Lagelsberg / 27.9.2019


Ein unscheinbarer 2000er im Schatten des Warschenecks und von vielen Latschen umgeben. So könnte man diesen Berg ganz gut beschreiben. Im Winter war ich schon mehrmals dort. Aber eine Besteigung ohne Schnee findet sich nicht in meinen Tourenbüchern.

Start ist beim Parkplatz Schafferteich. Wir (ein Arbeitskollege und ich) haben es heute nicht eilig. Nur bis zum Nachmittg sollten wir wieder bei der Zellerhütte sein. Der Grund: eine Kollegin feiert hier ihren Abschied vom Berufsleben. Eine gute Idee, gemeint natürlich der Ort und nicht der Abschied.

Gemütlich steigen wir auf, machen eine kurze Pause bei der Zellerhütte und gehen anschließend zum Lagelsberg weiter. Die anfangs tief hängenden Wolken lösen sich immer mehr auf und so kommen wir auch noch in den Genuß einer sonnigen Gipfelrast.

Und zur kulinarischen Abrundung gibt's dann bei der Zellerhütte einen vorzüglichen warmen Topfenstrudel, den wir uns auf der neu gebauten Terrasse schmecken lassen.

Bald treffen die anderen KollegInnen ein. Alle haben es geschafft und freuen sich auf einen netten Hüttenabend. Da kann auch der für den nächsten Tag angesagte Regen die gute Stimmung nicht trüben.

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Fernsicht / 16.9.2019

Schon seine Höhe von 2740 m lässt auf eine gute Aussicht schließen. Wenn dann auch noch das Wetter passt, ist eine perfekte Fernsicht garantiert. Gemeint ist der Preber im Lungau.

Ich beginne meine Rundwanderung beim idyllischen Prebersee. Die erste Stunde bis zur Preberhalterhütte gehe ich vorwiegend im Wald, was im Hochsommer sicher sehr angenehm ist. Kurze Trinkpause bei der Hütte, Wasserflasche nochmals auffüllen, Hosenbeine ab, und weiter geht's in Richtung Preberalm. 

Die Baumgrenze liegt bereits hinter mir und ich habe schon eine leichte Vorahnung, was mich oben am Gipfel erwarten wird. Dazwischen liegen aber noch zwei Stunden Gehzeit.

Scheinbar endlos zieht sich der Weg in mehreren Serpentinen den Wiesenhang hinauf, erst kurz vor der Roßscharte wird es felsiger und auch etwas steiler. Noch 200 Höhenmeter trennen mich vom höchsten Punkt, der jetzt schon in Sichtweite ist.

Nach drei Stunden stehe ich am Gipfel, wo sich neben dem imposanten Kreuz auch eine vollkommen neue Holzbank befindet (errichtet vom Preberlaufteam). So etwas habe ich auch noch nicht gesehen. Das Sitzen ist jedenfalls sehr angenehm, was ich eineinhalb Stunden lang auskoste, denn hier gibt es wirklich viel zu sehen.

Für den Abstieg wähle ich den "Umweg" über die Grazer Hütte. Das ist zwar etwas länger, dafür aber sehr aussichtsreich. Und möglicherweise bekomme ich dort auch noch einen Nachmittagskaffee samt einigen süßen Kalorien.

Die Rechnung geht voll auf. Aussicht, Kaffee, Bauernkrapfen ... alles da. Dafür nehm ich dann gerne die zwei Kilometer Fußmarsch neben der Straße in Kauf. Die ist aber heute kaum befahren, was die Sache wieder erleitert. Nach einer Seeumrundung als kleine Fleißaufgabe schließt sich der Kreis beim Parkplatz.

Buttergupf ... / 10.9.2019


... nicht zu verwechseln mit dem Butterberg. Den gibt es mittlerweile nicht mehr, den Gupf aber schon. Und der wird auch noch länger im Höllengebirge stehen.

Bahnstation Mitterweißenbach. Wie erwartet steige ich als einziger Fahrgast hier aus. Rasch überquere ich die B 145 und biege bald auf die B 153 ein. Zum Glück ist heute fast kein Verkehr, sonst wäre es etwas unangenehm bis zur Einmündung des Wambaches in den Mitterweißenbach zu gehen.

Nach einer freundlichen Begrüßung durch die Bundesforste gehe ich einige Kilometer auf der Forststraße bergauf. Gelegentlich zweigen kaum erkennbare Steige ab, die man für Abkürzungen halten könnte. Sind sie aber nicht. Erst bei einer unübersehbaren Borkenkäferfalle verlasse ich die Straße und folge einem gut ausgeprägten Steig zur Maxhütte.

Nun wird der Pfad, der gleich hinter der Hütte scharf seine Richtung nach Osten ändert (kann man leicht übersehen), etwas verwachsener. Einige Serpentinen später komme ich auf einen breiten Rücken und auf diesem zum unscheinbaren Buttergupf. Außer dem nahen Brunnkogel gibt es hier nichts zu sehen. Also gehe ich wie geplant weiter zum nächsten Gipfel. Und der hat dann wesentlich mehr zu bieten, nämlich eine überraschend schöne Aussicht, die man diesem unscheinbaren Berg nicht zutrauen würde.

Nach einer kurzen Rast (die Fliegen sind hier wirklich lästig) wird es noch einmal spannend. Der Abstieg zur 200 Meter tiefer liegenden hinteren Spitzalm hat mich schon länger gereizt. Mangels Informationen dazu bin ich mir aber nicht sicher, ob man hier durch die Latschen hinunterkommt. Aber einen Versuch will ich doch wagen. Einige Meter unter dem Gipfel, dort wo der Cache liegt, ist ein offenbar ausgeschnittener Durchgang zu erkennen. Und tatsächlich führt dieser bergab. Die schwachen Spuren sind kaum zu erkennen, und zweimal endet mein Abstieg in einer Latschensackgasse. Aber irgendwie finde ich dann doch einen Durchschlupf und stehe plötzlich am Rand der Alm. Geschafft.

Den Verbindungsweg zur vorderen Spitzalm finde ich problemlos, dieser ist sogar mit Stoamandl ganz gut markiert. Ich treffe auch auf eine Schimarkierung, die mir heute natürlich keine große Hilfe ist. Interessant wäre es aber schon hier im Winter die Gegend zu erkunden.

Ab der vorderen Spitzalm bewege ich mich wieder auf wandermäßig erschlossenem Gebiet. Der Abstieg dauert dann erheblich kürzer als angenommen, was mir eine sonnige Pause bei der Bahnstation Langwies beschert. Hier steige ich - natürlich wieder als einziger Faghrgast - in den pünktlich einfahrenden Zug.

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Großer Pyhrgas / 4.9.2019

"Von der Bosruckhütte in 2 ¾ Stunden auf den Gipfel. Es war sehr warm, die Aussicht großartig."

Eintrag in meinem Tourenbuch vom 27.9.1992

Also höchste Zeit, wieder einmal auf den Gr. Pyhrgas zu steigen. Ich nehme wie seinerzeit den einfachsten Anstieg und kann auch die damalige Gehzeit fast einhalten. Die Luft ist heute sehr klar, die Fernsicht dementsprechend gut. Im Osten bis zur Rax und Schneeberggruppe, im Westen bis zum Großglockner, Berge soweit das Auge (und das Fernglas) reicht.

Nach einer fast zweistündigen Gipfelrast steige ich vorsichtig wieder ab. Im bereich der Hasenbergrinne ist nochmals konzentriertes Gehen gefragt, der weitere Abstieg ist unschwierig.

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