Mühlauer Stadel / 12.6.2025

Etwas abgelegen liegt er schon dieser mir bisher unbekannte Berg südlich der Haller Mauern. Es gibt auch keinen markierten Wanderweg zum Gipfel, dafür aber einen Geocache. Also Grund genug, mir diese Gegend einmal näher anzuschauen.

Ich beginne den "Aufstieg" mit einer Radfahrt von Ardning nach Admont und weiter in die Mühlau bis zum Parkplatz. Hier stelle ich mein Rad ab und gehe anfangs noch flach auf der Forststraße in Richtung Pyhrgasgatterl. Nach der ersten Abzweigung beginnt die Straße zu steigen und ich gewinne langsam an Höhe.

Etwa 3,5 km folge ich der Straße bis zu einem Holzlagerplatz, wo ziemlich unscheinbar ein Steig links in den Wald abzweigt. Nun geht es stellenweise stark ansteigend weiter zu einer freien Fläche, wo der Weg nicht mehr zu erkennen ist. In der Falllinie aufzusteigen ist mir hier zu mühsam. Also quere ich nach links zum Waldrand, wo ich kurz darauf ein Stoamandl entdecke. Ab nun ist der schwach ausgeprägte Steig kaum mehr zu verfehlen, zumal auch das Gelände wenig Möglichkeiten zum Verirren bietet.

Nach einer Querung komme ich zur Baumgrenze und habe nun das zweifelhafte Vergnügen, in der prallen Mittagssonne über ein zum Glück nur kurzes Schotterfeld von der Ostseite zum Gipfel aufzusteigen. Ich werde dabei von einer Gams beobachtet. Was die sich wohl denkt, falls sie denken kann?

Der Lohn für den 2½-stündigen Aufstieg bekomme ich bei schlichten Kreuz auf 1.541m Höhe. Ein toller Blick zu den steilen Wänden der Haller Mauern, sozusagen erste Reihe fußfrei. Die Fernsicht ist heute allerdings etwas getrübt, vielleicht komme ich im Herbst wieder hierher.

Für den Abstieg nehme ich den ebenfalls unmarkierten Steig auf der Westseite vom Mühlauer Stadel. Hier ist die Landschaft besonders beeindruckend, fast noch schöner wie der Ausblick vom Gipfel. Der Steig ist immer gut erkennbar und einfach zu begehen. Nur die Querung des Eßlinggrabens könnte im Frühjahr (Schneeschmelze) Probleme bereiten.

Weiter unten treffe ich auf eine Forststraße. Jetzt noch 5km entspanntes Bergabgehen und ich bin wieder beim Ausgangspunkt.

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Waldbrand / 10.6.2025

Bei bestem Wanderwetter (blauer Himmel) steige ich in Höhnhart aus dem Bus, der nun ohne Fahrgast weiterfährt. Meine heute Etappe führt über Maria Schmolln nach Mattighofen. Die Gegend ist hügelig, Wiesen, Felder und Wälder liegen vor mir.

Diesmal bin ich wieder mit den leichten Sportschuhen unterwegs und nicht wie zuletzt mit den höheren Wanderschuhen. Ganz zufrieden bin ich mit der Schuhwahl aber immer noch nicht. Die Schuhe sind zwar leicht, aber etwas eng. Vielleicht dehnen sie sich noch, mal sehn.

Am späten Vormittag komme ich nach Maria Schmolln. Ich gehe kurz durch den schönen Klostergarten, dann in die Kirche und zum Abschluss in das örtliche Lebensmittelgeschäft, wo gerade eine Bierlieferung ankommt. Trotz dieser Verlockung lösche ich meinen Durst mit frischem Wasser aus dem Klostergarten und verlasse den schönen Ort.

Der Weg führt jetzt hinunter zum Moosbach und dann geht es gleich wieder bergauf nach Perneck. Mittlerweile hat sich die Farbe das Himmels von blau zu grau verändert. Es ist sehr diesig, das Licht ist irgendwie unangenehm. Im folgenden Waldstück ist es gleich besser und hier mache ich auch die längst fällige Pause.

Bis nach Mattighofen ist jetzt nicht mehr weit, allerdings ist es außerhalb vom Wald drückend heiß. Und wieder schiebt sich ein Grauschleier vor die Sonne. Die Ursache sind Waldbrände in Kanada. Durch den Wind werden Rauchpartikel 7000 km weit zu uns geblasen, unglaublich.

Heute bin ich froh, dass die Wanderung nach 17 km bei der Bahnstation endet. Die drückende Hitze und das unangenehme Licht waren auf den letzten Kilometern keine guten Begleiter.

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Waldetappe / 7.6.2025

Heute liegt eine waldreiche Etappe vor mir, was mir in Anbetracht der sommerlichen Temperatur durchaus gelegen kommt. Ich beginne wieder dort, wo ich zuletzt die Wanderung beendet habe, bei der kleinen Bahnstation Obernberg – Altheim.

Der gut beschilderte Weg führt zunächst zwischen weiten Feldern nach Altheim. Hier hat das Bierbrauen Tradition, wie auf einigen Hinweistafeln zu lesen ist. Ein kurzer Abstecher in die Bier Greisslerei (ohne Verkostung, ich habe ja noch einige Kilometer vor mir) gehört hier einfach dazu.

Dann lasse ich den Ort endgültig hinter mir. Mittlerweile ist es schon sehr warm und ich bin froh, als ich bei Lüfteneck den Gaugshamerwald erreiche. Die folgenden Kilometer bieten kaum eine Aussicht, dafür aber viel Schatten. Dank der guten Markierung finde ich problemlos den Weg nach Roßbach.

Nach einem kurzen Stück auf der wenig befahrenen Straße biege ich wieder in den Wald ab. Es geht jetzt immer leicht bergauf bis zum höchsten Punkt der Wanderung. Dieser befindet sich an der Kreuzung von zwei Forststraßen auf 553 m Höhe im Wald, also ziemlich unspektakulär. Aber immerhin steht dort eine Bank, wo ich mich kurz ausrasten und die Füße hochlagern kann.

Bis nach Höhnhart ist es jetzt nicht mehr weit. Etwa 2,5 km trennen mich noch vom kleinen Ort, den ich nach 21 km erreiche. Ein Detail am Rande: in Höhnhart gibt es zwei Bushaltestellen, Ortsmitte Nord und Ortsmitte Süd. Also aufpassen, dass man nicht bei der falschen Haltestelle vergeblich auf den Bus wartet.

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Wilde / 31.5.2025


Wie im Sept. 2022 habe ich mir heute wieder die Tour von Vorderstoder nach Hinterstoder vorgenommen. Diesmal beginne ich die Wanderung bei der Haltestelle Fuxjäger. Nach 300 Meter auf der Hauptstraße biege ich zum Sägewerk Hackl ab und steige mit herrlichem Blick zu den bekannten Stodertaler Gipfeln zum Baumschlagerberg auf.

Mit der schönen Aussicht ist es nun für die folgenden 1½ Stunden vorbei, denn der Weg führt teilweise steil im Wald zur Wildalm und dann etwas flacher bis zur Baumgrenze hinauf.

Kurz vorm Gipfel wird die Sicht wieder frei, besonders zum breiten Rücken des Warscheneck und zum schroffen Pyhrner Kampl. Auch der steile Elmplan rückt jetzt ins Blickfeld. Vor 18 Jahren bin ich dort mit den Schi aufgestiegen und auch heruntergefahren. Heute würde ich solche anspruchsvollen Steilabfahrten nicht mehr machen.

Nach einer Stunde am Gipfel steige ich entlang der Latschen zur Wildalm ab. Auf die Variante wie 2022 (Steig westlich unterhalb vom Gipfel) verzichte ich. Dafür biege ich weiter unten, dort wo es wieder flacher wird, zur Steyrsbergerreith ab. Und heute habe ich Glück. Die Alm ist bewirtschaftet. Auf der schattigen Hüttenbank genieße ich die Aussicht und den frischen Krapfen. Hier könnte man stundenlang sitzen.

Gestärkt beginne ich mit der Schlussetappe nach Hinterstoder. Der markierte Weg sieht auf der Karte relativ weit aus, ist es aber nicht. Viel schneller als kalkuliert komme ich ins Stodertal hinunter. Rückblickend wäre sich auch noch ein Kaffee und ein zweiter Krapfen auf der Alm ausgegangen.

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Schwereck und Jausenkogel / 20.5.2025

Es gibt schon eigenartige Bezeichnungen für Berggipfel. Da wäre einmal das Schwereck. Vom Namen zu schließen könnte die Besteigung schwer im Sinne von schwierig sein. Ob das zutrifft, werde ich heute überprüfen.

Ich beginne im Schindlbachtal, wo sich die Dürre Grünau, der Schwarzaubach und der Schindlbach vereinen. Die ersten 3½ Kilometer gehe ich leicht ansteigend auf der Forststraße. Bei der sogenannten Keferreuth endet die Straße und geht in einen Wanderweg über. Kurz darauf komme ich zu einem alleinstehenden alten Baum, der genau an der Bezirksgrenze Kirchdorf/Gmunden steht.

Ab hier wird es etwas anspruchsvoller, zumindest für die folgenden 100 Höhenmeter. Weglos steige ich zuerst über einen Schlag, anschließend auf einem gut erkennbaren Steig zu einer Forststraße auf und auf dieser nördlich um das Schwereck herum. Bei der nächsten Rechtskurve zweigt links ein kaum erkennbarer Steig zum Gipfel ab. Nach gemütlichen 2¼ Stunden stehe ich beim schiefen Kreuz und blicke hinunter nach Schindlbach. Wieder einmal eine Erstbesteigung.

Um zum zweiten Gipfel zu kommen, gehe ich zur Forststraße zurück und auf dieser bis zu deren Ende, wo der Steig zum Jausenkogel beginnt. Am breiten Rücken gewinne ich rasch an Höhe und erreiche bald den Beginn der Lahneralm. Ich bin überrascht von der Größe der Alm, von der Ruhe und vor allem von der Aussicht zum Toten Gebirge. Entsprechend lange fällt dann auch die Gipfelrast aus.

Zum Rückweg gibt es nicht viel zu sagen. Ich folge großteils dem Aufstiegsweg, nur bei der Spitzkehre unterhalb vom Schwereck bleibe ich auf der Forststraße.

Fazit: beim Schwereck kann man das "schwer" getrost vergessen, beim Jausenkogel wäre eine Gipfelrast ohne Jause aber nur das halbe Vergnügen.

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Abschied vom Inn / 13.5.2025


Der Weg nach Antiesenhofen hat mich zuletzt nicht besonders begeistert. Mit entsprechend geringer Erwartungshaltung setze ich daher heute meine Wanderung am Jakobsweg fort. Bevor ich aber losgehen kann, muss ich zuerst nach Antiesenhofen kommen.
 
Nach dem Motto "lerne deine Heimat kennen" nehme ich den Umweg über Attnang, um von dort mit dem Retroexpress über den Hausruck zu fahren. Diese Nebenbahn ist ein Erlebnis, nicht nur für Eisenbahnliebhaber.

Gut gelaunt gehe ich bei der Bahnstation los. Kurz darauf komme ich bei einer Bäckerei vorbei. Da ich ohnehin nur eine kleine Jause eingepackt habe, kommt mir das Geschäft wie gerufen.

Nach dem Ortsende verlasse ich die Straße und biege auf einen Feldweg ab. Bis kurz vor Reichersberg wandere ich zwischen Wiesen und Feldern. Beim sehenswerten Stift ist noch nicht viel los. Ich werfe einen Blick in die Kirche, hole mir in der Kanzlei einen Pilgerstempel und gehe zum Ufer des Inn hinunter.

Der nächsten Ort ist Obernberg, wo es einen 26 Meter hohen Aussichtsturm gibt. Die Aussicht ist fantastisch, etwas gewöhnungsbedürftig ist aber der Gitterboden mit Tiefblick.

Nach einer kurzen Mittagsrast etwas außerhalb des Ortes komme ich zum Innstausee (Europareservat Unterer Inn). Da das Beobachten von Wasservögel nicht zu meinen Hobbys gehört, begnüge ich mich mit der wunderbaren Aulandschaft. Nun verlasse ich den Inn, denn der Jakobsweg ändert jetzt langsam seine Richtung auf Süden.

Bei der Bahnstation Obernberg - Altheim beende ich nach 20 km die Etappe.

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Schiederweiher / 10.5.2025

Eigentlich habe ich eine Wanderung bei den Haller Mauern geplant. Der morgendliche Blick auf die Webcam von Admont verheißt aber nichts Gutes. Tief hängende Wolken verhüllen die Berge. Und kalt ist es außerdem. Also muss ein Ersatzziel her, natürlich möglichst sonnig. Und was bietet sich da an? Passau, was sonst.

Für manche ist es wahrscheinlich einfallslos immer wieder entlang der Donau zu radeln. Für mich ist es aber entspannend. Und es gibt ja auch Bergsteiger, die wöchentlich den Traunstein besteigen.

Zur Route gibt es nicht viel zu sagen. Heute bleibe ich ausschließlich südlich der Donau. Zwischen Aschach und Schlögen kommen mir einige Radler entgegen, die anscheinend alle ihr Schiff in Schlögen verlassen haben und jetzt den wohl schönsten Teil des Donauradweges befahren.

Dann ist es wieder ruhig. Erst in Passau ändert sich das Bild. Bei der Stadtgrenze mache ich noch ein Foto vom Schiederweiher und radle dann zum Bahnhof, wo die Herausforderung des Tages auf mich wartet. Ein Aufzug ist ausgefallen. Also muss ich das schwere E-Bike über die Treppe auf den Bahnsteig tragen. Wahrlich kein leichtes Unterfangen. Bei Bedarf könnte man Hilfe anfordern, was mein Stolz aber verbietet.

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Schwalbenmauer / 2.5.2025

Wenn der lange Katzengraben nicht wäre .... das denke ich mir jedes mal wenn ich vom Brunnental in Richtung Steyrerhütte gehe. Und heute kommt auch noch eine Umleitung wegen Forstarbeiten dazu, die den ohnehin schon eintönigen Weg noch zusätzlich verlängert.

Fast zwei Stunden benötigen mein Begleiter Gernot und ich für die 6,8 km bis zur Kirchdorferhütte (Ahornalmhütte). Nach einer kurzen Pause gehen wir über den Almboden bis zum Waldrand und treffen nach kurzer Suche auf den unmarkierten Steig zur Schwalbenmauer.

Wenig später erreichen wir die Baumgrenze und steigen nun in der prallen Sonne durch Latschen zum Ostgipfel auf. Hier ist es sehr warm und wir freuen uns über jedes Lüfterl, das etwas Abkühlung bringt. Der Übergang zum nahen Hauptgipfel ist dann schnell geschafft.

Anschließend steigen wir über den steilen, aber nicht ausgesetzten Westgrat ab, halten uns dann links und kommen bald zur ab Mai geöffneten Steyrerhütte. Die schattige Terrasse mit dem wunderbaren Blick zum Gr. Priel ist heute ein idealer Platz für eine kurze Pause.

Suboptimal ist der auch im Abstieg eintönige Katzengraben, der heute überhaupt nicht enden will. Wenn hier das Radfahren erlaubt wäre ..... 

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Römerradweg / 30.4.2025


Im September habe ich den ersten Teil des Römerradweges in Vöcklamarkt beendet. Heute setzte ich die Fahrt in Richtung Passau fort. Die vor mir liegende Strecke ist mir unbekannt und verläuft teilweise in Bayern. Dementsprechend gespannt bin ich, was mich erwartet.

Ich kaufe mir im Ort noch eine Jause und radle los. Die ersten 16 km geht es leicht bergauf was mich aber nicht wundert, muss ich doch die Hügelkette des Kobernaußer Waldes überwinden. Mit dem E-Bike ist das aber keine Herausforderung.

Nach dem höchsten Punkt (Höhe 702m) geht es bergab. Zwei Kurven später verlasse ich den Wald und eine sanfte Hügellandschaft liegt vor mir. Ich lasse das Rad laufen und bremse mich erst in Waldzell zur ersten Rast ein.

Dann setze ich meine Fahrt fort und folge - mit kleinen Abweichungen - der Waldzeller Ache und in weiterer Folge der Mühlheimer Ache bis zur Mündung in den Inn. Dass das gesamte Gewässer auch Pollinger Ache genannt wird, ist für Ortsunkundige etwas verwirrend.

Beim Kraftwerk Ering-Frauenstein radle ich über die Staatsgrenze und muss bald feststellen, dass die Markierung des Römerradweges in Bayern sehr dürftig ist. Es gibt zwar hin und wieder Tafeln mit einem Fahrradsymbol, aber ob es sich um den Römerradweg handelt, bleibt oft ein Geheimnis.

Länger als angenommen radle ich durch die Gegend, viel gibt es nicht zu sehen ... oder habe ich übersehen. Zweifellos übersehen habe ich ein Umleitungsschild in Mittich, was meine Fahrtstrecke um 10 km verlängert. Irgendwie bin ich dann froh, als ich über die alte Innbrücke nach Schärding komme und dort die gewohnten grünen Schilder mit weißer Schrift sehe.

Auf den letzten Abschnitt bis nach Passau verzichte ich, da ich diesen bereits 2012 befahren habe. Und 112 km sind für heute genug.

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Im Grenzbezirk / 28.4.2025


Heute setze ich meine Wanderung am Jakobsweg fort. Mein Ziel ist Antiesenhofen, gut 20 km von Schärding entfernt.

Gleich am Beginn bei der alten Innbrücke stelle ich fest, dass hier der 810er (eine Variante des Rupertiweg) verläuft. Auch der E10 geht hier vorbei, also fast schon eine "Weitwanderautobahn". Und trotzdem werde ich im Laufe des Tages keinen anderen Wanderer begegnen.

Die ersten fünf Kilometer gehe ich entlang des Inn, dann ändert der Weg die Richtung in den Lindetwald. In einem Bogen umgehe ich den kleinen Flugplatz bei Suben und komme zu Mittag nach St. Marienkirchen. In der Kirche hole ich mir den Pilgerstempel und mach mich dann auf die Suche nach einem schattigen Rastplatz. 

Etwas gedankenverloren übersehe ich einen Wegweiser und biege etwas zu spät ab. Der Umweg ist zwar nicht groß, aber trotzdem ärgert es mich. Schließlich finde ich in Grosswiesenhart endlich den ersehneten Rastplatz an einer Straßenkreuzung. Auf einer alten Tafel kann ich lesen, dass ich mich hier im Grenzbezirk befinde.

Nach der Pause gehe ich weiter und übersehe gleich wieder eine Abzweigung. Diesmal habe ich mich von der rot-weiß-roten Markierung des 810er bzw. E10 verleiten lassen. Bei der Bahnhaltestelle Dietrichshofen treffe ich wieder auf den richtigen Weg.

Der folgende Abschnitt bis Antiesenhofen zählt nicht zu meinen Favoriten. Der Verkehrslärm von der nahen Autobahn ist gut zu hören und die letzten zwei Kilometer auf der Straße sind eintönig. Schließlich erreiche ich müde die schmucklose Bahnstation, wo ich die Wanderung beende.

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Innviertler Jakobsweg / 19.4.2025

Diese Variante des Jakobsweges verläuft von Passau nach Salzburg und deckt sich teilweise mit dem europäischen Pilgerweg Via Nova. Wohl auch ein Grund, weshalb nicht immer der Stempel mit der Jakobsmuschel aufliegt. Egal, es geht ja nicht um das Sammeln von Stempeln. Eine gewisse Freude habe ich aber trotzdem wenn sich die Seiten im Pilgerpass (Credencial del Peregrino) im Laufe der Zeit füllen.

Ich beginne meine Wanderung mit einem Cappuccino und einer frischen Zimtschnecke. Hier könnte ich es länger aushalten und mich durch das süße Angebot durchkosten. Dann würde ich die Etappe bis nach Schärding aber nicht schaffen.

Nach einem kurzen Blick in den von englischsprachigen Touristen gut besuchten Dom gehe ich zum Inn und verlasse am westlichen Uferweg die Stadt. Bald komme ich zum Grenzkraftwerk Passau-Ingling, wo ich auf Grund einer Wegsperre auf die österreichischen Seite wechseln muss. Am dortigen Radweg gehe ich bis nach Wernstein. Am Mariensteg überquere ich abermals den Inn und mache unterhalb das Schloss Neuburg die erste Pause.

Anschließend gehe ich am westlichen Uferweg zur Vornbacher Enge und erreiche kurz darauf das ehemaligen Kloster Vornbach. Im Gegensatz zum Dom in Passau habe ich die barocke Kirche für mich alleine.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Schärding und bald kann ich den Kirchturm der Pfarrkirche am anderen Ufer sehen. Bei der alten Innbrücke überquere ich ein letztes Mal den Inn und gehe zum oberen Stadtplatz hinauf. Heute ist hier viel los, aber ich kann mich mit dem Trubel nach den Stunden der Ruhe nicht anfreunden. Ich mache noch einige Erinnerungsfotos und gehe dann zur etwas außerhalb der Stadt gelegenen Bahnstation, wo ich die Wanderung nach 20 km beende.

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Lahnerkogel / 16.4.2025

Ganz selten bleibt der Bus dort stehen, wo man die Wanderung beginnen möchte. Beim Lahnerkogel ist das aber der Fall. Der Wanderweg beginnt genau auf der Passhöhe bei der Haltestelle. Der einige Nachteil ist die etwas lange Anreise, weil der Bus eine kurze Ehrenrunde von der Talstation der Wurzeralmbahn wieder zurück zur Bahnstation Spital am Pyhrn dreht. Erst dann fährt er auf den Pass und weiter nach Liezen. Dafür gibt es vorher im IC noch einen sehr guten Kaffee und ein Nusskipferl zum Sonderpreis.

Bevor ich den Aufstieg beginne, sehe ich mir noch die Gedenkstätte auf der Passhöhe an. Vorher befand sich diese beim Kalkofen (Infos dazu gibt es hier).

Der Weg führt zuerst zur Fuchsalm und anschließend geht es im Wald stetig bergauf bis zur Baumgrenze. Hier treffe ich auf die ersten Altschneereste, die heute aber kein ernsthaftes Hindernis sind.

Nach 2½ Stunden erreiche ich den Gipfel, wo mich nicht nur eine herrliche Aussicht, sondern auch der vorhergesagte Westwind empfängt. In einer halbwegs windgeschützten Mulde mache ich eine kurze Mittagspause, dann steige ich zügig zur Passhöhe ab.

Dank meines perfekten Zeitmanagements (man könnte es aber auch als Zufall bezeichnen) muss ich nur wenige Minuten auf den Bus nach Windischgarsten warten.

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Eine Überraschung / 12.4.2025

Der Donauradweg ist wieder frei befahrbar und der Wind ist günstig. Der kommt heute aus östlicher Richtung und somit ist die Fahrtrichtung vorgegeben.

Die ersten Kilometer bis Wilhering radle ich auf der Bundesstraße. Das klingt unangenehmer als es ist. Der Verkehr ist überschaubar und die wenigen Autos überholen mich ausnahmslos mit großem Abstand. Trotzdem bin ich froh ab dem Stift auf den Radweg ausweichen zu können.

Kurzer Halt in Aschach. Hier kaufe ich mir wie immer eine Jause und setze die Fahrt entlang der Donau nach Schlögen fort. Um diese Jahreszeit ist es noch ruhig am Radweg, nur wenige Radler kommen mir entgegen. Schiffe sind auch keine unterwegs, aber vielleicht liegt das am geringen Wasserstand.

In Wesenufer wechsle ich wieder die Seite. Ab hier sind es noch 10 km bis zur Kaffeepause beim Haus am Strom in Jochenstein. Da der Übergang nach Österreich noch gesperrt ist, radle ich auf der deutschen Seite weiter.

Bei Lindau, also kurz vor Passau, dann die Überraschung. Ein Zug überquert gerade die alte Eisenbahnbrücke. Bisher war ich der Meinung, dass die Strecke längst eingestellt wurde. Ein Irrtum, wie sich jetzt herausgestellt hat. Näheres zur Bahnlinie kann man hier nachlesen.

Wenig später erreiche ich Passau und überquere auf der Prinzregent Luitpoldbrücke ein letztes Mal die Donau. In der Stadt ist viel los, es ist Samstag Nachmittag und herrliches Ausflugswetter. Aus den ersten Kreuzfahrtschiffen strömen die Touristen an Land und erkunden die Stadt. Ich aber radle gemütlich zum Bahnhof und beende dort die Fahrt.

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Barranco Guayadeque / 27.3.2025


So wie im April 2023 fahre ich mit dem Bus nach Agüimes. Der Fahrpreis ist immer noch günstig, der Zeitaufwand für die relativ kurze Strecke von San Agustin bis hierher ebenso. Kurz nach 10 Uhr beginne ich die Wanderung bei der Busstation und schlendere zuerst durch die engen Gassen des Ortes. Um diese Zeit ist noch wenig los, auch die meisten Bars haben geschlossen. Bei der Kirche finde ich aber doch ein geöffnetes Cafe und lege gleich die erste Rast ein. Soviel Zeit muss sein.
 
Über eine breite Stiege gehe ich hinunter zum Barranco und folge diesem nun leicht ansteigend. Es ist angenehm warm und windstill. In der Ferne höre ich Hundegebell. Hoffentlich läuft der Hund nicht frei herum. Beim Näherkommen sehe ich, dass er angekettet ist. Innerlich aufatmend gehe ich weiter.
 
Kurz darauf überholen mich drei Reiter die ich später bei ihrer Rast wieder einhole. Spontan bietet mir der Ältere Rotwein aus seinem Bota an. In Anbetracht des vor noch liegenden Weges verzichte ich dankend und bleibe beim Wasser.
 
Nach etwa 2¼ Stunden Gehzeit komme ich zur Cueva Bermeja. Hier verlasse ich das Tal und steige auf einem schönen Steig zum oberen Rand des Barranco hinauf. La Orilla steht dort auf einem Wegweiser. Ein schöner Platz für die Mittagspause.
 
Während der Rast überlege ich, ob sich die Etappe bis nach Temisas ausgehen könnte. Leider gibt es auf dem Wegweiser keine Zeitangabe. Aus Erfahrung weiß ich mittlerweile, dass auf der Insel scheinbar kurze Distanzen sehr lang werden können, was mangels einer genauen Karte aber schwer abschätzbar ist. Ich nehme daher den direkten Weg zurück nach Agüimes. Dass dieser unmarkierte Weg alles andere als direkt ist, stellt sich erst später heraus.
 
Fazit: eine Wanderung auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Herausforderung, aber machbar. Bei der Infrastruktur (Busverbindungen, Markierungen etc.) sollte man die Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen.
 

Zum tiefsten Punkt von OÖ / 20.3.2025

Da der Radweg nach Passau wegen Felssicherungsarbeiten teilweise nicht befahrbar ist, radle ich heute in die entgegengesetzte Richtung nach St. Nikola im Strudengau.
 
Bereits zu Beginn eine positive Feststellung. Vom Ausgangspunkt in Untergaumberg bis zum nördlichen Donauufer kann man durchgehend einen vom Straßenverkehr getrennten Radweg benutzen. Man kommt zwar einmal auf Tuchfüllung mit der Autobahn, aber spätestens nach dem Überqueren der Donau ist die Radlerwelt wieder in Ordnung. Links der Auwald und rechts der Fluss, und in der Mitte ein perfekter Radweg ohne Schlaglöcher, da kommt Freude auf.
 
Beim Kraftwerk Abwinden/Asten führt der Radweg etwas abseits von der Donau und trifft erst wieder bei Mauthausen auf den Fluss. Hier könnte ich auf der schon in die Jahre gekommenen Brücke das Ufer wechseln, ich entscheide ich mich aber am nördlichen Ufer zu bleiben.
 
Vor mir breitet sich jetzt das weite Machland aus. Beim Radeln durch die flache Landschaft erinnere ich mich an einen Spruch, der meinen subjektiven Eindruck ganz gut beschreibt: Berg und Tal haben einen gemeinsamen Feind, die Ebene. Stunden- oder sogar tagelang möchte ich nicht in so einer Gegend radeln.
 
Bei Dornach ändert sich das Bild. Hier beginnt der Strudengau, wo die Donau eingebettet zwischen Hügel ruhig dahinfließt. Vor der Zähmung der Donau war diese Passage allerdings sehr gefürchtet.
 
Der letzte Abschnitt von Grein nach St. Nikola ist für Radfahrer nicht attraktiv, eher sogar gefährlich. Hier verläuft der Radweg ohne bauliche Trennung am Rand der stark befahrenen Bundesstraße (die Variante am südliche Ufer ist wesentlich verkehrsärmer).
 
In St.Nikola beende ich nach 68 km meine Ausfahrt. Hier befindet sich der tiefste Punkt von OÖ mit 230 Meter Höhe. Wieder etwas gelernt.
 

Höhenweg / 18.3.2025

Auch wenn es aus der Ferne winterlich aussieht, reicht der zuletzt gefallenen Schnee kaum für eine Schitour. Ich entscheide mich daher für eine sonnige Wanderung von Pinsdorf über den Hongar zum Attersee.
 
Im Gegensatz zu meiner letzten Wanderung vom Herbst 2023 wähle ich als Ziel nicht Schörfling, sondern Weyregg. Das hat drei Vorteile: erstens ist der Weg etwas kürzer, zweitens verläuft er südseitig in der Sonne und drittens ist die Aussicht beim Abstieg vom Gahberg auch schöner. Und nebenbei lässt sich diese Streckenwanderung sehr gut mit Bahn und Bus unternehmen.
 

Erste Aschachrunde / 8.3.2025

Eigentlich wollte ich ja nach Passau fahren. Und wie wenn ich es geahnt hätte schaue ich am Vortag wegen einer möglichen Sperre im Netz nach. Tatsächlich ist im Bereich der Schlögener Schlinge eine Unterbrechung. Also starte ich etwas später und radle vorerst nach Aschach.

Es ist ungewöhnlich warm für die Jahreszeit, ein Umstand, den ich für eine lange Mittagspause am Donauufer nutze. Heute sind schon einige Radler unterwegs und ganz Verwegene sogar in kurzer Hose. Das wäre mir eindeutig zu kalt.

Für die Rückfahrt nehme ich den Eferdinger Landl-Weg R18, allerdings mit einigen Abweichungen. So komme ich gleich zu Beginn nach Deinham, wo ich einen schon länger beabsichtigten Halt beim Kriegerfriedhof Hartkirchen mache. Heute nehme ich mir die Zeit und gehe durch das gesamte Areal mit seinen vielen, teilweise auch namenlosen Grabsteinen.

Dann lasse ich die Vergangenheit hinter mir und radle wieder zurück in die Gegenwart nach Hinzenbach, wo ich den nächsten kurzen Halt bei der Sprungschanze einlege. Hier herunter zu springen verlangt schon eine große Portion Mut und Können. Ich bleibe lieber erdverbunden und radle nach Eferding weiter.

Hier verlasse ich den R18 und trete die moderate Steigung nach Unterscharten hinauf. Über Forst, Axberg und Schauersfreiling komme ich nach 67 km zum Ausgangspunkt meiner Ausfahrt zurück.

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Glück im Unglück / 5.3.2025


Es ist kurz vor halb sieben. Ich öffne das Fenster und lasse die kühle Gebirgsluft ins Zimmer. Es ist ein schöner Anblick, wenn die Sonne langsam im Osten aufgeht.

Nach einem langen Frühstück zahle ich meine Rechnung, packe den Rucksack und bereite mich für die Abfahrt vor. Mein erstes Ziel ist das Oberfeld und von dort möchte ich zum Heilbronner Kreuz wandern. Dann zurück zur Piste und auf dieser ins Tal ..... soweit der Plan.

Um 9:30 fahre ich los. Nach 100 Meter habe ich das Gefühl, dass die Bindung nicht ganz zu ist und bleibe stehen. Ich schaue hinunter auf die Schi und traue meinen Augen nicht. Der linke Hinterbacken ist in zwei Teile gebrochen. Nach einer Schreckminute überlege ich, welche Optionen ich jetzt habe. Zurück zur Simonyhütte und Bindung reparieren scheidet mangels Ersatzteil aus. Die Bergrettung anrufen würde ich nur im Notfall. Also bleibt nur die Variante "Schiwanderung zum Oberfeld" mit offener Bindung übrig.

Eine neue Erfahrung: im Aufstiegsmodus einen steilen leicht vereisten Hang abzurutschen ist kein Vergnügen. Dann wird es flacher, der Puls normalisiert sich und ich erreiche sturzfrei die breite Skidoospur. Die größte Schwierigkeit liegt nun hinter mir, denn der Schiweg zum Oberfeld ist ohnehin mehr eine Wanderung als Abfahrt. Hier gleich mit den Fellen zu gehen ist kein großer Nachteil.

Gegen Mittag habe ich es geschafft, die Talstation der Sektion III liegt vor mir. Auf den Abstecher zum Heilbronner Kreuz verzichte ich natürlich. Stattdessen gönne ich mir eine lange Pause. Dann fahre ich mit der Seilbahn auf den Krippenstein, gehe zum Aussichtspunkt mit der Welterbespirale an und schwebe anschließend zur Talstation hinunter.

Rückblickend betrachtet gibt es wesentlich ungünstigere Orte und Augenblicke für einen Bindungsbruch. So gesehen war es die beste unter den schlechten Möglichkeiten.

Mittlerweile funktioniert die Bindung wieder. Ein großes Dankeschön an Herrn Dietmar Klammer vom bergwerk Mountain Store.

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Schöberl / 4.3.2025

Ich denke dabei nicht an die Suppeneinlage, sondern an den markanten Berg bei der Simonyhütte. Besonders spektakulär präsentiert sich das Schöberl bei Sonnenaufgang. Dass ich dafür eine Stunde vor dem Frühstück das warme Bett verlassen muss, ist aber der einzige Nachteil. Umso besser schmeckt dann der heiße Kaffee in der gemütlichen Gaststube.

Kurz vor 9 Uhr gehe ich los. Ich möchte heute zur Seethalerhütte aufsteigen. Da ich mich alleine auf einem Gletscher bewege ist es sehr angenehm auf einer sicheren Ratracspur gehen zu können.

Gegen Mittag komme ich zur Hütte. Der Pächter ist gerade mit der Wasserversorgung beschäftigt, aber sonst ist es ruhig. Mit Blick zur imposanten Dachsteinsüdwand genieße ich mein Jausenbrot und den mittlerweile nur mehr lauwarmen Tee. Ich freue mich schon auf die Abfahrt auf der frisch präparierten "Piste" über den Hallstätter Gletscher.

Die folgenden drei Kilometer Abfahrtsgenuss vergehen leider viel zu schnell. Da hilft nur mehr eines: Felle aufziehen und nochmals aufsteigen. Bis zur Seethalerhütte ist es mir aber zu weit. Etwas näher liegt die Steinerscharte, ein lohnender Abstecher, der nur zum Schluss etwas steiler und im freien Gelände verläuft. Der Lohn für die Mühe ist ein herrlicher Blick auf den Gosaugletscher und eine kurze Pulverschneeabfahrt bis zur "Piste".

Vergleichsweise gemütlich geht es dann bis zum Schöberl hinunter, wo ich wie beim Aufstieg die Schi abschnalle um eine kurzes felsiges Stück belagschonend zu passieren.

Kurz vor 16 Uhr bin ich wieder beim Ausgangspunkt. Gerade noch rechtzeitig um die Dachsteinkapelle im Nachmittagslicht fotografieren zu können. Um 18 Uhr wird das Abendessen für uns (5 Gäste) serviert. Und obwohl heute Faschingsdienstag ist, herrscht eine angenehme Ruhe in der Unterkunft. Lediglich das Pfeifen des Windes ist manchmal zu hören.

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15 Minuten / 3.3.2025

So lange dauert etwa die Seilbahnfahrt auf den Krippenstein. Und der Kontrast könnte wirklich nicht größer sein. Frühlingshaft im Tal, Winter am Berg, allerdings mit einem Schönheitsfehler. Die Schneehöhe ist nämlich äußerst gering.

Wie im letzten Jahr beginne ich mit einer kurzen Abfahrt zur Talstation der Sektion Krippenstein III, ein Genuss auf der frisch präparierten Piste. Dann beginnt der Aufstieg, oder besser gesagt die Schiwanderung zur Simonyhütte. Da ich viel Zeit habe, nehme ich den Umweg über das Wiesberghaus.

Unterhalb der Ochsenwieshöhe mache ich die erste Pause. Es ist fast windstill und angenehm warm. Auf einem Felsen sitzend betrachte ich die Landschaft. Im Vergleich zum Vorjahr sind mehr Steine und Latschen zu sehen. Dann gehe ich weiter.

Weiter oben verlasse ich die pistenartige Spur und biege in Richtung Hoher Trog ab. Ich kenne das Gelände vom Vorjahr und könnte in einer ¾ Stunde den Gipfel erreichen. Beim Aufstieg werde ich aber immer skeptischer ob hier eine sichere Abfahrt überhaupt möglich ist. Immer wieder trete ich auf größere Steine unter der dünnen Schneedecke. Etwa 200 Meter unter dem Gipfel drehe ich um. Das Sturzrisiko bei der Abfahrt ist mir zu groß.

Eine Stunde später erreiche ich mein Tagesziel, die Simonyhütte. Und ich habe Glück, denn es geht sich gerade noch ein Bier auf der Sonnenterrasse aus. Aber sobald die Sonne hinter dem Hohen Kreuz verschwindet, wird es schlagartig kalt. Die Zeit bis zum Abendessen um 18 Uhr verbringe ich lesend in meinem kleinen Zimmer, das ich für mich alleine habe.

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Hintereggeralm / 21.02.2025


Heute bin ich mit leichter Ausrüstung unterwegs, also ohne Schi und auch ohne Schneeschuhe. Nur die Grödl haben einen Stammplatz im Rucksack.

Ich beginne meine Wanderung bei der Haltestelle Pyhrn/Kalkofen an der Landesgrenze. Dass der Bus hier einen kurzen Halt im scheinbaren Niemandsland macht, ist für mich sehr angenehm. Hoffentlich bleibt das noch lange so.

Nach wenigen Minuten komme ich beim alten Kalkofen vorbei, ein Ort mit einer tragischen Geschichte. Über die Ereignisse vom Juli 1934 gibt es einen informativen Artikel von Martin Parth (Zeichen setzen am Pyhrnpass). Mit dem Wissen um die damaligen Ereignisse werde ich beim nächsten Mal diesen Ort mit anderen Augen sehen.

Bald komme ich ans Ende des schattigen Lexgrabens und betrete dort die weitläufige Hintereggeralm. Auf einer gut ausgetretenen Spur gehe ich leicht bergauf und komme gegen Mittag zu den Almhütten, ein Postkartenmotiv mit dem mächtigen Grimming im Hintergrund. Ich suche mir einen geschützten Rastplatz mit Panoramablick zu den Schladminger Tauern, bei der großen Auswahl fast schon wieder eine schwierige Entscheidung.

Eine Stunde später beginne ich mit dem Abstieg nach Liezen. Anfangs gehe ich über die Alm, später auf der nicht geräumten Höhenstraße bis zu einer Abzweigung, wo links der Wanderweg wegführt. Am dortigen Wegweiser steht 1¼ Stunden bis nach Liezen, eine sehr knapp bemessene Zeitangabe, wie ich später noch feststellen werde.

Aber vorerst steigt der Wanderweg 217 noch leicht an. Ich komme beim Rastplatz "Dachsteinblick" vorbei, der sich mittlerweile zum "Bäume wachsen in den Himmel Blick" verändert hat. Dann macht der Weg eine scharfe Linkskurve und führt zur Höhenstraße hinunter. Jetzt kommt erstmals die Bezirkshauptstadt in Sichtweite, wobei die Betonung auf "weite" liegt. Denn der Weg dorthin ist weiter als gedacht.

Zügig gehe ich talwärts, nehme einmal eine Abkürzung über eine Wiese, was nur um diese Jahreszeit möglich ist und komme pünktlich zur Haltestelle Lammersäge. Kurz darauf sitze ich im Bus und genieße erste Reihe fußfrei die Fahrt über den Pyhrnpass.

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Ewige Wand - Predigstuhl / 19.2.2025

Den Predigstuhl habe ich bisher ignoriert. Vermutlich liegt das an seiner relativ geringen Höhe von lediglich 1278 Meter. Auf Grund des aktuellen Schneemangels bieten sich nun aber auch solche Gipfel als Tourenziel an.

Da ich nicht den kürzesten Weg nehme (getreu dem Motto: der Umweg ist das Ziel) starte ich meine Wanderung bei der Haltestelle Bad Goisern Jodschwefelbad. Die erste Hürde, das Überqueren der stark befahrenen B 145, gelingt mir relativ rasch. Dann stehe ich schon vor der ersten Markierung. Drei Stunden bis zum Predigstuhl steht auf der gelben Tafel, länger als erwartet.

Die erste halbe Stunde gehe ich im Schatten, begleitet vom Straßenlärm, der hier besonders gut zu hören ist. Weiter oben wird es leiser und beim ersten Aussichtspunkt beginnt der sonnige Teil der Wanderung. Bevor ich weitergehe, schaue ich mir den in den Felsen gesprengten Aussichtsweg an, der hier durch die Ewige Wand führt. Der Ausblick ist wirklich einmalig.

Der nächste markante Punkt ist die Blaschek Warte, ein kleines Häuschen mit Panoramablick, das sich für eine Kaffeepause anbieten würde. Da sich in meiner Trinkflasche aber nur kaltes Wasser befindet, gehe ich weiter. Es geht stetig bergauf, meist am Rand der senkrecht abfallenden Felswand, aber nie ausgesetzt.

Nach einem kurzen mit einem Seil gesicherten Abstieg komme ich zur Wegkreuzung, wo ich auf den Radsteig treffe. Dann wird der Weg flacher und es wird winterlich. Ich nähere mich nun von der schattigen Nordseite dem Gipfel. Das letzte Stück ist etwas steiler und rutschig, dank Seilsicherung und Grödel aber kein Problem. Und dann stehe ich nach 2¾ Stunden am Predigstuhl. Es ist wieder eine persönliche Erstbesteigung.

Die Aussicht nach allen Seiten ist wunderbar, der eisige Wind weniger. Bevor ich zu sehr auskühle steige ich wieder ab. Am Obermoossteig komme ich rasch zum Parkplatz beim ehemaligen Schilift hinunter. Teilweise auf der Straße, manchmal über Wiesen und Waldwege gehe ich nach Bad Goisern, wo ich meine Wanderung bei der Bahnstation beende.

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Kabelbinder / 15.2.2025

Gestern hat es ein wenig geschneit, für eine Schitour aber vermutlich zu wenig. Ich stelle mich also auf eine Winterwanderung ein. Die Schneeschuhe nehme ich aber trotzdem mit, man kann ja nie wissen wie es weiter oben aussieht.

Beim Aussteigen in Ardning ist es stark bewölkt. Das sollte sich aber im Laufe des Tages ändern, hoffentlich. Vom Winter ist im Tal wenig zu sehen. Das Bild ändert sich erst weiter oben im Bereich der Moaralm. Hier liegt tatsächlich frischer Pulverschnee, zwar nicht sehr viel aber genug, um die Schneeschuhe anzuschnallen.

Am Ende der Ochsenschlagalm biege ich in den schmalen Steig zur Hollingalm ab. Hier sind die Schneeschuhe fehl am Platz und ich steige auf Grödel um. Beim Weitergehen bricht plötzlich der Wanderstock unterhalb vom Griff ab. Das hat mir gerade noch gefehlt. Der erste Reparaturversuch mit Leukoplast scheitert. Dann versuche ich es mit drei Kabelbinder und tatsächlich ist die Verbindung einigermaßen stabil. Belasten sollte ich den Stock aber nicht.

Vorsichtig gehe ich zur Hollingalm weiter und von dort - wieder mit den Schneeschuhen - bis zum Ende der Forststraße. Hier beginnt der einzige anspruchvolle Abschnitt, die Querung des Sautals.

Vorsichtig steige ich mit den Grödel am kaum erkennbaren Steig zu einem kleinen Bach ab. Wenn ich den Weg von früheren Wanderungen nicht kennen würde, wäre spätestens hier mein Umkehrpunkt. So aber schaffe ich ohne Probleme die Querung. Bald ist der Steig wieder besser zu erkennen und mündet in die Forststraße zum Rossfeldboden.

Auf 1500 m Höhe befindet sich heute mein Gipfel. Hier sieht es richtig winterlich aus. Spontan errichte ich ein provisorisches Kreuz und mache das obligate Gipfelfoto. Dann gehe ich mit großen Schritten zur Ardningalm hinunter und von dort auf der stellenweise eisigen Straße ins Tal.

Erst unten wird mir klar, dass der provisorisch reparierte Stock trotz gelegentlicher Belastung gehalten hat. Kabelbinder sind wirklich eine gute Erfindung, sofern man sie dabei hat.

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Hagler - Südanstieg / 8.2.2025

Man könnte auch Südgrat sagen, aber das klingt nach ausgesetzten Passagen und luftiger Kletterei, was im konkreten Fall nicht zutrifft. Nur kurz vorm Gipfel ist es etwas anspruchsvoller, aber immer noch normales Gehgelände. Bei guten Bedingungen, also ohne Eis und Schnee, ist es ein schöner Aufstieg auf einen wunderbaren Aussichtsberg.

Man soll sich aber vom frühlingshaften Eindruck am Beginn der Wanderung nicht täuschen lassen. Denn an der Nordseite des Gipfels herrschen nach wie vor winterliche Verhältnisse. Hier sind beim Abstieg Gamaschen von Vorteil, Stöcke sowieso und Grödel können auch nicht schaden.

Unsere Route in Kurzform: Start beim Parkplatz Rettenbach, dann ein kurzes Stück am Budergrabensteig. Auf etwa 800 m Höhe links abbiegen auf einen schwach erkennbaren Steig (Stoamadl) bis zu einer Forststraße. Nach einer Lichtung rechts in den Wald und am breiten Rücken, der ob immer schmäler wird, zum Gipfel. Abstieg nordseitig zum Budergrabensteig.

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Tauplitz - Gr. Tragl / 5.2.2025

Auch heute beginne ich wieder mit einer Abfahrt, diesmal aber nur bis zu den Steirerseehütten, wo ich in den Aufstiegsmodus wechsle. Neben den Fellen montiere ich auch gleich die Harscheisen, da der Schnee trotz der Sonneneinstrahlung noch sehr hart ist. Eine gute Entscheidung, wie sich bei der ersten Spitzkehre herausstellt.

Es folgt eine Querung mit schönem Blick zum Sturzhahn und anschließend eine kurze Felsstufe, wo ich die Schi kurz abschnalle. Dann wird es flacher. Auf den Landkarten scheint dieser Abschnitt mit der Bezeichnung "In den Karen" auf. Hier ist auf Grund einiger Dolinen besondere Vorsicht geboten. Sofern man auf der markierten Spur bleibt, ist das Begehen des Kars ungefährlich. Bei schlechter Sicht sieht es aber anders aus, nämlich schlecht.

Am oberen Ende des Kars, dort wo es in einem langen Bogen nach links zum Traglhals geht, wird es ungemütlich. Der vorhergesagte böige Wind fegt hier ziemlich ungebremst den Gipfelhang herunter.

Nach 2½ Stunden erreiche ich den abgeblasenen Gipfel. Schnell mache ich einige Fotos und bereite mich für die Abfahrt vor. Eine längere Pause werde ich weiter unten einlegen.

Trotz der geringen Schneeauflage ist die Abfahrt besser als erwartet. Besonders der breite Gipfelhang ist gut zu befahren. Die beabsichtigte Rast mache ich schließlich erst ganz unten bei den Steirerseehütten. Hier habe ich alle heiklen Passagen hinter mir und ich kann entspannt meine Jause essen.

Beim Rückweg auf die Tauplitzalm werfe ich noch einen Blick in die kleine Bergkirche. Die tief stehende Nachmittagssonne in Kombination mit den färbigen Glasfenstern schafft eine ganz besondere Stimmung in dem eher nüchternen Kirchenraum.

Zum Abschluss komme ich noch in den Genuss einer langen Abfahrt auf der Piste bis zur Talststion der Mittereckbahn. Direkt bei der Bushaltestelle schwinge ich nach drei sturzfreien Tagen ab. Auf die Talabfahrt verzichte ich in Anbetracht der dürftigen Schneelage im Tal.

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Tauplitz - Rosskogel / 4.2.2025

Frühstück um 8 Uhr mit einem wunderbaren Blick zum Grimming. Ich lasse mir Zeit, zumal ich ja heute keine Anreise habe. Eine Stunde später beginne ich die Tour zum Almkogel mit einer Abfahrt zum Steirersee. Bei pistenähnlichen Verhältnissen schwinge ich locker zum gefrorenen See hinunter. Unten ist es spürbar kälter und die Akkuanzeige meiner Kamera wandert schnell in den roten Bereich. Schlecht für die Kamera, aber gut für das Eis.

Rasch überquere ich den im Schatten liegenden See. Am östlichen Ufer klebe ich die Felle auf die Schi und steige zum Schwarzensee auf. Dieser ist etwas kleiner und ebenfalls zugefroren. Die Eisdecke ist um diese Jahreszeit sicher sehr dick und stabil, trotzdem habe ich ein etwas ungutes Gefühl beim Überqueren des Sees.

Es folgt ein kurzer Anstieg zur Leistalm. Die drei Hütten passen perfekt in die Winterlandschaft mit dem Dachstein im Hintergrund. Ein schöner Rastplatz, aber zu früh für mich. Ich gehe weiter und bald kann ich den Almkogel sehen. Der ist aber noch weit weg, denke ich mir beim Blick auf die steile Südflanke.

Ich fahre ein Stück bergab und komme bei einer Almhütte vorbei, die sich für eine ausgedehnte Mittagsrast ideal eignen würde. Ich überlege kurz, gehe noch ein Stück weiter, drehe dann aber um. Zu verlockend ist es hier eine Stunde in der Sonne auf der Hüttenbank zu sitzen.

Mit dem Almkogel wird's heute also nichts. Als Alternative wartet aber schon der Roßkogel auf eine Besteigung. Ohne Eile steige ich in einer Stunde auf den Gipfel, der von der Aussicht dem Almkogel fast ebenbürtig ist. Und als unerwartete Draufgabe gelingen mir bei der nordseitigen Abfahrt sogar noch ein paar Schwünge im Pulverschnee.

Zufrieden trete ich den Rückweg über die beiden Seen und dem anschließenden Aufstieg zu den Steirerseehütten an. Im milden Nachmittagslicht erreiche ich um 16 Uhr das Tauplitzhaus.

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Tauplitz - Lawinenstein / 3.2.2025

Drei Stunden mit dem Zug von Linz nach Bad Mitterndorf können sich schon ziehen. Andererseits kann ich dabei bequem die Füße ausstrecken, aus dem Fenster schauen oder einfach nur die Augen schließen.

Die folgende kurze Wartezeit auf den Bus zur Tauplitzalm nütze ich um die Schischuhe anzuziehen und den Rucksackinhalt zu sortieren. Dann kommt auch schon der Bus und bringt mich in 25 Minuten vom Nebel in die Sonne. Ohne Gedanken um einen Parkplatz steige ich aus, schnalle die Schi an und gehe los.

Erstes Ziel ist der Lawinenstein. Da auf der Tauplitz, so wie auch in anderen Schigebieten, der Aufstieg auf der Piste nicht erlaubt ist, muss ich mich zuerst etwas umsehen. Zum Glück kommt gerade ein rüstiger Pensionist daher, der ebenfalls auf den Lawinenstein gehen will. Ich kann ihm gerne folgen, so seine Antwort auf meine Frage wegen der Spur. Allerdings bewegt sich der drahtige Mann in einer anderen Liga und ich verliere ihn bald aus den Augen.

Auf Grund der heute ausgezeichneten Sicht und der Übersichtlichkeit des Geländes finde ich aber auch ohne Hilfe auf den Berg. Für Nachahmer: die Aufstiegsspur führt links der Piste meist steil bis zur Bergstation des Sesselliftes hinauf.

Von dort gehe ich kurz bergab und dann auf der Trasse eines eingestellten Liftes mäßig steigend bis zum Gipfelkreuz auf
1965 m Höhe. Von hier kann ich einen Großteil des südlichen Toten Gebirges überblicken. Und wenn ich mich umdrehe, liegt der Dachstein vor mir. Der Lawinenstein ist ein phantastischer Aussichtsberg, für mich wieder eine Erstbesteigung.

Gerade noch mit freiem Auge erkennbar ist im Osten das Linzer Tauplitzhaus, mein Stützpunkt für die nächsten zwei Tage. Aber vorerst bewundere ich noch zwei Paragleiter, die ihre Runden um den Gipfel ziehen.

Nach einem Einkehrschwung in der nahen Kriemandlhütte fahre ich zum Hollhaus ab, felle dort nochmals an und gehe langsam zum Tauplitzhaus. Die Sonne steht schon tief als ich dort ankomme.

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Wo ist der Schnee? / 30.1.2025

Südseitig jedenfalls nicht. Denn da herrschen Bedingungen, die an den Herbst erinnern. Daran kann auch der vereiste Parkplatz nichts ändern.

Nach einem Kilometer auf der Forststraße biegen wir rechts auf einen Steig ab, der eine Kurve der Straße abkürzt und weiter oben auf den markierten Wanderweg 460 trifft. Auf diesem gehen wir bis zum Lackerboden. Die zwei auf manchen Karten noch eingezeichneten Jagdhütten sind längst verfallen. Im Oktober 1995 konnte man hier noch gemütlich auf der Hüttenbank sitzen.

Hinten den Resten einer Hütte beginnt der unmarkierte Steig auf den Spering. Die Wegfindung ist relativ einfach, sofern man die Steinmarkierungen nicht aus den Augen verliert. Im oberen Bereich geht es steil zum Latschengürtel hinauf, wo wir auf den Wanderweg 465 treffen. Wobei Weg nicht ganz stimmt, denn der befindet sich unter dem Schnee und ist nur fallweise zu erkennen.

Sicherheitshalber schnalle ich jetzt die Grödel an die Schuhe, denn beim "Tanz" über die Latschen möchte ich nicht ausrutschen. Die letzten 200 Meter bis zum Gipfel sind dann doch einfacher als es zuerst ausgesehen hat.

Nach einer langen Gipfelrast steigen wir wie beim Aufstieg zum Lackerboden ab.

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Kein Gipfel / 25.1.2025

So wie vor drei Tagen steige ich wieder bei der Landesgrenze aus dem Bus, diesmal aber mit den Schiern in der Hand. Mein Ziel ist das Eiserne Bergl, mehr eine Winterwanderung als Schitour, aber mit der Möglichkeit einer Abfahrt auf der Piste zur Talstation der Wurzeralmbahn. Das geht aber nur, wenn man nicht zum Ausgangspunkt zurück muss.

Nach einer halben Stunde stehe ich vor der Hintersteineralm. Hier schaut es richtig winterlich aus, aber der Schein trügt. Die südlichen Hänge sind teilweise schon aper und es ist frühlingshaft warm.

Der weitere Aufstieg führt nun durch den schattigen Kerngraben und anschließend durch lichten Wald zur Burgstallalm. Nun taucht auch erstmals das Eiserne Bergl im Sichtbereich auf. Von früheren Touren weiß ich aber, dass es trotz der scheinbaren Nähe noch ein weiter Weg bis zum Gipfel ist.

Eine frische Spur erleichtert mir das Gehen durch das unübersichtliche Gelände an der Südseite des Berges. Trotzdem komme ich langsamer als erhofft voran, zumal immer mehr Latschen den direkten Aufstieg zum Gipfel erschweren. Etwa 90 Meter unterhalb des Gipfels versuche ich ohne Schi zum höchsten Punkt zu gelangen, was sich aber als äußerst mühsam und sinnlos herausstellt. Schließlich muss ich ja auch wieder hinunter gehen. Ich breche daher den Aufstieg auf 1864 m Höhe ab.

Die Abfahrt auf der Nordseite verdient nur teilweise die Bezeichnung Abfahrt, denn stellenweise geht es nur um ein möglichst materialschonendes Bezwingen des Latschengürtels. Aber egal, das Naturerlebnis überwiegt trotz der Mühen bei Weitem.

Die Abfahrt durch den Kerngraben ist zumindest im mittleren Teil ganz passabel, auch die Querung des Hintersteinerbaches ist heute problemlos möglich. Es folgt ein kurzer Aufstieg zur Gameringalm und von dort eine schöne Abfahrt auf der unpräparierten Piste ins Tal.

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Erstbesteigung / 22.1.2025

Pyhrn/Kalkofen/Landesgrenze, so heißt die Bushaltestelle 1,5 km südlich der Passhöhe. Bei Aussteigen wünscht mir der freundliche Fahrer noch einen schönen Tag und setzt die Fahrt mit dem fast leeren Bus nach Liezen fort. Ich aber schlage den Weg durch den schattigen Lexgraben ein. Mein Ziel ist der Hirschriedel, eine unbedeutende Erhebung südlich der Hintereggeralm.

Anfangs gehe ich auf der Rodelbahn fast 3 Kilometer bis zu deren Ende, dann schnalle ich mir die Schneeschuhe an und stapfe auf einem breiten Rücken weiter. Eine alte Spur zeigt mir, dass ich hier nicht so falsch liege. Diese verliert sich aber etwas später im Wald.

Nach einem etwas steileren Anstieg komme ich zu einer Lichtung. Um zum Gipfel zu gelangen, muss ich wieder ein Stück zu einer Forststraße absteigen. Hier treffe ich auf eine Schneeschuhspur, die von der Hintereggeralm in einem weiten Bogen in Richtung Hirschriedel hinaufführt.

Der höchste Punkt ist nicht genau zu eruieren. Ich stelle mein provisorisches Kreuz dort auf, wo nach der Karte der Gipfel sein müsste. Die Aussicht ist sehr überschaubar, trotzdem gefällt mir diese ruhige Ort. Wieder eine Erstbesteigung geschafft.

Nach kurzer Rast steige ich wieder ab und folge jetzt der Spur zur Hintereggeralm. Da ich mich nach dem Busfahrplan zu richten habe, geht sich heute nur eine kurze Erkundung der schön gelegenen Alm aus. Dann steige ich zum Lexgraben ab, treffe bald auf die Rodelbahn und gehe zum Ausgangspunkt zurück.

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Ein gelungener Beginn / 16.1.2025

So richtig ist der Winter noch nicht losgegangen, auch wenn es da und dort bereits schön weiß ausschaut Das ist aber vorwiegend Kosmetik, denn ein guter tragfähiger Untergrund fehlt. Da es in den letzten Tagen aber etwas geschneit hat, wollen wir eine Tour riskieren, ich mit den neuen Schiern .... mutig.

Die Auffahrt zur Bosruckhütte ist vielversprechend. Eine durchgehende Schneefahrbahn und aufgelockerte Bewölkung stimmen uns optimistisch. Beim Parkplatz dann ein böses Erwachen. Gernot hat die Felle vergessen. Was tun?

Zum Glück habe ich heute ausnahmsweise die "Stoaschi" samt Felle mitgenommen. Mit Hilfe zweier Kabelbinder (Standardausrüstung) gelingt es die Felle ganz gut zu fixieren. Der Tag ist gerettet.

Unser erstes Ziel ist der Arlingsattel. Der gut einstündige schattige Aufstieg kommt mir zum Gewöhnen an die neuen Schi sehr gelegen. Der Unterschied ist aber kaum merkbar, was ja kein Fehler ist.

Dann die erste Abfahrt zur Warteckalm. Anfangs fahre ich noch etwas verhalten, da die Schneedecke sehr dünn ist. Weiter unten, dort wo es flacher ist, gelingen mir aber einige schöne Schwünge bis zum Umkehrplatz bei der Pfarrerhütte. Nach kurzer Rast steigen wir wieder zum Arlingsattel auf.

Da die provisorische Fellfixierung immer noch hält, geht sich auch noch der kurze Abstecher zum kleinen Bosruck aus. Hier bereue ich ein wenig, dass ich zum Fotografieren nur das iPhone mitgenommen habe. Mit einer richtigen Kamera wären mir bessere Aufnahmen der verschneiten Winterlandschaft gelungen.

Wir gehen dann noch ein Stück in Richtung Karleck, steigen einige Meter in einen Sattel ab und schwingen dann über großteils noch unverspurte Hänge zur Bosruckhütte hinunter. Kurz vorm Parkplatz wird die Schneeauflage schon sehr dünn, was der neue Belag zweimal kurz zu spüren bekommt.

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Neujahrswanderung / 1.1.2025


Während sich einige noch von den Silvesterfeiern erholen, sitze ich im "Retroexpress" nach Grünau im Almtal, wo ich in den bereits wartenden Bus umsteige. Nach 10 Minuten Fahrzeit bin ich am Ausgangspunkt meiner Wanderung bei der Enzenbachmühle. Hier kann ich bereits den in den Sonne liegenden Hochsalm sehen doch wie so oft täuscht der Eindruck. Der Weg auf den Gipfel ist länger als es den Anschein hat.

Der südseitige Aufstieg ist fast schneefrei und erst weiter oben bei der Abzweigung zum Mittagsstein sind einige Überreste des Winters zu erkennen. Da war Ende März 2024 jedenfalls mehr Schnee. Aber das kann sich bekanntlich schnell wieder ändern.

Drei Stunden benötige ich für den Aufstieg zum Hochsalm. Das ist zwar keine Meisterleistung, aber das Bergjahr liegt noch vor mir. Trotz dieser bescheidenen Leistung gönne ich mir eine sehr lange Pause etwas abseits vom Gipfel. Der Blick ins Tote Gebirge ist hier besonders schön. Bei ausgezeichneter Fernsicht erscheinen heute auch ferne Gipfel sehr nah. Durch das Fernglas kann ich sogar das über 120 km entfernte Große Wiesbachhorn erkennen.

Für den Abstieg nehme ich den Weg 436 nach Scharnstein/Mühdorf. Hier liegt schattseitig etwas mehr Schnee und stellenweise ist es sehr rutschig. Wer bei so einer Glätte die Grödel verwendet, ist klar im Vorteil.

Ohne Eile erreiche ich den pünktlich einfahrenden "Retroexpress", der mich ohne Umsteigen nach Linz bringt.

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