Auf Schneesuche / 30.12.2019

Der große Niederschlag ist bisher ausgeblieben, aber einige Zentimeter sind in den letzten Tagen doch dazugekommen. Ich starte heute wieder hoch, diesmal bei der Bosruckhütte auf etwa 1000 m Höhe. Hier liegt mehr Schnee als erwartet, zumindest schaut es richtig winterlich aus.

Bei zweistelligen Minusgraden gehe ich zügig zum Arlingsattel hinauf, wo es spürbar wärmer und auch sonnig ist. Auf die verlockende südseitige Abfahrt verzichte ich vorerst und besteige stattdessen den nur 40 m höher liegenden Kleinen Bosruck. Ein herrlicher Aussichtspunkt mit toller Rundumsicht.

Das nun schon in Sichtweite liegende Karleck erreiche ich nach einer kurzen Abfahrt und einem schattigen Aufstieg. Bereits hier wird mir klar, dass für eine genussvolle Waldabfahrt noch zu wenig Schnee liegt. Ein paar kurze vorsichtige Schwünge gehen sich aber dann doch bis zum Sattel aus.

Wesentlich bessere Verhältnisse habe ich dann bei der steilen, aber leider nur kurzen Abfahrt bis zum Verbindungsweg zur Bacheralm. Feiner Pulver und wenig Spuren, so hab ich's gern.

Nach der Mittagsrast bei den Hütten der Bacheralm folgt ein kurzer Aufstieg in Richtung Pyhrgasgatterl. Mit dem erhofften Sitzen in der Sonne wird's hier aber nichts, da sich immer mehr Wolken vor die Sonne schieben. Ich verstaue die Felle und mache mich für die Abfahrt fertig. Der erste nordseitige Hang bietet nochmals etwas Pulver, inklusive Steinkontakt. Dann auf der Straße bei Pistenverhältnissen bis zum Parkplatz hinunter.

Fazit: für die erste Tour war's ganz passabel, die Schneeauflage ist aber noch zu dünn für anspruchsvollere Touren.

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Wo bleibt der Winter? / 16.12.2019

Eine gute Frage. Im Flachland ist vom Schnee jedenfalls nichts zu sehen. Wie es weiter oben aussieht will ich mir heute ansehen. Sicherheitshalber nehme ich auch die Schneeschuhe mit, rückblickend eine gute Entscheidung.

Bereits die Auffahrt auf der teilweise vereisten Straße nach Muttling lässt erste winterliche Gefühle aufkommen. Beim kleinen Parkplatz auf 941 m Höhe wechsle ich von Motor auf Muskelkraft und beginne zügig meine Wanderung. Bald werde ich aber vom Schnee etwas eingebremst. Hier hat es in letzter Zeit doch etwas geschneit und das Gehen wird mühsam.

Haslersgatter. Schneeschuhanlegeplatz. Kurze Rast, dann gehe ich weiter. Der Schnee wird jetzt immer mehr, auch die Sonne kommt langsam durch und bei der Mayralm stapfe ich über eine geschlossene Schneedecke. Der Schein trügt allerdings, wie ich wenig später beim steilen Aufstieg zum Mayrwipfl feststellen kann. Der Schnee hat nämlich die Latschen gerade soviel bedeckt und niedergedrückt, dass der Weg nur mehr schwer zu erkennen ist. Aber zum Glück gibt es eine Spur durch dieses Latschenlabyrinth, was mir den Aufstieg erheblich erleichtert.

Die schöne Aussicht am Gipfel ist dann die gerechte Belohnung für die Mühen auf den letzten hundert Höhenmetern. Im Osten kann ich den über 100 km entfernten Hochschneeberg erkennen, südöstlich die nahen Gesäuseberge. Alle weiß angezuckert, aber zum Schifahren noch zu wenig.

Zurück geht's dann - wenig überraschend - etwas schneller. Trotzdem ist das Gehen mit den etwas sperrigen Schneeschuhen anstrengend. Mit den Schiern geht das alles viel kraftsparender.

Die Tage sind jetzt schon sehr kurz, eine Pause beim alten Jagdhaus geht sich aber trotzdem aus. Vorm Weggehen werfe ich noch einen Blick durchs Fenster auf eine längst vergangene Zeit, dann steige ich ins Tal ab.

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Erkundungstour / 25.11.2019

Das Gebiet südlich des Bosruck habe ich jahrelang mehr oder weniger ignoriert, zu Unrecht. Gerade jetzt im Herbst sind südseitige Wanderungen gefragt. Abgesehen davon ist mein Ausgangspunkt - Ardning - sehr gut und günstig mit der Bahn zu erreichen. Ich kann nur hoffen, dass der unbesetzten Bahnstation nicht das gleiche Schicksal wie Mitterweißenbach, Lahnstein und Langwies widerfährt.

Die Straße zur Ardningalm ist zum Aufwärmen gerade recht, leicht ansteigend und hin und wieder mit schönen Ausblicken zu den Haller Mauern garniert. Bereits nach einer Stunde und zehn Minuten erreiche ich die Ardningalm Hütte mit angeschlossenem "Schimuseum". Hier stehen einige Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert an der Hüttenwand ... Sturzhahn, Kneissl, Kästle ... da werden Erinnerungen wach.

Igelsfeldalm. Ich nutze die kurze Pause um über die weitere Route nachzudenken. Der Kitzstein liegt jetzt schon in greifbarer Nähe, allerdings ist das letzte Stück ziemlich steil und möglichweise rutschig. Aber davon möchte ich mir selbst ein Bild machen.

Über weite Wiesen steige ich etwa 250 Hm bis zur Aubodenhütte auf. Da wäre im Winter sicher eine schöne (Pulverschnee) Abfahrt möglich. Aber auch mit Schneeschuhen würde sich hier eine Wanderung anbieten. Werde ich mir vormerken.

Nach weiteren 200 Hm komme ich zum Roßfeldboden, wo ich das Almgelände verlasse. Der Aufstieg führt jetzt in der Falllinie durch eine Latschengasse steil hinauf. Etwas später erleichtern einige angedeutete Serpentinen den Aufstieg. Dafür liegen jetzt oftmals lose Steine am Weg, die das Gehen nicht gerade erleichtern. Hier wären Wanderstöcke hilfreich, die rasten sich aber zu Hause aus.

200 Hm unterhalb vom Gipfel drehe ich um, einerseits ist es mir zu steil, und anderseits könnte mir die Zeit zu knapp werden. Da mache ich lieber eine längere Pause am Roßfeldboden, was sich als eine optimale Entscheidung herausstellt. Im trockenen Berggras kann ich ganz gemütlich sitzen und mit dem Fernglas die umliegenden Gipfel betrachten.

Es bleibt mir nun auch noch ausreichend Zeit, um den Cache beim Auboden zu heben, dann steige ich zur Moaralm ab. Und schon wieder ein schöner Rastplatz. Im Sommer gibt's hier sicher kühle Getränke, was mir die Existenz von zwei Bierkapseln eindeutig beweist.

Zum Ausklang gehe ich auf der leicht fallenden Forststraße nach Ardning hinunter und erreiche ohne Eile die Bahnstation.

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Hochsalm / 23.11.2019

 
Sechs Jahre sind seit meiner letzten Wanderung auf den Hochsalm vergangen. Damals war es nebelig, nur am Gipfel war es für einige Minuten sonnig. Diesmal kann ich aber wesentlich mehr Sonnenstunden verbuchen.

Bahnstation Scharnstein-Mühldorf. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Eine alte Dampflok würde da ganz gut ins Bild passen. Die Pendler werden allerdings froh sein, in einem modernen Zug nach Wels fahren zu können.

Die Sonne sehe ich vorerst nur aus der Ferne, das haben nordseitige Anstiege so an sich. Zuerst gehe ich entlang des Tießenbaches, der viele schöne Fotomotive bietet. Mein oftmaliges Stehenbleiben hat natürlich zur Folge, dass ich die auf den vorbildlich genauen Wegmarkierungen angegebenen Gehzeiten nicht ganz einhalten kann. Eine ausgiebige Rast am sonnigen Gipfel lasse ich mir trotzdem nicht entgehen.

Beim Abstieg entscheide ich mich für die unmarkierte Variante in Richtung Windhagkogel. Es soll dort zwei Anstiege geben. Einen etwas schwierigeren über felsiges Gelände, und einen einfacheren etwas unterhalb der Felsen, die rechts umgangen werden.

Um es kurz zu fassen: den einfachen Weg habe ich nicht gefunden (ob es den überhaupt gibt?), dem anspruchsvollen Steig habe ich bis zum Wandfuß folgen können. Dort hat ein steiler rutschiger Aufstieg in den Felsen wenig einladend ausgesehen, also habe ich mich für die sichere Variante über die Forststraße entschieden.

Trotz der längeren Wegstrecke komme ich pünktlich zum Bahnhof. Die nun folgende beschauliche Bahnfahrt auf der kurvigen Strecke bringt mich zuerst nach Wels. Dort steige ich in den modernen Railjet um, was für ein Kontrast.

Der erste Schnee / 10.11.2019

Nach dem sonnigen und warmen Oktober kann man sich gar nicht vorstellen, dass demnächst der Winter kommt. Und dann geht es doch wieder so schnell, und die Berge sind plötzlich weiß. Aber davon möchte ich mir heute selbst ein Bild machen.

Ich beginne die erste Winterwanderung beim Graßnerkreuz zwischen Steinbach am Ziehberg und Micheldorf. Auf Grund der Höhe von 680 m befinde ich mich bereits über der Nebeldecke. Der folgende nordseitige Aufstieg zum Schabenreithnerstein verläuft allerdings im Schatten. Dafür ist am ersten Gipfel die Freude umso größer, als mir dort die strahlende Sonne ins Gesicht scheint.

Nach einer kurzen Rast steige ich zur Sattelhalt Jagdhütte ab und dort gleich wieder steil zum Herrentisch auf. Der unmarkierte Weg ist leicht zu finden und man spart sich den faden Forststraßenabschnitt bis zur Gradnalm.

Der flache "Gipfel" bietet sich für eine weitere kurze Rast an, zumal man hier einen schönen Ausblick über den Almboden zur Kremsmauer und zum nahen Pfannstein hat. Und wenig später erreiche ich auch diesen Gipfel.

Nach einer Stunde steige ich wieder ab. Der noch immer warme Boden sowie die Sonne haben dem Schnee mittlerweile arg zugesetzt, der Weg ist gatschig und rutschig. Nur nordseitig hält sich der Schnee noch etwas länger. Das winterliche Gastspiel dürfte daher vorerst nur von kurzer Dauer gewesen sein.

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Vom Rosental in die Höll / 1.11.2019

Sucht man Informationen zum Rosental, wird man nicht viel finden. Die meisten Beschreibungen beziehen sich auf die winterliche Durchwanderung mit Schi, was ich vor Jahren schon einmal gemacht habe. Allerdings gibt es auch einen unmarkierten Steig, den ich heute begehen möchte. Nach dem Motto "im Zweifel umkehren" gehe ich am leeren Parkplatz der Wurzeralmbahn los.

Erste Rast bei der Schmiedalm. Kurzes Gespräch mit einem jungen Hüttenpächter. Er meint, dass ich im Rosental keine Freude haben werde: teilweise verwachsen, viele Felsen, keine Markierung, schwierige Wegfindung.

Gut, die Warnung habe ich verstanden, abhalten lasse ich mich aber trotzdem nicht. Im Vertrauen auf meinen Orientierungssinn und mit GPS Unterstützung werde ich den Weg schon finden. Bis zur Höllstube folge ich einer Forststraße mit wunderbaren Ausblicken zum Warscheneck und in die Obersteiermark. Kurz danach verlasse ich die Straße und biege bei einer kleinen Lichtung links in den Wald ab. Bald treffe ich auf einen gut erkennbaren Pfad, der sich mit meiner digitalen Karte genau deckt.

Leicht ansteigend windet sich der Steig nun zwischen riesigen Felsblöcken in Richtung Rosental. Dort dann ganz links direkt unter den senkrechten Felsen des Stubwieswipfels vorbei zum Rosentalsattel. Geschafft, ich stehe wieder in der wärmenden Sonne. Weglos quere ich nun zum Wanderweg auf den Stubwieswipfel und gehe auf diesem zum Gipfel.

Hier gönne ich mir eine ausgiebige Rast, dann steige ich zur Stubwiesalm ab. Die Gegend kannte ich bisher nur vom Winter, so wie auch die Filzmoosalm, zu der ich in weiterer Folge gelange.

Nun folgt wieder ein unmarkierter Abschnitt, und zwar der Abstieg zur "In der Höll". Hier schaut es wirklich etwas düster und fast schon unheimlich aus. Moosbewachsene Felsen, umgestürzte Bäume die langsam verrotten und die bekannten Felszeichnungen, hier könnte man sofort einen Gruselfilm drehen.

Bei der Schwarzlacke, eine Karstquelle, biege ich rechts in den Höllgraben ab und gehe durch diesen - manchmal etwas mühsam - bis zur Forststraße in der Nähe der Standseilbahn. Auf dieser dann - wieder mühelos - ins Tal.

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Karlecküberschreitung / 26.10.2019

Das letzte Wochenende vor Hüttenschluss, ein Feiertag und Prachtwetter. Da sind Staus auf den Straßen und am Berg vorprogrammiert (zumindet was die Modeziele betrifft). Bei alternativer Tourenwahl aber vermeidbar.

Die Filialkirche Ardning ist noch vom Nebel umhüllt, nichts Ungewöhnliches um diese Jahreszeit und der Nähe zur Enns. Aber nur wenige Meter höher scheint die Sonne von einem makellos blauen Himmel.

Bis zur Ardningalm gehe ich auf der wenig befahrenen Straße, wobei die schöne Aussicht für den harten Untergrund etwas entschädigt. Nach gut zwei Stunden lege ich die erste Pause ein. Etwas abseits vom Weg befinden sich zwei ziemlich desolate Bänke mit umgestürzten und zerstörten Tischen. Warum das so ist, bleibt mir rätselhaft. Ich tippe auf die Kühe, die hier möglicherweise ihre überschüssigen Kräfte ausgelassen haben. Die Aussicht ist aber dennoch schön, auch ohne Tische.

Beim anschließenden steilen Aufstieg zum Arlingsattel komme ich erstmals ins schwitzen, scheint doch hier die Sonne unbarmherzig in den windstillen Wiesenhang. Mit der Stille ist es aber bald vorbei. Erstens bläst am Sattel ein kühler Wind und zweitens sitzen hier einige Familien mit Kind und Hund, was den Geräuschpegel verständlicherweise etwas ansteigen lässt. Aber das gehört dazu und stört mich auch nicht.

Mehr Einsamkeit bietet dann der Aufstieg zum Kleinen Bosruck und anschließend zum Karleck. Der Weg ist nicht markiert, aber problemlos zu finden. Die herrliche Aussicht genieße ich aber nicht am Gipfel, sondern ein Stück weiter nordöstlich, dort wo die Bachermauern zur gleichnamigen Alm abfallen.

Steil geht es nun auf der Nordseite hinunter und dann in einem weiten Bogen zum Pyhrgasgatterl. Die Überschreitung ist gelungen.

Rohrauerhaus - Lugsattel - Hofalm. Ich beeile mich, damit ich etwas länger bei der Alm sitzen kann. Der Bio-Bohnensalat schmeckt köstlich, das Gösser (fast Bio) natürlich auch. Gestärkt gehe ich dann gemütlich zur Bahnstation Spital am Pyhrn. Von dort bringt mich der IC in 1:13 staufrei nach Linz.

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Braunberg / 24.10.2019

Die starke Taurus-Lokomotive hat keine Mühe den fast leeren Personenzug die Steigung nach Pregarten hinaufzuziehen. Kein Wunder bei einer Leistung von 6400 KW. Dass die Lok hier massiv unterfordert ist, kann man auch an der theoretischen Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erahnen.

So wie in den Jahren 2014 und 2018 steige ich in Kefermarkt aus, kaufe mir eine Jause, besuche die Kirche und wandere am Schloss Weinberg vorbei auf den Buchberg. Von dort dann kurz bergab und anschließend wieder bergauf zur Braunberghütte

Wie ein Ratsherr sitze ich auf der sonnigen Terrasse, lasse mir das Essen schmecken und blicke dabei übers Land bis zu den Alpen. Natürlich mit dem dazu passenden Getränk, versteht sich.

Mit vollem Magen (Nachspeise !!!) dafür aber mit leichtem Rucksack gehe ich zur Bahnstation Lasberg - St. Oswald. Nur mehr wenige Züge halten hier und es ist vermutlich nur mehr eine Frage der Zeit, bis hier kein Personenzug mehr hält. Aber vielleicht täusche ich mich, wäre zu schön.

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Schillereck / 22.10.2019

Im Gegensatz zu letztem Samstag habe ich heute mehr Glück. Die Nebelobergrenze liegt tief und bereits ab 650 m Höhe gehe ich in der Sonne. Kurzärmelig steige ich zum Lackerboden auf, wo sich ursprünglich zwei Jagdhütten befunden haben. Eine davon ist schon seit Jahren verfallen, die zweite war 2016 noch intakt (zumindest optisch). Bereits damals habe ich gewisse Bedenken gehabt, nun ist der Verfall tatsächlich eingetreten.

Staubtrocken ist der Weg bis zum Sender, ebenso der aussichtsreiche Abschnitt zum Schillereck. Man merkt, dass es bisher ein überdurchschnittlich sonniger Herbst mit relativ wenig Niederschlag war.

Ob das schon eine Auswirkung des Klimawandels ist? Diese Frage werden wohl erst Generationen nach uns verlässlich beantworten können.

Nach einer langen Gipfelrast im trockenen Berggras gehe ich entlang des Aufstiegsweges wieder ins Tal.

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Buschandlwand /19.10.2019

Alpenvereinsausflug der Ortsgruppe Leonding in die 
Wachau
zur
Buschandlwand

Wir beginnen die Wanderung in Spitz. Noch sind wir optimistisch, dass wir bald die Nebeldecke hinter uns lassen und einen sonnigen Herbsttag genießen werden. Nach einem Besuch der Pfarrkirche (bemerkenswert ist hier der um 20 Grad nach Norden geknickte Chor) gehen wir steil zum "Roten Tor" hinauf, wo wir einen abschließenden Blick auf Spitz werfen können (trotz Nebel).

Der weitere Weg führt uns durchs Mislingtal nach Neusiedl und von dort zur Kote 686 (Kuhberg), wo wir die Richtung ändern und südlich zur Buschandlwand gehen. Der Nebel hat sich leider nicht aufgelöst, ganz im Gegenteil, er wird immer dichter. Trotzdem geht eine kleine Gruppe noch bis zur Gruber Warte um dort festzustellen, dass auch auf 738 m Höhe keine Aussicht ist.

Zügig treten wir den Rückweg nach Joching an, wo unser Vereinsausflug bei einem gemütlichen Heurigen auskling.

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Nirneckgrube / 15.10.2019

Nach neun Stunden Schlaf werfe ich einen Blick aus dem Fenster: es ist wolkenlos, ein perfekter Tag kündigt sich an. Mit dem kleinen Gaskocher erhitze ich etwas Wasser für den Frühstückskaffee, den ich auf der Hüttenbank mit grandiosem Dachsteinblick genieße.

Anschließend bringe ich den Winterraum wieder in den Zustand, wie ich ihn gestern vorgefunden habe. Das Geld für Übernachtung, Brennmaterial und Getränke werfe ich in eine verschraubte und versperrte Kassette am Fensterbrett.

Um 8:45 gehe ich los. Der Rucksack fühlt sich heute irgendwie weniger schwer an, obwohl er kaum an Gewicht eingebüßt hat. Wahrscheinlich hat sich der Körper schon an die Last gewöhnt.

Für den Rückweg habe ich mir den Weg 234 ausgesucht, der laut Karte immer zwischen 1600m und 1700m zur Trisslwand führt. Bis zur Abzweigung (etwa 1 Km nach der Brunnwiesalm) gehe ich meistens neben der Materialseilbahn ohne nennenswerten Höhenunterschied. Das sollte sich aber bald ändern. Die Landschaft wird unübersichtlich, zahlreiche kleine und auch größere Hügel - vorwiegend dicht mit Latschen bewachsen - sind zu umgehen oder zu besteigen. Der markierte, aber anscheinend nicht oft begangene Pfad schlängelt sich munter dahin, von einem Hügel in die nächste Senke und anschließend wieder bergauf, um dann wieder in eine Grube abzufallen. Ein besonders einsames Exemplar ist die Nirneckgrube, die an Abgeschiedenheit und Aussichtslosigkeit schwer zu übertreffen ist.

Apropos Aussicht. Die gibt es erst wieder ab der Schoberwiesalm. Eine Steigerung folgt dann noch auf der Trisslwand, die etwas abseits vom Weg liegt. Diesen lohnenden Abstecher lasse ich mir trotz der knappen Zeit nicht entgehen. Der Tiefblick hinunter zum Altausseersee ist atemberaubend, der Fernblick zum Dachsteingletscher leider mit Ablaufdatum.

Zügig steige ich nun zum Tressensattel ab. Schneller als erwartet bin ich unten, trotz der vielen Fotostopps. Der herbstlich verfärbte Wald ist hier wirklich unbeschreiblich schön, wie aus dem Prospekt eines Tourismusverbandes. Es folgt ein kurzer Abschnitt am Sattelsteig, dann komme ich schon nach Puchen, wo ich rechtzeitig den Bus zum Bahnhof erreiche.

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Winterraum / 14.10.2019

Eine meiner Lieblingstouren führt vom Altausseersee ins Tote Gebirge zum Appelhaus, bevorzugterweise unter der Woche und nach Saisonende, denn da ist es bedeutend ruhiger. Und nebenbei lässt sich diese ausgedehnte Zweitageswanderung auch sehr gut mit Öffis bewerkstelligen, was mir als begeisterter Bahnfahrer natürlich entgegenkommt.

Pünktlich entlässt mich der freundliche Chauffeur aus seinem viel zu großen Linienbus (mit drei Fahrgästen komme ich mir im 50-Sitzer irgendwie etwas verloren vor). Ich stelle mein GPS auf null und gehe los, vorerst noch eben entlang des Sees mit wunderbaren Ausblicken zur Trisslwand und zum Dachstein. Erstere möchte ich morgen besteigen, so der Plan.

Am Ende des Sees verlasse ich den Rundweg und trete ein ins Tote Gebirge. Nun beginnt die Einsamkeit, die mich bis zum nächsten Tag begleiten wird. Bei der Oberwasseralm mache ich eine kurze Pause. Hier habe ich einen herrlichen Ausblick zum Dachstein sowie zu dem sich langsam nähernden Wolkenband, das immer mehr die Sonne verdrängt. Da die Wettervorhersage aber gut ist, mache ich mir keine Sorgen.

Nach einem kurzen Abstecher ins Bärental (nur zwecks Erkundung, denn hier gibt es einen unmarkierten Pfad zur Augstwiesenalm) erreiche ich den Hochklapfsattel. Hier treffe ich auf den E4 bzw. Weitwanderweg 01, dem ich bis zum Appelhaus folge.

Bei meiner Ankunft ist es ruhig, nur das Seil der Fahnenstange schlägt ab und zu gegen den eisernen Mast. Ich bin alleine. Als erstes heize ich den Ofen ein, Brennmaterial ist ausreichend vorhanden. Dann setze ich mich auf die Terrasse und genieße bei einem kühlen Stiegl einen atemberaubenden Sonnenuntergang. In der Zwischenzeit ist es im Winterraum angenehm warm. Ich koche mir eine heiße Suppe, blättere ein wenig im Hüttenbuch und löse ein Sudoku. Um 21:30 ist Hüttenruhe.

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Sieben Stunden / 8.10.2019

In dieser Zeit kann man einiges unternehmen. Beispielsweise von Grünau aus den Zwillingskogel besteigen, dann zum Durchgang absteigen und von dort im Hauergraben wieder zum Ausgangspunkt gehen. Dabei geht sich auch noch die eine oder andere Pause aus, und Zeit zum Schauen und Fotografieren bleibt ebenso ausreichend übrig.

Es ist keine besonders spektakuläre Wanderung, schon gar nicht von der Höhe. Unter 1000 Meter im Aufstieg, da gehen manche erst gar nicht hinauf. Dabei entgeht ihnen aber doch einiges. Die originellen Wegweiser, der Blick ins verschneite Tote Gebirge oder das herbstlich verfärbte Laub. Und von der Ruhe ganz zu schweigen.

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Gipfelpanorama / 1.10.2019

Der Langstein in den Haller Mauern ist so ein Berg, der auf Grund seiner Lage eine herrliche Aussicht bieten müsste. Und davon will ich mich heute überzeugen.

Ich parke beim Leopolden. Gleich am Beginn stelle ich fest, dass der Herbst nicht die ideale Zeit für diese Wanderung ist. Ein schattiger Aufstieg bis zur Laglalm ist um diese Jahreszeit jedenfalls garantiert. Auch der anschließende unmarkierte Steig führt anfangs im Schatten bis zu einer Felswand. Erst hier treffe ich auf die ersehnten Sonnenstrahlen, wie angenehm nach dem bisherigen kühlen Zustieg.

Die senkrechte Wand wird rechts umgangen und bald komme ich zu einem steilen Grashang, der sich bis zu den Latschen hinaufzieht. Zum Glück ist es heute trocken, bei Nässe möchte ich hier nicht aufsteigen.

Durch Latschengassen komme ich zum felsigen Rücken, auf dem ich die restlichen 250 Höhenmeter zum Gipfel aufsteige. Und hier werde ich nicht enttäuscht. Das Panorama nach allen Richtungen ist wirklich beeindruckend, die Sicht fast grenzenlos. Sogar die Windräder im Mühlviertel kann ich mit dem Fernglas erkennen.

Nach einer windbedingten etwas kürzeren Gipfelrast steige ich vorsichtig wieder ab, jetzt in der Sonne. Auch die am Vormittag noch schattige Laglalm zeigt sich nun von ihrer schönsten Seite. Eine Stunde lang genieße ich die warme Nachmittagssonne auf der windgeschützten Hüttenbank.

Resumee: im Herbst mehr Schatten, dafür oft bessere Sicht, im Sommer mehr Sonne aber oft diesig. Am besten beides probieren.

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Lagelsberg / 27.9.2019


Ein unscheinbarer 2000er im Schatten des Warschenecks und von vielen Latschen umgeben. So könnte man diesen Berg ganz gut beschreiben. Im Winter war ich schon mehrmals dort. Aber eine Besteigung ohne Schnee findet sich nicht in meinen Tourenbüchern.

Start ist beim Parkplatz Schafferteich. Wir (ein Arbeitskollege und ich) haben es heute nicht eilig. Nur bis zum Nachmittg sollten wir wieder bei der Zellerhütte sein. Der Grund: eine Kollegin feiert hier ihren Abschied vom Berufsleben. Eine gute Idee, gemeint natürlich der Ort und nicht der Abschied.

Gemütlich steigen wir auf, machen eine kurze Pause bei der Zellerhütte und gehen anschließend zum Lagelsberg weiter. Die anfangs tief hängenden Wolken lösen sich immer mehr auf und so kommen wir auch noch in den Genuß einer sonnigen Gipfelrast.

Und zur kulinarischen Abrundung gibt's dann bei der Zellerhütte einen vorzüglichen warmen Topfenstrudel, den wir uns auf der neu gebauten Terrasse schmecken lassen.

Bald treffen die anderen KollegInnen ein. Alle haben es geschafft und freuen sich auf einen netten Hüttenabend. Da kann auch der für den nächsten Tag angesagte Regen die gute Stimmung nicht trüben.

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Fernsicht / 16.9.2019

Schon seine Höhe von 2740 m lässt auf eine gute Aussicht schließen. Wenn dann auch noch das Wetter passt, ist eine perfekte Fernsicht garantiert. Gemeint ist der Preber im Lungau.

Ich beginne meine Rundwanderung beim idyllischen Prebersee. Die erste Stunde bis zur Preberhalterhütte gehe ich vorwiegend im Wald, was im Hochsommer sicher sehr angenehm ist. Kurze Trinkpause bei der Hütte, Wasserflasche nochmals auffüllen, Hosenbeine ab, und weiter geht's in Richtung Preberalm. 

Die Baumgrenze liegt bereits hinter mir und ich habe schon eine leichte Vorahnung, was mich oben am Gipfel erwarten wird. Dazwischen liegen aber noch zwei Stunden Gehzeit.

Scheinbar endlos zieht sich der Weg in mehreren Serpentinen den Wiesenhang hinauf, erst kurz vor der Roßscharte wird es felsiger und auch etwas steiler. Noch 200 Höhenmeter trennen mich vom höchsten Punkt, der jetzt schon in Sichtweite ist.

Nach drei Stunden stehe ich am Gipfel, wo sich neben dem imposanten Kreuz auch eine vollkommen neue Holzbank befindet (errichtet vom Preberlaufteam). So etwas habe ich auch noch nicht gesehen. Das Sitzen ist jedenfalls sehr angenehm, was ich eineinhalb Stunden lang auskoste, denn hier gibt es wirklich viel zu sehen.

Für den Abstieg wähle ich den "Umweg" über die Grazer Hütte. Das ist zwar etwas länger, dafür aber sehr aussichtsreich. Und möglicherweise bekomme ich dort auch noch einen Nachmittagskaffee samt einigen süßen Kalorien.

Die Rechnung geht voll auf. Aussicht, Kaffee, Bauernkrapfen ... alles da. Dafür nehm ich dann gerne die zwei Kilometer Fußmarsch neben der Straße in Kauf. Die ist aber heute kaum befahren, was die Sache wieder erleitert. Nach einer Seeumrundung als kleine Fleißaufgabe schließt sich der Kreis beim Parkplatz.

Buttergupf ... / 10.9.2019


... nicht zu verwechseln mit dem Butterberg. Den gibt es mittlerweile nicht mehr, den Gupf aber schon. Und der wird auch noch länger im Höllengebirge stehen.

Bahnstation Mitterweißenbach. Wie erwartet steige ich als einziger Fahrgast hier aus. Rasch überquere ich die B 145 und biege bald auf die B 153 ein. Zum Glück ist heute fast kein Verkehr, sonst wäre es etwas unangenehm bis zur Einmündung des Wambaches in den Mitterweißenbach zu gehen.

Nach einer freundlichen Begrüßung durch die Bundesforste gehe ich einige Kilometer auf der Forststraße bergauf. Gelegentlich zweigen kaum erkennbare Steige ab, die man für Abkürzungen halten könnte. Sind sie aber nicht. Erst bei einer unübersehbaren Borkenkäferfalle verlasse ich die Straße und folge einem gut ausgeprägten Steig zur Maxhütte.

Nun wird der Pfad, der gleich hinter der Hütte scharf seine Richtung nach Osten ändert (kann man leicht übersehen), etwas verwachsener. Einige Serpentinen später komme ich auf einen breiten Rücken und auf diesem zum unscheinbaren Buttergupf. Außer dem nahen Brunnkogel gibt es hier nichts zu sehen. Also gehe ich wie geplant weiter zum nächsten Gipfel. Und der hat dann wesentlich mehr zu bieten, nämlich eine überraschend schöne Aussicht, die man diesem unscheinbaren Berg nicht zutrauen würde.

Nach einer kurzen Rast (die Fliegen sind hier wirklich lästig) wird es noch einmal spannend. Der Abstieg zur 200 Meter tiefer liegenden hinteren Spitzalm hat mich schon länger gereizt. Mangels Informationen dazu bin ich mir aber nicht sicher, ob man hier durch die Latschen hinunterkommt. Aber einen Versuch will ich doch wagen. Einige Meter unter dem Gipfel, dort wo der Cache liegt, ist ein offenbar ausgeschnittener Durchgang zu erkennen. Und tatsächlich führt dieser bergab. Die schwachen Spuren sind kaum zu erkennen, und zweimal endet mein Abstieg in einer Latschensackgasse. Aber irgendwie finde ich dann doch einen Durchschlupf und stehe plötzlich am Rand der Alm. Geschafft.

Den Verbindungsweg zur vorderen Spitzalm finde ich problemlos, dieser ist sogar mit Stoamandl ganz gut markiert. Ich treffe auch auf eine Schimarkierung, die mir heute natürlich keine große Hilfe ist. Interessant wäre es aber schon hier im Winter die Gegend zu erkunden.

Ab der vorderen Spitzalm bewege ich mich wieder auf wandermäßig erschlossenem Gebiet. Der Abstieg dauert dann erheblich kürzer als angenommen, was mir eine sonnige Pause bei der Bahnstation Langwies beschert. Hier steige ich - natürlich wieder als einziger Faghrgast - in den pünktlich einfahrenden Zug.

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Großer Pyhrgas / 4.9.2019

"Von der Bosruckhütte in 2 ¾ Stunden auf den Gipfel. Es war sehr warm, die Aussicht großartig."

Eintrag in meinem Tourenbuch vom 27.9.1992

Also höchste Zeit, wieder einmal auf den Gr. Pyhrgas zu steigen. Ich nehme wie seinerzeit den einfachsten Anstieg und kann auch die damalige Gehzeit fast einhalten. Die Luft ist heute sehr klar, die Fernsicht dementsprechend gut. Im Osten bis zur Rax und Schneeberggruppe, im Westen bis zum Großglockner, Berge soweit das Auge (und das Fernglas) reicht.

Nach einer fast zweistündigen Gipfelrast steige ich vorsichtig wieder ab. Im bereich der Hasenbergrinne ist nochmals konzentriertes Gehen gefragt, der weitere Abstieg ist unschwierig.

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Dürrenstein ... die Überschreitung / 27.8.2019

Kurz vor acht mache ich mich auf den Weg. Ich befinde mich nun auf dem Luchstrail und begehe ungeplant den letzten Abschnitt. Die Bedingungen sind heute wirklich ideal, es ist windstill, sonnig und angenehm warm, aber nicht heiß.

Anfangs gewinne ich kaum an Höhe, erst ab der Bergrettungs-hütte nimmt die Steigung etwas zu. Insgesamt ist es ein gemütliches Gehen bis zum Gipfel, den ich nach zwei Stunden erreiche. Die oft gepriesene Aussicht gibt's hier wirklich, lediglich der Dunst verscheiert etwas die weiter entfernten Berge. Macht nichts, ich sitze lange in der Sonne und lasse die Eindrücke auf mich wirken.

Nun folgt ein besonders schöner Abschnitt der Tour, der Abstieg zum Leonhardikreuz bei der Herrnalm. Immer den Ötscher vor Augen gehe ich entspannt hinunter. Plötzlich ein Rascheln direkt vor mir, es ist eine Kreuzotter die ich aufgeschreckt habe. Die kurze Begegnung endet mit einem Foto.

Weiter unten treffe ich auf die ersten Kühe die natürlich mitten am Weg ihr Futter suchen. Ob das wohl gutgeht? Da ich keinen Umweg gehen möchte bleibt mir nichts anderes übrig, als mehr oder weniger unerschrocken mitten durchzugehen. Meine Bedenken sind unbegründet. Die Wiederkäuer ignorieren mich nicht einmal und ich komme unbehelligt zum schönen Leonhardikreuz.

Nun heißt es Abschied nehmen von der wunderbaren Hochalm, denn mein Weg führt mich zum 300 Meter tiefer liegenden Obersee hinunter. Schon eine halbe Stunde später tauche ich in das klare Wasser ein, was für eine Wohltat.

Frisch gewaschen beginne ich den langen Abstieg zum Untersee (Lunzersee), der leider ein ziemlicher Forststraßenhatscher ist. Dazwischen liegt noch der Mittersee, wo gerade eifrig und laut an einer neuen Druckrohrleitung gebaut wird.

Mittlerweile hat sich der Himmel fast unbemerkt verfinstert. Die dunklen Gewitterwolken dürften es auf mich abgesehen haben. Und tatsächlich holen sie mich kurz vor dem Ende meiner Tour noch ein. So kommt der neue Regenschirm zu seiner erste Bewährungsprobe, die er mit Bravour besteht.

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Dürrenstein ... die Annäherung / 26.8.2019

Viele Jahre sind seit meiner ersten Besteigung des Dürrenstein vergangen. Damals war das Wetter miserabel und die viel gerühmte Aussicht nicht vorhanden. Eine Wiederholung hat sich ohne ersichtlichen Grund bisher nicht ergeben. Das Warten hat sich aber gelohnt.

Im Gegensatz zu 2013 nehme ich mir zwei Tage Zeit, was eine gute Voraussetzung für eine schöne Rundtour mit Übernachtung auf der Ybbstalerhütte darstellt. Ausgangspunkt ist Lunz am gleichnamigen See. Ich parke bei der Kirche und gehe in einer knappen Viertelstunde zum See. Hier wäre ein kurzes Bad verlockend, andererseits sind für Nachmittag Gewitter angesagt. Spätestens da möchte ich schon ein Dach über dem Kopf haben.

Gleich hinter dem Bootsverleih geht es steil Richtung Seekopf hinauf. Nach einem kurzen Gespräch mit einem Waldarbeiter der hier mit seinem Lamborghini eine gefährliche Schwerarbeitet verrichtet, komme ich zu einem Sattel. Nun geht es bis Lehen wieder bergab ... 200 Höhenmeter "verschenkt" ... aber ich hab ja Zeit.

Mittlerweile macht sich erstmals der Hunger bemerkbar, es fehlt mir aber noch ein geeigneter Rastplatz. Diesen finde ich schließlich im Naturschutzgebiet Lechnergraben neben einem kleinen Wasserfall. Perfekt.

Ausgerastet gehe ich dann weiter bis zum oberen Ende des Grabens, wo ich erstmals einen Blick auf die Wetterlage werfen kann. Das angekündigte Gewitter ist tatsächlich pünktlich eingetroffen, zum Glück aber mit Respektabstand. Trotzdem beeile ich mich zur Ybbstalerhütte zu kommen wo ich feststelle, dass mir das Gewitter nicht gefolgt ist. Somit steht einem gemütlichen Tagesausklang auf der sonnigen Hüttenbank nichts im Wege.

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Trattenbacher Zauckerl / 24.8.2019

Zeitlos, praktisch, günstig ... das fällt mit spontan zum Taschenfeitl ein. Hergestellt wird es seit Jahrhunderten im Trattenbachtal, welches mit der Bahn leicht zu erreichen ist. Ich nehme heute aber einen Umweg und steige bereits in Ternberg aus dem Zug.

Zuerst über Wiesen, dann im Wald gewinne ich rasch an Höhe und erreiche bald das aufgelassenes Schigebiet am Herndleck. Zahlreiche Gleitschirmpiloten nutzen den schönen Wiesenhang als ideale Startrampe für einen Flug ins Ennstal.

Weiter geht's über die Rehböden bis zu einer markanten Wegkreuzung, wo drei Weiterwanderwege zusammentreffen (04, 06, 09). Hier ändere ich die Richtung nach Süden, umgehe links den Krennkogel, gelange so zum Sulzboden und steige schließlich zum Hochbuchberg auf. Leider ist es heute sehr diesig, die Fernsicht ist somit eingeschränkt, oder besser geagt nicht vorhanden.

Abstieg zum Pfaffenboden, ein unmarkierter steiler Pfad, eine willkommene Abkürzung. Nun wäre ein Fahrrad das ideale Fortbewegungsmittel. Die Forststraße nach Trattenbach bietet nämlich außer dem sehenswerten Schreibachfall keine Besonderheiten, es geht einfach nur bergab.

Dafür gibt's dann im Tal der Feitlmacher schon mehr zu sehen. Insbesonders in der Manufaktur der Familie Löschenkohl kann man sich ein Bild der früheren Arbeitsbedingungen machen.

Beim der Bahnstation Trattenbach beende ich meine Wanderung. Das war heute ein ordentlicher Umweg.

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Von A nach S über P / 15.8.2019

Hinter diesen geheimnisvollen Kürzeln verbirgt sich eine schöne Streckenwanderung von der Steiermark nach Oberösterreich, wobei A für Ardning steht. Das Ziel ist S - Spital am Pyhrn, und P ist der Plesch(berg).
Möglich wäre aber auch B wie Bosruck, das ist aber nur etwas für Schwindelfreie, also nichts für mich.

Wie schön öfters beginne ich bei der Bahnstation, folge der Straße nach Hinterstatt und tauche dort in den Wald ein. Zwischendurch gibt's gelegentlich schöne Ausblicke, so z.B. zu den Gesäusebergen. Weniger schön ist der Anblick der verfallenen Donnerwetterhütte. Die hat wohl die beste Zeit schon lange hinter sich.

Von den erhofften Eierschwammerl ist bis jetzt kaum etwas zu sehen. Aber dafür betrete ich an der Nordseite des Plesch ein Heidelbeerparadies. Der ganze Bergrücken ist hier mit köstlichen Beeren bedeckt. Ein ganz kleiner Teil davon findet rasch ein neues Zuhause in den mitgebrachten Behältern. Und nun tritt der ungewöhnliche Fall ein, dass der Rucksack mit zunehmender Dauer der Wanderung immer schwerer wird. Aber zum Glück geht's jetzt - bis auf eine kurze Gegensteigung zum Pyhrgasgatterl - nur mehr bergab bis zum Bahnhof in Spital.

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Erlakogel / 1.8.2019

Gerade im Salzkammergut staut es sich oft, besonders am Wochenende im Bereich Altmünster. Da ist eine autolose Tour genau das Richtige, auch an einem Wochentag. Und Dank der guten Verbindung bin ich bald am Augangspunkt meiner Wanderung.

Beim örtlichen Lebensmittelgeschäft decke ich mich proviantmäßig noch gut ein und gehe vorerst eben bis zum Ortsteil Rindbach. Nun wird es aber richtig steil, wobei der Weg anfangs nicht besonders schön ist.

Erst weiter oben, bei der Spitzlsteinalm, wird es besser, auch was die Aussicht betrifft. Zum Glück ignorieren mich die dort weidenden Rinder und ich kann unbehelligt weitergehen.

Im Schatten einer sich hartnäckig über dem Gipfel haltenden Wolke mache ich ausgiebig Rast, betrachte durchs Fernglas die Berge und lass mir die süße Nachspeise schmecken.

Abstieg wie Aufstieg, die Wolke bleibt oben, wie mir bei der Heimfahrt der Blick aus dem Zugfenster bestätigt.

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Vom Elmsee zum Grundlsee / 26.7.2019

Die Vorfreude auf das Frückstück ist groß, und ich werde nicht enttäuscht. Eier mit Speck, Butterbrot und Kaffee, da kann wirklich nichts mehr schief gehen.

Um acht Uhr gehe ich mit leeren Wasserflaschen los, denn die fülle ich erst bei der Quelle unterhalb vom Abblasbühel, wo es das beste Trinkwasser der Welt gibt (nach meiner subjektiven Beurteilung). So steige ich also leichtgewichtig von der Elmgrube auf. Bald höre ich das Sprudeln des frischen Quellwassers, was für ein angenehmes Geräusch in der ansonsten stillen Gegend.

Jetzt folgt noch eine kurze Steilstufe zum Sattel zwischen Wildgößl und Scheiblingkogel, beide sind exakt 2062 m hoch. Mein Ziel ist aber der um acht Meter höhere Salzofen, wo mich ein fantastisches Panorama erwartet.

Abstieg entlang der auf der Karte eingezeichneten Schiroute in südlicher Richtung. Das Gelände ist relativ einfach zu begehen, ein Wiesenhang der bei Trockenheit und guter Sicht keine Probleme macht.

Fast am "Weg" liegt hier die Salzofenhöhle, die ich schon lange besuchen möchte. Noch dazu liegt dort ein Cache, was den Reiz zusätzlich erhöht. Das Betreten der Höhle ist nicht möglich, was ich aber ohnehin nicht machen würde. Mir reicht die wunderbare Aussicht und die Tatsache, dass es sich hier um einen besonderen Ort handelt.

Am 213er gehe ich im Längtal weiter und spekuliere mit einem Abstecher zum Dreibrüdersee. Aus zeitlichen Gründen verschiebe ich aber den Besuch. Schweißtreibend ist dann der kurze Anstieg zum sog. "Aibl", wo ich nochmals einen schönen letzten Blick zum Salzofen habe. Das Gebiet wäre wohl auch im Winter einen Besuch wert.

Bald komme ich zur Gößler Alm mit ihren verstreut liegenden Almhütten. Und etwa hier verläuft auch die Baumgrenze, was mir den dringend notwendigen Schatten für den weiteren Weg zum Grundlsee beschert.

Meinen kleinen Privatbadeplatz finde ich dann direkt bei der Bushaltestelle. Eine Stunde kann ich hier im glasklaren Wasser schwimmen, was für ein Genuß an diesem Hochsommertag.

Stressfreie Heimreise mit Bus und Zug, ein günstiges Vergnügen.

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Vom Almsee zum Elmsee / 25.7.2019

Hochsommer. Es ist heiß, richtig heiß. Da erscheint mir ein nordseitiger Aufstieg ein gute Möglichkeit zu sein, in ein höheres (kühleres) Gebiet zu gelangen.

So wie schon im letzten Jahr bringt mich ein spärlich besetzter Dieseltriebwagen nach Grünau. Klimaanlage gibt's keine, dafür kann man die Fenster öffnen und sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen lassen. Anschließend mit dem Bus zum Almsee, wo ich meine Wanderung beginne.

Begleitet, oder besser gesagt gejagt von lästigen Bremsen gehe ich zügig in die Röll. Erst bei der Abzweigung zum Grieskarsteig geben die meisten Quälgeister auf. Im Schatten eines großen Felsens raste ich das erste mal (und es wird heute nicht das letzte mal sein).

In der Mittagshitze gehe ich bis zur ersten Steilstufe weiter (zweite Trinkpause). Meine Hoffnung, dass ich nun im Schatten der mächtigen Nordwände aufsteigen kann, war vergeblich. Erbarmungslos brennt hier die Sonne auf den Fels.

Konzentriert steige ich hoch, immer eine Hand am Drahtseil, was die heiklen Stellen entschärft. Erste Leiter, Gegenverkehr. Ich muss kurz warten und kann die Zeit für eine weitere Trinkpause nutzen.

Weiter oben ist es endlich weniger steil und das Gehen wird etwas einfacher. Es folgen noch zwei Leitern und dann ein erstes Schneefeld. Die Abkühlung von unten kann ich gut gebrauchen. Wenig später erreiche ich den Röllsattel, geschaft. Letzt Trinkpause vor der Pühringerhütte, die ich - bedingt durch die vielen Pausen - erst nach sechs Stunden erreiche (vier sind angegeben).

Nach einem ersten Bier (innerliche Abkühlung) folgt die äußerer Erfrischung im nahen, gar nicht kalten Elmsee. Ein lauer Sommerabend auf der Hüttenterrasse lässt mir die Mühen des langen Aufstiegs aber rasch wieder vergessen.

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Roßschopf / 22.7.2019

Diesem Gipfel kann man sich von mehreren Seiten nähern.
  • von Grünau über den Kasberg - die längste Variante
  • von Brunnental durch den langen Katzengraben - schattig, wenig Aussicht
  • vom Ödsee über die Langscheidalm - unmarkiert, abwechslungsreich
Heute wähle ich die dritte Variante in der Hoffnung, dass sich am Rückweg noch ein kurzes Bad im Ödsee ausgeht.

Bei leichter Bewölkung starte ich kurz vorm Almtalerhaus. Auf einem steilen Forstweg gewinne ich rasch an Höhe. Kurze Verschnaufpause beim Jagdhaus Seeleithen. Hier gibt's neben der schönen Aussicht auch einen Brunnen, allerdings ist mein Wasservorrat noch ausreichend. 

Die nächste Möglichkeit zum Füllen der Wasserflaschen befindet sich dann bei der Langscheidalm. Ein ruhiger Flecken, abseits der Wanderwege und daher wohl kaum besucht. Nur hin und wieder dringt das Geräusch einer Motorsäge durch den Wald.

Spärlich markiert, aber trotzdem kaum zu übersehen, schlängelt sich nun der Pfad in Richtung Steyrerhütte hinauf. Hin und wieder gibt der Wald einen Blick auf die umliegenden Gipfel frei. Einige Wolken spenden angenehmen Schatten.

Steyrerhütte. Im Hintergrund ist schon der Gipfel zu sehen. Es scheint nur mehr ein Katzensprung zu sein, aber es sind doch noch 300 Hm zu bewältigen. Dafür gibt es oben aber eine wirklich schöne Aussicht nach allen Richtungen. Mit dem  Fernglas betrachte ich die Nordseite des Toten Gebirges, wo ich in den nächsten Tagen zur Pühringerhütte aufsteigen möchte. 

Rückweg fast wie beim Aufstieg, nur dass ich mir bei der Steyrerhütte eine köstliche Kaspressknödelsuppe und einen noch köstlicheren Mohnkuchen gönne. Die Langscheidalm lasse ich links liegen und kürze auf der Forststraße etwas ab, das Bad im Ödsee lasse ich entfallen. So erhitzt bin ich nun doch nicht.

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Triftsteig / 20.7.2019

Die Wettervorhersage kündigt einen heissen Hochsommertag an. Eine Kombination aus Radeln, Wandern und Baden wäre da genau das Richtige. Und dafür bietet sich das Hintergebirge perfekt an.

Kurz nach Reichraming wechsel ich von vier auf zwei Räder. Zuerst auf Asphalt, später auf Schotter radle ich gemütlich immer leicht ansteigend bis zur großen Schlucht. Die zahlreichen Bademöglichkeiten lasse ich vorerst aus, zumal es beim Triftsteig noch viel schönere Plätze gibt.

Die Gehzeit für den gesamten Steig wird mit 1:30 angegeben, was ohne Pausen auch leicht zu schaffen ist. Beim Begehen des Steiges ist natürlich Vorsicht geboten, besonders wenn man ohne Klettersteigset unterwegs ist. Für eine längere Badepause bietet sich besonders der Mittelteil an. Hier gibt es mehrere tiefere Stellen, wo man sogar einige Tempi schwimmen kann (falls man mit der Wassertemperatur von geschätzten 17 Grad leben kann).

Der Rückweg durch die beleuchteten Tunnels ist dann weniger spannend, dafür komme ich aber rasch zum Ausgangspunkt zurück, wo sich noch ein kurzes Bad im vermutlich tiefsten Tümpel (hier kann sogar ich mit 1,89 nicht mehr stehen) ausgeht. Anschließend radle ich mühelos - es geht jetzt immer leicht bergab - zurück.

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Seefahrt / 17.7.2019

Nach drei Jahren radle ich wieder ins Salzkammergut. Für die diesjährige Fahrt nehme ich mein einfaches Stadtrad, also Vollausstattung mit Licht, Kotschützer etc. und folglich kein Leichtgewicht. Allerdings ergibt sich durch die Rahmenhöhe und den Felgendurchmesser von 28 Zoll eine wesentlich aufrechtere Sitzposition, was ein entspanntes Fahren ermöglicht.

So komme ich auf den bekannten Radwegen und Nebenstraßen gut vorwärts. Die anfängliche Morgenkühle weicht im Laufe des Tages der sommerlichen Hitze. Da bin ich richtig froh, dass ich beim Traunfall eine schattige Bank für die Mittagsrast finde.

Der Abschnitt von Steyrermühl bis Gmunden ist wie immer nicht besonders attraktiv, dafür kommt der Traunstein langsam formatfüllend ins Bild. So gegen 14 Uhr erreiche ich Gmunden. Langsam rolle ich über die Traunbrücke und biege links zum Rathausplatz ab. Hier liegt die "Gisela" am Ufer, das Ausflugsschiff "Rudolf Ippisch" fährt gerade vorbei, hinten Schloss Orth und das Höllengebirge, ein schöner Augenblick nach gut sechs Stunden Fahrzeit.

Mein eigentliches Ziel ist aber Traunkirchen, wo ich in meiner Kindheit viele Sommer verbracht habe. Die Fahrt bis dorthin neben der stark befahrenen Bundesstraße ist nach wie vor unangenehm. Aber immerhin hat man als Radler einen eigenen abgegrenzten Bereich (Gehweg) zur Verfügung.

Bei der Bräuwiese mache ich den letzten Halt. Hier hat sich wenig verändert. Nur die Bäume sind mittlerweile hoch und spenden einen angenehmen Schatten. Nach einer kurzen Abkühlung im gar nicht so kalten See radle ich zum Bahnhof um von dort mit dem Cityjet die Heimfahrt anzutreten.

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... groß, größer, Größtenberg / 16.7.2019

Der Große Größtenberg, gelegentlich auch Gresten- oder Krestenberg genannt, ist mit einer Höhe von 1724 m ü. A. die höchste Erhebung des Reichraminger Hintergebirges. Er überragt inselartig die bewaldeten Berge, die deutlich niedriger sind. Der gesamte Gipfelbereich ist mit ausgedehnten Beständen der Bergkiefer (Pinus mugo) überzogen. Der Große Größtenberg wird touristisch oft besucht und bietet eine schöne Rundsicht. Am Gipfel befindet sich ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch.

Quelle: wikipedia

Was hier nur am Rande erwähnt wird, sind die Aufstiegs-möglichkeiten. Es gibt zwei markierte Wege, einen von Süden (Haselsgatter) und einen von Norden (Bodiggraben). Daneben existiern auch noch einige unbekannte Steige (Brandlsteig, Ahorntal), die aber nur Spezialisten begehen sollten. Ich wähle den langen, aber gemütlichen Zustieg durchs das Schneetal.

Zu erwähnen ist, dass sich der Berg im Nationalpark Kalkalpen befindet. Dementsprechend schonend wird hier mit der Natur umgegangen. Umgestürzte Bäume bleiben liegen und dürfen langsam verrotten, was gelegentlich zu kleinen, aber überwindbaren Hindernissen führen kann. Die erste Rast mache ich bei der Weingartalm, wo eine einfache Bank an der Hüttenwand zum Verweilen einlädt. Ein schöner Platz, ruhig und friedlich.

Gestärkt gehe ich weiter in Richtung Halterhüttental, passiere die unscheinbare Abzweigung zum Kl. Größtenberg und komme so zum Sattel zwischen den beiden fast gleichhohen Gipfeln. Hier zweigt nördlich das Ahorntal ab, das ich eventuell einmal später erkunden werden.

Zwischen dichten Latschen schlängelt sich nun der Weg zum weiten Gipfelplateau des Gr. Größtenberges hinauf. Solche Berge sind ganz nach meinem Geschmack, keine ausgesetzte Stellen, und somit auch keine Absturzgefahr. Den höchsten Punkt erreiche ich nach gut vier Stunden, wobei hier die Pausen für's Trinken, Fotografieren oder einfach nur Schauen enthalten sind. Ich genieße die lange Gipfelrast, dann gehe ich im schönen Nachmittagslicht in drei Stunden zum Ausgangspunkt im Bodiggraben (Parkplatz Schwarzgraben) zurück.

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Bewölkt / 24.6.2019

Es sollte ein sommerlicher Tag werden, sonnig und heiß. Und im Bodinggraben hat es auch noch ganz danach ausgesehen.

Gleich zu Beginn mache ich einen Abstecher zu einem ausgeschilderten Ausichtsplatz, er nennt sich Panoramablick. Und tatsächlich kann man hier die abweisende Nordseite des Sengengebirges bewundern. Mit nassen Schuhen - das morgendliche Gras hat ganze Arbeit geleistet - setze ich den Aufstieg zur Ebenforstalm fort. Die Schuhe trocknen schnell wieder auf, abgesehen davon sind sie auf Grund der weltbekannten Membran dicht solange man nicht stundenlang im Regen geht.

Apropos Regen. Auf dem ursprünglich blitzblauen Himmel sind jetzt immer mehr Woken zu sehen, auch einige ziemlich dunkle Exemplare sind dabei. Gedanklich stelle ich mich bereits auf einen Schauer ein, werde aber dann doch verschont.

Kurze Pause am ersten Gipfel, dem Trämpl. Von der Sonne ist nichts zu sehen, ich gehe zum Alpstein weiter. Kurz vorm Luchsboden ein Sonnenfenster, das aber nur für ein stimmungsvolles Foto reicht.

Am Alpstein dann ein ähnliches Bild. Wolken aus östlicher Richtung, die die Sonne abschirmen. Auch hier halte ich mich nicht lange auf und gehe zum Trämpl zurück. Etwas unerwartet reisst die Wolkendecke jetzt immer mehr auf und mir wird klar, wie heiß es eigentlich ist. So gesehen bin ich richtig froh, dass ich großteils im Wald zur Schaumbergalm absteigen kann. Den erhofften Kaffee bekomme ich dort leider nicht, denn Montag ist Ruhetag. Im Naturkühlschrank mit Kassa finde ich aber einen Radler, den ich mir auf der schattigen Hüttenbank schmecken lasse.

Eine gute Stunde Abstieg bis zum Parkplatz Schwarzgraben vervollständigt die Nationalparkrunde. Und die Wolken haben im Nachhinein betrachtet überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil.


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Rinnerkogel / 17.6.2019

Der Zustieg zur Rinnerhütte ist erst seit einer Woche gefahrlos möglich. Zu viel Schnee hat die erhebliche Lawinengefahr bis ins Frühjahr verlängert. Die Hütte ist jetzt bewirtschaftet, was die Aussicht auf eine Nachmittagskaffee erhöht.

Offensee, Parkplatz. Um 8 Uhr passiere ich den Schranken. Zuerst entlang des Sees, dann einige Kilometer bis zum "Einstieg". Bis hierher ist der Höhengewinn sehr überschaubar, was sich aber jetzt ändert. Auf dem schön angelegten Weg steige ich rasch höher bis zum ersten Rastplatz. Hier lässt es sich im Schatten gut sitzen. Die Luft ist merkbar kühler, das Rauschen des nahen Wasserfalls ist sehr beruhigend.

Ich mache noch einige Fotos, dann gehe ich zur Rinnerhütte weiter. Dort kurze Erkundung wegen der Schneelage ... "es sind schon welche raufgegangen, aber es liegt noch viel Schnee"... meint der Hüttenwirt. Da ich den Weg gut kenne, bin ich aber zuversichtlich.


Vorerst ist der Steig noch trocken, aber bald verdecken die ersten kleinen Schneefelder den Weg. Problemlos, da die Oberfläche weich ist, komme ich rasch höher. Auf etwa 1800 Meter treffe ich auf zwei Wanderer, die hier den Aufstieg abbrechen. Mangels Grödel gehen sie nicht weiter, eine kluge Entscheidung. Da ich gut ausgerüstet bin, versuche ich die Schneefelder in weiten Serpentinen zu bewältigen, was mir mit etwas Zeitverlust auch gelingt. Am Sattel ist der Weg wieder frei und ich erreiche nach gut fünf Stunden (mit Pausen) den Gipfel.

Leider ist die Sicht etwas eingeschränkt und ab und zu ziehen Nebelschwaden vom Tal herauf. Gut erkennbar ist der viele Schnee, der am Plateau liegt. Der Übergang zur Hochkogelhütte ist noch nicht möglich, wohl aber zum Appel Haus.


Der Abstieg geht dann - wenig überraschend - viel schneller. Die Schneefelder passiere ich ohne Ausrutscher und bald bin ich beim Wildensee unten. Hier bietet sich mir ein toller Anblick, zumal der See noch zu etwa einem Drittel zugefroren ist. Sieht fast aus wie in Island.

Den Nachmittagskaffee mit "Rinna Bunkö" (Holzofenkuchen) lasse ich mir bei der Rinnerhütte schmecken. Ein schöner Platz für die letzte Rast vor dem Abstieg zum Offensee.

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Almkogel / 8.6.2019

Eine Alpenvereinstour mit der Ortsgruppe Leonding. Von Großraming auf kurviger Straße entlang des Oberplaißabaches erreichen wir mit vier gut besetzten Autos den Parkplatz "Bamacher". Bei bedecktem Himmel gehen wir gemütlich los. Unser erstes Ziel ist die Ennserhütte, wo wir aber vorerst nur die handgeschriebene Speisetafel studieren. Eingekehrt wird erst beim Rückweg.

Zum Almkogel ist nun nicht mehr weit, 45 Minuten steht auf dem Wegweiser, was auch für weniger gut trainierte Wanderer zu schaffen ist.

Beim Gipfel empfängt uns ein kühler Wind, was einen fast flächendeckenden Einsatz von Softshelljacken zur Folge hat. Trotz der fehlenden Sonne ist in Stimmung sehr gut, was am obligaten Gipfelfoto sichtbar zum Ausdruck kommt.

Anschließend wieder Abstieg zur Ennserhütte, die wir aber nun nicht mehr links liegen lassen. Nach einer ausgiebigen Rast gehen wir teilweise auf Forstwegen zum Ausgangspunkt zurück.

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