Erkundungstour / 25.11.2019

Das Gebiet südlich des Bosruck habe ich jahrelang mehr oder weniger ignoriert, zu Unrecht. Gerade jetzt im Herbst sind südseitige Wanderungen gefragt. Abgesehen davon ist mein Ausgangspunkt - Ardning - sehr gut und günstig mit der Bahn zu erreichen. Ich kann nur hoffen, dass der unbesetzten Bahnstation nicht das gleiche Schicksal wie Mitterweißenbach, Lahnstein und Langwies widerfährt.

Die Straße zur Ardningalm ist zum Aufwärmen gerade recht, leicht ansteigend und hin und wieder mit schönen Ausblicken zu den Haller Mauern garniert. Bereits nach einer Stunde und zehn Minuten erreiche ich die Ardningalm Hütte mit angeschlossenem "Schimuseum". Hier stehen einige Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert an der Hüttenwand ... Sturzhahn, Kneissl, Kästle ... da werden Erinnerungen wach.

Igelsfeldalm. Ich nutze die kurze Pause um über die weitere Route nachzudenken. Der Kitzstein liegt jetzt schon in greifbarer Nähe, allerdings ist das letzte Stück ziemlich steil und möglichweise rutschig. Aber davon möchte ich mir selbst ein Bild machen.

Über weite Wiesen steige ich etwa 250 Hm bis zur Aubodenhütte auf. Da wäre im Winter sicher eine schöne (Pulverschnee) Abfahrt möglich. Aber auch mit Schneeschuhen würde sich hier eine Wanderung anbieten. Werde ich mir vormerken.

Nach weiteren 200 Hm komme ich zum Roßfeldboden, wo ich das Almgelände verlasse. Der Aufstieg führt jetzt in der Falllinie durch eine Latschengasse steil hinauf. Etwas später erleichtern einige angedeutete Serpentinen den Aufstieg. Dafür liegen jetzt oftmals lose Steine am Weg, die das Gehen nicht gerade erleichtern. Hier wären Wanderstöcke hilfreich, die rasten sich aber zu Hause aus.

200 Hm unterhalb vom Gipfel drehe ich um, einerseits ist es mir zu steil, und anderseits könnte mir die Zeit zu knapp werden. Da mache ich lieber eine längere Pause am Roßfeldboden, was sich als eine optimale Entscheidung herausstellt. Im trockenen Berggras kann ich ganz gemütlich sitzen und mit dem Fernglas die umliegenden Gipfel betrachten.

Es bleibt mir nun auch noch ausreichend Zeit, um den Cache beim Auboden zu heben, dann steige ich zur Moaralm ab. Und schon wieder ein schöner Rastplatz. Im Sommer gibt's hier sicher kühle Getränke, was mir die Existenz von zwei Bierkapseln eindeutig beweist.

Zum Ausklang gehe ich auf der leicht fallenden Forststraße nach Ardning hinunter und erreiche ohne Eile die Bahnstation.

Bilder

Hochsalm / 23.11.2019

 
Sechs Jahre sind seit meiner letzten Wanderung auf den Hochsalm vergangen. Damals war es nebelig, nur am Gipfel war es für einige Minuten sonnig. Diesmal kann ich aber wesentlich mehr Sonnenstunden verbuchen.

Bahnstation Scharnstein-Mühldorf. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Eine alte Dampflok würde da ganz gut ins Bild passen. Die Pendler werden allerdings froh sein, in einem modernen Zug nach Wels fahren zu können.

Die Sonne sehe ich vorerst nur aus der Ferne, das haben nordseitige Anstiege so an sich. Zuerst gehe ich entlang des Tießenbaches, der viele schöne Fotomotive bietet. Mein oftmaliges Stehenbleiben hat natürlich zur Folge, dass ich die auf den vorbildlich genauen Wegmarkierungen angegebenen Gehzeiten nicht ganz einhalten kann. Eine ausgiebige Rast am sonnigen Gipfel lasse ich mir trotzdem nicht entgehen.

Beim Abstieg entscheide ich mich für die unmarkierte Variante in Richtung Windhagkogel. Es soll dort zwei Anstiege geben. Einen etwas schwierigeren über felsiges Gelände, und einen einfacheren etwas unterhalb der Felsen, die rechts umgangen werden.

Um es kurz zu fassen: den einfachen Weg habe ich nicht gefunden (ob es den überhaupt gibt?), dem anspruchsvollen Steig habe ich bis zum Wandfuß folgen können. Dort hat ein steiler rutschiger Aufstieg in den Felsen wenig einladend ausgesehen, also habe ich mich für die sichere Variante über die Forststraße entschieden.

Trotz der längeren Wegstrecke komme ich pünktlich zum Bahnhof. Die nun folgende beschauliche Bahnfahrt auf der kurvigen Strecke bringt mich zuerst nach Wels. Dort steige ich in den modernen Railjet um, was für ein Kontrast.

Der erste Schnee / 10.11.2019

Nach dem sonnigen und warmen Oktober kann man sich gar nicht vorstellen, dass demnächst der Winter kommt. Und dann geht es doch wieder so schnell, und die Berge sind plötzlich weiß. Aber davon möchte ich mir heute selbst ein Bild machen.

Ich beginne die erste Winterwanderung beim Graßnerkreuz zwischen Steinbach am Ziehberg und Micheldorf. Auf Grund der Höhe von 680 m befinde ich mich bereits über der Nebeldecke. Der folgende nordseitige Aufstieg zum Schabenreithnerstein verläuft allerdings im Schatten. Dafür ist am ersten Gipfel die Freude umso größer, als mir dort die strahlende Sonne ins Gesicht scheint.

Nach einer kurzen Rast steige ich zur Sattelhalt Jagdhütte ab und dort gleich wieder steil zum Herrentisch auf. Der unmarkierte Weg ist leicht zu finden und man spart sich den faden Forststraßenabschnitt bis zur Gradnalm.

Der flache "Gipfel" bietet sich für eine weitere kurze Rast an, zumal man hier einen schönen Ausblick über den Almboden zur Kremsmauer und zum nahen Pfannstein hat. Und wenig später erreiche ich auch diesen Gipfel.

Nach einer Stunde steige ich wieder ab. Der noch immer warme Boden sowie die Sonne haben dem Schnee mittlerweile arg zugesetzt, der Weg ist gatschig und rutschig. Nur nordseitig hält sich der Schnee noch etwas länger. Das winterliche Gastspiel dürfte daher vorerst nur von kurzer Dauer gewesen sein.

Bilder

Vom Rosental in die Höll / 1.11.2019

Sucht man Informationen zum Rosental, wird man nicht viel finden. Die meisten Beschreibungen beziehen sich auf die winterliche Durchwanderung mit Schi, was ich vor Jahren schon einmal gemacht habe. Allerdings gibt es auch einen unmarkierten Steig, den ich heute begehen möchte. Nach dem Motto "im Zweifel umkehren" gehe ich am leeren Parkplatz der Wurzeralmbahn los.

Erste Rast bei der Schmiedalm. Kurzes Gespräch mit einem jungen Hüttenpächter. Er meint, dass ich im Rosental keine Freude haben werde: teilweise verwachsen, viele Felsen, keine Markierung, schwierige Wegfindung.

Gut, die Warnung habe ich verstanden, abhalten lasse ich mich aber trotzdem nicht. Im Vertrauen auf meinen Orientierungssinn und mit GPS Unterstützung werde ich den Weg schon finden. Bis zur Höllstube folge ich einer Forststraße mit wunderbaren Ausblicken zum Warscheneck und in die Obersteiermark. Kurz danach verlasse ich die Straße und biege bei einer kleinen Lichtung links in den Wald ab. Bald treffe ich auf einen gut erkennbaren Pfad, der sich mit meiner digitalen Karte genau deckt.

Leicht ansteigend windet sich der Steig nun zwischen riesigen Felsblöcken in Richtung Rosental. Dort dann ganz links direkt unter den senkrechten Felsen des Stubwieswipfels vorbei zum Rosentalsattel. Geschafft, ich stehe wieder in der wärmenden Sonne. Weglos quere ich nun zum Wanderweg auf den Stubwieswipfel und gehe auf diesem zum Gipfel.

Hier gönne ich mir eine ausgiebige Rast, dann steige ich zur Stubwiesalm ab. Die Gegend kannte ich bisher nur vom Winter, so wie auch die Filzmoosalm, zu der ich in weiterer Folge gelange.

Nun folgt wieder ein unmarkierter Abschnitt, und zwar der Abstieg zur "In der Höll". Hier schaut es wirklich etwas düster und fast schon unheimlich aus. Moosbewachsene Felsen, umgestürzte Bäume die langsam verrotten und die bekannten Felszeichnungen, hier könnte man sofort einen Gruselfilm drehen.

Bei der Schwarzlacke, eine Karstquelle, biege ich rechts in den Höllgraben ab und gehe durch diesen - manchmal etwas mühsam - bis zur Forststraße in der Nähe der Standseilbahn. Auf dieser dann - wieder mühelos - ins Tal.

Bilder