Angerkogel / 31.1.2015

IMG_8299Heute bin ich nicht der einzige, der diese relativ sichere Tour vorhat. Der Parkplatz bei der Abzweigung zur Hintersteineralm ist bereits voll, bei der Straßenmeisterei etwas weiter oben sind aber noch einige Plätze frei. Beim Weggehen schneit es noch ganz leicht, im Laufe des Vormittags sollte es aber besser werden.

Hintersteineralm. Die ersten Sonnenstrahlen versuchen durch die Wolken zu dringen, es bleibt aber vorerst beim Versuch. Am Ende des steilen Gschwandgrabens beginnt es wieder leicht zu schneien. Gleichmäßig steige ich alleine Richtung Aiplhütte auf. Die Spur vor mir weht der Wind immer wieder zu, hinter mir ist vorerst niemand. Sehr angenehm diese Ruhe.

Mit zunehmender Höhe lösen sich die Wolken auf und die Sonne gewinnt endlich die Oberhand. Zwischendurch drückt der starke Wind Nebelfetzen vom Ennstal herauf, ein beeindruckendes Schauspiel, aber bitterkalt.

Kurz vor 13 Uhr erreiche ich nach 3,5 Stunden den Gipfel. Beim Kreuz ist es derart windig, dass sich außer für ein Gipfelfoto hier niemand länger aufhält. Dafür kann man sehr schön den Windchill Effekt erleben. Eine Temperatur von – 5 Grad fühlt sich bei etwa 30 km/h Windgeschwindigkeit wie – 20 Grad an. Also keine guten Bedingungen für eine ausgedehnte Gipfelrast.

Mit Mühe gelingt es mir die Felle im Rucksack zu verstauen, aber dann geht es los. Eine herrliche Pulverschneeabfahrt liegt vor mir. Oben orientiere ich mich an den schon vorhandenen Spuren, weiter unten dann ein schöner Waldslalom. Unten geht sich dann auch noch eine kurze Rast bei Sonnenschein, Windstille und Panoramablick zum Bosruck aus.

Auf den steilen Gschwandgraben verzichte ich und nehme die ca. 3 km lange Forststraßenabfahrt (was übrigens auch auf einer Hinweistafel empfohlen wird - Schutz des Jungwaldes). Auf den letzten 500m bis zur Bundesstraße herrschen dann pistenähnliche Bedingungen, hier gehen sich noch einigen schöne Carvingschwünge aus.

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Falsch abgebogen / 16.1.2015

IMG_8158Bei strahlendem Sonnenschein gehen wir beim Gasthaus Braun los. Als Ziel haben wir uns heute den Triebenkogel ausgesucht, ein nordseitiger Anstieg, teilweise im Schatten, aber vermutlich mit ausreichend Schnee. Otto und ich gehen zügig los, Erwin und Gernot folgen etwas langsamer nach. Zuerst folgen wir auf der Forststraße dem Ardlingbach bis zu einer scharfen Rechtskurve, wo wir uns ohne lange zu zögern rechts halten. Erwin, der mit einer guten Karte ausgestattet ist, erkennt den Irrtum. Wenn wir so weitergehen, kommen wir zum Kreuzkogel. Da wir diesen Gipfel ebenfalls noch nicht kennen, ändern wir kurzerhand unseren Plan.

Immer in der Sonne steigen wir langsam höher. Die Aussicht wird immer beeindruckender, und langsam kommen auch die Gesäuseberge zum Vorschein. Nach einem kurzen steileren Abschnitt erreichen wir Kreuzkarschneid, wo wir erstmals auch nach Westen zu den Rottenmanner Tauern blicken können.

Es folgt nun eine fast 1,5 km langer Gratüberschreitung, die aber niemals ausgesetzt ist. Kurz vorm Gipfel lassen wir die Schi zurück und steigen auf einem abgeblasenen Wiesenhang zum höchsten Punkt auf 2027 m hinauf. Hier empfängt uns starker Wind aber auch eine traumhafte Aussicht nach allen Seiten. Beim Blick zum nahen Triebenkogel können wir gut den schattigen Aufstiegsweg erkennen. Wir sind froh, dass wir uns heute vergangen haben.

Panoramabild Rottenmanner Tauern (zum Vergrößern anklicken)
Südlich des Gipfels baut sich der mächtige Geierkogel auf, den ich letztes Jahr bestiegen habe. Heuer liegt dort noch wenig Schnee, hoffentlich ändert sich das noch.

Bei der Abfahrt folgen wir großteils der Aufstiegsspur, nur die weiten Kehren der Forststraße kürzen wir ab. In den Waldlichtungen hat sich sogar noch Pulverschnee gehalten, die Auflage ist aber auch hier sehr dünn (Abfahrten im Wald sind derzeit praktisch nicht möglich, außer mit einem robusten Stoaschi).

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Zwei auf einen Streich / 13.1.2015

IMG_8057Chronischer Schneemangel und Lawinenwarnstufe 3. Da ist die Auswahl an Touren schon sehr eingeschränkt. Also greife ich auf Altbewährtes zurück. Das Frauenkar schwebt mir vor, Aufstieg entlang der Piste, ab der Wurzeralm vielleicht im Wald, mal sehen.

Die “Eintrittsgebühr” beträgt unverändert € 4,- und ist beim Parkplatz zu entrichten. Im Gegensatz zum letzten mal schnüre ich die Innenschuhe heute zu und siehe da, jetzt geht’s gleich viel besser. Die in der Werbung versprochene Beweglichkeit beim Aufstieg ist tatsächlich größer. Nach 1 Std. 15 Min. erreiche ich die Bergstation, wo ich die erste kurze Rast mit Blick auf den Stubwieswipfel einlege. Verlockend wäre er schon, dieser markante Gipfel. Nach kurzer Überlegung entscheide ich mich gegen das Frauenkar.

Die Tour auf den Stubwies, wie er in der Kurzform genannt wird, ist einfach, ungefährlich und landschaftlich sehr schön. Besonders die Aussicht am Gipfel zum Warscheneck ist beeindruckend. Da stört auch nicht, dass die letzten 20 Höhenmeter zwischen den Latschen ohne Schi zu bewältigen sind.

Abfahrt zur Stubwiesalm. Viel besser als erwartet. Im Schatten sogar noch Pulverschnee, keine Steine. Kurz nach 12 Uhr klebe ich bei frühlingshaften Temperaturen die Felle wieder auf die Schi und steige gemütlich zum Halssattel auf. Dort halte ich mich links, umrunde südlich den Mitterberg und sehe bald den Gipfelhang der Roten Wand vor mir. Viele Latschen und nur wenig Spuren sind zu erkennen, das wird wohl keine so tolle Abfahrt werden.

Eine gute Stunde verbringe ich am Gipfel, zuerst alleine, dann kommt doch noch ein Tourengeher herauf. Auch er ist noch unschlüssig, welche Abfahrtvariante er nehmen soll. Wir wählen schließlich die Abfahrt hinunter in den Graben (Mausloch) mit Gegenanstieg zum Halssattel, was sich als goldrichtig herausstellt. Es sind zwar schon einige Spuren vorhanden, aber auf Grund der schattigen Lage ist der Schnee großteils noch pulvrig.

Anschließend kurzer Aufstieg zum Halssattel und abermals schöne Pulverschneeabfahrt (beim Waldrand rechts) bis zum Verbindungsweg, der fast eben zur Filzmoosalm führt. Nach einer letzten Rast in der Nachmittagssonne Aufstieg zur Bergstation und Pistenabfahrt zum Ausgangspunkt (Dauer 8 Stunden, 1550 Höhenmeter, gar nicht so wenig für eine Verlegenheitstour). 

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Endlich Schnee / 2.1.2015

IMG_7996_SnapseedEnde Oktober der erste Wintereinbruch und dann lange nichts. Aber nun hat der Winter doch noch ein Lebenszeichen von sich gegeben. Grundloser Neuschnee ist aber nicht gerade die ideale Voraussetzung neue Ski einzuweihen. Daher starte ich eher vorsichtig mit einer Pistentour auf die Wurzeralm.

Damit es aber nicht zu eintönig wird, nehme ich die längere Variante über die Schmiedalm. Der Aufstieg bis zur Alm führt auf einer Forststraße oberhalb von einem Steinbruch, der sich scheinbar immer mehr ausbreitet. Auf Grund der mäßigen Steigung benötige ich 1,5 Stunden für die etwas mehr als 500 Höhenmeter. Leider geht’s nach der Alm wieder bergab zur “Höllstube” und dann durch ein Labyrinth aus Felsen und Bäumen in einem Zickzackkurs zur Filzmoosalm hinauf (2,5 Std. vom Parkplatz).

Nach kurzer Rast beschließe ich zum Halssattel aufzusteigen und dann je nach Schneelage zu entscheiden. Es ist warm geworden, der Schnee wird bereits schwer, nur im Schatten hat sich noch Pulver gehalten. Beim Sattel fällt mir die Entscheidung nicht schwer. Zum Mitterberg führt keine Spur, zu viele Latschen verhindern einen sinnvollen Aufstieg. Also steige ich rechts in wenigen Minuten zum höchsten Punkt einer namenlosen Erhebung auf (Punkt 1656).

Mittlerweile rückt die angekündigte Schlechtwetterfront schneller als erwartet heran. Die Sonne zeigt sich nur mehr sporadisch. Da der Schnee durchs Zuwarten auch nicht mehr besser wird, fahre ich entlang der Aufstiegsspur ab. Trotz vorsichtiger Fahrweise bekommt der neue Ski zwei kleine Kratzer ab, es werden wohl nicht die Letzten gewesen sein. 

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