Karleckrunde / 29.12.2018

Die erste Skitour in diesem Winter. Zum Eingehen und Überprüfen der Ausrüstung nehme ich mir nicht allzuviel vor. Außerdem möchte ich den frisch ausgebesserten Belag nicht gleich bei der ersten Tour beschädigen. Also starte ich auf 1000 Meter Höhe etwas unterhalb der Bosruckkütte. Hier liegt überraschend viel Schnee, auch im Wald schaut es ganz gut aus (zumindest optisch).

Nach einer Stunde Aufstieg erreiche ich den Arlingsattel und verlasse hier die schattige Nordseite. Von der Abfahrt nach Süden habe ich mir mehr erwartet. Schlußendlich kann ich ein sturzfreies Erreichen des Verbindungsweges zur Bacheralm schon als Erfolg verbuchen.

Wenig später komme ich aber doch noch in den Genuß einer unverspurten Tiefschneeabfahrt. Knapp 200 Höhenmeter kann ich bis zum Waldrand hinunterschwingen, für den Anfang bin ich zufrieden.

Zufrieden sitze ich heute auch wieder bei der Bacheralm so wie bei meiner letzten Schneeschuhwanderung. Es ist angenehm warm, nur die schnell sich nähernden Wolken beunruhigen mich etwas. Doch ich habe Glück, die Wolken scheinen heute einen Bogen um den Bosruck zu machen.

Nach einem kurzen Aufstieg zum Sattel westlich vom Pyhrgasgatterl und einer kurzen Pause schwinge ich nördlich (wieder schattseitig, dafür noch pulvrig) zum Wanderweg hinunter. Auf diesem dann ohne Steinkontakt zum Ausgangspunkt zurück.

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Der Umweg ist das Ziel /18.12.2018

Der 4766 m lange Bosrucktunnel ermöglicht eine Zugfahrt in nur neun Minuten von Spital am Pyhrn nach Arndning, wo ich wieder einmal als einziger Fahrgast aussteige. Verwunderlich ist das aber nicht, zumal an einem Wochentag ohnehin kaum Ausflügler unterwegs sind und von den wenigen niemand zu Fuß von Ardning nach Spital geht ... schon gar nicht im Winter. Aber sie wissen nicht, was ihnen dabei entgeht.

Anfangs überwiegt die hochnebelartige Bewölkung, die aber bei der Angeralm die ersten Löcher bekommt. Auch über den Haller Mauern schimmert es bald blau durch die Wolken.

Am Ende der geräumten Straße ist es dann Zeit, die Schneeschuhe anzuziehen. Es liegt hier mehr Schnee als ich erwartet habe und auch eine Schitour wäre problemlos möglich, wie mir einige Aufstiegsspuren bestätigen.

Mittlerweile haben sich die Wolken aufgelöst und ein teifblauer Himmel hat sich über den winterlichen Bosruck und die Frauenmauer gelegt, ein herrlicher Anblick. Dank einer alten Spur komme ich gut weiter und gelange ohne nennenswerte Anstiege zur Bacheralm, ein Rastplatz wie aus dem Bilderbuch. Windgeschützt lasse ich mir die Jause auf der sonnigen Hüttenbank schmecken.

Nun folgt ein kurzer etwas steilerer Anstieg zum Pyhrgasgatterl, wo ich die Landesgrenze überschreite. Nun bin ich wieder in OÖ und gehe vorerst leicht bergab über die weite Fläche der Brandneralm. Spuren sind hier keine mehr sichtbar aber mit GPS-Unterstützung finde ich (nach einem kurzen Abstecher in die Latschen) den richtigen Weg zum Sattel beim Lugkogel. Ein schöner Rastplatz, etwas windig aber dafür mit herrlicher Aussicht vom Gesäuse bis zum Sengsengebirge. Noch schnell zwei Fotos mit Selbstauslöser, dann steige ich zügig zur Hofalm ab. Auch hier sind keine Spuren sichtbar, erst bei der Hofalmhütte sind Schuhabdrücke im Schnee zu erkennen.

Den nun folgenden Abschnitt hinunter nach Spital bringe ich schnell hinter mich, den Zug um 15:40 erreiche ich trotzdem nicht. Macht aber nichts, dann der nächste Zug steht schon lange vor der Abfahrt gut geheizt in der Bahnstation bereit, wo mein geplanter Umweg zu Ende geht.

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