Großer Rabenstein / 19.7.2018

Wenn dort oben kein Cache liegen würde, hätte ich wohl auf diesen unscheinbaren Gipfel verzichtet. Denn der Aufstieg im Grieskar ist schon anstrengend genug, besonders im Hochsommer bei Badewetter.

Aber der Reihe nach: zum Ausgangspunkt gelange ich gemütlich mit Zug und Bus, wobei die Fahrt mit der Almtalbahn an sich schon ein kleines Erlebnis ist. Ausreichend Zeit sollte man jedenfalls einplanen, aber die habe ich heute, da ich auf der Pühringerhütte einen Platz im Lager reserviert habe.

Vom Almsee geht's gemütlich los, fast flach sind die ersten Kilometer bis zur Abzweigung zum Grieskarsteig. Nach einer ausgiebigen Rast beginne ich den langen Aufstieg. Viele Jahre sind seit meiner letzten Begehung vergangen, die Erinnerungen sind großteils verblasst. An manche Stellen kann ich mich nicht mehr erinnern, andere - wir die Leiter beim Urbann-Band - sind noch gut im Kopf abgespeichert.

Die Schwierigkeiten befinden sich im oberen Bereich, dort wo sich die Felsen immer steiler aufbauen und scheinbar kein Durchkommen möglich ist. Zum Glück sind die steilsten Stellen durch ein Stahlseil entschärft, einen Fehltritt sollte man sich aber dennoch nicht erlauben. Kurz vor der Grieskarscharte dann die letzte Hürde in Form eines Schneefeldes. Vorsichtig steige ich in schwach ausgeprägten Trittspuren höher bis das Gelände endlich flacher wird. Geschafft.

Nun gehe ich weglos die Flanke zur Raucherten Luckn hinauf, was anfangs einfacher ausieht als es ist. Typisches Karstgelände fordert Konzentration, Trittsicherheit und einen gewissen Spürsinn. Abstürzen kann man hier zwar nicht, ein Stolpern auf die teilweise messerscharfen Felsen wäre aber mit Sichergeit etwas schmerzhaft. Schließlich finde ich aber doch einen ganz passablen Steig zum Gr. Rabenstein. Belohnt werde ich mit einer phantastischen Aussicht und natürlich mit dem Cache, den ich nach kurzer Suche finde.

Zurück geht's dann etwas einfacher, und am Weg 213 bin ich sozusagen wieder in der Zivilisation. Allerdings zieht es sich noch bis zum Abblasbühel, wo ich nochmals kurz raste und die Wasserflasche bei der etwas unterhalb gelegenen Quelle fülle.

Immer den Elm (mein morgiges Ziel) vor Augen steige ich zur Elmgrube ab und gehe weiter zum Elmsee. Den ganzen Tag habe ich mich schon auf ein erfrischendes Bad im See gefreut. Und das Wasser ist nicht einmal so kalt, ein perfekter Abschluss eines langen Tages im Toten Gebirge.

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