Vier - Seen - Fahrt / 29.6.2023

So wie im letzten Jahr mache ich auch heuer wieder eine Radtour im Salzkammergut. Diesmal starte ich aber in Bad Ischl und verzichte auf den Abstecher zum Schwarzensee. Dafür besuche ich St. Wolfgang, eine gute Entscheidung. Es sind noch überraschend wenig Touristen im Ort, zumal die Hauptreisezeit erst beginnt.

Um nicht wieder nach Strobl zurückfahren zu müssen, nehme ich die Fähre nach Zinkenbach. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten und kostet 5,50 Euro. Für lediglich 400 Meter Fahrt kein Schnäppchen.

Der Radweg führt nun entlang der stark befahrenen B158 nach St. Gilgen, wo ich bei der Seepromenade nicht nur einen schönen schattigen Rastplatz finde, sondern auch meine Wasserflasche wieder auffüllen kann.

Hier verlasse ich nun den Wolfgangsee und nähere mich dem kleinen Kortensee, ein Naturjuwel. Mit dem Schafberg im Hintergrund ein fast schon kitschiges Bild.

Der nun folgende kurze Anstieg zur Scharflinger Höhe ist sehr moderat. Hier führte einst die Trasse der ehemaligen Ischlerbahn zum höchsten Punkt auf 600 m Höhe herauf. Davon ist natürlich längst nichts mehr zu sehen.

Nach einer schnellen Abfahrt komme ich zum Mondsee, biege dort links ab und radle entlang des hier unverbauten Ufers nach St. Lorenz. Dann ändert sich das Bild. Mit der Drachenwand im Rücken komme ich nach Schwarzindien, wo vom See kaum mehr etwas zu sehen ist. Zahlreiche Häuser und Villen in bester Lage prägen hier das Bild. Einen gefälligen Baustil kann ich nicht erkennen.

Im Ort Mondsee halte ich mich nicht lange auf. Möglichst rasch durchfahre ich das Gewerbegebiet im Bereich der Autobahn und steuere auf den Zellersee zu. Und dieser kommt dann auch bald ins Blickfeld. Meine Hoffnung auf einen schattigen Rastplatz am unverbauten westlichen Seeufer erfüllt sich allerdings nicht. Praktisch vor jedem Weg zum Ufer befindet sich ein Verbotsschild. Privatgrundstück, betreten verboten. Schade.

Ich komme nach Oberhofen und verlasse dort den Salzkammergut Radweg R2. Auf wenig befahrenen Nebenstraßen radle jetzt am R102 durch eine bäuerlich dominierte Landschaft nach Frankenmarkt, wo ich auf den Römerweg R6 treffe. Da ich noch Zeit habe setzte ich meine Fahrt bis nach Vöcklamarkt fort, wo ich eine gute Bahnverbindung zurück nach Linz habe.

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Stein am Mandl / 20.6.2023

Wie schon letzte Woche nehme ich den Zug um 6:57 nach Selzthal. Da ich gegen den Pendlerstrom fahre, habe ich genug Platz, auch für mein schweres Rad.

Die ersten Kilometer vom Bahnhof bis Rottenmann geht es mehr oder weniger eben dahin, dann wird es aber steil. Anfangs noch auf Asphalt, dann auf einer gut befestigten Schotterstraße trete ich mit viel Unterstützung zur Talstation der Materialseilbahn hinauf. Mit einem normalen Rad würde ich die durchschnittlich 13% Steigung nicht schaffen.

Ich befinde mich nun auf 1350 m Höhe und habe in einer guten Stunde bereits 700 Höhenmeter hinter mir. In diesem Tempo geht es natürlich nicht weiter.

Mein erstes Ziel ist der Stein am Mandl, ein herrlicher Aussichtsberg mit einer 360° Rundumsicht. Der Aufstieg ist auch mit leichten Sportschuhen problemlos möglich. 

Vom Gipfel kann ich den weiteren Wegverlauf bereits gut sehen. Zuerst gehe ich südlich ein kurzes Stück bergab bis zu einer Scharte, wo links der Steig zum Globuckensee und zur Rottenmannerhütte abzweigt. Da ich aber noch viel Zeit habe mache ich einen kleinen Umweg über den Seegupf, der mit 2011 m der zweite 2000er meine heutigen Wanderung ist. Über den Hirschriedel steige ich dann zur Hütte ab.

Jetzt ist Auftanken angesagt. Die Kaspressknödelsuppe schmeckt vorzüglich, das Bier ebenso. Nach einem netten Gespräch mit dem Wirt mache ich mich wieder mich auf den Weg ins Tal. Zuerst zu Fuß, dann mit dem Rad komme ich schnell wieder ins Paltental nach Rottenmann hinunter. Von dort wieder zurück nach Selzthal und mit dem leider nicht klimatisierten Zug nach Linz.

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Über die Sonnsteine / 14.6.2023

Vom Gr. auf den Kl. Sonnstein. Keine besonders anspruchsvolle Tour, dafür aber mit schönen Ausblicken auf den Traunsee und die umliegenden Berge. So etwa könnte man meine heutige Wanderung in wenigen Worten beschreiben. 

Ausgangspunkt ist die Bahnstation Ebensee Landungsplatz. Von hier aus kann ich den ersten Gipfel schon sehen. Ich gehe bei der Kirche vorbei und betrete kurz darauf den Wald. Hier ist es angenehm schattig. 

Die auf einem Wegweiser angegebene Gehzeit (1¼ Std.) halte ich ein, und kann mir daher eine lange Gipfelrast am Gr. Sonnstein genehmigen. 

Der Übergang zum niedrigeren Kl. Sonnstein kann dann gleich am Beginn mit einer seilversicherten Stelle aufwarten, die im Abstieg zu bewältigen ist. Nach 10 Meter ist die Schwierigkeit aber schon wieder vorbei, und der restliche Weg bis zum nächsten Gipfel ist wieder normales Wandergelände. 

Kurze Rast am Kl. Sonnstein. Die Aussicht ist immer wieder schön und es ist überraschend wenig los. Und den Endpunkt meiner Wanderung - Traunkirchen - kann ich auch schon hin sehen. 

Eine Stunde später bin ich beim See und gehe das letzte Stück auf der alten Straße in den Ort. Mit einem köstlichen Eis in der Hand warte ich auf den Bus nach Gmunden, aber der verspätet kommt. Ein defekter Zug steht bei Bad Goisern auf der Strecke und hat wegen des notwendigen Schienenersatzverkehrs auch die Busfahrpläne durcheinander gebracht. Unangenehm, aber es gibt Schlimmeres. 

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Reichweite 270 km / 13.6.2023

Bei schönem Wetter herrscht meist Ostwind, so wie heute. Also radle ich in westliche Richtung "zur Abwechslung" wieder einmal nach Passau. Das letzte mal war ich ja etwas unter Zeitdruck und habe die Fahrt ab Schlögen nicht besonders genießen können.

Mit Rückenwind absolviere ich den Abschnitt bis Aschach fast ohne Stromverbrauch, was eine theoretische Reichweite von 270 km ergeben würde. Ich könnte also zumindest bis Regensburg radeln, sofern der Wind nicht dreht.

Nach dem flachen Eferdinger Becken wird das Donautal plötzlich enger. Die schmale Straße hat gerade noch Platz zwischen den steilen Abhängen und der Donau. Es ist vermutlich der schönste Abschnitt des österreichischen Donauradweges.

Nach Schlögen weitet sich das Tal wieder und bald erreiche ich Engelszell. Jetzt ist es Zeit für eine Kaffeepause beim Klosterladen. Praktischerweise kann ich hier auch die Trinkflasche füllen, dann radle ich weiter.

Im Staubereich des Kraftwerkes Jochenstein beobachte ich ein Kreuzfahrtschiff, das auf die Einfahrt in die Schleuse wartet. Bald wird es in Richtung Schlögen weiterfahren, ich aber nähere mich langsam der Staatsgrenze, die ich erst auf den zweiten Blick als solche erkennen kann. Ich mache ein Erinnerungsfoto und radle gemütlich ins Zentrum der Stadt. Nach einer kurzen Rundfahrt beende ich beim Bahnhof die heutige Tour.

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Lahngangkogel / 12.6.2023

Mit Zug und Rad zum Berg, so lautet das Motto des Tages.

Beim Aussteigen in Ardning sehe ich die teilweise noch wolkenverhüllte Gesäuseberge. Ich radle los und bald rückt die Wallfahrtskirche Frauenberg ins Blickfeld. Spontan entscheide ich mich für die kurze Auffahrt zur Kirche, ein lohnender Abstecher.

Am Ennsradweg geht's nun weiter nach Admont und ab dort stetig bergauf in die Kaiserau. Die Straße ist von der Steilheit ganz angenehm, der Verkehr überschaubar.

Beim Mautschranken wechselt der Straßenbelag von Asphalt auf Schotter. Entgegen meiner Befürchtung ist die Fahrbahn hart, sehr breit und nicht besonders steil. Kein Wunder, fahren doch hier auch Autobusse zur Oberst Klinke Hütte. Heute ist es aber ruhig, kein einziges Fahrzeug überholt mich oder kommt entgegen.

Nach 2¾ Stunden (mit mehreren Pausen), 27 km und 1050 hm stelle ich das Rad hinter der Hütte ab und gehe zu Fuß weiter. Der Lahngangkogel ist mein Ziel. Vor mir liegen nur mehr 300 hm, dann stehe ich beim Kreuz und blicke ins Paltental hinunter. Wieder eine Erstbegehung geschafft.

Beim Rückweg lösen sich die letzten Wolken auf und die Berge liegen in voller Pracht vor mir. Ich mache noch eine kurze Trinkpause bei der Hütte und radle dann langsam zur Kaiseraustraße hinunter. Dort biege ich links ab und komme in langer Bergabfahrt nach Dietmannsdorf bei Trieben. Anschließend am R15 (Rastlandradweg) zum Bahnhof in Selzthal.

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Leonding - Waizenkirchen / 7.6.2023


Es ist bewölkt, gelegentlich zeigt sich die Sonne. Ich bin etwas unschlüssig wohin heute die Ausfahrt gehen soll. Ohne große Erwartung radle ich los. Bis nach Aschach und zurück sollte ich mit dem halbvollen Akku schon kommen.

Während der Fahrt entlang der Donau gewinnt die Sonne langsam die Oberhand. In Aschach "tanke" ich eine Flasche Wasser und radle in Richtung Schlögener Schlinge weiter. In der folge tauchen zwar wilinks und rechts der Donau dunkle Gewitterwolken auf, die bleiben aber harmlos bzw. entladen sich wo anders.

Ich komme gut voran und verlasse bei Wesenufer das Donautal. Jetzt geht es drei Kilometer bergauf nach Waldkirchen am Wesen. Da ich noch genug Strom habe, leiste ich mit den Luxus einer etwas stärkeren Unterstützung, auch im Wissen, dass es bald lange bergab geht.

Mittlerweile haben sich die Wolken großteils aufgelöst und ich radle durch eine mir bisher kaum bekannte Gegend nach Waizenkirchen. Das nächste Mal werde ich aber eine Alternativroute abseits der Hauptstraße wählen.

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Auf ein Eis nach Grein / 1.6.2023

Es herrscht immer noch Ostwind. Normalerweise würde ich bei diesen Bedingungen nicht mit Gegenwind nach Grein radeln. Mit dem Stromrad aber schon, obwohl der Luftwiderstand auf Grund der relativ aufrechten Sitzposition nicht zu unterschätzen ist.

Meine Route führt heute südlich der Donau. Zuerst nach Ebelsberg und von dort ein Stück entlang der Traun bis zu deren Mündung in die Donau. Bald komme ich nach Asten und dann taucht auch schon der markante Stadtturm von Enns vor mir auf.  

Nach einem kurzen Abstecher zum Ennshafen nähere ich mich der Donau und bleibe nun bis Wallsee an deren Seite, was rückblickend keine so gute Idee war. Der richtige Radweg R1 führt nämlich etwas abseits der Donau auf Nebenstraßen weiter, während ich den holprigen Treppelweg befahre.

Mittagspause in Wallsee. Es ist mittlerweile sehr warm, was mir beim Radeln auf Grund des Fahrtwindes nicht so aufgefallen ist. Im Schatten eines Baumes schaue ich mir die weitere Streckenführung an. Umwege und/oder holprige Wege brauche ich heute nicht mehr.

Am folgenden Abschnitt nach Ardagger Markt fallen mir immer wieder die Hochwassermarken auf. Eigentlich unvorstellbar, wie hoch hier vor einigen Jahren das Wasser gestanden ist. Nun wird das Donautal enger und bald kann ich die Brücke bei Grein sehen. Hier wechsle ich die Seite und radle gemütlich in den Ort hinein. Dieses langsame Ankommen als Radler ist schon etwas Feines, keine Parkplatzsuche und man ist sofort mitten im Geschehen. Und das spielt sich hier bei einer Konditorei ab. Ich bin nicht der einzige, der auf ein Eis nach Grein gekommen ist.

Bis zum Endpunkt meiner heutigen Tour sind es nur mehr einige Kilometer, die ich aber auf der B3 zurücklegen muss. Zum Glück ist der Verkehr nicht sehr stark.

Die Bahnstation in St. Nikola ist der Endpunkt der Bahnlinie was den Vorteil hat, dass ich in aller Ruhe in den Zug steigen kann. Heute fährt auf der Strecke nach Linz ein klimatisiertes Niederflurfahrzeug, was leider noch nicht überall der Fall ist.

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