehr zaghaft, fast schon übervorsichtig. Die ersten Zweifel kommen auf. Soll ich weitergehen? Jetzt kann ich noch leicht zurück, aber 200 Höhenmeter verschenken und den vierstündigen Normalweg nehmen ist auch keine verlockende Alternative. Schließlich gebe ich mir einen Ruck und steige ab, keine leichte Entscheidung, aber heute ist es besser so.

Beim See stärke ich mich kurz und gehe dann zügig los. Die ersten Kilometer verlaufen fast eben, erst ab der Seeau beginnt der richtige Anstieg. Der Weg führt anfangs durch lichten Buchenwald, wobei umgestürzte Bäume das Weiterkommen manchmal erschweren. Dann die erste Rast bei der Hasenwilzinghütte. Neben der schönen Aussicht gibts hier auch einen Brunnen aus dem köstliches Hochschwabwasser plätschert. Den Gipfel kann ich auch schon sehen, er liegt zum Greifen nahe, allerdings noch 400 HM höher.

Noch eine Stunde, dann hab ich es geschafft. Die Sonne steht schon tief und die Schatten werden immer länger. Nun fehlen mir die 2,5 Stunden, die ich durch den weiten Umweg verloren habe. Eine Gipfelrast geht sich leider nicht mehr aus.

Rasch steige ich ab und komme - wenig überraschend - erst bei Dunkelheit zum Auto zurück. Zum Glück hab ich aber nicht mehr weit bis zu meiner Unterkunft in Altenmarkt. Im einzigen offenen Gasthaus bekomme ich noch ein warmes Abendessen und kann so nebenbei noch eine Zeitreise in die 1980er Jahre unternehmen. Landgasthäuser haben schon einen besonderen Charme.

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