Elm / 20.7.2018

Im halbvollen Lager habe ich überraschend gut geschlafen. Das nicht ganz gesunde Frühstück - Spiegeleier mit Speck - kann ich mit dem schweißtreibenden Aufstieg zum Elm rechfertigen, bei dem ich wieder einige Kalorien vernichte. In gut 1,5 Stunden erreiche ich den Gipfel, auf dem gleich zwei Kreuze aufgestellt wurden. Ein toller Aussichtsberg, den ich für mich alleine habe. Nur ein Hubschrauber des Bundesheeres dreht seine Runden, den ich etwas später noch aus nächster Nähe bei einer Außenlandung beobachten kann.

Bei Abstieg zur Pühringerhütte muss ich wieder einmal feststellen, dass das Gehen in diesem kartigen Glände stellenweise schon sehr mühsam ist. Ein gutes Balancegefühl ist hier von Vorteil. Bei der Hütte gönne ich mir noch eine Erfrischung in Form einer inneren Abkühlung und mache mich dann auf den Weg zu den beiden Lahngangseen. Beim Vorderen gibt's dann die dringend notwendige äußere Abkühlung. Auch dieser See ist glasklar und nicht besonders kalt, Badeseetemperatur hat er aber nicht.

Auf schönen schattigen Waldwegen näherer ich mich langsam dem Endpunkt der Überschreitung, Gößl am Grundlsee. Eine schöne 2-Tagestour mit vielen Eindrücken geht hier zu Ende. Pünktlich kommt der klimatisierte Bus und bringt mich zum Bahnhof Bad Aussee.

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Großer Rabenstein / 19.7.2018

Wenn dort oben kein Cache liegen würde, hätte ich wohl auf diesen unscheinbaren Gipfel verzichtet. Denn der Aufstieg im Grieskar ist schon anstrengend genug, besonders im Hochsommer bei Badewetter.

Aber der Reihe nach: zum Ausgangspunkt gelange ich gemütlich mit Zug und Bus, wobei die Fahrt mit der Almtalbahn an sich schon ein kleines Erlebnis ist. Ausreichend Zeit sollte man jedenfalls einplanen, aber die habe ich heute, da ich auf der Pühringerhütte einen Platz im Lager reserviert habe.

Vom Almsee geht's gemütlich los, fast flach sind die ersten Kilometer bis zur Abzweigung zum Grieskarsteig. Nach einer ausgiebigen Rast beginne ich den langen Aufstieg. Viele Jahre sind seit meiner letzten Begehung vergangen, die Erinnerungen sind großteils verblasst. An manche Stellen kann ich mich nicht mehr erinnern, andere - wir die Leiter beim Urbann-Band - sind noch gut im Kopf abgespeichert.

Die Schwierigkeiten befinden sich im oberen Bereich, dort wo sich die Felsen immer steiler aufbauen und scheinbar kein Durchkommen möglich ist. Zum Glück sind die steilsten Stellen durch ein Stahlseil entschärft, einen Fehltritt sollte man sich aber dennoch nicht erlauben. Kurz vor der Grieskarscharte dann die letzte Hürde in Form eines Schneefeldes. Vorsichtig steige ich in schwach ausgeprägten Trittspuren höher bis das Gelände endlich flacher wird. Geschafft.

Nun gehe ich weglos die Flanke zur Raucherten Luckn hinauf, was anfangs einfacher ausieht als es ist. Typisches Karstgelände fordert Konzentration, Trittsicherheit und einen gewissen Spürsinn. Abstürzen kann man hier zwar nicht, ein Stolpern auf die teilweise messerscharfen Felsen wäre aber mit Sichergeit etwas schmerzhaft. Schließlich finde ich aber doch einen ganz passablen Steig zum Gr. Rabenstein. Belohnt werde ich mit einer phantastischen Aussicht und natürlich mit dem Cache, den ich nach kurzer Suche finde.

Zurück geht's dann etwas einfacher, und am Weg 213 bin ich sozusagen wieder in der Zivilisation. Allerdings zieht es sich noch bis zum Abblasbühel, wo ich nochmals kurz raste und die Wasserflasche bei der etwas unterhalb gelegenen Quelle fülle.

Immer den Elm (mein morgiges Ziel) vor Augen steige ich zur Elmgrube ab und gehe weiter zum Elmsee. Den ganzen Tag habe ich mich schon auf ein erfrischendes Bad im See gefreut. Und das Wasser ist nicht einmal so kalt, ein perfekter Abschluss eines langen Tages im Toten Gebirge.

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Campanario / 13.7.2018

Im Gegensatz zum Frühjahr sind im Sommer kaum Wanderer unterwegs. Das zeigt sich bereits bei der kurvenreichen Fahrt mit dem fast leeren Linienbus zum Ausgangspunkt meiner Tour. Auch im Laufe des Tages treffe ich nur sechs Menschen, und die auch nur zufällig. An der Temperatur liegt es jedenfalls nicht. Bei der Degollada de Cruz Grande - wo ich starte - hat es geschätzte 25 Grad.

Den Camino Royal kenne ich schon vom letzten Frühjahr. Jetzt im Sommer ist vom üppigen Grün aber nichts mehr zu sehen. Mit zunehmender Höhe nimmt die Kargheit sogar noch zu. Es dürfte schon wochenlang nicht mehr geregnet haben, denn der Boden ist staubtrocken.

Erste Rast beim Ventana del Nublo. Ein schöner Aussichtsplatz mit traumhafter Aussicht bis zum Teide. Durch das Fernglas entdecke ich weitere Gipfel, die auch noch besteigen könnte, vielleicht ein andermal.

Dellogada de los Hornos. Hier treffen sich fünf Wege. Ich halte mich rechts (östlich) und gehe zur Degollada de los Gatos weiter. Hier zweigt ein weiterer nur schwach erkennbarer Pfad in südlicher Richtung ab. Nach der Karte endet er weiter unten bei der Hauptstraße nach San Bartolomé. Es ist aber kein offizieller Wanderweg, bei uns würde man Jagasteig sagen.

Mein Ziel ist aber der Campanario, den ich bereits vor mir sehen kann. Der Aufstieg erfolgt am besten von Nordosten. Auf den letzten Metern ist Vorsicht geboten, zumal es hier nach Südosten steil abfällt. Den Gipfel "ziert" ein alter Vermessungsstein aus Beton, wie hier sehr viele in der Gegend herumstehen.

Lange genieße ich die herrliche Aussicht im Schatten einer Felswand, dann mache ich mich wieder auf den Rückweg.

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