Kürnbergerwald / 26.10.2016

Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Wege und Straßen den Kürnbergerwald durchziehen. Und mitten im Wald befindet sich ein Naturdenkmal, ein zweiteiliger Felsblock, überzogen von Moos. Das Erreichen dieses abgelegenen Platzes ist völlig problemlos (abgesehen vom stellenweise etwas feuchten Weg). Der Wald dort macht einen unberührten Eindruck, umgestürzte Bäume bleiben liegen, ein kleiner Bach schlängelt sich unreguliert dahin. Kaum zu glauben, dass sich das alles in nur 5 km Luftlinie vom Linzer Hauptplatz abspielt.

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Muttertag / 24.10.2016

Bald sperren die Hütten zu, und auch die Vogelgesangklamm ist ab November nicht mehr begehbar. Der Wetterbericht verspricht einen perfekten Herbsttag, sonnig und warm, eine Chance, die wir uns nicht entgehen lassen.

Vom Parkplatz in Hasenberg folgen wir zuerst mäßig ansteigend dem breiten Fahrweg bis zum Klammeingang. Es ist noch leicht bewölkt, was aber in der engen Klamm ohnedies keine Rolle spielt. Um € 4,50 pro Person erwerben wir die Berechtigung für den Durchstieg, eigentlich ein günstiges Vergnügen, wenn man den Erhaltungsaufwand berücksichtigt.

Das Rauschen des Wildwassers begleitet uns nun bis zum Ende der Klamm. Auf einem kühn angelegten Steig überwinden wir mit Hilfe einiger steilen Stiegen die knapp 200 Meter Höhenunterschied, passieren die Bosruckhütte und erreichen bei Sonnenschein die Abzweigung zur Hofalm. Ein schöner Rastplatz mit Aussicht zum nahen Bosruck.

An der wunderschön gelegenen Hiaslalm vorbei steigen wir zum Sattel beim Lugkogel auf, dem ich natürlich noch einen Besuch abstatte. Zu meiner Überraschung hat man von diesem eher unscheinbaren Berg einen herrlichen Ausblick zum Gr. Pyhrgas sowie bis zu den Gesäusebergen. Ein Abstecher, der sich auf alle Fälle lohnt.

Hofalm. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie dort war, leider. Das Essen ist wirklich vorzüglich, die Aussicht ebenso. Für die Pächter sind es die letzten Tage auf der Hütte, denn sie werden in Zukunft die Gleiwitzer Hütte im Nationalpark Hohe Tauern bewirtschaften.

Der Abstieg am Weg 614 ist unspektakulär, teilweise zwar etwas steiler, aber durch zahlreiche Serpentinen entschärft. Nach 11 km und 780 HM endet unsere Rundwanderung.

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Der Unscheinbare / 16.10.2016

 
Kein markierter Wanderweg, keine atemraubende Höhe, fast unbekannt. Hier, am Ramsauer Größtenberg, fühle ich mich vor einem Massenansturm ausreichend geschützt.

Gleich zu Beginn ein steiler Aufstieg entlang einer aufgelassenen Schipiste, dann auf einem alten Ziehweg zur Polzalm. Hier die erste und einzige Begegnung mit Lebewesen. Drei Ziegen beobachten mich - den Eindringling - etwas skeptisch. Aber bald verschwinde ich wieder im Wald, und die Tiere haben wieder ihre Ruhe.

Weiter oben treffe ich auf eine Forststraße, der ich bis zu einer scharfen Linkskurve folge, verlasse diese linkerhand auf einen Ziehweg, der wenig später bei einer schönen Wiese endet. Am linken Rand ist ein schwach ausgeprägter Steig zu erkennen, die einzig sinnvolle Aufstiegsmöglichkeit. Gelegentlich entdecke ich kleine rote Farbpunkte und immer wieder Stoamandl. Hält man sich immer äußerst links an der Geländekante, macht auch das hohe Gras kaum Probleme. Zum Schluss geht's noch einmal etwas steiler hinauf, dann hab ich es geschafft.

Der höchste Punkt befindet sich übrigens nicht dort, wo das Kreuz steht. Dieses liegt weiter hinten ein paar Meter tiefer. Es ist ein schöner Gipfel ganz nach meinem Geschmack: viel Platz, eine tolle Aussicht und keine Absturzgefahr. Eine Stunde betrachte ich das Wolkenspiel, dann steige ich entlang des Aufstiegsweges wieder ab.

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Vor der Haustür / 9.10.2016

Nichts Aufregendes, eine spontane Nachmittagswanderung durch den Kürnbergerwald. Am Prinzensteig nach Wilhering, dann in einem weiten Bogen wieder zurück. Trotzdem sind in gut vier Stunden 17 km zusammen gekommen.

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Salzwipfelsteig / 1.10.2016


"Google weiß alles". Diese Aussage hört man sehr oft. Gibt man aber den Begriff Salzwipfelsteig ein, ist die Trefferquote sehr überschaubar und vom Informationsgehalt eher dürftig. Eine nähere Beschreibung findet sich überhaupt nirgends. Aber genau diese Umstände sind es, die mich zu einer Erkundungstour mit unbekanntem Ausgang in den Nationalpark Kalkalpen veranlassen.

Parkplatz im Rettenbachtal, mein Ausgangspunkt. Es überrascht mich nicht, dass ich der einzige bin, der hier den einstündigen Aufstieg zum Mehlboden beginnt. Keine Aussicht, nur Schatten und kein Gipfel in der Nähe. Den auf der Karte eingezeichneten Pfad finde ich auf Anhieb, ein erstes Erfolgserlebnis. Zu meiner Überraschung stoße ich bald auf eine blaue Punktmarkierung, wobei die Abstände manchmal sehr groß sind. Dazwischen befinden sich aber immer wieder kleine Stoamandl, sodaß die Wegfindung im Großen und Ganzen nicht schwierig ist. Das GPS ist übrigens hier keine große Hilfe, da in diesem steilen Gelände ein schlechter Empfang herrscht.

Stichwort steiles Gelände: ja, der Salzwipfelsteig ist steil, Ausrutschen wäre an manchen Stellen - vorsichtig formuliert - ziemlich ungünstig. Und bei Nässe ist dieser Steig nicht zu empfehlen. Heute ist es aber staubtrocken, und so schaffe ich den Aufstieg zum sog. Vorderanger ohne Probleme. Übrigens immer noch im Schatten, während die gegenüberliegenden Anstiege im Sengsengebirges schon lange in der Sonne liegen.

Mittlerweile habe ich den Weg aus den Augen verloren was aber insofern egal ist, als die Mayralm auch so leicht zu finden ist. Dort halte ich mich aber nur kurz auf (Cachesuche) und gehe in einer guten Stunde zum Brandleck weiter. Kurze Mittagsrast, denn beim Betrachten des vor mir liegenden Weges wird mir klar, dass ich jetzt nach 4 Stunden vermutlich erst die Hälfte der Tour hinter mir habe, und der unbekannte und unmarkierte Abschnitt zum Gamsplan noch vor mir liegt.

Ich gehe daher zügig weiter, verzichte auf Extraeinlagen wie z.B. die Ersteigung der Wagenschartenspitze, und erreiche nach etwa zwei Stunden den Gamsplangipfel. Geschafft!!! Die befürchteten schwierigen Stellen im steilen Gelände haben sich als harmlos herausgestellt, und der noch folgende Abstieg durch den markierten Budergraben ist fast schon als Spaziergang zu werten. Entsprechend entspannt fällt dann auch die Gipfelrast aus.

Nach 9,5 Stunden stehe ich wieder beim Parkplatz Rettenbach. Eine schöne, aber sehr lange Rundwanderung geschafft (Gehzeit gut 8 Stunden, ca. 25 km und 1600 Höhenmeter). Fitnesstest bestanden.

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