Sonne und Regen / 29.7.2023

In Anbetracht des angekündigten wechselhaften Wetters beschränke ich mich auf eine Radtour in der näheren Umgebung. Mein Ziel ist noch nicht klar definiert, jedenfalls in Richtung Westen soll es gehen.

Den ersten ungeplanten Stopp mache ich schon nach 10 Minuten bei der Bahnstation in Leonding. Dort wird gerade das alte Stationsgebäude der Lilo abgerissen. Hier soll in den nächsten Jahren die Westbahn viergleisig ausgebaut werden, einschließlich der Errichtung einer neuen Bahnstation. Wie es da aber jetzt weitergeht, ist mir noch nicht ganz klar. Man wird sehen.

Auf mir gut bekannten Nebenstraßen radle ich weiter nach Pasching, Kirchberg Thening und Axberg auf den Aichberg, der sich nicht nur wegen der dort befindlichen Bank, sondern vor allem wegen der herrlichen Aussicht, für eine kurz Rast anbietet.

Die Luft ist sehr klar, und so kann ich viele Gipfel vom Höllengebirge bis zum Gr. Buchstein erkennen. Wolken sind fast keine am Himmel.

Ich radle gemütlich weiter, zuerst noch leicht bergab, dann wieder ansteigend in Richtung Hochscharten. Und dort habe ich einen freien Blick nach Westen, wo die Bewölkung schon zugenommen hat. Es sind keine harmlosen Schönwetterwolken, sondern eher eine dunkle Wolkenfront, die zwar noch weit entfernt ist, aber trotzdem näher kommt. Ich beschließe nun besser die Rückfahrt anzutreten.

Es geht nun steil bergab nach Niederepping - hier war ich noch nie - und dann mir Rückenwind zwischen Apfelplantagen nach Holzhausen. Die dunklen Wolken kommen nun rasch näher und ich überlege schon, wo ich mich unterstellen könnte. Schließlich werde ich in Jebenstein fündig. Das große Dach einer Tankstelle bietet mir Schutz. 

Nach Abzug der Wolken radle ich weiter. Bei Marchtrenk überquere ich die B1 und komme zum Welser Mühlbach, dem ich einige Kilometer folge. Mittlerweile fängt es wieder ganz leicht zu regnen an. Bis zum Gasthaus Cagitz in Rutzing schaffe ich es aber. Dort gönne ich mir ein ausgiebiges Essen und warte den Regen ab. Bei Sonnenschein radle ich über Traun und St. Martin zum Ausgangspunkt zurück.

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Donausteig und eine Ruine / 27.7.2023

Nach einer längeren Pause setze ich die Wanderung am Donausteig wieder fort. Heute steht eine eher flache Etappe am Programm. Ausgehend von Aschach gehe ich auf Nebenstraßen nach Karling, überquere zweimal die Bahngleise und komme dann zum kleinen Flugplatz unterhalb der Schaunburg.

Es folgt der einzige Anstieg des Tages und ich bin froh, dass dieser im schattigen "Waldparadies" zur Burgruine hinaufführt. Genau zu Mittag setzt ich mich unterhalb des Bergfrieds auf eine Bank und mache die erste länger Pause.

Bevor ich meine Wanderung fortsetzt, besteige ich aber noch die 32 m hohen Überreste des Turmes. Bis zum höchsten Punkt führt eine Stahlstiege hinauf. Der kurze Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall wegen der herrlichen Aussicht auf die Ruine und ins Eferdinger Becken. Trotzdem kann ich mich mit solchen luftigen Orten nicht so recht anfreunden.

Der Donausteig führt nun auf einem schönen Waldweg zur Landerl Kapelle und von dort bergab nach Pupping ins flache Eferdinger Becken. Bis zur Donau kann ich jetzt großteils auf Feld- und Wiesenwegen gehen. Auf einigen Feldern wird gerade händisch geerntet, eine anstrengende Arbeit, die vorwiegend von ausländischen Erntehelfern geleistet wird.

Nach fast 19 km komme ich in Eferding bei der Busstation an. Für einen Stadtrundgang ist die Zeit zu knapp, vielleicht hole ich diese ein anderes Mal nach.

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Linz - Enns - Steyr / 22.7.2023

Eine gemütliche Ausfahrt abseits von Hauptstraßen, so könnte man die heutige Tour kurz beschreiben. Von Linz am Donauradweg stromabwärts bis zum Kraftwerk Abwinden Asten. Dort überquere ich die Donau und radle über Enghagen nach Enns.

Obwohl ich schon etwas Hunger verspüre, verschiebe ich die Mittagspause auf später und radle in Richtung Kronstorf weiter. Die Gegend bietet keine Besonderheiten, der Radweg verläuft auch zum Teil neben der Bundesstraße, also nicht sehr attraktiv.

Beim Kraftwerk Kronstorf wechsle ich auf das andere Ufer und hier fällt mir gleich der Wegweiser zu einem Gasthaus auf. Das kommt mir ja wie gerufen. Ich setze mich in den gut besuchten Gastgarten und lasse mir das Essen schmecken. Gestärkt setze ich dann meine Fahrt nach Steyr fort.

Dort komme ich punktgenau beim Einfahren des Zuges am Bahnhof an und 50 Minuten später bin ich schon wieder am Ausgangspunkt meiner Tour.

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Der beste Kaiserschmarrn / 20.7.2023


Der Sarstein zählt zu den schönsten Aussichtsbergen im Salzkammergut, sofern das Wetter passt. Und laut Wetterbericht sollte es einige Sonnenstunden geben, also gutes Wanderwetter. Warum es aber bereits in Ebensee zu regnen beginnt, kann ich mir nicht erklären. In Goisern wird der Regen aber weniger und am Pötschenpass kann ich sogar ganz kurz die Sonne zwischen den Wolken erkennen. Optimistisch beginne ich den Aufstieg zur Sarsteinalm.

Nach einer Stunde stehe ich mitten im Nebel oder in einer Wolke, so genau kann ich das nicht unterscheiden. Aber es regnet nicht, nur feucht ist es. Trotzdem gehe ich weiter immer noch in der Hoffnung, dass ich weiter oben die Wolkenobergrenze erreiche.

Ich komme zur Sarsteinalm. Die Hütte kann ich erst auf den letzten Metern erkennen, so dicht ist der Nebel. Ich trete ein und stelle fest, dass ich nicht der einzige bin, der bei diesem Wetter unterwegs ist. Es ist eingeheizt und der Ofen strahlt eine angenehme Wärme aus.

Die Wirtin richtet mir ganz frisch einen Kaiserschmarrn, der in meiner privaten Wertung unangefochten den ersten Platz einnimmt. Hier könnte man stundenlang sitzen und den Erzählungen der Wirtin zuhören.

Zwischenzeitlich ist es draußen etwas heller geworden und ich setzt meinen Weg zum Gipfel fort. Das "Zwischenhoch" ist aber nur von kurzer Dauer und ich gehe wieder in einer Wolke weiter.

Am Gipfel gibt es heute außer dem Kreuz nichts zu sehen. Schade, aber die Stimmung ist trotzdem einzigartig.

Mangels Aussicht halte ich mich nicht lange am Gipfel auf und setzt meine Wanderung nach Obertraun fort. Bei Schönwetter würde jetzt die Sonne erbarmungslos herunter brennen, heute ist es aber angenehm kühl. So gesehen hat das schlechte Wetter auch wieder einen Vorteil.

Weiter unten lichten sich die Wolken und der Blick zum Hallstättersee wird frei. Nach einer kurzen Rast bei der Sarsteinhütte gehe ich weiter. Der Weg wird nun steiler und verläuft in vielen Serpentinen bis ins Tal hinunter. Dann noch ein kurzes Stück auf der Straße und ich stehe vor der Bahnstation. Rückfahrt wie vorgestern wieder mit dem IC ohne umzusteigen bis nach Linz.

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Loserkombination / 18.7.2023

Ich kann mich nicht erinnern, jemals den Loser bestiegen zu haben. Auch in meinen alten Tourenbüchern finde ich keinen Eintrag. Also höchste Zeit, diesen Aussichtsberg im südlichen Salzkammergut zu besteigen. Und dafür habe ich mir eine Kombination von Zug/Rad/Wandern ausgedacht.

Bequem, aber etwas zeitintensiv, komme ich mit dem Zug nach Bad Aussee. Gleich nach dem Aussteigen kann ich bereits den Loser sowie einen Teil der Straße zur Loseralm sehen. Vorerst radle ich aber ohne nennenswerte Steigung nach Altaussee und von dort zur Mautstelle. Ab nun geht es durchgehend bergauf.

Mit leichter und mittlerer Unterstützung überwinde ich den Höhenunterschied bis zur Loseralm in etwa einer ¾ Stunde. Da um diese Zeit sind noch nicht so viele Ausflügler unterwegs sind, haben mich nur wenige Auto überholt. Ich stelle mein Rad gut versperrt hinter der Hütte ab und gehe zu Fuß weiter.

Bald komme ich zum Augstsee, den ich östlich umgehe. Dann wird der Weg steiler, und es gibt auch eine seilversicherte Stelle kurz vorm Loserfenster. Das obligate Foto werde ich aber erst am Rückweg machen, denn momentan ist mir dort zu viel los.

Der Weg schlängelt sich nun zwischen Latschen zum Hochanger. Der Gipfel ist einen Meter höher als der Loser, den ich hier schon sehen kann. Allerdings liegt noch ein Graben dazwischen, um die Mittagszeit eine schweißtreibende Angelegenheit.

Kurz vor 13 Uhr erreiche ich den Gipfel. Losererstbesteigung geschafft. Während der Gipfelrast fallen mir die immer größer werdenden Wolken auf. Die sind zwar sehr fotogen, verheißen aber selten Gutes. Momentan schaut es aber noch nicht nach einem plötzlichen Wetterumschwung aus.

Abstieg zur Loseralm, diesmal westlich am Augstsee vorbei, und dann in schneller Fahrt zur Mautstelle hinunter. Des schwere Rad schiebt hier ordentlich an, mit guten Scheibenbremsen und vorausschauendem Abbremsen aber kein Problem.

Ich radle weiter zum Ausseersee, wo ich eine kurze Badpause einlege. Das Wasser hat 23° ... herrlich. Mittlerweile hat sich ein leichter Schleier vor die Sonne gelegt, der aber zunehmend von dunklen Wolken abgelöst wird. Jetzt kommt auch Wind auf, und plötzlich ist sie da, die Gewitterfront. Ich packe schnell zusammen und radle nach Altaussee, wo ich den Platzregen in einem Wartehäuschen trocken überstehe.

Bald ist der Spuk wieder vorbei und ich radle zum Bahnhof weiter. Da ich hier eine Stunde auf den Zug warten müsste, verlängere ich kurzerhand meine Fahrt nach Obertraun. Leider beginnt es bald wieder zu regnen, trotzdem bleibe ich nicht auf der Straße, sondern biege nach einigen Kilometern auf den Radweg ab. Keine gute Idee, wie sich bald herausstellen wird. Umgestürzte Bäume versperren den Weg. Nur mit Hilfe einiger anderer Radfahrer kann ich die Hindernisse überwinden.

Ziemlich durchnässt erreiche ich die Bahnstation in Obertraun, wo ich Glück habe. Ich kann ohne Reservierung im IC nach Linz mitfahren. An dieser Stelle mein Dank an den freundlichen Zugbegleiter der ÖBB.

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Traun - Traunsee - Traunkirchen / 14.7.2023


Es ist wieder Zeit für meine jährliche Radfahrt zum Traunsee. An der Route hat sich gegenüber den Vorjahren fast nichts geändert. Allerdings lege ich diesmal einen kurzen Halt bei der Wallfahrtskirche in Stadl-Paura ein. Ein lohnender Zwischenstopp, nicht nur weil es im Kirchenraum angenehm kühl ist.

Angenehm ist auch das Bad im Traunsee. Das Wasser hat 22° (selbst gemessen). Ungewöhnlich für den tiefsten See Österreichs. Ich kann mich noch an Sommer erinnern, da waren 19° die übliche Temperatur. Das war allerdings vor einem halben Jahrhundert. Damals dürfte das Klima noch einigermaßen in Ordnung gewesen sein.

Für die Rückfahrt nehme ich wieder die Bahn. Für diesen Sommer ist es das letzte Mal, denn in zehn Tagen beginnt ein mehrwöchiger Schienenersatzverkehr zwischen Attnang und Bad Ischl. Und der dauert bis Schulbeginn Anfang September.

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Von Leonstein nach Schlierbach / 4.7.2023


Bei bedecktem Himmel steige ich beim Schloss Leonstein aus dem Bus. Mein erstes Ziel ist das Freilichtmuseum Schmiedleithen, das ich bereits nach kurzer Zeit erreiche. Noch bin ich hier alleine und kann mir daher in aller Ruhe das gepflegte Ensemble ansehen. Da ich aber noch einen weiten Weg vor mir habe, fällt der Besuch doch etwas zu kurz aus.

Mittlerweile haben sich die Wolken aufgelöst und ich bin froh, dass ich bald auf einem schattigen Waldweg in die Rinnerberger Klamm gehen kann. Sehenswert ist der Wasserfall, zu dem ich einige Meter absteige um ein Foto zu machen.

Rechts vom Wasserfall befindet sich eine Eisenstiege, auf der ich anschließend eine Etage höher steige. Kurz darauf komme ich zur Klamm. Hier ist aber auf Grund der kreuz und quer liegender Bäume wenig zu sehen.

Der Steig wird nun flacher und das Rauschen des Wassern weniger bis ich schließlich zu einem Wiesenweg und kurz darauf zu einer asphaltieren Straße komme. Dieser folge ich bis zum Gasthaus Ratscher, dann kann ich endlich wieder in den Wald abbiegen.

Mit wenig Aussicht komme ich zum Habingerkreuz, wo ich wieder Asphalt unter den Schuhen zu spüren bekomme. Bis zum Grillparz ändert sich das leider nicht.

Ich bin zum ersten Mal auf diesem Gipfel, der trotz seiner geringen Höhe mit einer hervorragenden Aussicht aufwarten kann. Hier habe ich nun die Wahl: Abstieg nach Kirchdorf oder nach Schlierbach. Ich entscheide mich für die etwas längere Variante, also zur Bahnstation Schlierbach.

Zum Weg gibt es nicht viel zu sagen. Der verläuft zum überwiegenden Teil im Wald, wo ich vermutlich eine Abzweigung übersehe. Ich sollte doch öfters auf die Karte blicken.

Auf dem letzten Kilometer komme ich beim alten Bahnhofsgebäude vorbei. Seit der Verlegung der Trasse im Jahr 2007 hat die Station keinen Gleisanschluss mehr und steht jetzt zum Verkauf. Ein Bahnhof ohne Schienen, was wird daraus wohl werden?

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