Hagler ... eine kleine Überschreitung / 28.12.2022

Mangels Schnee unternehme ich heute wieder eine Winterwanderung, diesmal mit Gernot. Wir beginnen beim Parkplatz Rettenbach. Unser Ziel ist der Hagler, den wir von der Südseite besteigen wollen. Um den langen Südgrat zu erreichen, müssen wir zuerst vom Budergraben in westlicher Richtung zum Abrisstal queren. Es soll ja hier einen unmarkierten Steig geben, der aber schwer zu finden ist.

Am Ende des Waldes verlassen wir den Budergrabensteig und steigen links teilweise steil unterhalb einer Felswand auf. Spuren sind hier nicht zu erkennen, wohl aber ganz vereinzelt kleine Steinmarkierungen. Weiter oben nimmt die Steilheit ab und wir kommen zu einer Forststraße. Hier sind wir richtig. Wenig später treffen wir auf den Steig zum Hagler.

Es geht jetzt immer steiler werden die breite Südflanke hinauf. Die wenigen Schneeflecken bereiten uns keine Schwierigkeiten bzw. können leicht umgangen werden. Und nach 2½ Stunden Gehzeit stehen wir am Gipfel.

Im Gegensatz zur Südseite ist es nördlich richtig winterlich. Besonders schattseitig liegt relativ viel Schnee, was wir beim Abstieg durch oftmaliges Einsinken zu spüren bekommen. Aber zum Glück ist hier schon eine Spur vorhanden, sonst wäre sogar das Bergabgehen sehr mühsam.

In der warmen Nachmittagssonne kommen wir wieder zum Budergraben. Hier nimmt die Schneehöhe rasch ab und bald gehen wir im trockenen Laub zum Ausgangspunkt zurück.

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Tamberg / 20.12.2022

Heute bleiben die Schi wieder zu Hause. Die Schneedecke ist abseits der Pisten momentan zu dünn. Auch auf die Schneeschuhe kann ich verzichten. Also mache ich mich mit leichter Ausrüstung auf den Weg.

Ich beginne meine Winterwanderung in Vorderstoder, wo der markierte Weg wenige Meter nach der Bushaltestelle beginnt. Vereinzelt sind in der Wolkendecke blaue Flecken zu erkennen. Ich hoffe, dass diese im Laufe des Tages mehr werden.

Erste kurze Trinkpause oberhalb vom Gut Rieser. Es ist relativ warm, also kommt die Daunenjacke wieder in den Rucksack, dafür kommen die Stöcke heraus. So geht es sich gleich viel besser.

Nach einem Abstecher zum Spitzmäuerl komme ich bald zur Rieseralm. Hier zweigt halblinks der unmarkierte, aber unübersehbare Weg zum Tamberg ab. Am breiten Rücken gehe ich leicht ansteigend in Richtung Tamberggipfel weiter. Hier liegt etwas mehr Schnee, aber trotzdem zu wenig für die Jahreszeit.

Nach 2½ Stunden setze ich mich neben das schlichte Holzkreuz. Mittlerweile hat sich die Sonne durch die Wolken gekämpft, ganz rein ist die Luft aber heute nicht. Hochziehende Wolken schaffen ein diffuses Licht, gut zum Fotografieren, schlecht zum länger Sitzen.

Meinen ursprünglich Plan am breiten Kamm noch ein Stück weiterzugehen, verwerfe ich wieder. Im Gegensatz zu meiner letzten Besteigung vor zwei Jahren sind heute keine Steigspuren zu erkennen. Ich gehe daher wieder am Aufstiegsweg zurück und biege erst weiter unten auf die Forststraße zur Sonnleiten ab. In vielen Kehren komme ich langsam wieder in Talnähe. Hier ist es merklich kühler und am Endpunkt meiner Wanderung bei der Sagmeisterbrücke tausche ich wieder die Stöcke gegen die Daunenjacke.

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Erste Schitour / 18.12.2022


Da die Schneedecke noch sehr dünn ist, wählen wir für den Saisonstart eine Pistentour. Viel Auswahl gibt es allerdings nicht. Der Kasberg soll "ganz gut gehen" - mal sehen.

Wir beginnen bei -12° direkt in Grünau beim Sportplatz. Für mich ist das eine Premiere. Noch nie bin ich hier gestartet. Kurz nach dem Parkplatz können wir bereits die Schi anschnallen und steigen entlang der sogenannten Familienabfahrt zum Hochberghaus auf.

Erste kurz Rast in der Sonne neben einem ungewöhnlich hohen Schneehaufen. Der ist allerdings nicht echt sondern besteht großteils aus Kunstschnee. Hier werden vorsorglich Schneedepots angelegt, auch weiter oben fallen mir die mehr oder weniger großen Hügel auf.

Wir gehen nun auf der nur mäßig ansteigenden Verbindungsstraße zur Sepp-Huber-Hütte weiter. Dieser Abschnitt ist zwar sonnig, landschaftlich aber nicht sehr attraktiv.

Nach 4 Stunden erreichen wir den Gipfel des Spitzplaneck. Es ist fast windstill und wesentlich wärmer als im Tal. Wir machen einige Fotos und suchen uns dann einen aussichtsreichen Platz für eine ausgiebige Rast. Und die können wir auch gut brauchen, denn die anschließende 10 km lange Abfahrt kostet einiges an Kraft.

Fazit: trotz wenig Schnee ein gelungener Saisonbeginn. Empfehlenswerte Ausrüstung: "Stoaschi".

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Schneefallgrenze / 27.11.2022

Ich beginne meine Wanderung wieder einmal bei einer Bahnstation. Während ich auf einer rutschigen Holzbrücke die Alm überquere, fährt der
leere Zug nach Grünau weiter.

Vor mir liegt nun der schattige Zustieg zum Berg. Nach 1,5 Kilometer auf der Straße beginnt der Wanderweg, der gleich mit zwei Bachquerungen aufwartet. Sie sind technisch nicht schwierig, auf den nassen Steinen sollte man aber besser nicht ausrutschen. Ein fest gespanntes Seil bietet hier eine gute Möglichkeit zum Anhalten.

Nach einer Stunde stehe ich erstmals in der Sonne. Es ist Zeit, Jacke und Handschuhe im Rucksack zu verstauen. Vom Schnee ist momentan noch nichts zu sehen. Ich gehe zügig weiter.

45 Minuten später komme ich zu einer Forststraße, die zu meiner Überraschung mit mindestens 10 cm Schnee bedeckt ist. Ab jetzt wird es winterlich. Ich stapfe durch den frischen Pulverschnee dem Gipfel entgegen. Immer wieder bleibe ich stehen um die bizarren Eisskulpturen zu betrachten. Unglaublich, was der Wind hier geschaffen hat.

Nach dem obligaten Gipfelfoto gehe ich ein kurzes Stück ostwärts weiter. Hier gibt es schöne Rastplätze mit Panoramablick. Temperaturbedingt fällt die Pause aber eher kurz aus.

Dann gehe ich in Richtung Mittagsstein weiter, biege aber bald in südlicher Richtung zur Enzenbachmühle ab. Der Schnee wird hier (südseitig) rasch weniger und auf 800 Meter Höhe ist vom Winter nichts mehr zu sehen. Dafür ist es angenehm warm und windstill, ein guter Platz für eine kurze Rast in der schon tief stehenden Nachmittagssonne.

Der letzte Abschnitt entlang des Grünaubaches liegt schon im Schatten des Zuckerhutes. Erst im Ort erwische ich noch ein paar Sonnenstrahlen. Langsam gehe ich zur Bahnstation, wo mein kurzer Ausflug in den Winter endet.

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Von Fataga nach Santa Lucia / 15.11.2022

Heute bin ich mit dem Frühbus unterwegs und daher schon um 8:45 Uhr in Fataga. Um diese Zeit liegt der kleine Ort noch im Schatten, daher ist es angenehm kühl. Das wird sich aber bald ändern.

Kurz nach dem Ortsende biege ich rechts auf den Camino S-47 ab. Nach der ersten Steigung blicke ich noch einmal auf den Ort hinunter und gehe dann nur mehr leicht ansteigend zur Degollada de los Molinos hinauf. Auf der Passhöhe kann ich auch schon ins nächste Tal blicken und am gegenüberliegenden Hang die Kirche von Santa Lucia erkennen. Dazwischen liegt aber noch der Barranco de Tirajana.

Um diesen Einschnitt zu passieren gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder den direkten Abstieg ins ausgetrocknete Flussbett oder dem Umweg über die Staumauer. Da ich genug Zeit habe wähle ich dem Umweg.

Die nächsten vier Kilometer gehe ich auf einer staubigen Schotterstraße. Außer einem Radfahrer und einem Bagger treffe ich hier niemand. Ich komme an einigen kleinen Häusern vorbei, die von laut kläffenden Hunden bewacht werden. Zum Glück sind alle angekettet und hinter Zäunen eingesperrt. Langsam gewöhne ich mich an das Gebell.

In El Sitio de Abajo biege ich von der unangenehmen Schotterstraße ab und gehe durch die kleine Ortschaft. Hier wirkt es wie ausgestorben, die Häuser machen aber einen gepflegten Eindruck. Anschließend steige ich auf einem schmalen Weg zur Staumauer ab. Rückblickend betrachtet wäre es einfacher gewesen, die Straße zu nehmen.

Bald komme ich zum Mirador La Sorrueda, wo ich den großteils ausgetrockneten Stausee gut überblicken kann. Ich befinde mich jetzt auf der eindeutig schöneren Seite des Barranco. Abwechslungsreich verläuft der weitere Weg bis kurz vor Ingenio, wo ich wieder auf den S-47 treffe.

Die Häuser von Santa Lucia sind schon zum Greifen nahe, doch das täuscht. Zwei Kilometer liegen noch vor mir, leicht ansteigend und sonnig. Nach 12 km treffe ich auf die ersten weißen Häuser. Durch schmale schattige Gassen gelange ich zur Hauptstraße wo sich die Busstation befindet. Pünktlich kommt der klimatisierte Linienbus, der mich in kurviger Panoramafahrt wieder an die Küste bringt.

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Rundwanderung bei San Bartolomé / 10.11.2022

Als Alpenbewohner ist man in Bezug auf Wanderrouten, Beschreibungen und Markierungen schon sehr verwöhnt. Anders ist es auf Gran Canaria. Es gibt hier zwar einige Wege die mit Nummern versehen sind, eine detaillierte Karte aller Routen konnte ich bisher aber nirgends finden. Ebenso sind Markierungen Mangelware. Zeitangaben gibt es nicht, dafür aber Kilometerangaben.
 
Also stelle ich mir mit Hilfe von Onlinekarten und mit mehr oder weniger aussagekräftigen Beschreibungen aus dem Internet selbst eine Tour zusammen. Die Vorgabe lautet: mit dem öffentlichen Bus erreichbar und eine Rundwanderung soll es sein.
 
Als Ausgangspunkt bietet sich dafür beispielsweise San Bartolomé an. Ich beginne meine Wanderung bei der Busstation und treffe gleich auf einen Wegweiser mit der Aufschrift "S-57 DGDA Manzanilla 4 km". Mit GPS-Hilfe finde ich bald eine schmale, sehr steile Gasse, auf der ich rasch an Höhe gewinne und zum Ortsende gelange.
 
Der weitere Verlauf ist nun fast nicht mehr zu übersehen. Immer leicht ansteigend gehe ich östlich am Morro de las Vaccas vorbei. Nach etwa einer Stunde baut sich vor mir eine felsige Steilstufe auf, die mit einigen Serpentinen sehr geschickt "entschärft" wurde. Und dann stehe ich auf der Passhöhe (1½ Stunden von der Busstation).

Ich mache hier eine kurze Pause und gehe dann auf einer Schotterstraße mit schönen Ausblicken weiter. Nach etwa 1,5 km biege ich rechts auf einen unscheinbaren Steig ab, auf dem ich in wenigen Minuten die Passhöhe Degollada Rosiana erreiche.

Ab nun geht es fast nur mehr bergab zum Ausgangspunkt zurück. Der Steig ist im oberen Bereich auf Grund der vielen Kiefernadeln etwas rutschig, aber nirgends ausgesetzt. Weiter unten wird es dann besser.
 
Nach 2¾ Stunden beende ich die Wanderung bei der Busstation.

 

Schlögener Schlinge / 3.11.2022

Den vermutlich letzten sonnigen und vor allem warmen Herbsttag nutze ich für eine Radausfahrt zur Schlögener Schlinge.

Meine Route ist schnell erklärt:

Auf der Bundesstraße bis Wilhering, beim Kraftwerk über die Donau, am nördlichen Ufer bis Aschach, dort wieder über die Donau und weiter bis Schlögen. Erst im Nachhinein stelle ich fest, dass der Radweg zwischen Kobling und Inzell wegen Waldarbeiten bis Ende Februar 2023 gesperrt ist. Da habe ich wohl - abgelenkt durch die wunderbare herbstliche Landschaft - die Hinweistafel übersehen.

Anschließend folgt die steile Auffahrt zum Parkplatz "Schlögener Blick". Beim bekannten Aussichtsplatz halte ich mich aber nur kurz auf, da ich noch bis Waizenkirchen radeln möchte.

Haibach ob der Donau und St. Agatha sind die nächsten kleinen Orte, die ich durchfahre. Dann geht es lange bergab bis nach Waizenkirchen, von wo ich mit der Lilo nach Leonding zurückfahre.

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Erstbegehung / 31.10.2022

Kurz nach 6 Uhr werde ich munter. Das Feuer im Ofen ist längst ausgegangen, was ich im Daunenschlafsack aber nicht spüre. Natürlich könnte ich auch die vorhandenen Decken verwenden, ich ziehe aber mein eigenes "Bett" vor. Diesen etwa 1 kg schweren Luxus gönne ich mir.

Das einfache Frühstück (Brot und Tee) nehme ich im Freien zu mir, Dachsteinblick inklusive. Um 8 Uhr bin ich schließlich startklar. Mein erstes Ziel ist die Wildenseealm.

Fast schon kitschig wirken hier die kleinen Holzhäuser mit dem Dachstein im Hintergrund. Es ist schon ein ganz spezieller Ort der sehr viel Ruhe ausstrahlt. Nachdem ich bei der nahen Quelle die Trinkflasche gefüllt habe, gehe ich weiter. Der nun folgende Wegabschnitt ist Neuland für mich. Umso gespannter bin ich, was auf mich zukommt.

Es geht jetzt leicht bergab durch lichten Wald, dann durch einen Latschengürtel bis zum Beginn der Augstwiesen. Das Vieh ist schon längst im Tal, es ist hier absolut ruhig. Ich lasse die Szenerie kurz auf mich wirken und gehe dann zum Hochklapfsattel weiter. Hier beginnt der mir bisher unbekannte Karl Stöger-Steig.

Geschickt angelegt schlängelt sich nun der Weg zwischen Latschen und Felsbändern in einem weiten Rechtsbogen in Richtung Loser dahin. Bald kommt der tief unten liegende Altausseersee ins Blickfeld. In Kombination mit dem weiter hinten aufragenden Dachstein ergibt das eine tolles Fotomotiv.

Die Gehzeit vom Hochklapfsattel bis zur Loseralm ist mit 2 Stunden angegeben. Ich benötige aber wesentlich länger, vielleicht habe ich zu viel geschaut und fotografiert.

Beim Augstsee hat die Einsamkeit wieder ein Ende, zumal dieser Platz auch für weniger sportliche Menschen relativ einfach zu erreichen ist. Bis auf 1600 m führt die Panoramastraße herauf, und dann sind es nur mehr wenige Höhenmeter bis zum See.

Nach einer letzten Pause gehe ich weiter. Zuerst folge ich der Schipiste, anschließend folge ich dem wunderbaren Kilerweg mit herrlicher Aussicht zur Trisslwand bis nach Altaussee. Hier endet meine 2-Tages-Tour bei der Busstation. Schön war's.

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Backenstein / 30.10.2022

Es gibt Gipfel, da komme ich selten hinauf. Einer davon ist der Backenstein im Toten Gebirge. Für eine Tagestour ist er zu weit weg, doch in Kombination mit einer Übernachtung schaut es gleich anders aus.

Dank einer sehr guten Zug/Busverbindung treffe ich kurz nach 10 Uhr in Grundlsee ein und kann direkt bei der Bushaltestelle mit dem Aufstieg beginnen. Es ist heute ungewöhnlich warm, auch etwas Saharastaub liegt in der Luft.

Bereits nach einer ¾ Stunde lege ich die erste Trinkpause ein. Es ist ein kleiner Wasserfall, der mir hier frisches Quellwasser spendet. In den Beutel meines Filtersystems fülle ich zusätzlich noch ein halber Liter Wasser, da es bis zum Appel-Haus keine Quelle mehr gibt.

Langsam gehe ich weiter, vorerst nur mäßig ansteigend auf einer Forststraße, die aber bald in einen schönen Wanderweg übergeht. Es folgt eine Steilstufe, entschärft durch einige geschickt angelegte Serpentinen, die auch für das Weidevieh gut zu bewältigen ist.

Nach drei Stunden erreiche ich den Backensteinsattel. Hier zweigt ein markierter Steig zum Backenstein ab. Ich überlege kurz, ob ich den Gipfel "mitnehmen" soll. In Anbetracht der noch verfügbaren Zeit bis zum Sonnenuntergang sollte sich das einschließlich einer verspäteten Mittagsrast ausgehen.

Eine Stunde später stehe ich beim mächtigen Gipfelkreuz. Die wunderbare Aussicht wird durch dünne Wolken kaum getrübt. Tief unten liegt der Grundlsee, weiter hinten kann ich den markanten Dachstein sehen. Ich mache einige Fotos, dann gehe ich zum Sattel zurück.

Mittlerweile merke ich, bedingt durch die heutige Zeitumstellung, dass die Sonne schon tief steht und die Schatten länger werden. Um 17 Uhr sollte ich das Tagesziel erreichen, denn dann wird es rasch finster. Und das geht sich auf die Minute genau aus.

Zufrieden lege ich den Rucksack ab, setze mich auf die Hüttenbank und genieße bei einem Dosenbier aus dem Winterraum die abendliche Aussicht zum Gosaukamm, Bischofsmütze und Dachstein.

Rasch wird es jetzt finster. Das nun folgende Abendprogramm ist sehr überschaubar. Einheizen, Wasser für die Suppe wärmen, Essen und mit dem einzigen "Mitbewohner" noch etwas plaudern.

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Wieder einmal auf die Gis / 25.10.2022

Nach einigen Jahren radle ich wieder auf die Gis, zum ersten Mal mit Strom. Das geht natürlich wesentlich entspannter als ohne Unterstützung. Allerdings muss ich etwas sparen, da der Akku nicht ganz voll geladen ist.

Am Beginn (Buchberg) sehe ich in der Ferne bereits den Lichtenberg, dazwischen liegt aber noch die unter dem Nebel liegende Donau, die ich auf der Nibelungenbrücke überquere.

Vorbei am Petrinum radle ich am Dießenleitenweg zur Koglerau hinauf und erreiche bald die Nebelgrenze. Für den Rest des Tages ist nun die Sonne meine Begleiterin.

Die Aussichtswarte am Lichtenberg bietet sich für eine Mittagsrast ideal an. Sonnig, warm und windstill ist es hier, und das Ende Oktober. Dieser Monat ist übrigens der Wärmste seit es Aufzeichnungen gibt.

Anschließend komme ich in den Genuß einer langen Abfahrt. Mit nur wenigen kurzen Gegensteigungen radle ich über Eidenberg, Gramastetten und Walding nach Ottensheim, wo ich wieder die Donau überqueren möchte. Allerdings ist genau hier der Donauradweg wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass ich einen Umweg bis nach Goldwörth machen muss. Und das wirkt sich auf die verbleibende Reichweite leider negativ aus.

Teilweise ohne Unterstützung radle ich weiter um noch etwas Strom für die letzten zwei Steigungen zu haben. Und es geht sich knapp aus. Mit nur noch 1 km Reichweite stelle ich zu Hause das Rad ab.

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Bloßkogel ... diesmal bei Sonne / 23.10.2022

 
Bei meiner letzten Besteigung war von der angeblich sehr schönen Aussicht nichts zu sehen. Ich habe damals schon beschlossen, diesen Berg heuer nochmals zu besuchen.

Die Route ist also fast ident mit der vom Juli. Lediglich den stark verwachsenen Abschnitt nach der unteren Salmeralm habe ich heute oberhalb der Alm umgangen. Dort führt ein schwach ausgeprägter Steig fast eben zum Bloßkogel hinüber.

Und die Aussicht am Gipfel ist tatsächlich sehenswert. Die mächtige Priel ist zum Greifen nahe, auch meine lange Aufstiegsroute kann ich fast zur Gänze überblicken. Kürzer und einfacher ist aber der Zustieg am markierten Weg vom Polsterstüberl.

Der Endpunkt meiner Wanderung ist diesmal die Busstation beim Schiederweiher.

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Toter Mann / 16.10.2022

Der kleine Bus holt mich pünktlich bei der Bahnstation in Spital am Pyhrn ab und bringt mich in wenigen Minuten zur Talstation der Wurzeralmbahn. Wie immer bläst dort ein unangenehmer Wind vom Ennstal herauf, der den trostlosen Eindruck des  schmucklosen Zweckbaus mit anschließender Asphaltwüste (= Parkplatz) noch verstärkt. Aber zum Glück ändert sich das im Zuge des Aufstieges sehr schnell. Nach einer halben Stunde gehe ich bereits in der Sonne.

Apropos gehen. Hier verläuft auch der 01er vom Neusiedlersee zum Bodensee, und dem folge ich jetzt die nächsten fünf Stunden.

Nach 1½ Stunden komme ich zur Bergstation und damit zum weiten Almboden, der sich bis zum Brunnsteinersee ausdehnt. Hier mache ich die erste Rast und genieße den wunderbaren Blick zur Roten Wand. Eine Pause ist auch angebracht, denn vor mir liegt nun ein steiler Aufstieg.

Zwischen Brunnsteinerkar und der Roten Wand schlängelt sich der Weg, anfangs steil, zum Rote Wand Sattel hinauf. Ich bin überrascht von diesem Steig und der herrlichen Aussicht. Kaum zu glauben, dass ich hier noch nie gegangen bin.

Meinen ursprünglichen Plan, die Rote Wand zu besteigen, verwerfe ich kurzerhand und steige in Richtung Speikwiese auf. So eine weite Fläche würde man in dieser Höhe kaum erwarten.

Vor mir baut sich nun das mächtige Warscheneck auf, dazwischen liegt aber noch ein unscheinbare Erhebung mit einem schlichten Kreuz. "Toter Mann" steht auf der kleinen Tafel, was mit der Realität aber nicht in Einklang zu bringen ist. Denn der richtige "Toter Mann" liegt etwa einen Kilometer weiter westlich zwischen Warscheneck und Arbesboden.

Zurück geht es dann wesentlich flotter, was in Anbetracht der noch vor mir liegenden Strecke auch gut ist. Zuerst steige ich wieder zum Sattel ab und folge dann dem Weg zur Dümlerhütte. Auf eine Einkehr verzichte ich, zu voll ist mir die Terrasse

Der Weg ins Tal zieht sich etwas, außerdem ist er stellenweise steinig und rutschig. Da gibt es schönerer Wege, beispielsweise von der Hofalm nach Spital am Pyhrn.

Roßleithen Ortsmitte ist der Endpunkt meiner Wanderung, wo ich eine gute Bus -u. Zugsverbindung nach Hause habe.

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Brunnkogel / 13.10.2022

Ich bin der einzige Fahrgast, der bei der Haltestelle Großalm aus dem Bus steigt. Und praktischerweise beginnt hier gleich der Wanderweg, besser geht es wirklich nicht mehr.

Wie erwartet befinde ich mich noch unter einer Hochnebeldecke, die auch beim Aufstieg zum Sattel Lueg nicht dünner wird. Beim folgenden kurzen Abstieg zum Langbathsee wird mir bald klar, dass es mit dem erhofften Foto vom sonnigen See und dem verfärbten Laub heute nichts wird. Dafür gibt es eine fast mystische Stimmung mit dem nebelverhangenen Schafluckensteig.

Der Zustieg zum Steig wurde auf Grund eines Felssturzes vor einigen Jahren etwas nach links verlegt. In Unkenntnis gehe ich wie vor fünf Jahren rechts und komme so in den Genuss eines kleinen Umweges.

Ab dem Einstieg ist der Weg wieder der Alte, gut gesichert aber heute etwas nass. Ich gehe daher sehr konzentriert und verzichte auf die sonst üblichen Fotoexperimente.

Kurze Rast beim Schafalm Unterstand. Den schwierigsten Teil habe ich hinter mir. Entsprechend entspannt gehe ich weiter und treffe 100 Höhenmeter später auf die ersten Sonnenstrahlen. Über mir kann ich auch schon das Blau des Himmels erkennen und kurz darauf stehe ich in der Sonne. Das hat heute lange gedauert, aber umso größer ist jetzt die Freude.

Das mächtige Gipfelkreuz, es ist das größte der Ostalpen, kann ich bereits erkennen. Aber der Schein trügt, denn ich brauche noch fast eine Stunde bis zum Gipfel.

Die Rast fällt diesmal etwas kurz aus, zumal noch ein weiter Weg vor mir liegt. Zügig gehe ich zum Hochleckenhaus weiter, wo ich um 14.00 ankomme. Statt der angegeben Zeit von 5½ Stunden von der Großalm habe ich nur 4 Stunden benötigt. Da geht sich jetzt auf jeden Fall ein Erfrischungsgetränk mit Hopfengeschmack aus.

Der alte Wegweiser bei der Hütte weist 2½ Stunden als Abstiegszeit nach Steinbach aus, zehn Minuten später steht aber 2¾ Stunden auf der gelben (neuen) Tafel. Die Wahrheit liegt aber nicht in der Mitte, wie man vermuten könnte. Tatsächlich sind es sogar etwas unter 2½ Stunden.

Meine Wanderung endet dann direkt beim See. Nach einigen Minuten kommt auch schon mein Bus, der mich rasch zum Zug bringt. Noch rascher, nämlich mit 200 km/h geht's im Railjet nach Linz weiter.

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Kul-Tour um Linz / 10.10.2022

Bei meinen Ausfahrten in der näheren Umgebung ist mir schon öfters ein Wegweiser mit der Aufschrift  "R1.10 Kul-Tour" aufgefallen. Es handelt sich dabei um eine Tour, die um Linz herumführt. Einzelne Abschnitte habe ich ohne es zu wissen schon befahren. Trotzdem möchte ich einmal die ganze Runde in einem Stück durchradeln.

Ich beginne in Weingartshof bei der Unterführung der B139. Bald lasse ich den Straßenlärm hinter mir und radle zuerst zwischen Wiesen nach Doppl und anschließend durch Siedlungsgebiet nach St. Martin. Nach überqueren des Mühlbaches treffe ich auf den R4, dem ich bis nach Ebelsberg folge.

Auf Umwegen erreiche ich St. Florian, den südlichsten Punkt der Tour. Ich radle weiter zum Sumerauerhof, passiere das futuristische Paneum, überquere in Asten die stark befahrene B1 und erreiche einen Kreisverkehr, wo mich die bisher vorbildliche Markierung erstmals etwas im Stich lässt. Logisch wäre die Hauptstraße zu nehmen, was aber eher atypisch für einen Radweg ist. Ich bleibe also am schmalen Radweg, der bald bei der Lärmschutzwand der Westbahn endet. Also doch ein kurzes Stück auf der Hauptstraße über die hier viergleisige Bahnstrecke.

Die Straße entpuppt sich aber bald als wenig befahren und bringt mich ohne weitere Umwege zum Donaukraftwerk Asten.

Am nördlichen Donauufer radle ich mit Blick auf die Industrieanlagen der Landeshauptstadt entgegen. Es ist für die Jahreszeit sehr warm, was viele für eine kurze Mittagspause an der Donau nutzen. Für mich geht die Fahrt aber weiter.

Bis Puchenau ist der Radweg perfekt, was man vom anschließenden Abschnitt nicht behaupten kann. Bis Dürnberg muss man entlang der stark befahrene B127 radeln, dann geht es wieder beschaulich weiter.

Das Kraftwerk Ottensheim nutze ich zum wechseln der Donauseite. Die anschließenden Kilometer bis zum Ausgangspunkt sind mir gut bekannt, jedenfalls war ich bisher dieser Meinung. Dass es durch Leonding aber eine etwas verwinkelte Raddurchfahrt gibt, war mir neu.

Nach 80 km schließt sich der Kreis bei der Unterführung der B139.

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Von Grünau nach Scharnstein / 7.10.2022

Heute steht wieder eine Streckenwanderung am Programm. Im nebeligen Grünau steige ich aus dem "Retroexpress" und beginne die Wanderung.

Nach einem kurzen Stück neben dem Bahndamm biege ich in den Wald ab. Ab nun geht es stetig bergauf. Dieser Anstieg bietet kaum eine Gelegenheit zum Verschnaufen, was mit einer verschnupften Nase kein Vorteil ist. Zum Glück erreiche ich aber bald die Nebelgrenze und somit die wärmende Sonne. Das hebt nicht nur die Stimmung, sondern erfreut auch das Atmungsorgan.

Die 900 Höhenmeter zum Gipfel bewältige ich in gut 2½ Stunden, keine Glanzleistung, aber darum geht es ohnehin nicht. Trotzdem gönne ich mir eine sehr lange Gipfelrast. Das Thermometer zeigt 16 Grad auf 1400 Meter Höhe, da lässt es sich gut aushalten.

Für mich der schönste Abschnitt dieser Wanderung liegt zwischen Gipfel und Durchgang. Leicht bergab zwischen Latschen und im lichten Wald, unterbrochen mit schönen Ausblicken, schlängelt sich hier der Weg hinunter.

Nach einem letzten Blick ins Lainautal wechsle ich beim Durchgang auf die schattige Seite. Hier ist es gleich um einige Grade kühler und etwas rutschig. Durch ein neues Seil ist die Steilstufe aber leicht zu überwinden. Es sei hier auch einmal erwähnt, dass alle Wege vorbildlich gepflegt und markiert sind. Alte Seile werden laufend durch neues Material ersetzt .... vorbildlich.

Weiter unten mündet der Wanderweg in eine Forststraße und diese geht am Ende des Waldes in eine kaum befahrene Nebenstraße über. Zwischen Wiesen gehe ich am kleinen Flughafen von Scharnstein vorbei und erreiche 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges die kleine Bahnstation.

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Von Gosau nach Goisern / 6.10.2022

Die lange Anreise zahlt sich aus. Bei Prachtwetter steige ich in Gosau/Ramsau aus dem Bus und beginne direkt bei der Haltestelle meine Wanderung. Nach einem letzten Blick zum Gosaukamm betrete ich den herbstlichen Wald.

1¼ Stunden später komme ich zur Iglmoosalm, die sich für eine erste Einkehr anbieten würde. In Anbetracht des noch vor mir liegenden Weges verzichte ich aber darauf.

Der weitere Aufstieg ist abwechslungsreich, wobei ich auf den etwa einen Kilometer langen Forststraßenabschnitt verzichten könnte. Dafür gibt es hier wunderbare Ausblicke zum Dachstein als Entschädigung. Sonst verläuft der Steig schön angelegt im Wald, es ist ein angenehmes Gehen ohne Schwierigkeiten.

Die Schartenalm passiere ich südlich auf einem unmarkierten Steig, der eine Abkürzung am Weg zum Kalmberg sein sollte. Im Nachhinein betrachtet war das keine so gute Idee, da der Zeitgewinn minimal ist. Aber immerhin weiß ich jetzt, wo die Schiroute auf den Kalmberg führt.

Den Gipfel erreiche ich nach 3¼ Stunden, etwas schneller als erwartet, obwohl ich heute sehr langsam gegangen bin. Kurze Pause, rasten, eine Kleinigkeit essen, dann steige ich zur Goiserer Hütte ab.

Auf der sonnigen Hüttenbank lässt es sich aushalten. Kurzerhand verschiebe ich die Rückfahrt um einen Zug und bleibe fast eine Stunde hier sitzen. Eine gute Entscheidung.

Für den Abstieg nach Bad Goisern benötige ich zwei Stunden Hier sind die Zeitangaben auf den Wegweisern sehr pessimistisch, oder habe ich einen schnellen Schritt?

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AV-Ausflug Wachau / 1.10.2022

 
Es ist schon Tradition, dass uns der AV-Ausflug der Ortsgruppe Leonding in die Wachau führt. Leider ist die Wettervorhersage nicht sehr vielversprechend, aber regnen sollte es bis zum Nachmittag nicht.

Nach dem obligaten Gruppenfoto am Aussichtsturm der Wehrkirche St. Michael beginnen wir die Wanderung mit einem steilen Anstieg auf den Michaelerberg. Spätestens hier verschwinden die warmen Jacken in den Rucksäcken und wir gehen stellenweise leicht bergab in Richtung Spitz weiter.

Nach einem Richtungswechsel auf Nord steigen wir auf schönen Waldwegen leicht ansteigend zur Buschandlwand hinauf. Und wir haben Glück. Am höchsten Punkt zeigt sich kurzzeitig sogar die Sonne. Für eine längere Rast ist es aber hier zu windig. Abgesehen davon werden wir bereits beim Heurigen in Wösendorf erwartet.

Für den Rückweg nehmen wir den direkten Weg, der anfangs steil durch den Wald führt, später entlang gepflegter Weingärten bis zur Donau hinunter. Nach 1½ Stunden, also in halber Aufstiegszeit, beenden wir die Wanderung beim Heurigen, wo der Tag gemütlich ausklingt.

Auf den angekündigte Regen erwischt uns erst bei der Heimfahrt auf der Autobahn. Hier kann er uns aber nichts mehr anhaben.

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Herbstbeginn / 23.9.2022

Nach dem gestrigen Ausflug in den Winter unternehme ich heute wieder eine der Jahreszeit angepasste Wanderung und beginne diese - wie schon öfters - bei der Bahnstation in Ardning.

Die erste halbe Stunde ist dichter Nebel mein Begleiter, dann stehe ich neben einigen Kühen in der Sonne. Die haben sich hier wirklich einen schönen Weideplatz ausgesucht, zumindest was die Aussicht betrifft. Ob sie neben der Straße satt werden, bezweifle ich aber.

Bald komme ich zur Ardningalm, ein idealer Platz für eine kurze Rast mit Ausblick zu den Haller Mauern. Die schneebedeckten Gipfel passen allerdings noch nicht zur Jahreszeit. Kurzärmelig gehe ich weiter.

Arlingsattel, kleiner Bosruck, dann der schattige Aufstieg zum Karleck, wo ich die Mittagsrast mache. Der Ausblick ist heute besonders schön, die Berge oben weiß, darunter die noch grünen Almböden, ein nicht alltägliches Fotomotiv.

Nach ausgiebiger Rast gehe ich am breiten Rücken weiter und steige in Richtung Pyhrgas Gatterl ab. Der Steig dort hinunter ist stellenweise steil und heute besonders rutschig. Wesentlich angenehmer zu begehen ist dann der markierte Wanderweg zur Hofalm.

Auf der sonnigen Hüttenbank lässt es sich gut aushalten. Vor mir ein gedeckter Apfelkuchen, hinten das schneebedeckte Warscheneck und die Bahnstation bereits in Sichtweite. Da ich nicht genau weiß, wie lange ich für den Abstieg benötige, gehe ich - rückblickend betrachtet - viel zu bald weg. Aber jetzt kenne ich die Dauer, es sind 1:20 bis zur Bahnstation.

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Mannsberg / 22.9.2022

Heute steht ein von mir selten besuchter Gipfel am Programm, der Mannsberg, zuletzt bestiegen im Jahr 1996. Wir parken beim kleinen Parkplatz in der Innerrosenau und steigen in einer guten Stunde zur Laglalm auf. Am anfangs noch wolkenlose Himmel tauchen jetzt vermehrt Wolken auf, die sich genau hier bei den Haller Mauern stauen.

Außer einer kurzen Trinkpause hält uns nichts bei der Laglalm, zumal die auf einem Wegweiser weiter unten angekündigte fesche Sennerin ebenfalls nicht zu sehen ist.

Nach einem kurzen flachen Stück führt der unmarkierte, sehr rutschige Steig steil zu einem Sattel hinauf. Bereits beim Aufstieg wird mir klar, dass heute Stöcke von Vorteil wären, aber die liegen zu Hause. Egal, irgendwie werde ich schon wieder herunterkommen.

Nach zwei Stunden Gehzeit (vom Parkplatz) erreichen wir den kleinen Gipfel. Die Sonne hat sich nun endgültig verabschiedet, doch vereinzelt blaue Flecken stimmen mich optimistisch. Und tatsächlich zeigt sich nach einer Stunde die Sonne. Die umliegenden Gipfel sind sogar kurzzeitig frei und das Ausmaß des vorzeitigen Wintereinbruches ist gut zu erkennen.

Es folgt der Abstieg. Der Weg ist jetzt noch rutschiger und ohne Stöcke fast nicht begehbar. Aber ich kann etwas in die Latschen ausweichen und dort besser als erwartet in flacheres Gelände absteigen.

Zurück bei der Alm beschließen wir noch einen Abstecher ins Kar zur Schafplan zu versuchen. Bis zur Abzweigung zum Langstein ist der Steig gut ausgetreten. Doch dann wird es mühsam, zumal der Schnee die wenigen Steinmarkierungen zugedeckt hat. Durch Latschengassen und kleine Gräben steigen wir höher bis wir einen guten Blick ins das Kar haben. Für Gernot ist hier der Umkehrpunkt, ich aber gehe noch ein Stück bis zum Ende einer Rinne weiter. Und hier treffe ich wieder auf eine Steinmarkierung, der Beweis, dass hier der Steig zum Mitterberg weiter geht.

Auf Grund der bereits fortgeschrittenen Zeit sowie der Schneemenge kehre ich hier um. Es folgt der Rückweg zur Laglalm und von dort der Abstieg ins Tal.

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Von Vorderstoder nach Hinterstoder / 13.9.2022

Die kürzeste Variante wäre einfach den E4 zu nehmen, was vermutlich die meisten Fernwanderer auch tun werden. Die längere Variante führt über die Wilde, ein Umweg, der sich lohnt.

Die Wanderung beginnt gemütlich, nämlich bergab zum Sägewerk Hackl. Im Gegensatz zum Winter ist heute hier nichts los. Das liegt wohl auch daran, dass die motorisierten Wanderer bis zum Parkplatz am Baumschlagerberg fahren, den ich nach einer guten ½ Stunde Gehzeit erreiche.

Abwechslungsreich geht es nun weiter, zuerst kurz über eine Wiese mit herrlichem Ausblick zur Spitzmauer, dann im Wald und später auf einer Forststraße bis zum steilen Aufstieg zur Wildalm.

Nach den Almhütten wird es flacher, der Wald lichter und die Aussicht immer besser. Der obere Bereich des Berges, auf dem ich nun höher steige, wird meist als "Wilde" bezeichnet. Tatsächlich gibt es hier aber zwei Gipfel, der Brennert mit dem kleinen Kreuz, und der etwas höhere Hanskamp. Letztere liegt weiter hinten und wird seltener bestiegen.

Für den Abstieg wähle ich den Jagdsteig, den ich vor acht Jahren erstmals erkundet habe. Auf die spärliche Steinmarkierungen kann man zwar vertrauen, ein guter Orientierungssinn ist hier aber auf jeden Fall notwendig. Stellenweise ist der Pfad stark verwachsen und bei Nässe rutschig. Ein GPS-Gerät kann nicht schaden.

Nach 1½ Stunden komme ich zur Steyrsbergerreith. Leider ist die Alm jetzt nur mehr an den Wochenenden bewirtschaftet. Wasser gibt es aber aus dem Brunnen.

Anschließend gehe ich am Weg 31 immer leicht bergab nach Hinterstoder, wo ich früher als erwartet eintreffe. Beim Freizeitpark, derzeit eine Großbaustelle, besteige ich den Bus zum Bahnhof. Und so wie in der Früh habe ich wieder freie Platzwahl im leeren Bus.

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Sandling / 2.9.2022

Der Sandling, wieder so ein Berg, den ich bedingt durch die lange Anfahrt schon länger nicht mehr bestiegen habe. Mit Zug und Bus ist der Ausgangspunkt aber sehr bequem zu erreichen und mit dem OÖ-Klimaticket sogar "kostenlos".

In Lupitsch beginne ich die Wanderung entgegen dem Uhrzeigersinn um den Berg herum. Zuerst auf einem Wald -u. Wiesenweg, später auf einer Forststraße (Via Salis) komme ich zum Bergbaugebiet. Auf zahlreichen Schautafeln wird hier die Geschichte des Bergbaus beschrieben.

Nach etwa zwei Stunden komme ich zur Sandlingalm, ein perfekter Rastplatz mit Loserblick. Und dann unterläuft mir ein kleiner Fehler. Ich gehe auf einem gut sichtbaren Weg in Richtung Pitzingalm weiter in der Meinung, dass bald die Abzweigung zum Weg 251 kommen wird. Aber sie kommt nicht, dafür wird der Weg immer sumpfiger. Schließlich werfe ich doch einen Blick auf das GPS-Gerät um sofort zu erkennen, dass ich am falschen Weg bin. Den halbstündigen Umweg hätte ich mir ersparen können.

Am richtigen Weg steige ich dann zügig in 1¼ Stunden zum Gipfel auf, den aber momentan kein Kreuz ziert. Das liegt nämlich am Boden, vermutlich hat es ein Sturm "gefällt". Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Sandling ein wunderbarer Aussichtsberg ist.

Bedingt durch meinen ungeplanten Umweg fällt die Gipfelrast sehr kurz aus. Rasch steige ich über den Klettersteig zur vorderen Sandlingalm ab. Der Steig ist sehr gut versichert und nicht ausgesetzt, im Aufstieg aber sicher angenehmer zu begehen.

Ich befinde mich nun am Wanderweg 250 nach Oberlupitsch. Dazwischen liegt aber noch ein interessanter Punkt, auf der Karte mit "Unsinni Kirra" bezeichnet. Hier steht ein riesiger Felsturm im Wald, eingerahmt von senkrechten glatten Wänden, ein beeindruckender Platz, der aber auch bedrohlich wirkt.

Einfach geht es dann weiter bis zur Bushaltestelle in Lupitsch. Der Bus kommt pünktlich und ich komme wieder einmal in den Genuss einer Panoramafahrt, diesmal über den Pötschenpass nach Bad Goisern, übrigens als einziger Fahrgast.

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Über den Zellerrain ins Ybbstal / 30.8.2022

Bei Hochnebel radle ich in Mitterbach los. Die Sonne tut sich noch etwas schwer, aber beim Erlaufsee schimmert der blaue Himmel schon etwas durch.

Es folgt die Auffahrt zum Zellerrain-Pass. Die Steigung ist moderat, die Straße breit und um diese Zeit auch noch verkehrsarm. Bald lasse ich den Nebel hinter mir und trete langsam Kurve um Kurve zum Pass hinauf.

Nach einer kurzen Pause geht es vorwiegend bergab bis nach Lunz am See, wo ich mir Proviant für die Weiterfahrt kaufe. Da es für die Mittagspause aber noch zu bald ist, radle ich nach Göstling weiter.

Ich drehe eine kurze Runde im schmucken Ortszentrum, viel ist hier nicht los. Das war aber auch nicht zu erwarten, zumal die arbeitende Bevölkerung mehrheitlich auspendeln muss.

Der Radweg führt nun auf der ehemaligen Trasse der Schmalspurbahn. Es ist ein wunderbarer Weg abseits der Hauptstraße. Gelegentlich laden kleine Rastplätze zum Verweilen ein, wie beispielsweise jener bei der Pfandlbrücke, wo ich eine ausgiebige Mittagspause einlege.

Nach einer Stunde radle ich weiter. Die Strecke ist mir schon etwas vertraut, trotzdem gibt es wieder etwas Neues zu entdecken. Ein Schild mit der Aufschrift Naturbade -u. Rastplatz verleitet mich zum Abbremsen. Den will ich mir genauer ansehen.

Vorsichtig fahre ich etwa 50 Meter steil zum Ufer der Ybbs hinunter, wo sich ein kleiner, aber feiner Rastplatz befindet. Zum Baden ist es hier aber weniger gut geeignet (zu flach und eine starke Strömung). Ein kurzes Untertauchen ist aber möglich. Mehr ist in dem geschätzt 16° kalten Wasser ohnedies nicht zu empfehlen. Kommentar einer soeben aus dem Wasser steigenden jungen Frau: des Wossa is oaschkoit.

Am späten Nachmittag treffe ich in Waidhofen ein. Langsam radle ich durch die Altstadt und dann weiter zum etwas außerhalb gelegenen Bahnhof, wo ich nach 93 km die Tour beende.

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Traisentalradweg / 29.8.2022

Der Radweg beginnt bzw. endet in Traismauer. Ich beginne aber in St. Pölten und radle flussaufwärts nach Mariazell. Es geht also überwiegend bergauf, mal mehr, mal weniger.

Das erste Stück vom Regierungsviertel in St. Pölten bis nach Wilhelmsburg erinnert mich ein wenig an den Donauradweg, gerade und flach. Dann ändert sich langsam das Landschaftsbild, so wie auch das Wetter. Die Sonne zeigt sich immer seltener, dafür werden die grauen Wolken mehr.

Die Farbe grau dominiert auch zwischen Traisen und Lilienfeld. Hier gibt es einige größere Industrieanlagen, an deren Hinterseite der Radweg verläuft.

Ich lasse diesen Abschnitt schnell hinter mir, auch Lilienfeld passiere ich ohne Aufenthalt. Auffällig ist aber, dass das Wasser der Traisen hier braun ist. Es muss wohl weiter flussaufwärts starke Regenfälle gegeben haben.

Bei Freiland treffe ich auf die Unrechttraisen, die hier in die Traisen einmündet. Das Wasser ist hier wieder klar, also dürften die starken Regenfälle weiter westlich niedergegangen sein.

St. Aegyd am Neuwalde. Hier fällt mir sofort der große Bahnhof mit einigen alten Fahrzeugen auf. Der Personenverkehr wurde allerdings bereits Ende 2012 eingestellt, jetzt wird von einer privaten Gesellschaft nun mehr der Güterverkehr abgewickelt. 

Ich radle weiter. Langsam merke ich die Steigung, die immer mehr zunimmt. Es geht jetzt einige Kilometer bergauf bis zur Kernhofer Gscheid, eine Passhöhe und gleichzeitig Wasserscheide zwischen Unrechttraisen und Salza. Anschließend leicht bergab und dann nochmals etwas bergauf östlich um den Ulreichsberg herum. Hier entspringt die Salza, die nach 88 km bei Großreifling in die Enns mündet.

Auf einer teilweise frisch asphaltierten Straße komme ich zum Hubertussee, der mit dem Namen Krupp untrennbar verbunden ist. Nach einer kurzen Pause radle ich weiter, immer noch bergab bis zum unteren Halltal.

Der folgende letzte Anstieg wird mit vier Kehren überwunden, dann rolle ich zur Basilika in Mariazell hinunter. Jetzt kommt auch wieder die Sonne heraus, der Regen hat mich zum Glück heute verschont.

Mein Quartier befindet sich etwas außerhalb in Mitterbach, wo ich nach einem Abstecher zum Erlaufsee gegen 18 Uhr eintreffe.

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Plesch / 25.8.2022

Mein letzter Besuch im Sommer am Plesch liegt schon wieder zwei Jahre zurück. Also Zeit für eine Wiederholung verbunden mit der Hoffnung, wieder die köstlichen Eierschwammerl zu finden.

Um es gleich vorweg zu nehmen. Die begehrten Pilze sind anscheinend heuer Mangelware. Jedenfalls hab ich nur ganz wenige gefunden. Aber vielleicht hätte ich auch intensiver suchen sollen, dann wäre ich aber kaum auf den Gipfel gekommen.

Dafür versuche ich diesmal eine andere Abstiegsvariante, nämlich auf einer Forststraße über die Bacheralm zur Ardningalm. Nach einem halben Kilometer bergauf ist mein Fortkommen abrupt zu Ende. Zahlreiche Baumstämme und schweres Gerät versperren die Straße. Obwohl offenbar hier nicht gearbeitet wird, erscheint mir ein Umgehen links oder rechts zu gefährlich zu sein. Also gehe ich wieder zurück und ärgere mich ein wenig, dass die Tafel "Achtung Waldarbeit" nicht schon bei der Abzweigung aufgestellt wurde.

Mit 20 Minuten Zeitverlust komme ich zum Pyhrgasgatterl. Bevor ich zur Bacheralm absteige, mache ich noch das obligate Baumfoto. Wie lange wird der hier noch stehen?

Mit ausreichend Zeitreserve (ich muss ja immer den Fahrplan etwas im Auge behalten) setze ich mich bei der Ardningalm Hütte durstig und hungrig auf die schattige Hüttenbank. Wenig später lasse ich mir mit Blick zu den Haller Mauern das ausgiebige Essen schmecken.

Anschließend gehe ich ohne Eile bergab zur Bahnstation Ardning zurück.

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Plassen / 11.8.2022

Die Berge im südlichen Salzkammergut habe ich bisher vernachlässigt. Besonders die Rückfahrt im stauanfälligen Abschnitt zwischen Ebensee und Gmunden hat mich schon des eine oder andere mal genervt. Dank guter Zugsverbindung, problemloser Radmitnahme und Klimaticket hat sich die Lage aber verändert.

Ich beginne meine Tour bei der Bahnstation Steeg-Gosau. Mein Plan sieht vor, dass ich bis zuerst zum Gosausee radle, von dort weiter zur Schreieralm radle, dort das Rad abstelle und zu Fuß die letzten 600 Höhenmeter zum Gipfel aufsteige. In Anbetracht der Distanz ein ambitioniertes Unterfangen.

Die Fahrt auf der Bundesstraße bis nach Gosau ist auf Grund des Verkehrs etwas unangenehm. Aber hier setzte ich wieder meine "Geheimwaffe" ein, die neongelbe Warnweste. Scheinbar schreckt das die Autofahrer doch etwas ab. Jedenfalls werde ich immer mit Respektabstand überholt.

In Vordertal beginnt dann der Radweg und ich kann mich wieder ganz auf die herrliche Aussicht zum Gosaukamm konzentrieren.

Gosausee. Kitschig aber schön. Trotzdem bin ich froh, dass ich dem Rummel bald wieder entfliehen kann. Es folgen viele Forststraßenkilometer bis zum Schreieralm, anfangs eher steil bergauf, dann wieder mal bergab, insgesamt eine abwechslungsreiche Strecke.

Bei der eingezäunten Almhütte stelle ich mein Rad ab. Hier ist es vor den Kühen sicher. Die Packtasche verwandle ich mittels Tragegestell wieder in einen Rucksack, ein gutes System, das sich für solche Wanderungen sehr gut eignet.

Den Gipfel kann ich von hier schon sehen, allerdings trennen mich noch etwa 600 Höhenmeter von ihm. Zuerst gehe ich zügig über das Almgelände, dann zweigt der Weg in felsigeres Gelände ab. Es folgt ein steiler, etwas rutschiger Wiesenhang, dann wird es wieder etwas flacher. Nach 1¼ Stunden stehe ich am Gipfel.

Ein herrlicher Ausblick nach allen Richtungen ist der Lohn für die Mühen des doch langen Aufstieges. Insgesamt sind es 1840 Höhenmeter, davon 600 zu Fuß.

Abstieg zur Alm und Rückfahrt zur Roßalm sind ident mit dem Aufstieg bzw. Hinfahrt. Hier zweige ich links ab und radle zum Übergang nach Hallstatt hinauf. Die Auffahrt ist nicht sehr lang, dafür aber steil. Die Passhöhe liegt auf 1502 Meter. Es für mich der höchste bisher mit dem Rad erreichte Punkt.

Die Abfahrt auf der teilweise sehr steilen Forststraße ist dann doch eine gewisse Herausforderung. Besonders in den zahlreichen Kurven fahre ich extrem langsam. Trotzdem ist es angenehmer als ein langer Fußmarsch ins Tal.

In Lahn am Hallstättersee erlebe ich einen kleinen Kulturschock. Wäre hier nicht der schöne Blick auf den Ort Hallstatt (durchs Teleobjektiv), könnte ich auch irgendwo in Asien auf einem Parkplatz angekommen sein. Zum Glück ist mein Tagesziel Obertraun nicht mehr weit entfernt.

Bei der Rückfahrt im Zug fällt mir noch ein anderes Phänomen auf. Fast jeder aisatische Hallstattbesucher starrt während der Bahnfahrt auf sein Handtelefon. Warum sie nicht die wunderbare Fahrt entlang des Ostufers live durch das Zugfenster genießen, bleibt mir ein Rätsel.

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Sarsteinüberschreitung / 9.8.2022

Heute kann ich die Vorzüge des Klimatickets voll auskosten. Der Tag beginnt mit einer bequemen Zugfahrt von Linz bis zur Bahnstation Goisern - Jodschwefelbad. Hier wartet bereits der Bus, mit dem ich bis zur Pötschenhöhe fahre. 

Beim Aussteigen ist es hochnebelartig bewölkt und ziemlich kühl, fast schon ungewohnt nach den letzten Hitzetagen.

Der markierte Wanderweg beginnt gleich bei der Busstation. Zuerst geht es leicht bergab und dann etwa 1,5 km durch den fast mystischen Knappenwald. Von der Sonne ist derzeit noch nichts zu sehen, aber das ändert sich beim folgenden immer steiler werden Aufstieg bald. Die ersten Gipfel ragen aus der Nebeldecke, die sich jetzt rasch auflöst und ich stehe in der Sonne.

Ich komme zu einer kurzen felsigen Steilstufe, die durch ein Drahtseil entschärft wurde. Dann geht es in einem weiten Kar moderat weiter bis zu einer etwas ausgesetzten Querung. Bei Nässe könnte es hier problematisch sein, heute aber ist es staubtrocken.

Ich nähere mich nun dem Ende des Kars und somit dem Beginn des Almgeländes. Fünf Minuten später werde ich von einer Herde blökender Schafe bei der im Sommer bewirtschafteten vorderen Sarsteinamlhütte empfangen.

Die meisten Wanderer gehen zuerst auf den Gipfel und dann erst zur Alm. Ich aber mache es umgekehrt, da ich den weiten Abstieg nach Obertraun wähle.

Der Hohe Sarstein ist ein Paradeaussichtsberg, freie Sicht nach allen Richtungen. Und als Höhepunkt der Blick zum Dachstein und Hallstättergletscher, der mich jetzt einige Zeit beim Abstieg begleiten wird. Erst ab der Sarsteinhütte, die etwas über der Baumgrenze liegt, verschwindet der Dachstein hinter den Bäumen. Dafür kommt jetzt immer öfter der Hallstättersee ins Blickfeld.

Nach 3½ Stunden Abstieg stehe ich am Seeufer. Da ich noch eine gute halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges habe, geht sich auch noch ein erfrischendes Bad im gar nicht so kalten See aus.

Der angenehm klimatisierte Zug bringt mich dann stress-u. staufrei nach Linz zurück.

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Spontane Entscheidung / 4.8.2022

Und wieder kündigt sich ein heißer Sommertag an. Da würde sich ein Radtour zu einem Gewässer natürlich anbieten. Aber welches soll es sein?

Noch ohne konkretes Ziel radle ich in Richtung Wels los. Bis dorthin habe ich Zeit zu überlegen, ob ich ins Almtal radle, oder doch wieder in Richtung Gmunden/Traunsee.

Zur Abwechslung nehme heute einmal eine andere Route. Zuerst um den Flughafen herum und dann entlang des Mühlbaches bis Marchtrenk. Dieser Bach hat seinen Ursprung bei Gunskirchen und fließt erst in Linz in der Nähe des Franzosenhausweges in die Traun. Auf der Karte kann ich drei Mühlen herauslesen: Schauermühle, Sternmühle und die Grubmühle. Aber vermutlich hat es mehr gegeben.

Wels lasse ich rasch hinter mir und stehe bald vor der Kreuzung bei der Einhausung der A8. Links geht's ins Almtal, geradeaus nach Gmunden. Spontan biege ich links ab, da ich auf dieser Strecke schon länger nicht mehr geradelt bin.

Auf den von mir befahrenen Nebenstraßen ist wie erwartet wenig los. Gefühlt sind mehr Radfahrer als Autos unterwegs, aber vielleicht täusche ich mich auch.

In Eberstalzell versorge ich mich Proviant für die weitere Fahrt ins Almtal. Die Erfahrung hat mich gelehrt, rechtzeitig eine Jause zu kaufen.

Mittlerweile ist es schon sehr warm geworden und eine längere Pause wäre angebracht. Die Aussicht auf einen schattigen Rastplatz an der Alm motiviert mich aber, noch einige Kilometer zu radeln. Den perfekten Rast/Badeplatz finde ich schließlich kurz vor Scharnstein.

Da ich hier einige Zeit "vertrödle" geht sich die Rückfahrt mit dem Zug um 14:16 Uhr nicht mehr aus. Natürlich fahren auch noch später Züge, das sind aber keine Niederflurfahrzeuge. Der Zustieg mit dem schweren E-Bike ist also fast unmöglich.

In Anbetracht des noch gut gefüllten Akkus beschließe ich nach Gmunden zu radeln, zumal es dort bessere Zugverbindungen gibt. Der Radweg dorthin ist besser als erwartet. Meist abseits der Hauptstraße oder zumindest auf einem getrennten Fahrstreifen radle ich mit einem kleinen Umweg zum Traunsee. Dass ich dort genau beim Badeplatz Weyer ankomme, mag Zufall sein. Jedenfalls entscheide ich mich spontan für ein erfrischendes Bad im See.

Eigentlich wäre hier in Gmunden der Endpunkt meiner Tour. Diesen verlege ich aber spontan auf das nur wenige Kilometer entfernte Attnang-Puchheim. Bei der Fahrt dorthin muss ich wieder einmal feststellen, dass nicht alle auf einer Karte eingezeichneten Wege gut befahrbar sind. Den Zug nach Linz erreiche ich aber trotzdem noch locker.

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Bloßkogel / 27.7.2022


Die Wettervorhersage verkündet gutes Wanderwetter, teilweise sonnig und nicht mehr so heiß. Also eine gute Voraussetzung für ein "Erstbesteigung" im Stodertal.

Der Bloßkogel war mir bis vor kurzem nicht bekannt. Erst ein Wanderer hat mich im Gespräch während einer Busfahrt auf die Idee gebracht. Der kürzeste Zustieg ist vom Polsterstüberl übers Prielschutzhaus zum Gipfel. Der hat aber den Nachteil, dass Aufstieg und Abstieg ident sind, was mir nicht so gut gefällt. Also wähle ich eine etwas längere Variante über den Öttlberg.

Beim Weggehen in Hinterstoder ist es stark bewölkt, von der Sonne ist nichts zu sehen. Dafür ist das weiche Licht zum Fotografieren wesentlich besser geeignet.

Die erste Pause mache ich bei der Öttlreith. Es ist nach wie vor bewölkt, aber nicht kalt. Es gibt hier - neben der schönen Aussicht zum Priel und Spitzmauer - auch einen Brunnen, aus dem das Wasser derzeit aber nur spärlich tröpfelt. Zum Befüllen der Wasserflasche reicht es aber.

Der weitere Weg führt mich nun nördlich am Ameiskogel vorbei in Richtung untere Salmeralm. Dazwischen liegt noch ein kurzer Umweg (Abzweigung übersehen) und ein Jagdhaus. Aus dem dortigen Brunnen rinnt derzeit aber keine Wasser. Gut, dass ich die Flasche schon vorher befüllte habe.

Die Abzweigung zur Salmeralm ist leicht zu übersehen, zumal der Weg anscheinend kaum begangen wird. Nach der Alm wird die Wegfindung aber schwieriger. Anfangs treffe ich noch auf Steinmarkierungen, die aber bald weniger werden. Erschwerend kommt jetzt dazu, dass der Steig sehr stark verwachsen ist. Wenn es so weitergeht, werde ich den Bloßkogel nicht erreichen.

Mit GPS-Unterstützung versuche ich wieder aus dem Dickicht herauszukommen, was mir mit einigen Mühen schließlich gelingt. Und überraschenderweise treffe ich hier wieder auf einen Steig (oder sind es doch nur Wildspuren?). Die Richtung stimmt jedenfalls und mein Ziel kommt auch langsam näher.

Näher kommen auch die dunklen Wolken. Regen kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Zum Glück wird der Steig jetzt wieder besser und ist im Latschenbereich sogar ausgeschnitten.

Nach etwas vier Stunden erreiche ich den Gipfel. Von der wunderbaren Aussicht bekomme ich leider nur wenig zu sehen. Im Gegenteil, die dunklen Wolken kommen immer näher. Zum Glück sind es bis zum Prielschutzhaus nicht mehr weit.

Eine halbe Stunde später sitze ich schon auf der Terrasse bei einer heißen Suppe. Den kurz darauf folgenden Regenschauer lasse ich in der Gaststube vorübergehen, dann steige ich am Normalweg ins Tal ab.

Endpunkt ist das Polsterstüberl, wo mich der Ruf-Bus pünktlich abholt (unbedingt 30 Minuten vorher anrufen, denn sonst nimmt der nicht den Umweg zum Polsterstüberl).

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Im Ausseerland / 22.7.2022

Hochsommer. Für eine Wanderung ist es mir zu heiß. Radfahren geht aber fast immer, da der Fahrtwind die Hitze erträglich macht.

Ich beginne die Tour in Spital am Pyhrn. In der noch kühlen Morgenluft radle ich mit der geringsten Unterstützung (stromsparend) die gut 300 Höhenmeter zur Passhöhe hinauf. Als Belohnung folgt die lange Abfahrt ins Ennstal. Nun liegt der etwas unangenehme Abschnitt auf der Bundesstraße hinter mir.

Es folgt eine sehr entspannte Fahrt am Ennsradweg bis Trautenfels mit schönen Ausblicken auf die umliegende Berge, allen voran der imposante Grimming. Und dem komme ich bald sehr nahe. Zwischen Untergrimming und der Klachauer Höhe führt der Radweg direkt am Fuße des Berges vorbei.

Vor mir liegt nun das Mitterndorfer Becken, das ich abseits der Hauptstraße bis zum gleichnamigen Ort durchfahre. Hier muss ich mich entscheiden, wie ich zum Grundlsee komme. Entweder weiter am Radweg über den 853 m hohen Radlingpass, oder durchs Salzatal mit anschließender Bergwertung übers Klausöferl mit etwa 1200 m Höhe. In Anbetracht des bisher geringen Stromverbrauches wähle ich die sportlichere Variante.

Nach einer langen Abfahrt erreiche ich den Grundlsee. Die Badeplätze bei Gößl sind gut besucht, kein Wunder bei der angenehmen Wassertemperatur. Ich radle aber noch ein Stück weiter bis zu einem nicht so überlaufenen Naturbadeplatz, wo ich die ersehnte Abkühlung finde.

Anschließend radle ich langsam entlang des Sees in Richtung Bad Aussee. Fast zu langsam unter Berücksichtigung der noch vor mir liegenden Strecke. Natürlich könnte ich hier die Tour beenden und in den Zug einsteigen. Dann würde mir aber der wunderbare Ostuferweg beim Hallstättersee entgehen.

Mit etwas mehr Unterstützung überwinde ich einige kurze Anstiege beim Koppenpass, ehe es steil zur Koppentraun hinuntergeht. Der Radweg wurde hier mit großem Aufwand (Hängebrücke) zwischen Fluss und Bahntrasse errichtet.

Schneller als erwartet komme ich nach Obertraun. Für ein erfrischendes Bad ist meine Zeitreserve aber zu knapp, vielleicht ein anderes mal.

Am wunderbaren Ostuferweg radle ich im schönsten Nachmittagslicht nach Steeg weiter, wo ich eine viertel Stunde vor Abfahrt des Zuges bei der Bahnstation ankomme.

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Triftsteig / 20.7.2022

Momentan herrscht ideales Wetter für eine Rad- u. Wandertour im Hintergebirge. Es ist seit Tages heiß und der Bach sollte bereits Badetemperatur haben.

Langsam radle ich auf der ehemaligen Trasse der Waldbahn ins Gebirge hinein. Die Steigung ist minimal. Bis zum Beginn des Triftsteiges sind es etwa 18 km, für die ich mit Jausenkauf und kurzen Pausen zwei Stunden benötige. Zurück wird es dann wesentlich schneller gehen.

Der Steig wird gleich zu Beginn als Klettersteig bezeichnet, was in Anbetracht der Schwierigkeiten doch etwas übertrieben ist. Bis auf drei kurze Passagen überwiegt normales Gehgelände. An exponierten Stellen bietet ein Stahlseil ein Möglichkeit zum Festhalten. Trotzdem ist es kein Spaziergang.

Mittlerweile ist es sehr warm geworden und ich suche mir einen geeigneten Platz für eine längere Pause. Gegen Ende des Steiges werde ich schließlich fündig. Hier gibt es etwas Schatten, eine schöne Sand/Schotterbank und sogar tiefes Wasser zum Schwimmen.

Noch wärmer ist das Wasser beim 200 Meter nach dem Ende des Triftsteiges befindlichen Schleierfall. Hier wird das herunterrinnende Wasser durch den warmen Felsen etwas aufgewärmt, wobei warm natürlich eine subjektive Beurteilung ist. Mehr wie 16°-17° hat es nicht. Bei der heutigen Hitze ist es aber eine angenehme Abkühlung.

Für den Rückweg wähle ich die Tunnelvariante, was zeit- u. wegmäßig eine große Ersparnis ist. Nach einer kurzen Einkehr bei der Klaushütte radle ich mühelos zur Bahnstation zurück.

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Fünf - Seen - Fahrt / 18.7.2022

Sommer im Salzkammergut. Dazu gehören Berge und Seen. Und von letzteren gibt es einige zu erkunden.

Um 6:21 Uhr verlässt der REX den Bahnhof Linz mit Ziel Simbach. Dazwischen liegen viele Haltestellen, unter anderem Oberhofen/Zell am Moos, wo ich aussteige und meine Radtour beginne.

Praktischerweise führt hier der Salzkammergut-Radweg vorbei, was mir das manchmal mühsame Navigieren mit dem Handy erspart. Ich folge einfach der guten Beschilderung.

Der Jausenkauf beim örtlichen Lebensmittelgeschäft ist schnell erledigt. Und los geht's. Bald kommt schon der erste See ins Blickfeld, der Irrsee. Fast schon kitschig liegt er eingebettet in eine wunderbare Hügellandschaft vor mir. Ich genieße das langsame Radeln in der noch kühlen Morgenluft.

Beim nächsten See, dem Mondsee, ist es mit der Beschaulichkeit wieder vorbei. Hier herrscht hektische Betriebsamkeit. Man merkt, dass hier einige Betriebe angesiedelt sind. Dennoch habe ich als Radfahrer nicht das Gefühl, dass ich hier unter die Räder komme.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten, den See zu umfahren. Westlich über St. Lorenz, wo hauptsächlich Nebenstraße befahren werden, oder östlich entlang der Hauptstraße. Da ich den Kienbergtunnel durchfahren möchte, wähle ich die östliche Variante.

Ein Tunnel nur für Radler, eine Seltenheit. Kurz darauf erreiche ich Scharfling, wo die beiden Radwege um den See wieder zusammentreffen. Es folgt ein kurzer Abschnitt auf der B 154. Angeblich kann man hier auf einen Forstweg ausweichen. Eine Abzweigung ist mir aber nicht aufgefallen. Den kurzen Anstieg zur Scharflingerhöhe bewältige ich mit etwas mehr Unterstützung rasch und problemlos.

In schneller Fahrt nähere ich mich nun dem Krotensee (Nr. 3) und kurz darauf dem Wolfgangsee (Nr. 4). Es ist jetzt an der Zeit, eine ausgiebige Pause zu machen. Bei der Falkensteinerwand, dort wo die Straße endet und der Wanderweg beginnt, finde ich den idealen Rast- und Badeplatz.

Ausgeruht und abgekühlt trete ich die Weiterfahrt an. Über St. Gilgen komme ich nach Strobl und treffe hier auf die Abzweigung zum nur wenige Kilometer entfernten Schwarzensee (Nr. 5). Den will ich mir auch noch ansehen, zumal ich noch nie dort war. Die anfangs nur moderat ansteigende Straße entpuppt sich aber bald als eine richtige Bergwertung mit 17% Steigung. Und wieder einmal bewährt sich mein E-Bike.

Vom See habe ich mir eigentlich mehr erwartet. Doch der ist hauptsächlich vom Wald umschlossen und bietet kaum Zugänge zum Wasser. Eine kurze Pause geht sich aber trotzdem aus.

Nach der schnellen Abfahrt komme ich meinen Tagesziel schon sehr nahe. Gemütlich radle ich mit ausreichender Zeitreserve nach Bad Ischl. Besonders die letzten Kilometer sind sehr angenehm. Hier verläuft der Radweg entlang der Ischl direkt in die Stadt hinein. Nach einer kurzen Ehrenrunde beende ich beim Bahnhof die Tour.

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