Vom Kremstal ins Almtal / 27.5.2020

Nach längere Zeit unternehme ich wieder eine Streckenwanderung, und zwar vom Kremstal ins Almtal. Die Bahnstationen Kirchdorf und Steinbach Brücke sind meine Fixpunkte. Die Luftlinie beträgt 9,6 Km und dazwischen liegen zwei unbedeutende Erhebungen knapp über der 1000er Grenze.

Die 36-minütige Zugfahrt ist problemlos. Anfangs ist das Maskentragen etwas unangenehm (besonders für Brillenträger), aber man gewöhnt sich schnell daran. Nebenbei ist der Zug fast leer, was die Sache natürlich erleichtert.

Der Regen der vergangenen Nacht hat alles reingewaschen und sogar die Zementfabrik gleich neben dem Bahnhof passt ganz gut ins Bild. Vorerst gehe ich durch Siedlungsgebiet. Alles ist sauber und frisch. Kurz vor der Gemeindegrenze zu Lauterbach überquere ich die Krems, dann geht es mäßig ansteigend unter der A9 hindurch. Bald werden die Häuser weniger, die Wiesen und Felder mehr.

Weiter oben stoße ich auf ein Fundament mit einigen Eisenteilen. Schaut aus wie ein unvollendeter Strommast. Vorerst denke ich mir noch nichts dabei. Erst als ich oberhalb einer gewaltigen Schneise im Wald stehe, ahne ich was hier entstehen soll. Eine Freileitung. Nach Recherche im weisen(?) Internet ist hier eine 110kV-Leitung von Kirchdorf nach Vorchdorf geplant. Wie immer bei solchen Projekten gibt es Befürworter und Gegner. Ich überlasse ich es dem Leser sich selbst ein Bild zu machen.

Beim Gehöft "Kronbauer" erreiche ich einen besonders schönen Aussichtspunkt, es wird nicht der einzige des Tages sein. Nach kurzer Rast gehe ich zum Eiskogel und von dort - nach einem kurzen Bergabstück - zum Pernecker Kogel. Mangels Aussicht halte ich mich dort aber nicht lange auf, sondern setze meine Wanderung am schönen Kammweg fort.

Was mir bisher verwehrt blieb, finde ich gegen Mittag. Einen herrlichen Aussichtsplatz samt gemütlichen Bank unter einem Baum. Im Halbschatten lässt es sich wirklich gut rasten.

Der weitere Forstweg ist dann bis auf gelegentliche Ausblicke nach Pettenbach im Norden wenig spektakulär. Kurz vorm Ende der Wanderung erwartet mich aber noch ein besonderer Gipfel am Oberkaibling. Dort steht das 20 Meter hohe Friedenskreuz an einem wahrlich aussichtsreichen Platz. Hier raste ich nochmals ausgiebig, da ich bereits in unmittelbarer Nähe der Bahnstation bin. Lediglich die Zeitangabe am Wegweiser (60 Minuten) irritiert mich ein wenig.

Erwartungsgemäß benötige ich erheblich weniger bis Steinbach Brücke, nämlich nur die Hälfte. So kann ich bei der beschaulichen Bahnstation in Ruhe auf den von Grünau kommenden Zug warten. Auch die Rückfahrt verläuft problemlos, der Railjet in Wels ist pünktlich auf die Minute. Auffallend ist die momentane Disziplin auf den Bahnhöfen, hoffentlich bleibt das so.

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Wildensee / 18.5.2020

Die Tour ist eine Wiederholung vom letzten Jahr, diesmal aber mit mehr Sonne. Auffallend ist, dass heuer etwas weniger Schnee liegt als 2019, obwohl ich sogar einen Monat früher unterwegs bin.

Wegverlauf:
Parkplatz beim Offensee (Ostufer) - Rinnerhütte - Rinnerkogel - Wildensee und wieder zurück.

Meinen ursprünglichen Plan, nämlich der direkte Aufstieg von der Rinnerhütte zum Gipfel am "Jagasteig", habe ich auf Grund der bereits von unten erkennbaren Schneefelder im Gipfelbereich, wieder verworfen.

Nach 4,5 Stunden (ich habe mich genau an die angegebene Zeit gehalten) erreiche ich den Gipfel. Diesmal werde ich mit viel Sonne und einer ausgezeichneten Fernsicht belohnt. Die Cumuluswolken bleiben heute harmlos und werden im Laufe des Nachmittags immer weniger.

Vorsichtig steige ich zum Wildensee ab, wo ich endlich ein schon länger geplantes Foto machen kann: der See mit etwas Eis, dahinter der Rinnerkogel, ein paar Wolken und dazu blauer Himmel.

Zufrieden kann ich nach einer weiteren Rast ins Tal absteigen.

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Im Grenzgebiet / 12.5.2020

Das Gebiet entlang der Staatsgrenze hat schon einen besonderen Reiz. Man merkt immer noch, dass hier jahrzehntelang der eiserne Vorhang Europa geteilt hat. Das Land ist dünn besiedelt, und besonders beim Blick nach Tschechien ist kaum ein Haus zu sehen. Dafür weite Wiesen und dunkle Wälder, also viel Landschaft in der Gegend.

Der Zehnmühlenweg ist eine schöne Rundwanderung, etwa
14 Km und angenehme 200 Hm sind dabei zu bewältigen. Da bleibt viel Zeit zum Schauen, Rasten und Fotografieren.


Besonderheiten

Das alte Zollhaus in Stiftung
Schloss Waldenfels

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Schnee von gestern / 6.5.2020

In der Nacht hat es geschneit. Nicht viel, aber es hat gereicht, dass die Schneerosen leicht angezuckert wurden. Davon ist im Rettenbachtal aber noch nichts zu bemerken. Erst weiter oben, kurz vor der Abzweigung zum Hagler, sind die ersten Schneereste zu sehen.

Der kalte Wind verstärkt den winterlichen Eindruck, der sich beim Anstieg zum Gipfel immer mehr verstärkt. Hier muss ich nämlich vom südseitig ausgerichteten Budergraben auf die Nordseite wechseln, wo mich eine geschlossene Schneedecke erwartet. Erfreulicherweise ist sie nicht gefroren und auch nicht zu weich, also ein idealer Untergrund. So kann ich schließlich problemlos zum Gipfel aufsteigen.

Die Gipfelrast fällt heute dem eisigen Wind zum Opfer, dafür finde ich weiter unten einen windgeschützten Platz für eine längere Pause. Anschließend versuche ich direkt zum Hauptweg in Richtung Nock zu queren, was ich aber auf Grund der Latschen bald aufgeben muss. Letztes Jahr war das sogar zwei Wochen später mit den Schneeschuhen noch möglich.

Mit einem kleinen Umweg komme ich dann doch noch in die Nähe des Merkenstein, mache ein Foto und trete den Rückweg ins Tal an. Weiter unten holt mich dann jener junge Bursch ein, der mir beim Merkensteinbründl im Laufschritt entgegen gekommen ist. Eine Stunde und fünfzig Minuten hat er für den Aufstieg zur Hohen Nock benötigt (mit schweren Bergschuhen und großem Rucksack, wohlgemerkt), runter geht's aber schneller. Eine Nachmittagstour für ihn.

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