Besser als erwartet / 6.2.2016

Wieder einmal auf Schneesuche, diesmal im Gesäuse. In Anbetracht der angespannten Lawinensituation kein einfaches Unterfangen. Aber der Gscheideggkogel sollte relativ sicher sein.

Im Gegensatz zum Voralpengebiet gibt es in Johnsbach doch noch einen Winter, zwar etwas bescheidener als im Vorjahr, aber immerhin mit geschlossener Schneedecke. Wir starten auf etwa 1000 m Höhe mit herrlichem Ausblick zum Ödstein und Reichenstein. Beide Gipfel liegen bereits in der Sonne, wir müssen aber noch etwas warten. Bis zur Grössingeralm steigt die Spur nur mäßig an, dann wird es im sogenannten "Sautrog" steiler. Mit ausreichend Sicherheitsabstand steigen wir zum Leobnertörl auf, wo wir endlich in den Genuß der wärmenden Sonne kommen.

Im Gegensatz zu geschätzen 95% der Skibergsteiger, die zielstrebig den Leobner anpeilen, wenden wir uns in östlicher Richtung einem kurzen steilen Aufstieg zu. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Übergang zum Gscheideggkogel, den wir weit entfernt erkennen können. Aber die Entfernung täuscht, da es gleich zu Beginn bergab geht und wir so ordentlich Meter machen. Zwischendurch geht sich sogar eine kurze Pulverschneeabfahrt aus (rückblickend wäre aber die Abfahrt von ganz oben die bessere und vor allem längere Abfahrt gewesen, ein Projekt für die Zukunft).

Waren wir bisher mehr oder weniger alleine unterwegs, ändert sich die Lage am Gscheideggkogel erheblich. Es scheint ein sehr beliebter Gipfel zu sein, auch der Aufstieg von Radmer scheint sehr beliebt zu sein, was vermutlich auch am wunderbaren baumfreien Gipfelhang liegen dürfte. Und den lassen wir uns heute auch nicht entgehen. Nach einem überraschenden Gipfelbier (danke Günter) schwingen wir etwa 150 m in Richtung Pleschalm hinunter, ein Traum. Dafür nehmen wir auch das nochmalige Auffellen und den kurzen Aufstieg gerne in Kauf.

Nach ausgiebiger Rast fahren wir nördlich entlang der Stangenmarkierung zum Ausgangspunkt ab. Auch hier überraschenderweise sehr gute Bedingungen. Jedenfalls hat heute kein Stein im Belag seine Spur hinterlassen.

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