Kasberg / 13.11.2016

So habe ich mir die Tour nicht vorgestellt. Im Gebirge sollte die Sonne scheinen - zumindest zeitweise. Tatsächlich war es bis auf wenige Minuten nebelig, kalt und windig. Einen Hund würde man bei diesem Wetter kaum aus dem Haus jagen.

Aber rückblickend betrachtet war es trotzdem ein Erlebnis, das Spuren im frischen Schnee, die Suche im Latschengürtel nach einem geeigneten Durchschlupf, die vereisten Wegweiser und schließlich das Erreichen des Gipfels nach fast fünf Stunden Aufstieg.

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Wegsuche / 1.11.2016

Nun ist die Zeit der südseitigen Anstiege gekommen. Sonne von früh bis spät im herbstlich verfärbten Wald. Wie schon so oft steige ich zum Lackerboden auf um dort festzustellen, dass der Verfall der Jagdhütte langsam aber sicher fortschreitet. Irgendwann wird das Dach dem Schneedruck nicht mehr standhalten und einstürzen, es ist nur mehr eine Frage der Zeit.

Kurze Rast, dann verlasse ich den markierten Weg und suche den Beginn des alten Steiges zur Fotzenalm. Diesmal versuche ich es etwa 50 Meter weiter oben, dort wo der Windwurf ein leichteres Durchkommen zu ermöglichen scheint. Und tatsächlich geht es hier relativ problemlos hindurch und bald entdecke ich die Stoamandl, die ein Verirren fast unmöglich machen. Lediglich beim zweiten großen Windwurf sollte man etwas genauer beobachten, ansonst steht man schnell in einer Sackgasse.

Nach kurzer Cachekontrolle folge ich einem Steig, der direkt von der Alm in Richtung Höhenweg führt. Vor Jahren bin ich dort schon einmal gegangen, jetzt schaut es dort durch den Windwurf ganz anders aus. Aber auch hier entdecke ich immer wieder Stoamandl, was die Orientierung wesentlich vereinfacht. Wichtig ist, dass man weiter oben den richtigen Eingang in den Latschengürtl erwischt, denn sonst kann es sehr mühsam werden.

Der Steig trifft dann etwas weiter östlich als der zweite Steig, der westlich des Grabens verläuft, auf den Höhenweg. Es folgen 100 Meter Abstieg und anschließend wieder 200 Meter Aufstieg, dann habe ich es wieder einmal geschafft.

Die Fernsicht ist heute besonders gut, im Fernglas sehe ich bis zum Waldviertel, auch die Ruine Ruttenstein glaube ich erkennen zu können. Ötscher und Dürrenstein sind da schon leichter zu identifizieren. Und zwischen den Latschen finde ich sogar noch einen windgeschützen Platz für eine ausgiebige Gipfelrast.

Zum Abstieg: großteil in der Sonne, trocken, ein angenehmes Gefälle.

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