Winterwandern / 12.1.2020

Das Winterbergwandern erfreut sich zunehmender Beliebtheit, hab ich gehört. Vielleicht liegt das am Schneemangel oder den teuren Liftkarten. Manche suchen auch die Ruhe und weichen den oft überlaufenen Schitourenzielen einfach aus, so wie ich. Wandern im Winter ist jedenfalls unproblematisch aber mindestens so anstrengend wie eine Schitour.

Beim Parkplatz überlege ich noch, ob ich die Schneeschuhe mitnehmen soll, zumal es südseitig ziemlich aper ausschaut. Ich fixiere sie schließlich doch am Rucksack und mache mich auf den Weg zum Schillereck.

Bis zum Lackerboden herrscht eine angenehme Herbststimmung, es ist sonnig und warm, der Weg trocken. Doch dann änderst sich die Situation ziemlich schnell und ich befinde mich plötzlich in einer verschneiten Winterlandschaft. Jetzt bin ich froh, dass ich die Schneeschuhe mitgenommen habe.

Langsam ziehe ich eine frische Spur in den immer steiler werdenden Hang. Das Gehen in der Falllinie ist sehr anstrengend. Mit Schi könnte man jetzt ein zwei Kehren machen und so das Steilstück entschärfen, mit dem Schneeschuhen geht das aber nicht so einfach.

Am Sattel, dort wo der Höhenweg verläuft, treffe ich auf eine frische Spur, was den weiteren Aufstieg erheblich erleichtert. Immer am Kamm steige ich nun dem Gipfel entgegen, den ich nach dreidreiviertel Stunden erreiche. Die Mühe hat sich gelohnt. So wie zuletzt am Almkogel ist auch heute wieder eine sehr gute Fernsicht gegeben.

Jetzt einen heißen Kaffee. Nicht am Gipfel, sondern bei der Sendestation. Dort gibt es eine beheizte Notschlafstelle und einen Wasserkocher. Kaffee und Tasse hab ich vorsorglich mitgenommen. Mit so wenig kann man zufrieden sein.

Hinunter geht es natürlich viel schneller, was auch gut ist. Denn bald beginnt es zu dämmern, und da möchte ich nicht mehr im dunklen Wald herumirren.

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