Nachsommer / 21.10.2012


Eine Tatsache fiel mir auf. Ich fand tote Wälder, gleichsam Gebeinhäuser von Wäldern, nur daß die Gebeine hier nicht in eine Halle gesammelt waren, sondern noch aufrecht auf ihrem Boden standen. Weiße, abgeschälte, tote Bäume in großer Zahl, so daß vermutet werden mußte, daß an dieser Stelle ein Wald gestanden sei. Die Bäume waren Fichten oder Lärchen oder Tannen. Jetzt konnte an der Stelle ein Baum gar nicht mehr wachsen, es sind nur Kriechhölzer um die abgestorbenen Stämme, und auch diese selten. Meistens bedeckt Gerölle den Boden oder größere, mit gelbem Moose überdeckte Steine. Ist diese Tatsache eine vereinzelte, nur durch vereinzelte Ortsursachen hervorgebracht? Hängt sie mit der großen Weltbildung zusammen? Sind die Berge gestiegen, und haben sie ihren Wälderschmuck in höhere, todbringende Lüfte gehoben? Oder hat sich der Boden geändert, oder waren die Gletscherverhältnisse andere? Das Eis aber reichte einst tiefer: wie ist das alles geworden?

Adalbert Stifter: Der Nachsommer (1857)


Die Eckdaten meiner Wanderung im Böhmerwald:

Oberschwarzenberg
Steinernes Meer
Berggasthof Dreisessel
Hochstein
Hochkamm
Plöckenstein
Stifterdenkmal
Oberschwarzenberg



Bilder

Dürrensteig / 18.-19.10.2012


Die große Nord-Süd-Durchquerung ist wohl eine der einsamsten, aber auch schönsten Touren im Hintergebirge. Neben der notwendigen Ausdauer stellt auch die An-u. Abreise eine gewisse logistische Herausforderung dar. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, haben wir die Überschreitung mit folgender Strategie realisiert:

Tag 1
Mit dem Auto zur Schüttbauernalm, abstellen (verstecken) der Fahrräder. Anschließend wieder ins Tal und weiter nach Küpfern, Ausgangspunkt der Tour. Aufstieg zum Burgspitz und Almkogel, Abstieg zur Ennser-Hütte.

1300 Höhenmeter, 12 km, keine besonderen Schwierigkeiten. Einfache Tour, da ausreichend Zeit.

Tag 2
Überschreitung vom Almkogel zur Bodenwies (6 Gipfel) und Abstieg zur Schüttbauernalm. Von dort mit dem Rad zur Viehtaleralm und weiter durch den Hammergraben nach Kleinreifling und entlang der Enns nach Küpfern zurück.

Gehzeit (ohne Pausen) von der Ennser-Hütte bis zur Schüttbauernalm 8 Stunden.

1050 Höhenmeter, 15,5 km, anstrengend und sehr lang, Langlackenmauer überdies teilweise ausgesetzt (eine kurze Stelle mit Seil versichert). Zum Abschluss noch 18 Kilometer mit dem Rad (vorwiegend bergab).

Bilder 18.10.2012
Bilder 19.10.2012

AV-Ausflug Wachau / 13.10.2012


Am Mittwoch hat der Wetterbericht noch Regen angekündigt, was sich dann zum Glück am Samstag nicht bewahrheitet hat. Bei herrlichem Herbstwetter beginnen wir, das sind 25 Mitglieder der Ortsgruppe Leonding, die Wanderung in St. Michael bei Spitz.
 
Auf teilweise steilen Waldwegen wandern wir in 2,5 Stunden zur Buschandlwand (741 m). Die dortige “Gruber Warte” bietet uns nicht nur einen fantastischen Ausblick, sondern auch einen herrlichen Platz für die Mittagsrast.

Der Abstieg nach Weißenkirchen ist dann doch etwas länger als angenommen, insbesonders das letzte Stück durch die Weingärten zieht sich etwas. Bei einer zünftigen Jause lassen wir den Tag bei einem Heurigen ausklingen.

Bilder

Der höchste Punkt von Linz / 6.10.2012


Spontan würden wohl viele auf den Pöstlingberg tippen. Falsch, der ist nur 539 m hoch. Der wahre Gipfel von Linz befindet sich nämlich hier: N 48°21.383’ E014°18.732’. Ein schlichter Steinmann markiert den unscheinbaren Gipfel, kaum ein Wanderer verirrt sich hierher. Die wenigen Spuren stammen von Geocachern, denn wenige Meter vom höchsten Punkt entfernt liegt gut versteckt eine kleine Dose.

Bei fast sommerlicher Wärme setzte ich meine Fahrt nach Hellmonsödt und weiter nach Kirchschlag fort. Auch dort entdecke ich wieder etwas Neues, nämlich die Aussichtswarte am Breitenstein (956 m). Rasch steige ich in der schmalen Röhre hinauf, öffne die Türe und erschrecke kurz. Der Balkon ist ziemlich luftig, aber ich gewöhne mich dann doch noch an die Höhe.

Anschließend radle ich zum dritten Gipfel des heutigen Tages. Der Lichtenberg ist mit 927 m etwas niedriger, kann aber ebenso mit einer herrlichen Aussicht aufwarten. Überraschenderweise sind heute trotz optimaler Fernsicht kaum Besucher auf der Warte. Ein anderes Bild dann beim Gasthaus zur Gis. Wie immer an schönen Tagen sind auf der Terrasse fast alle Tische besetzt.

Bilder

Mittellandweg / 3.10.2012


Voriges Jahr bin ich den gesamten Weg von Oberkappel nach Waldhausen gegangen. Es gibt allerdings eine alternative Wegvariante der zweiten Etappe, die ich an diesem schönen Herbsttag auskundschaften möchte.

Wie zuletzt fahre ich stressfrei mit dem Bus nach Neufelden. Gleich nach dem Aussteigen grüßt mich ein junger Bursch, der offensichtlich auf dem Weg zur Schule ist (diese Freundlichkeit ist man als Städter nicht gewohnt). Beim örtlichen Nahversorger kaufe ich die obligaten Käswurstsemmerl (KWS - meine bevorzugte Nahrung im Mühlviertel - MV). Auf Grund mehrfacher Verkostung kann ich nun bestätigen, dass im oberen MV die KWS besser schmecken als im unteren MV. Es handelt sich dabei aber um eine rein subjektive Einschätzung.

Bis zur aufgelassenen Bahnstation “Pürnstein” wandere ich entlang der aufgestauten Mühl im Nebel. Außer einer Schnecke und vier Schafen kommt mir niemand entgegen. Erfreulicherweise lichtet sich aber bald der Nebel, und in Sauschlag wandere ich bereits in der Sonne.

Die schöne Kirche in Steinbruch ist leider versperrt, die Besichtigung der prachtvollen barocken Innenausstattung bleibt mir daher versagt.

Über Otten, Koblesberg und Pehersdorf gelange ich zu einem schönen Aussichtspunkt, der sich für eine Mittagsrast geradezu ideal anbietet. Auf der sonnigen Bank döse ich eine halbe Stunde vor mich hin. Beim anschließenden Kartenstudium muss ich allerdings feststellen, dass ich bis jetzt nicht einmal die Hälfte des Weges hinter mir habe.

Mit relativ vollem Bauch gehe ich bis zum Pesenbach bergab, anschließend sanft ansteigend in Richtung St. Johann am Wimberg. Leider habe ich zwischen der Schwarzmühle und der Steinmühle eine Abzweigung übersehen, was mir einige zusätzliche Kilometer beschert (zu meiner Ehrenrettung sei aber erwähnt, dass die Markierung einige Lücken aufweist).

Bei “Schlag” treffe ich dann wieder auf die schon vertraute 150er Markierung, die ich bis Waxenberg nicht mehr aus den Augen lasse.

Fazit
Die Alternativroute 150A ist landschaftlich durchaus ansprechend und abwechslungsreich. Besser gefallen hat mir aber der “normale” Weg entlang der Gr. Mühl über St. Peter zum Hansberg. Und die Markierung ist auch besser (wird vom Alpenverein betreut).

Bilder