Pleschberg / 2.8.2016

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Nahrungsbeschaffung. Die Jagd scheidet aus mehreren Gründe aus, Fischfang ebenfalls und Einkaufen zählt auch nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Also konzentriere ich mich heute auf das Suchen und Sammeln von Früchten das Waldes. Mangels Fachkenntnis beschränkt sich das ohnedies nur auf zwei Sorten: Eierschwammerl und Heidelbeeren. Wie sich im Laufe des Tages noch herausstellen wird, liegt die Schwierigkeit weniger im Finden, sondern mehr im Transport. Und da ich die ganze Aktion auch noch mit einer richtigen Wanderung verbinden möchte, werde ich zuerst den Plesch besteigen und erst am Rückweg Beeren und Pilze sammeln.

Kurz nach der ersten Rast beim Pyhrgasgatterl muss ich meinen Plan aber bereits verwerfen. Unmengen von Heidelbeeren links und rechts vom Weg, hier einfach vorbeizugehen wäre zumindest fahrlässig. Also beginne ich mit dem Pflücken. Die mitgebrachten Behältnisse sind bald gefüllt und der Rucksack wird schwerer, eher atypisch bei einer Wanderung.

Mit etwas Verzögerung setzte ich meinen Weg auf den Plesch fort und erreiche den Gipfel zeitgleich mit einer die Sonne verdeckenden Wolke. Ich habe aber Glück, denn sie zieht vorbei und wenig später ist der Himmel wieder überwiegend blau. Abstieg dann südseitig, dort wo ich die Schwammerl vermute. Ein Blick auf die Karte bestätigt mir die Existenz von mehreren Straßen oder Wegen, die südwestlich um den Berg herumführen. Auf einer von diesen werde ich wohl wieder irgendwie zurückkommen.

Bereits 250 Meter unterhalb vom Gipfel werde ich erstmals fündig, sie stehen direkt neben dem Weg und leuchten mir gelb entgegen. Schneller als erwartet habe ich eine beachtliche Menge an Eierschwammerl gesammelt und kann daher entspannt den langen Rückweg antreten. Die Forststraße führt nun mehrere Kilometer leicht bergauf, um dann nach einer Kurve zu enden (rückblickend wäre es besser gewesen, die Forststraße weiter unten zu nehmen). Zwischen Sträuchern und Steinen entdecke ist so etwas wie einen Pfad dem ich skeptisch folge. Schnell stellt sich heraus, dass dieser sehr selten begangen wird (falls überhaupt). Starker Strauchwuchs und immer wieder Latschen erschweren mir das Fortkommen erheblich. Laut Karte sollte ich aber bald wieder auf eine Forststraße stoßen, also nehme ich die Erschwernisse in Kauf. Ohne gröbere Probleme erreiche ich die ersehnte Forststraße, die als solche aber nicht mehr existiert. Hier kann man sehr schön beobachten, wie sich die Natur nach so einem Eingriff wieder erholt. Hier junge Bäume, der Boden ist stark bemoost, überhaupt ist es hier sehr ursprünglich. Dass sich Wanderer hier vorbeikommen, wird wohl eher selten der Fall sein (außer sie verirren sich).

Nach einigen weiteren Kilometern komme ich beim sog. Gsig wieder auf den markierten Wanderweg. Ein letzter Aufstieg zum Pyhrgasgatterl, dann geht es nur mehr bergab bis zum Ausgangspunkt meiner Tour.

Fazit: zum Schwammerlsuchen steigt man besser von Ardning auf und verzichtet auf den langen Umweg über den Gipfel. Bei rund 1350 HM und 25 km habe ich sicher mehr Kalorien verbrannt als gepflückt. Der weglose Abschnitt ist nur Fanatikern zu empfehlen.