Auf alten Steigen im Sengsengebirge / 9.11.2008

DSC_9991_bearbeitet-1  
Auf alten Karten findet man gelegentlich noch einen punktiert eingezeichneten Weg zur Giereralm, eine der zahlreichen aufgelassenen Almen im Sengsengebirge. Dieser wollen wir einen Besuch abstatten und dabei auch gleich das Gelände für Skitouren im östlichen Sengsengebirge erkunden. Bei unserer Ankunft im Rettenbachtal sind schon einige Autos da, vermutlich alle Nock und Haglerbesteiger. Unser Weg führt heute aber in eine andere Richtung, und zwar entlang des Fischbach leicht ansteigend Richtung Mehlboden. Rasch wird uns klar, dass diese Weg nicht gerade zu den absoluten Trampelpfaden im Sengsengebirge zählt, denn sogar die Forststraße scheint schon länger nicht mehr befahren worden zu sein. Bald stoßen wir auf eine eigenartige Holzschnitzerei, und wenig später auf eine weitere. Im dunklen Graben haben die Gesichter fast etwas Bedrohliches.

Nach gut einer halben Stunde halten wir Ausschau nach einem links wegführenden Steig. Mangels genauer Karte stellt sich dieses Unterfangen aber als gar nicht so einfach heraus, wir irren ziemlich planlos im Wald herum. Nach einiger Zeit brechen wir die Suche ab. Beim Rückweg zur Forststraße stoßen wir plötzlich auf einen schwach erkennbaren Weg. Das muss er sein, der alte Steig auf die Giereralm. Wir folgen ihm und gelangen rasch höher. Im unteren Bereich erschweren einige Bäume die Wegfindung, aber irgendwie schaffen wir es doch immer wieder die richtige Spur zu finden. Der Steig ist angenehm zu Gehen, nicht zu steil und schön angelegt. Ausgesetzte Stellen gibt es nicht. Auf etwa 1300m queren wir den Schwarzgraben, der von der Steilheit her auch mit Ski befahrbar sein müsste. Das Gelände wird nun flacher und wir erreichen den Almboden der Giereralm (bzw. das was einmal eine Alm war). Die Natur hat sich hier wieder viel zurückerobert, die Wegfindung ist schwierig und Steinmännchen sehen wir auch keine mehr. Durch Latschengassen und kleine Gräben kommen wir zum verfallenen Jagdhaus, das einen trostlosen Anblick bietet. Die Überreste des Daches liegen gut 10m daneben, und im einzigen Raum schaut es auch nicht besonders einladend aus. In früheren Zeit war's hier aber sicherlich sehr gemütlich.

Als nächstes suchen wir die Quelle, die etwas weiter westlich sein soll. Und tatsächlich finden wir ein bescheidenes Wasserloch. Trinken würde ich daraus aber nicht. Wir folgen nun einer schwach erkennbaren Spur in westlicher Richtung bis zum Haselgrabenkar, und steigen an der linken (westlichen) Seite auf. Der Steig dürfte hauptsächlich von Gämsen begangen werden, was auf Grund der Steilheit auch bei laienhafter Betrachtung rasch klar wird. Weiter oben wird's dann eher ungemütlich, steil und steinschlaggefährdet. Wir versuchen einen Ausstieg Richtung Merkenstein, müssen aber bald feststellen, dass der Weiterweg zum Merkensteinbründl ein zeitliches und latschentechnisches Problem werden könnte. Wir kehren daher sicherheitshalber auf 1650m um, steigen rund 250m zur letzten Markierung ab und folgen weiter dem Steig, der Richtung Budergraben führt. Es geht nun durch Latschen, lichten Wald (steil) und zum Teil auf schottrigen Querungen zum Budergraben. Zu unserer Erleichterung sind hier keine Abbrüche oder sonstige Schwierigkeiten zu überwinden. Kurz nach 15 Uhr erreichen wir den markierten Wanderweg und gelangen auf diesem zum Ausgangspunkt zurück.

Hier noch einige Fotos zur Wanderung