Dürrenstein ... die Überschreitung / 27.8.2019

Kurz vor acht mache ich mich auf den Weg. Ich befinde mich nun auf dem Luchstrail und begehe ungeplant den letzten Abschnitt. Die Bedingungen sind heute wirklich ideal, es ist windstill, sonnig und angenehm warm, aber nicht heiß.

Anfangs gewinne ich kaum an Höhe, erst ab der Bergrettungs-hütte nimmt die Steigung etwas zu. Insgesamt ist es ein gemütliches Gehen bis zum Gipfel, den ich nach zwei Stunden erreiche. Die oft gepriesene Aussicht gibt's hier wirklich, lediglich der Dunst verscheiert etwas die weiter entfernten Berge. Macht nichts, ich sitze lange in der Sonne und lasse die Eindrücke auf mich wirken.

Nun folgt ein besonders schöner Abschnitt der Tour, der Abstieg zum Leonhardikreuz bei der Herrnalm. Immer den Ötscher vor Augen gehe ich entspannt hinunter. Plötzlich ein Rascheln direkt vor mir, es ist eine Kreuzotter die ich aufgeschreckt habe. Die kurze Begegnung endet mit einem Foto.

Weiter unten treffe ich auf die ersten Kühe die natürlich mitten am Weg ihr Futter suchen. Ob das wohl gutgeht? Da ich keinen Umweg gehen möchte bleibt mir nichts anderes übrig, als mehr oder weniger unerschrocken mitten durchzugehen. Meine Bedenken sind unbegründet. Die Wiederkäuer ignorieren mich nicht einmal und ich komme unbehelligt zum schönen Leonhardikreuz.

Nun heißt es Abschied nehmen von der wunderbaren Hochalm, denn mein Weg führt mich zum 300 Meter tiefer liegenden Obersee hinunter. Schon eine halbe Stunde später tauche ich in das klare Wasser ein, was für eine Wohltat.

Frisch gewaschen beginne ich den langen Abstieg zum Untersee (Lunzersee), der leider ein ziemlicher Forststraßenhatscher ist. Dazwischen liegt noch der Mittersee, wo gerade eifrig und laut an einer neuen Druckrohrleitung gebaut wird.

Mittlerweile hat sich der Himmel fast unbemerkt verfinstert. Die dunklen Gewitterwolken dürften es auf mich abgesehen haben. Und tatsächlich holen sie mich kurz vor dem Ende meiner Tour noch ein. So kommt der neue Regenschirm zu seiner erste Bewährungsprobe, die er mit Bravour besteht.

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Dürrenstein ... die Annäherung / 26.8.2019

Viele Jahre sind seit meiner ersten Besteigung des Dürrenstein vergangen. Damals war das Wetter miserabel und die viel gerühmte Aussicht nicht vorhanden. Eine Wiederholung hat sich ohne ersichtlichen Grund bisher nicht ergeben. Das Warten hat sich aber gelohnt.

Im Gegensatz zu 2013 nehme ich mir zwei Tage Zeit, was eine gute Voraussetzung für eine schöne Rundtour mit Übernachtung auf der Ybbstalerhütte darstellt. Ausgangspunkt ist Lunz am gleichnamigen See. Ich parke bei der Kirche und gehe in einer knappen Viertelstunde zum See. Hier wäre ein kurzes Bad verlockend, andererseits sind für Nachmittag Gewitter angesagt. Spätestens da möchte ich schon ein Dach über dem Kopf haben.

Gleich hinter dem Bootsverleih geht es steil Richtung Seekopf hinauf. Nach einem kurzen Gespräch mit einem Waldarbeiter der hier mit seinem Lamborghini eine gefährliche Schwerarbeitet verrichtet, komme ich zu einem Sattel. Nun geht es bis Lehen wieder bergab ... 200 Höhenmeter "verschenkt" ... aber ich hab ja Zeit.

Mittlerweile macht sich erstmals der Hunger bemerkbar, es fehlt mir aber noch ein geeigneter Rastplatz. Diesen finde ich schließlich im Naturschutzgebiet Lechnergraben neben einem kleinen Wasserfall. Perfekt.

Ausgerastet gehe ich dann weiter bis zum oberen Ende des Grabens, wo ich erstmals einen Blick auf die Wetterlage werfen kann. Das angekündigte Gewitter ist tatsächlich pünktlich eingetroffen, zum Glück aber mit Respektabstand. Trotzdem beeile ich mich zur Ybbstalerhütte zu kommen wo ich feststelle, dass mir das Gewitter nicht gefolgt ist. Somit steht einem gemütlichen Tagesausklang auf der sonnigen Hüttenbank nichts im Wege.

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Trattenbacher Zauckerl / 24.8.2019

Zeitlos, praktisch, günstig ... das fällt mit spontan zum Taschenfeitl ein. Hergestellt wird es seit Jahrhunderten im Trattenbachtal, welches mit der Bahn leicht zu erreichen ist. Ich nehme heute aber einen Umweg und steige bereits in Ternberg aus dem Zug.

Zuerst über Wiesen, dann im Wald gewinne ich rasch an Höhe und erreiche bald das aufgelassenes Schigebiet am Herndleck. Zahlreiche Gleitschirmpiloten nutzen den schönen Wiesenhang als ideale Startrampe für einen Flug ins Ennstal.

Weiter geht's über die Rehböden bis zu einer markanten Wegkreuzung, wo drei Weiterwanderwege zusammentreffen (04, 06, 09). Hier ändere ich die Richtung nach Süden, umgehe links den Krennkogel, gelange so zum Sulzboden und steige schließlich zum Hochbuchberg auf. Leider ist es heute sehr diesig, die Fernsicht ist somit eingeschränkt, oder besser geagt nicht vorhanden.

Abstieg zum Pfaffenboden, ein unmarkierter steiler Pfad, eine willkommene Abkürzung. Nun wäre ein Fahrrad das ideale Fortbewegungsmittel. Die Forststraße nach Trattenbach bietet nämlich außer dem sehenswerten Schreibachfall keine Besonderheiten, es geht einfach nur bergab.

Dafür gibt's dann im Tal der Feitlmacher schon mehr zu sehen. Insbesonders in der Manufaktur der Familie Löschenkohl kann man sich ein Bild der früheren Arbeitsbedingungen machen.

Beim der Bahnstation Trattenbach beende ich meine Wanderung. Das war heute ein ordentlicher Umweg.

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Von A nach S über P / 15.8.2019

Hinter diesen geheimnisvollen Kürzeln verbirgt sich eine schöne Streckenwanderung von der Steiermark nach Oberösterreich, wobei A für Ardning steht. Das Ziel ist S - Spital am Pyhrn, und P ist der Plesch(berg).
Möglich wäre aber auch B wie Bosruck, das ist aber nur etwas für Schwindelfreie, also nichts für mich.

Wie schön öfters beginne ich bei der Bahnstation, folge der Straße nach Hinterstatt und tauche dort in den Wald ein. Zwischendurch gibt's gelegentlich schöne Ausblicke, so z.B. zu den Gesäusebergen. Weniger schön ist der Anblick der verfallenen Donnerwetterhütte. Die hat wohl die beste Zeit schon lange hinter sich.

Von den erhofften Eierschwammerl ist bis jetzt kaum etwas zu sehen. Aber dafür betrete ich an der Nordseite des Plesch ein Heidelbeerparadies. Der ganze Bergrücken ist hier mit köstlichen Beeren bedeckt. Ein ganz kleiner Teil davon findet rasch ein neues Zuhause in den mitgebrachten Behältern. Und nun tritt der ungewöhnliche Fall ein, dass der Rucksack mit zunehmender Dauer der Wanderung immer schwerer wird. Aber zum Glück geht's jetzt - bis auf eine kurze Gegensteigung zum Pyhrgasgatterl - nur mehr bergab bis zum Bahnhof in Spital.

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Erlakogel / 1.8.2019

Gerade im Salzkammergut staut es sich oft, besonders am Wochenende im Bereich Altmünster. Da ist eine autolose Tour genau das Richtige, auch an einem Wochentag. Und Dank der guten Verbindung bin ich bald am Augangspunkt meiner Wanderung.

Beim örtlichen Lebensmittelgeschäft decke ich mich proviantmäßig noch gut ein und gehe vorerst eben bis zum Ortsteil Rindbach. Nun wird es aber richtig steil, wobei der Weg anfangs nicht besonders schön ist.

Erst weiter oben, bei der Spitzlsteinalm, wird es besser, auch was die Aussicht betrifft. Zum Glück ignorieren mich die dort weidenden Rinder und ich kann unbehelligt weitergehen.

Im Schatten einer sich hartnäckig über dem Gipfel haltenden Wolke mache ich ausgiebig Rast, betrachte durchs Fernglas die Berge und lass mir die süße Nachspeise schmecken.

Abstieg wie Aufstieg, die Wolke bleibt oben, wie mir bei der Heimfahrt der Blick aus dem Zugfenster bestätigt.

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