Zwei auf einen Streich / 24.2.2018

Der Kasberg gehört nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Skitourenzielen. Da aber der schattige Katzengraben derzeit sehr gut befahrbar sein soll und ich den Gipfel wieder einmal bei Sonne erleben möchte, mache ich mich auf die Fahrt nach Steyrling. Sonne in Linz, Wolken ab Micheldorf, ob das heute ein sonniger Tag wird?

Bei dichter Bewölkung bzw. Hochnebel gehe ich in Brunnental los. Wenigstens brauche ich mich jetzt nicht ärgern, dass es im Katzengraben schattig ist. Etwa eineinhalb Stunden später erspähe ich die ersten blauen Flecken am Himmel. Ab und zu streift ein Sonnenstrahl die tief verschneite winterliche Landschaft, und am Ende des letzten Waldstückes vor der Steyrer Hütte gewinnt die Sonne endgültig die Oberhand.

Die Hütte lasse ich aber links liegen und gehe weiter in Richtung Kasberg. Weit vor mir sind zwei Tourengeher zu sehen, hinter mir kommt lange niemand, eigentlich ungewöhnlich für diese bekannte Tour. Es sind auch nur wenige Abfahrtsspuren zu sehen. So wie es aussieht, dürften die besten Bedingungen links der Aufstiegsspur sein.

Um 12 Uhr erreiche ich den Gipfel. Ein starker eisiger Wind bläst mir gleich zur Begrüßung ins Gesicht. Mit zwei Hauben und zwei Paar Handschuhen trotze ich der Kälte, mache einige Fotos, verlasse aber nach zwanzig Minuten diesen ungastlich Ort.

Abfahrt wie geplant nun weit rechts, wo ich noch frischen Pulverschnee vorfinde. Leider viel zu schnell bin ich wieder unten bei der mittlerweile sehr gut besuchten Steyrerhütte. Für die Mittagsrast suche ich mir aber einen ruhigeren Ort, und zwar die Jagdhütte etwas weiter unten. Wie erhofft finde ich dort tatsächlich eine windgeschützte Sonnenbank mit traumhafter Aussicht vor. Mehr brauch ich nicht.

Zum Ausklang besteige ich dann noch die Schwalbenmauer, zwar nicht den höchsten Punkt, sondern den etwas niedrigeren Ostgipfel. Im schönsten Nachmittagslicht stehe ich dann oben. Das kleine Kreuz ist vom Schnee fast zugedeckt, der Wind nur schwach. Lange betrachte ich die umliegenden Berge, besonders den zum Greifen nahen Gr. Priel.

Die Abfahrt ist dann nicht mehr ganz so toll, zumal der Hang oben schon stark verspurt ist. Im Mittelteil dann wieder ganz passabel, am Waldrand sogar noch pulvrig. Der anschließende 5 km lange Katzengraben ist zwar kein Höhepunkt für einen Skifahrer, dafür ist man schnell unten.

Bilder

Pyhrner Kampl / 19.2.2018

Vor acht Jahren war ich zuletzt auf diesem Gipfel, also Zeit für eine Wiederholung. Bei besten Bedingungen starte ich zügig beim Schafferteich. Die Forststraße ist geräumt und mit einer festen Schneeauflage versehen, was sich beim Rückweg positiv bemerkbar machen wird (Schitragen ist heute definitiv nicht notwendig). Bis zur Bergrettungshütte ist der Höhengewinn minimal, doch dann gehts endlich bergauf. Gleich bei der ersten Steilstufe, ein schmaler Hohlweg, bin ich froh, vorsorglich die Harscheisen montiert zu haben. Es ist eisig und schmal und mit meinen schon etwas älteren Fellen wäre es hier etwas mühsam gewesen.

Erste Rast auf 1450 m Höhe. Nach dem bisher schattigen Anstieg ist es sehr angenehm endlich in der Sonne zu stehen. Hier teilt sich das Tal in unteres und oberes Loigistal. Ich nehme den westlichen Anstieg durchs obere Loigistal, da ich zur Wetterlucken und von dort weiter aufs Pyhrner Kampl will.

Der bisher noch schwache Wind legt mit zunehmender Höhe immer mehr zu, und bald ist die Aufstiegsspur auf Grund der Schneeverwehungen nicht mehr zu erkennen. Jetzt "darf" ich spuren, und zwar fast bis zum Gipfel. Das hat aber den Vorteil, dass ich die Steilheit selbst bestimmen kann (immer wieder ärgere ich mich über zu steil angelegte Aufstiegsspuren, heute einmal nicht).

Kurz vor 13 Uhr stehe ich dann beim kleinen Gipfelkreuz. Der Wind pfeift mir um die Ohren, es ist bitter kalt aber die Aussicht entschädigt für alle Mühen. Beim Fotografieren entkommt mir kurzfristig ein Handschuh, den ich aber nach einigen Metern wieder einfangen kann (die Reservehandschuhe können also im geschützen Rucksack die Abfahrt antreten).

Bei der Abfahrt wird mir dann ein Mix aus fast allen Schneesorten geboten, lediglich auf den Bruchharsch muss ich verzichten.

Bilder

Gsuchmauer / 15.2.2018

Auf der Suche nach einer schönen Pulverschneeabfahrt (möglichst unverspurt) verschlägt es uns wieder einmal ins Gesäuse. Ausgangspunkt ist der Parkplatz "Ebner", mustergültig geräumt und ausreichend groß (zumindest unter der Woche). Hier merkt man, dass Tourengeher willkommen sind.

Nach der Klamm (sehr kalt) folgen wir dem Schafhüttelgraben mäßig ansteigend bis zur Pfarralm. Kurze Pause, dann geht's immer steiler werdend zum Glanegg hinauf. In einem weiten Linksbogen kommen wir auf den Sattel, wo uns neben der Aussicht aufs Hochtor auch ein unangenehmer kalten Wind empfängt. Die Spur verlauft nun wieder flacher in nordöstlicher Richtung auf den Gipfel der Gsuchmauer.

Auf Grund des starken eisigen Windes verzichten wir auf die Einfahrt ins Gsuchkar (rückblickend vielleicht ein Fehler) und fahren mit den Fellen etwas zurück zu einem halbwegs windgeschützten Platz. Die Abfahrt ist dann der erhoffte Pulvertraum. Fast mühelos schwingen wir ins Glanegg hinunter. Der anschließende steile Abschnitt bis zur Pfarralm kostet dann schon mehr Kraft, zumal die Schneequalität bedingt durch die Sonneneinstrahlung merkbar nachlässt.

Bei der fast windstillen Alm rasten wir noch etwas in der Sonne, bevor wir auf der pistenähnlichen Forststraße zum Ausgangspunkt zurückfahren.

Ausklang beim Kölblwirt. Dort erfahren wir, dass das Gsuchkar heute sehr gut "gegangen" ist. Momentan ärgern wir uns ein wenig, aber andererseits ist das ein guter Grund, wieder einmal diese Tour zu unternehmen.

Bilder

Doppelt hält besser / 6.2.2018

Wir starten bei kuscheligen -13,5° beim Gasthaus Braun im Vordertriebental. Zügig absolvieren wir den ersten Abschnitt auf dem Forstweg entlang des Ardlingbaches. Weiter oben wird es wie angekündigt etwas wärmer, dafür versucht sich die Sonne hinter den durchziehenden Schleierwolken zu verstecken, teilweise mit großem Erfolg.

Unser erstes Ziel ist kein richtiger Gipfel, sondern der Verbindungsrücken zwischen Kreuzkarschneid und Kreuzkogel (hier war ich schon 2015 bei sehr wenig Schnee). Auf einer Höhe von etwa 1950 m wechseln wir in die Abfahrtsposition und fahren mit Abständen den anfangs steilen Nordosthang hinunter. Und wie erhofft finden wir hier feinsten Pulverschnee vor. Aber es sollte noch besser kommen.

Um zum zweiten Gipfel zu kommen, müssen wir zuerst den Verbindungsweg zur Kälberhütte finden, was bei den aktuellen Schneemengen gar nicht so leicht ist. Eine nicht auf der Karte eingezeichnete Forststraße ermöglicht uns aber schließlich doch ein rasches Weiterkommen ohne zusätzlichen Höhenverlust.

Jetzt liegen noch 500 hm Aufstieg vor uns, und mit zunehmender Höhe wird es mehr und mehr ungemütlich. Ein eisiger Wind und diffuses Licht, dazu noch die sich langsam bemerkbare Müdigkeit und ein abgeblasener Vorgipfel lassen mich an der Sinnhaftigkeit des weiteren Aufstieges kurz zweifeln. Hier umzukehren auf dem wenn auch nicht besonders steilen Hang, ist aber auch keine gute Idee. Also warm anziehen und hinauf die letzten Meter zum Gipfel.

Entschädigt werden wir mit einer herrlichen Aussicht und immer besser werdenden Sichtverhältnissen. Dann die Abfahrt. Oben hart, dann aber zunehmend pulvrig. Besonders die Abschnitte im unverspurten Wald sind ein Traum. Ab der Kälberhütte lacht auch die Sonne wieder vom mittlerweile wolkenlosen Himmel, hätte auch etwas früher sein können.

Bilder