FIRN / 24.3.2015

Jetzt werden die schönen Tage mit guten Bedingungen immer seltener, kein Wunder, ist es doch bereits Frühling. Also wieder einen Urlaubstag investiert und gemeinsam mit Margit und Günter in die Obersteiermark aufgebrochen. Heute habe ich wieder Gelegenheit, ein neues Gebiet zu erkunden.

Wir parken das Auto gut 1,5 km vor der Franzlbauerhütte und gehen leicht ansteigend bis zur Bärentalalm, wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Leider hat sich mittlerweile die anfangs noch vorhandene Sonne hinter einer Wolkenschicht versteckt. Das Licht ist diffus, die Sicht zwar ausreichend, aber vom versprochenen strahlendem Sonnenschein ist nichts mehr zu sehen.

Unterhalb vom Triebener Törl ändern wir die Richtung und steigen etwas weiter westlich einen kurzen steilen Hang zum Grat hinauf. Die Sicht ist nach wie vor eingeschränkt aber manchmal habe ich den Eindruck, dass es gelegentlich durch die Schleierwolken blau hindurch schimmert. Mit zunehmender Höhe wird es windiger aber auch heller. Und wie bestellt zeigt sich kurz vorm "Gipfel" (Schidepot) die Sonne, was für ein Glück.

Auf den letzten Aufstieg zum Sonntagskogel verzichten wir, da dieser mit Schi ohnehin nicht möglich ist, und wir lieber die optimalen Abfahrtsbedingungen erwischen möchten. Und da haben wir abermals Glück. Traumhafter Firn von oben bis zum Wald hinunter, besser hätten wir es nicht erwischen können. 

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Wetterpech /15.3.2015

Es sollte sehr sonnig werden, zumindest war das die Prognose am Samstag Abend. Aber irgendwie sind da ungünstige Windströmungen dazwischen gekommen. Jedenfalls haben sich im oberen Loigistal hartnäckig die Wolken gestaut, während es auf der Wilde, keine 1,5 km entfernt, sonnig war. Auf 1720m Höhe haben wir uns für die Umkehr entschlossen, während drei verwegene Schneeschuhwanderer eine mit frischen Triebschnee gefüllte Rinne aufgestiegen sind.

Die Abfahrt hat dann etwas für die fehlende Sonne entschädigt. Oben noch Pulverschnee und weiter unten auch noch gut befahrbar, kein Steinkontakt. Die "Tournachbesprechung" konnten wir dann in der Sonne (!!!) vor der Bergrettungshütte bei Kaffee abhalten. 

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Warscheneck / 10.3.2015


Heute ist es ruhig beim Schafferteich, dem Ausgangspunkt meiner Tour. Hoffentlich bleibt das so. Auf Grund der aktuellen Pläne ist aber eher das Gegenteil zu befürchten.

Der Aufstieg zur Zellerhütte verläuft großteils im Schatten was den Vorteil hat, dass noch ausreichend Schneeunterlage vorhanden ist. Erste Rast bei der Hütte, die gerade von den ersten Sonnenstrahlen gestreift wird. Wie ein Adlerhorst thront das mit Lärchenschindeln geschützte Gebäude an exponierter Stelle. Besonders schön ist der Ausblick von der hinteren Seite zur Spitzmauer.

Oberhalb der Hütte wird dann der Wald immer lichter. Hier sind bereits viele Abfahrtsspuren zu sehen, kein Wunder, ist doch in den letzten Tagen eine frische Pulverschneeauflage dazugekommen. Jetzt kommt auch schon der Lagelsberg in Sicht, ein eher unscheinbarer Gipfel, der fast am Weg liegt. Den kurzen Aufstieg nehme ich gerne in Kauf, als Belohnung gönne ich mir eine kurze Rast. Ursprünglich wollte ich ja nur bis hierher gehen. Die anfängliche Müdigkeit ist aber mittlerweile vollkommen verschwunden, sodass dem weiteren Aufstieg zum Warscheneck nichts mehr im Wege steht.

Die markante Funkanlage ist bereits gut zu erkennen und täuscht eine nicht mehr lange Gehzeit vor. Tatsächlich zieht sich der Aufstieg aber noch. Zwischendurch bieten sich immer wieder tolle Ausblicke ins untere Loigistal, das heute noch unverspurt tief unten liegt. Nach fast fünf Stunden (mit Pausen) stehe ich beim großen Gipfelkreuz und freue mich auf eine ausgedehnte Rast. Es ist fast windstill, die Luft ist klar und dementsprechend gut ist die Fernsicht. Durch mein feines Glas kann ich viele Einzelheiten erkennen, Qualität macht sich eben bezahlt.

Die Abfahrt beschert mir zwei zusätzliche Kratzer im Belag was mich nicht wundert, denn gerade der obere Bereich ist stark abgeblasen. Bei der Zellerhütte folgt dann die letzte Pause des Tages, die zwar nicht mehr notwendig wäre, aber die sonnige Bank hinter der Hütte ist zu verlockend. Wenn’s jetzt auch noch etwas gegen den Durst gäbe...

Zellerschneise. Steil und griffig, kein Eis, fast wie eine Piste, also gut zu befahren. Ab der Talstation der Materialseilbahn wird’s aber etwas mühsam, der Schnee ist feucht und die Menge hat sich im Laufe des Tages erheblich verringert, kurze Tragepassagen lassen sich nicht vermeiden. Und auch heute erreiche ich nach 1530 HM und 16 km wieder sturzfrei den Parkplatz.

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Infos zum geplanten Projekt

Zwei Gipfel zum Preis von einem / 8.3.2015

Wieder einmal auf der Suche nach den perfekten Bedingungen. Diesmal in Oppenberg. Der geräumte Parkplatz mit beheiztem WC ist schwach frequentiert. Ich habe an so einem schönen Tag einen wesentlich größeren Andrang auf diesen beliebten Skiberg, den Hochschwung in den Rottenmanner Tauern, erwartet.

Bei -12 Grad starte ich eher zügig. Nach der ersten Steilstufe ist die optimale Betriebstemperatur erreicht, die Jacke verschwindet im Rucksack, dafür kommt die Sonnenbrille zum Einsatz. Mäßig ansteigend erreiche ich so die Waldgrenze, wo mich nicht nur eine herrliche Aussicht zur gegenüberliegenden Talseite empfängt, sondern auch ein teilweise sehr starker Wind.

Es folgt der lange Anstieg zum Gipfel. Hier hat man das Gefühl, dass man überhaupt nichts an Höhe gewinnt, auch optisch schaut der Anstieg nicht sehr steil aus. Tatsächlich ist die Spur aber relativ steil angelegt, was man bei einem seitlichen Blick gut erkennen kann.

Am Gipfel dann die Überraschung. Martin steht da ganz gemütlich bei Starkwind mit einer Gipfelzigarette. Ja, so klein ist die Welt. Nach kurzer Rast fahren wir gemeinsam Richtung Mödering Jagdhütte ab. Die Bedingungen sind ideal, Pulverschnee der Extraklasse. So macht Schifahren richtig Freude. Kurz vor der Baumgrenze trennen wir uns wieder, Martin fährt ins Tal ab, ich möchte die guten Bedingungen noch nutzen und eine zweiten Gipfel versuchen.

In gut 1,6 km Luftlinie befindet sich der Schattnerzinken, den ich schon einmal von Süden aus bestiegen habe. Der Übergang ist technisch nicht schwierig, landschaftlich aber überaus reizvoll. Den Gipfel erreiche ich nach einer Stunde Aufstieg und bin dort - wenig überraschend - ganz alleine. Der Wind hat mittlerweile auch nachgelassen, sehr angenehme Bedingungen zum Rasten, Schauen, Fotografieren und Nachdenken, wo ich jetzt hinunterfahren könnte. Schließlich entscheide ich mich fürs Schattnerkar. Einerseits kann ich dort frische Abfahrtsspuren erkennen, und andererseits dürfte das Gelände nicht sehr steil sein.

Kurz nach 14 Uhr beginne ich das kleine Abenteuer mit der Einfahrt in unbekanntes Gelände. Auch hier sind die Schneeverhältnisse trotz der Sonneneinstrahlung sehr gut, die Hangneigung ist moderat und von unliebsamen Überraschungen bleibe ich verschont. Nach der verfallenen Schattneralm folgt noch ein kurzes Waldstück, dann erreiche ich wieder den bekannten Aufstiegsweg und auf diesem den Ausgangspunkt, geschafft.