Cruz Grande - Ayacata / 10.4.2017

Wandern mit einem öffentlichem Vehrkehrsmittel ist immer eine Herausforderung (nicht nur in Österreich). Dafür lassen sich mit etwas Improvisation und geschickter Planung schöne Streckenwanderungen realisieren.

Den Ausgangspunkt meiner Tour erreiche ich um günstige
€ 3,20 mit dem Bus der Linie 18 (Faro - Tejeda). Schon die Fahrt vom Meeresniveau zum "Cruz Grande" auf 1260 Meter Höhe ist ein kleines Abenteuer. In vielen Serpentinen windet sich die Straße sehr aussichtsreich ins Gebirge hinauf. Wie schon so oft bin ich der einzige Fahrgast, der irgendwo in der Einschicht den Bus verlässt. Gleich nach dem Aussteigen empfängt mich ein kühler Wind der aber gleich um die Ecke, wo es geschützt ist, nicht mehr zu spüren ist.

Ich befinde mich nun auf einem der vielen Caminos Reales (Königswege). Diese wurden kurz nach der spanischen Eroberung mit Mitteln des spanischen Königshauses angelegt, um eine Infrastruktur zwecks besserer Kontrolle über die eroberten Gebiete Gran Canarias zu bekommen. Die Wege waren so breit angelegt, daß die Bauern ihre Erträge mit ihren Eselskarren zum nächsten Markt bringen konnten. Außerdem dienten einige dieser Caminos Reales auch als Pilgerwege, daher verläuft hier auch ein Abschnitt des Jakobsweges, der die Insel von Süd nach Nord durchzieht.

Mit beeindruckenden Serpentinen wird kurz nach Beginn des Weges eine Steilstufe überwunden, ohne Stahlbeton oder anderen technischen Mitteln. Dann wird es flacher, und das Landschaftsbild ändert sich. Ich befinde mich nun auf der kargen Hochebene Llanos de Pargana.

Bevor ich zur Abzweigung Dellogada de los Hornos gelange, mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Ventana del Nublo, ein Steinbogen mit schönem Blick zum Roque Nublo.

Mein nächstes Ziel ist der El Montañón (1763 m). Im Wanderführer wird der Weg dorthin als schwarze Route geführt, also schwierig, was sich aber als stark übertrieben herausstellt. Ohne Problem erreiche ich den aussichtsreichen Gipfel. Nach einer kurzen Rast steige ich nach La Goleta ab, wo ich einen vorzüglichen Kaffee bekomme. Ab hier beginnt dann der Massentourismus. Teilweise mit Badeschlapfen steigen hier die Touristen zum Roque Nublo auf. Obwohl die Höhendiffernz nur gering ist, kommen hier viele ordentlich ins Schnaufen.

Trotz der vielen Touristen (ich bin auch einer von ihnen) ist der Wolkenfels ein beeindruckender Ort, der zum Verweilen einlädt. Und durch das Fernglas lassen sich weitere schöne Gipfel ausmachen, z.B. der Montaña del Asserador. Ein Grund mehr, diese Insel wieder einmal zu besuchen.

Der Abstieg nach Ayacata ist wieder einsam, ein schmaler Pfad führt zwischen Mandelbäumen zum kleinen Ort hinunter. Den Bus erreiche ich schließlich ganz locker, es geht sich sogar noch ein kühles Tropical bei der dortigen Bar aus. Und in erster Reihe relativ fußfrei kann ich anschließend die kurvige Rückfahrt ans Meer genießen.

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Arco del Coronadero / 8.4.2017


Juan Grande. Als einziger Fahrgast steige ich hier aus. Kein Wunder, denn hier gibt's eigentlich nichts viel zu sehen. Touristen fahren hier nur durch. Um zum Ausgangspunkt meiner Wanderung zu gelangen, muss ich ein Stück auf der Carretera General del Sur (GC-500) gehen. Da die Autobahn parallel verläuft, ist hier nur wenig Verkehr. Ich passiere eine mit Plastik verhüllte Gemüse- oder Obstplantage, ob darin überhaupt noch etwas wächst, kann ich nicht eruieren. Dann eine lange Gerade mit Blick aufs Meer. Nach 2 km biege ich rechts ab, unterquere die Autobahn und komme auf eine staubige Schotterpiste. Zu meiner Überraschung sehe ich hier die erste Steinmarkierung, sonst gibt's keine Hinweise auf einen Wanderweg.

Das riesige Schotterwerk lasse ich rechter Hand liegen und folge dem anfangs noch breiten Fahrweg, der wenig später in eine kaum erkennbaren Pfad übergeht. Beim Blick auf mein GPS wird mir aber bald klar, dass ich den Einstieg zum Barranco Hondo de Amurga weiter unten übersehen habe. Ich bin schon viel zu hoch und kann in den Barranco bereits hinuntersehen. Dort schlängelt sich der schmaler Pfad am Grund der Schlucht dahin, hier abzusteigen wäre nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich. Also folge ich dem mit Steinen ganz gut markierten Weg bergwärts bis zum Arco del Corodanero. Es handelt sich dabei um den größten Felsbogen der Insel. Auf den luftigen Überstieg verzichte ich, da genieße ich lieber sitzend meine Jause. 

Anschließend steige ich auf einem steilen Pfad zum Barranco ab. Die einzige etwas schwierigere Stelle befindet sich im unteren Drittel, einige Felsen die mit Unterstützung der Hände aber problemlos zu überwinden sind.

Anschließend geht es vergleichsweise gemütlich weiter. Das Tal wird langsam wieder breiter, die Felswände niedriger. Der spannendste Abschnitt steht mir aber noch bevor. Ein 170 m langer Tunnel, der eine Verbindung zum Barranco de La Monta herstellt. Normalerweise fließt dort das Wasser um einen kleinen Stausee unterhalb zu füllen, heute ist der Bach aber ausgetrocknet. Da ich das Ende des etwa 1,5 m niedrigen Tunnels sehen kann, wage ich den Durchgang. In gebückter Haltung gehe ich zügig im Schein der Handytaschenlampe durch den Berg und bin froh, nach einigen Minuten wieder in der Sonne zu stehen.

Hier ändert sich die Landschaft. Der Barranco ist wesentlich breiter und endet bald im nur teilweise gefüllten Stausee Presa de la Monta. Auf einer staubigen Straße gehe ich weiter, passiere wieder die Autobahn und eine weitere Straße, bis ich beim kleinen Flugplatz das Meer erreiche. Entlang der Küste marschiere ich zur Unterkunft zurück. 

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Bösenstein - groß und klein / 1.4.2017

Vermutlich die letzte Schitour im Winter 2016/17. Das frühlingshafte Wetter hat dem Schnee ganz schön zugesetzt, dementsprechend weit oben sollte man derzeit starten (außer man ist ein Schitragenfanatiker).

Um € 6,- bekommen wir freie Fahrt auf der Mautstraße zur Edelrautehütte. Die moderne Technik hat auch hier Einzug gehalten. Eine vollautomatische Mautstation (natürlich ohne Personal) steht hier mitten im Wald. Und die Bedienung derselben aus dem Autofenster heraus ist genauso unpraktisch wie auf der Autobahn (mit der linken Hand kommt man nicht gscheit hin, die rechte Hand ist meistens zu kurz ... am besten man steigt doch schnell aus).

Auf 1700 m ist dann tatsächlich ausreichend Schnee um beim Parkplatz die Tour auf den Gr. Bösenstein ohne Schitragen zu beginnen. Den gefrorenen Gr. Scheiblsee überqueren wir nicht, sondern gehen entlang des Ufers, zumal die Eisdecke schon Löcher aufweist. Es folgen nun zwei Steilstufen, dann wird es flacher bis zum finalen Anstieg zum Sattel zwischen den beiden Bösensteinen.

Die Aufstiegsspur ist hier relativ steil, und im mittlerweile schon sehr weichen Schnee rutschen die Schi schon mal weg. Da wir nichts riskieren wollen machen wir anschließend am Sattel das Schidepot und gehen zu Fuß entlang des Sommerweges zum Gipfel.

Update vom 16.4.2017http://www.lawine-steiermark.at/aktuelles/aktuelle-ereignisse/

Die Luft ist heute nicht mehr so klar wie zuletzt, und vereinzelt zeigen sich die ersten Wolken. Trotzdem ist die Aussicht immer noch hervorragend, besonders zum Kl. Bösenstein. Und den wollen wir auch noch besteigen, allerdings nicht von unten, sondern über den breiten Grat.

Abstieg zum Sattel, dann die Schi auf den Rucksack und weiter geht's zum nächsten Gipfel. Das Gehen mit der schlecht fixierten Last am Rücken und den klobigen Schuhen ist etwas mühsam. Vermutlich auch der Grund, dass diesen kurzen Überstieg fast niemand macht. Ohne Probleme erreichen wir nach einer guten halben Stunde den Kl. Bösenstein, ebenfalls ein herrlicher Aussichtsberg.

Anschließend Abfahrt über den mittlerweile menschenleeren Osthang bei immer noch guten Bedingungen. Weiter unten in Seenähe hat das Vergnügen aber ein Ende, hier ist der Schnee schon sehr tief und auch die Sträucher sind eher hinderlich. Dafür gehen sich kurz vorm Parkplatz doch noch ein paar Schwünge aus, dann endet die verletzungsfreie Schisaison.

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