Wer suchet der findet / 25.5.2019

Mein Missgeschick vom letzten Samstag geht mir nicht aus dem Kopf. An Hand von Fotos und aus der Erinnerung versuche ich den Ort des Ausrutschens näher einzugrenzen. Es bleibt schließlich ein etwa 50 Meter langer und 10 Meter breiter Abschnitt über. Obwohl die Erfolgsaussichten sehr gering sind, will ich doch einen Versuch unternehmen.

Wieder parke ich im Rettenbachtal, wieder überwinde ich den Windwurf und wieder steige ich im Budergraben zügig auf. Der Regen in den letzten Tagen hat der Schneedecke stark zugesetzt, die ersten Flecken beginnen weiter oben und sind auch schon merkbar kleiner.

Auf etwas 1450 Meter beginne dann mit der Suche. Konzentriert halte ich beim langsamen Aufstieg Ausschau nach irgendwelchen Anhaltspunkten im Schnee. Nichts. Spuren von letzter Woche sind keine mehr vorhanden, die hat der Regen weggewaschen. Und falls das Gerät noch unter dem Schnee liegt, ist ein Auffinden praktisch ausgeschlossen. Und auf die Schneeschmelze zu warten ist ebenfalls sinnlos, da unter der 1,5 Meter dicken Schneedecke Latschen sind (der Sommerweg verläuft hier weiter östlich).

Während ich so überlege, ob ich etwas weiter rechts gehen sollte, blicke ich zufällig etwas nach links und traue meinen Augen nicht. Da liegt es, mein Garmin, wie nur kurz hingelegt. Unglaublich. Damit habe ich nicht gerechnet.

Erleichtert gehe ich weiter, wieder auf den Hagler, diesmal aber mit einer langen Gipfelrast. Dort lege ich die Reservebatterien ins Gerät und zeichne wieder den gesamten Rückweg auf, so wie wenn nichts gewesen wäre.

Fundort: N47° 46,430' E14° 19,178' 
Nach dem Verlust hat das Gerät noch 13 Stunden aufgezeichnet, dann war die Batterie leer.

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Erkundungstour /18.5.2019

Bei guter Sicht kann ich von zu Hause die schneebedeckten Berge sehen. Aber wie schaut es vor Ort aus? Davon will ich mir im Sengsengebirge ein Bild machen.

Ich beginne wieder einmal im Rettenbachtal. Kurzärmelig steige ich zügig im Budergraben auf, werde aber bald durch Windwurf etwas eingebremst. Den kann ich aber relativ einfach umgehen, unangenehm ist es aber dennoch.

Auf einer Höhe von 1350 m treffe ich auf die ersten Schneeflecken, die bald in eine geschlossene Schneedecke übergehen. Jetzt ist es Zeit in die Schneeschuhe zu steigen. Das tiefe Einsinken hat nun ein Ende, doch wesentlich leichter wird es auch nicht. Besonders wenn es etwas steiler wird, kommt man schnell an die Grenzen. Queren geht fast nicht, also bleibt nur der Aufstieg in der Falllinie über. Mit Schi wäre das alles viel einfacher.

Am Ende des Budergrabens erwartet mich nicht nur eine unberührte Winterlandschaft, sondern auch flacheres Gelände. Hier bin ich ich mit den Schneeschuhen wieder klar im Vorteil. Eine halbe Stunde später stehe ich am Hagler, wo mich ein unangenehmer Wind empfängt. Schnell ein paar Fotos, dann mache ich mich wieder auf den Rückweg.

Bergab geht es dann flott den Budergraben hinunter und wie sich erst später herausstellen wird, zu flott. Bei einem kleinen Ausrutscher verliere ich nämlich mein Garmin GPS, was ich aber erst weiter unten bemerke. Ein neuerlicher Aufstieg kommt nicht mehr in Frage, außerdem ist die Chance es zu finden verschwindend gering. Schade um das zuverlässige Gerät.

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Von Asten nach Traun / 1.5.2019

Nach längerer Zeit hat mich wieder der Jakobswegvirus erwischt. Die letzte Etappe liegt schon Jahre zurück und hat mich bis nach Salzburg geführt. Heute möchte ich aber die nähere Heimat gehend erkunden. Mit dem Zug fahre ich um günstige € 1,20 von Linz nach Asten, wo ich kurz nach 10 Uhr die Wanderung beginne.

Das nicht besonders attraktive Siedlungsgebiet lasse ich schnell hinter mir, die heute wenig befahrene B1 ebenfalls. Gleich nach der Autobahnunterführung rückt das imposante Paneum ins Blickfeld, ein futuristisch wirkender Bau mit einem wohl sehenswerten Inhalt. Ein Ausstellungsbesuch läuft allerdings unter dem Motto "Schlechtwetterprogramm", genauso wie der des Freilichtmuseums "Sumerauerhof", zu dem ich nach Passieren eines dazwischen liegenden riesigen Möbelhauslager komme.

Pünktlich zu den Mittagsglocken erreiche ich St. Florian, wo ich mir gleich an der Stiftspforte meinen Pilgerpass abstempeln lasse. Natürlich besuche ich auch noch die prächtige Basilika, ehe ich etwas abseits "Am Ölberg" Mittagsrast mache.

Vom nun folgenden Abschnitt bis nach Ansfelden erwarte ich mir landschaftlich nicht besonders viel, werde aber positiv überrascht. Abwechslungsreich geht es hier durch Wald und zwischen Feldern leicht bergauf und bergab, dann wieder auf wenig befahrenen Landstraßen einige Kilometer dahin. Ab Ansfelden ist es mit der Beschaulichkeit aber vorbei. Den permanenten Autobahnlärm empfinde ich als Belastung, und von einer ansprechenden Landschaft kann auf Grund der dichten Bebauung auch nicht mehr die Rede sein. Auch Haid macht hier keine Ausnahme.

So ab Kilometer 20 wird das Gehen etwas mühsam, die Geschwindigkeit nimmt ab und der Hunger nimmt zu. Da kommt mir eine letzte Rast beim Kraftwerk Pucking gerade recht. Füße hochlagern, Augen schließen ... nach einer viertel Stunde gehe ich in Richtung Traun zur Endstation der Straßenbahnlinie 4 weiter, jetzt aber nicht mehr am Jakobsweg (denn der verläuft ab hier stromaufwärts nach Wels).

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