Wieder xund / 27.2.2010

 
Nach der unfreiwilligen Pause letztes Wochenende geht’s wieder aufwärts, und zwar fast 1400 Höhenmeter aufs Pyhrner Kampl. Der angekündigte Neuschnee dürfte sich irgendwo verloren haben, jedenfalls nicht beim Ausgangspunkt der Tour. Bei minimaler Schneeauflage passieren wir den zugefrorenen Schafferteich und wander in Richtung Loigistal. Zum Glück wird nach der Bergrettungshütte die Schneeauflage auf der geräumten Straße mehr, und im Wald ist sowieso ausreichend Unterlage vorhanden.

Nachdem wir das erste schattige Stück hinter uns gebracht haben stehen wir an der Abzweigung zum Oberen Loigistal erstmals in der Sonne – was für eine traumhafte Landschaft!!! Der Neuschnee wird nun merkbar mehr und wir sind die Ersten, die heute hier unterwegs sind, d.h. Spuren. Begleitet von einigen Windböen erreichen wir gegen Mittag die Wetterlucken. Nach kurzer Überlegung wird unser ursprüngliches Ziel, der Torstein, gegen das skifahrerisch attraktivere Pyhrner Kampl getauscht. Beim Anstieg fällt uns dann der schöne, aber etwas steile Gipfelhang auf. Den werden wir uns von oben noch genauer ansehen.

Der “Zielsprint” zum Kreuz endet dann erwartungsgemäß mit vier ersten Plätzen. Nach kurzer Pause machen wir uns für die Abfahrt fertig, und los geht’s. Lampi und ich werfen eine vorsichtigen Blick über die Kante und fahren dann – mit großem Abstand – den steilen Hang hinunter – super war’s.

Bei der Wetterlucken (heute fast kein Wind) machen wir nochmals eine Pause, die Lampi und ich gleich zum Graben eines Schneebiwaks nützen. In geschätzten zwei Stunden müsste es zu schaffen sein, eine Höhle zum gemütlichen Überleben zu graben.

Zum Rest des Nachmittags gibt’s nicht mehr viel zu berichten, Pulverschneeabfahrt, Sprungeinlagen, Waldslalom und ein feines Essen beim Bergpfeffer in Vorderstoder.

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Die sanfte Wilde / 14.2.2010


So kann man sich täuschen. Ein Berg der “Wilde” heißt aber nicht so ist. Aber immer noch besser als umgekehrt.

Hinter dem Sägewerk befindet sich ein neu angelegter Parkplatz für Tourengeher, endlich einmal ein kreativer Grundeigentümer. Die freiwillige Parkplatzgebühr entrichte ich gerne, da die Fläche (Privatgrund) sauber geräumt ist.

Es ist hochnebelartig bewölkt, überhaupt nicht einladend und kalt. Hoffentlich sehen wir heute die Sonne. Anfangs geht es auf der Piste der beiden Hackllifte hinauf, grad recht zum Aufwärmen. Die folgende Querung im Wald weist heute ausreichend Schneeunterlage auf, ich hab’ das schon einmal anders erlebt. Nun wird die Sicht etwas schlechter, was im Wald aber keine Rolle spielt. Kurz vor der Wildalm sind die ersten Sonnenstrahlen zu erahnen, es wird heller und ein bläulicher Schimmer fällt von oben herunter. Uns trennen nur mehr wenige Höhenmeter von der Nebelgrenze und bei der Wildalm stehen wir erstmals in der Sonne, was für ein Gefühl nach dem kalten Aufstieg Wald.

Durch lichten Lärchenwald steigen wir nun zum Gipfel der Wilde hinauf. Mit zunehmender Höhe wird auch die Aussicht immer beeindruckender, unter uns das Nebelmeer, darüber die strahlende Sonne. Beim Gipfel halten wir uns nur kurz auf und gehen noch bis zum Hanskamp am Ende der Wildalmleiten weiter (1917m). Bei einem Naturjagdsitz (aus Latschenästen gezimmert) sitzen wir bei Windstille lange in der Sonne.

Abfahrt: es könnte noch etwas mehr Schneeauflage sein, besonders oben zwischen den Latschen. Rasch sind wir wieder bei der Wildalm unten. In Anbetracht des bevorstehenden Nebels machen wir kehrt und gehen nochmals zum Gipfel hinauf. Um 15:30 brechen wir endgültig auf und fahren in einer Stunde ins Tal ab.

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Über den Wolken / 9.2.2010


Wieder einmal ein „Arbeitstag“ ganz nach meinem Geschmack. Die ersten Löcher in der Wolkendecke geben den Blick auf die Katrin frei. Blauer Himmel und ausreichend Schnee werden uns nun den ganzen Tag begleiten. Vorerst steigen wir zum Aufwärmen mäßig steil auf der Forststraße aufwärts, später wird es im Wald etwas steiler. Bei einem kräftigen Stockeinsatz rutscht der Skistockteller endgültig aus seiner Halterung, was eine provisorische Reparatur beim Bärenmooshütte zur Folge hat. An der warmen Holzwand lässt es sich gut aushalten, für die Aussicht zum Dachstein und Gosaukamm gibt es 5 Sterne.

Nach einem kurzen Anstieg gelangen wir fast eben zu den Ausläufern der Kotalm. Hier hat Kyrill ganze Arbeit geleistet. Ganze Waldflächen sind vollkommen verschwunden, nur einzelne Bäume ragen noch bizarr in die Höhe, ein trauriger Anblick.

Sanft ansteigend geht’s jetzt zum Hochglegt weiter, das wir nach 4 Stunden erreichen. Es folgen eine kurze Abfahrt und der Gegenanstieg zur Hohen Schrott. Kurz vorm Gipfel, dort wo der schmale Grat beginnt, ist aber heute für uns der Umkehrpunkt. Der weitere Anstieg ist eindeutig zu gefährlich. Mit den Fellen fahren wir zurück und steigen wieder zum Hochglegt auf. Nach kurzer Rast geht’s über herrliche Pulverschneehänge zur Kotalm hinunter.

Bei der anschließenden Abfahrt ins Tal zeigt sich der einzig positive Aspekt des Sturmes: schöne freie Hänge erlauben ein angenehmes Schwingen bis zur Forststraße hinunter. Ohne Gegenanstieg fahren wir dann zum Ausgangspunkt zurück.

Gehzeit 4 Stunden und 1450 Höhenmeter (mit Abstecher zur Hohen Schrott)

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Wer suchet der findet / 7.2.2010


Dank Allrad gestaltet sich die Auffahrt zum Ausgangspunkt der heutigen Tour relativ problemlos. Beim Parkplatz in Muttling sind wir dann auch die Ersten und vermutlich werden auch nicht mehr viele kommen – so richtig einladend ist das Wetter wirklich nicht.

„Leise rieselt der Schnee“, so kann man dann den Aufstieg durch den tief verschneiten Wald bis zur Mayralm beschreiben. Dann wird’s zunehmend ungemütlich, schlechte Sicht, etwas Wind und Minusgrade sind die Zutaten beim Aufstieg zum Mayrwipfl in 1736m Höhe. Am Gipfel staunen wir dann nicht schlecht als Michael, der heute Geburtstag hat, aus seinem Rucksack eine große Flasche gefüllt mit einem edlen „Durstlöscher“ hervorholt. Zuerst wird aber abgefahren, was im frischen Pulver ganz gut klappt, lediglich der latschendurchsetzte obere Abschnitt könnte noch etwas mehr Schnee vertragen.

Nach einem kurzen Gegenanstieg erreichen wir den Almboden der Mayralm. An einer halbwegs windgeschützten Seite beim dortigen Jagdhaus beginnt dann der feierliche Teil des heutigen Tages, der in Anbetracht der Witterung aber kurz ausfällt.

Beim anschließenden Üben mit dem LVS-Gerät unter wirklich miesen Bedingungen stellt sich bald heraus, dass die von uns verwendeten neuen Geräte bei richtiger Anwendung punktgenau funktionieren. Das nächste mal werden wir aber noch etwas in die Tiefe gehen und auch das Suchen bei Mehrfachverschüttung intensiver üben.

Von der Alm geht’s dann meist in Schussfahrt mit einem kurzen Gegenanstieg zum Auto zurück. Der kulinarische Ausklang in der Taverne in der Schön und die Tortenverkostung in Nöstlbach runden den etwas ungewöhnlichen Tourentag ab.

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