Ins Ennstal / 17.7.2013

DSC_0956Salzsteigweg 6. Etappe

Über acht Stunden geschlafen, herrlich. Da die heutige Etappe etwas kürzer ist, mache ich nach dem Frühstück einen Abstecher zum Goldbachl, um einen Cache zu suchen. Da die Entfernung aber wesentlich größer ist als angenommen, breche ich mein Unterfangen ab und besteige statt dessen den Reidling. Hunderte Mücken verhindern aber eine längere Gipfelrast, also gehe ich schnell wieder über den Josef Kronsteiner Steig zum Hauptweg hinunter.

Um zum Spechtensee zu gelangen, muss ich nun einige Almen passieren. Und überall treffe ich auf Kühe. Wahrscheinlich merken sie, das ich mit einem Stock "bewaffnet" bin, denn sie lassen mich alle in Ruhe.

Mittlerweile rächt sich mein morgendlicher Abstecher zum Goldbachl, denn die Zeit läuft mir davon. So geht sich leider nur ein kurzes Bad im See aus, dann muss ich weiter. Was auf der Landkarte oft einfach aussieht, ist in der Realität manchmal eine Schinderei, so auch der zwar kurze, dafür aber steile Anstieg zum Leistensattel. Aber dann geht es nur mehr bergab. Zeitgerecht erreiche ich den Bahnhof in Stainach, wo ich meine Wanderung von der Steyr zur Enns beende.

Statistik: 20 km / 500 HM

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Übers Tote Gebirge / 16.7.2013

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Salzsteigweg 5. Etappe

Diesmal überspringe ich eine Etappe (werde sie später nachholen), denn das schöne Wetter bietet sich für eine Überschreitung des Toten Gebirges geradezu an. Ich starte in Hinterstoder. Beim Schiederweiher die erste kurze Rast und das obligate Foto.

Weit abseits der Straße führt der Wanderweg zum Bärenalm – Parkplatz. Hier wird mittlerweile wieder aufgeforstet, einige eher unscheinbare Hinweistafeln weisen die Skitourengeher auf das Betretungsverbot hin. Die erste KWS (vier Sterne) verzehre ich auf einer aussichtsreichen Bank in 1000 Meter Höhe. Wenig später erreiche ich die Schafferreith. Die Wirtsleute ersuchen mich, den "Nachbarn" auf der Hochmölbinghütte Grüße auszurichten, dann gehe ich in Richtung Bärenalm weiter. Mittlerweile habe ich mich mit einem Stock zwecks Abwehr von Kühen ausgerüstet (so wird es jedenfalls auf Hinweisschildern angeraten).

Türkenkarscharte. Eine große Wolke verdeckt die Sonne. Ich beschließe einen Abstecher auf's Hirscheck zu machen, was ich im Schatten der Wolke in 45 Minuten schaffe. Am Gipfel dann wie bestellt wieder strahlender Sonnenschein.

Grasseggeralm. Ein schöner Rastplatz mit frischem Quellwasser und schöner Aussicht (alternativ gibt's auch gekühltes Bier im Brunnen).

Es folgt der kurze Abstieg zum Grimmingboden, und der etwas längere Aufstieg zur Sumperalm (sind zwar nur 250 HM, aber nach einem langen Tag sind die Füße schon schwer). Eine letzte Rast in der Abendsonne, die Müdigkeit gewinnt langsam die Oberhand. Es ist schöner Platz zum Verweilen, ein kühler Wind kündigt das langsame Ende des Tages an.

Die Lärchen werfen bereits lange Schatten, als ich die gastliche Hochmölbinghütte erreiche. Und pünktlich kommt auch der Getränkenachschub, der Abend ist gerettet.

Statistik: 22 km / 1800 HM

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Entlang der Steyr / 13.7.2013

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Salzsteigweg 4. Etappe

Dem vorzüglichen Abendessen folgt ein noch besseres Frühstück. So gestärkt steht einem gemütlichen Wandertag nichts im Wege. In der - wie sich im Laufe des Tages noch herausstellen wird - irrigen Ansicht genug Zeit zu haben, mache ich einen kleinen Umweg auf den Hochbuchberg. Auf einem unmarkierten Steig geht's dann rasch zum Pfaffenboden hinunter, wo ich wieder auf den 09er treffe. Im Dorngraben mache ich noch einige Fotos … hab’ ja genug Zeit … , dann erreiche ich wieder das Steyrtal.

Ein weiterer Abstecher führt mich zur "Rinnenden Mauer", von der ich allerdings nicht so begeistert bin. Neben der Steyr wandere ich nun flussaufwärts, vorbei an Molln zur Wallfahrtskirche in Frauenstein.

Nach dem Besuch der sehenswerten Kirche besichtige ich auch noch den daneben liegenden schattigen Gastgarten, wo ich auf vier Pilger treffe. Sie sind bereits neun Tage unterwegs und gehen von Kitzbühel nach Mariazell. Einer von ihnen hat einen Schuhsohlendefekt und ist auf der Suche nach Ersatz. Am Samstag Nachmittag kein leichtes Unterfangen.

Der Weg nach Klaus verläuft weitgehend im Schatten (eine Wohltat nach den sonnigen Abschnitten zwischen Molln und Frauenstein). Eine interessante Erfahrung ist es, die Autobahn bei Klaus einmal zu unterqueren. Erst so wird mir das gigantische Ausmaß der Brückenpfeiler vor Augen geführt.

Das geplante Tagesziel - den Bahnhof Hinterstoder - kann ich mit normalem Gehtempo nicht mehr erreichen. Daher verkürze ich die Etappe und beende in Klaus meine Wanderung.

Statistik: 26 km (mehr bergab als bergauf)

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Spinatknödel / 12.7.2013

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Salzsteigweg 3. Etappe

Haltestelle Losensteinleiten/Tankstelle. Als einziger Fahrgast steige ich hier aus. Nicht gerade der typische Ausgangspunkt für eine Wanderung. Nach einem starken Kaffee im Tankstellenpub gehe ich los. Heute herrscht ideales Wanderwetter. Es ist nicht zu heiß, die Luft ist klar, einige harmlose Schön-wetterwolken verteilen sich zwanglos am Himmel.

Die Markierung ist manchmal etwas lückenhaft, aber vielleicht habe ich auch zu wenig aufgepasst. Bei Steinersdorf erzählt mir eine Landwirtin, dass hier einmal einige Pilger vorbeigekommen sind, die von Polen nach Rom unterwegs waren. Damals war der Misthaufen noch vorm Hof. Da ich aber weit und breit keinen Misthaufen oder Überreste davon sehen kann, dürfte das schon einige Jahre her sein.

Über Waldneukirchen gelange ich in einem großen Bogen nach Grünburg, wo ich bei einem Haus um Wasser bitte. Die freundlichen Besitzer spendieren mir auch ein kleines Bier (wegen der Elektrolyte, wie sie meinen), und nach einer netten Unterhaltung gehe ich weiter.

In Steinbach, am anderen Ufer der Steyr, kaufe ich mir noch die längst fällige KWS, die ich wenig später auf einer aussichts-reichen Bank beim Panoramaweg esse. Und ich kann hier bestätigen, dass es die beste KWS war, seit ich Aufzeichnungen darüber führe, also fünf Sterne.

Vor meinem Tagesziel (Grünburgerhütte) liegt noch ein weiter Weg, inklusive dem steilen Anstieg auf's Kruckenbrettl. Die heutige Etappe habe ich offenbar etwas unterschätzt, denn ich erreiche erst nach fast elf Stunden (davon etwa zehn Stunden Gehzeit) die gerade noch sonnige Terrasse der Hütte. Und ich bekomme sogar noch ein vorzügliches warmes Essen.

Statistik: 40 km / 1300 HM

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