Bosruck / 28.12.2023

Den Bosruck im Winter zu besteigen, das klingt abenteuerlich, zumal dieser Berg auch ohne Schnee kein Spaziergang ist. Allerdings gibt es in unmittelbarer Nähe noch einen Bosruck, und zwar den kleinen Bosruck östlich vom Arlingsattel. Der ist um einiges niedriger, dafür nehme ich aber den langen Anstieg von Ardning.

Die erste Stunde trage ich die Schneeschuhe noch am Rucksack. Auf 1000 Meter Höhe wird es aber schlagartig winterlich. Auf der vereisten Straße wären sogar Grödel kein Fehler. Die zu montieren, zahlt sich aber nicht aus, da ich ohnehin bald auf die Schneeschuhe umsteige.

Vor mir liegt nun der etwas steilere Aufstieg zum Arlingsattel, den ich ohne Ausrutscher bewältige. Nun ist es nicht mehr weit zum Gipfel, der eigentlich eine Mulde ist. Absturzgefahr besteht hier definitiv keine.

Auf die Besteigung des schon in Sichtweite befindlichen Karleck verzichte ich, dafür umrunde ich den Berg im Uhrzeigersinn. Beim Pyhrgasgatterl überschreite ich wieder die Landesgrenze und komme bald zur Bacheralm, wo ich eine letzte Pause mache. Wunderbar ist es hier in der Sonne sitzend das Panorama zu betrachten.

Nach einem leichten Gegenanstieg geht es bergab bis ins Tal, wo ich überpünktlich den Bahnhof erreiche. Rückblickend hätte ich noch länger bei der Bacheralm bleiben können.

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Selbstversuch / 19.12.2023

Auf die Minute genau bringt mich der große Linienbus zur Haltestelle "Kalkofen", die sich kurz nach der Landesgrenze befindet. Die erste Hürde - Anreise mit Öffis - ist geschafft.

Ohne Parkplatzsorgen gehe ich los, überquere den unscheinbaren Pyhrnbach und steige gemütlich zur Hintersteineralm auf. Hier ist es wie immer sehr frostig. Die Alm dürfte wohl ein Kältepol sein wo sich der Pulverschnee lange hält.

Es folgt der moderate Aufstieg zur Hasneralm, wo ich nach einem kurzen Abschnitt im Wald wieder den sonnigen Hang hinauf zur Kreuzbauernalm erreiche. In weiten Kehren nähere ich mich nun der Almhütte, ein idealer Rastplatz, den ich mir für die Abfahrt aufhebe.

Jetzt geht es linkerhand hinauf zum langen Rücken, der zum Gscheidriedel hinaufführt. Die Spur bis zum Gipfel ist steil und scheint nicht zu enden. Nach 2½ Stunden Gehzeit habe ich es geschafft und stehe am Gipfel auf 1657 m Höhe. Es ist windstill und warm, dazu die schöne Aussicht, ein guter Beginn der heurigen Tourensaison.

Wie geplant lege ich bei der etwas unterhalb gelegenen Alm eine längere Pause ein. Dort an der warmen Hüttenwand angelehnt ist es besonders angenehm zu sitzen. Hier ist es ruhig, nur ab und zu höre ich wie ein Schifahrer vorbeifährt (es könnte auch eine Schifahrerin sein).

Nach ½ Stunde fahre ich zur Talstation der Wurzeralmbahn ab. Dort befindet sich gleich beim Ausgang die Haltestelle. Nach kurzer Wartezeit kommt auch schon der Bus nach Windischgarsten. Anschließend mit dem Zug stau -u. stressfrei nach Linz zurück.

Fazit: mit Bahn und Bus zum Berg ist möglich, allerdings sollte man schon eine gewisse Freude am zeitintensiven Öffifahren mitbringen.

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Geschafft / 18.12.2023


Unschlüssig wegen der Schneelage entscheide ich mich für eine eher einfache Wanderung auf den "nur" 1402 m hohen Zwillingskogel. Meine Überlegung: südseitig wird auf Grund des Regens der letzten Tage sowie der Plusgrade nur mehr wenig Schnee liegen.

Wie schon öfters beginne ich die Tour bei der Bahnstation in Grünau. Nach dem ersten schattigen Abschnitt komme ich bald in die Sonne, treffe dort auf die ersten harmlosen Schneereste und auf ein handgemaltes Hinweisschild, auf dem unter anderem auf die Gefahr von Nassschneelawinen hingewiesen wird. Dass diese Warnung nicht unbegründet ist, zeigt sich ¼ Stunde später. Eine kleine Lawine hat den Weg verschüttet. Die Reste sind hart gefroren aber problemlos zu überqueren.

Vorsichtig gehe ich weiter. Der Schnee wird jetzt mehr und ich schnalle die Grödel an die Schuhe. Trotz der Eisen ist der Aufstieg im teilweise knietiefen Schnee sehr mühsam und mir kommen erste Bedenken, ob ich es überhaupt bis zum Gipfel schaffe.

Während ich wieder einmal kurz raste, kommt von unten eine junge Frau, die genauso wie ich von der Schneemenge überrascht wurde.

Abwechselnd spuren wir nun den steilen Hang hinauf, erreichen bald den Kamm und queren dort in Richtung Gipfel. Und obwohl eine alte Spur vorhanden ist, sinken wir immer wieder tief ein.

Nach 3½ Stunden stehe ich am Zwillingskogel. "Geschafft" steht dort auf einem Stein, sehr treffend.

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Roßfeldboden /23.11.2023

Wo liegt derzeit die Schneefallgrenze? Um das herauszufinden fahre ich wieder einmal mit dem Zug nach Ardning. Diese Bahnstation liegt für mich strategisch sehr günstig. In 1½ Stunden bin ich von Linz am Ausgangspunkt meiner Wanderung, ohne Stau und ohne Kosten (abgesehen von der einmaligen Ausgabe von 365,- Euro für das Klimaticket).

Der Weg zur Ardningalm ist mir mittlerweile gut bekannt, und trotzdem entdecke ich diesmal etwas Neues. Es ist die Wallfahrerkapelle, deren Ursprung bis ins Jahr 1730 zurückgeht.

Die erste Rast mache ich bei der Igelsfeldalm. Dort stehen einige Hütten die zum kurzen Verweilen geradezu einladen. Ich genieße die Aussicht bei einer Tasse Tee, dann gehe ich weiter.

Kurz darauf treffe ich auf die ersten Schneeflecken. Der Höhenmesser zeigt 1200 m an. Zwei Kehren später und 150 Meter höher stapfe ich auf einer geschlossenen Schneedecke in Richtung Roßfeldboden. Den Übergang vom Herbst zum Winter haben die herbstlich verfärbten Lärchen allerdings noch nicht vollzogen.

Heute ist der Roßfeldboden mein höchster Punkt. Ich errichte ein provisorisches "Gipfelkreuz", mache einige Fotos und setzte in Anbetracht des unangenehmen Windes die Wanderung zur Ederhütte fort. Auf halbem Weg dorthin befindet sich das Sautal, ein schmaler Graben, der sich vom Kitzstein herunterzieht. Heute ist der teilweise schmale Steig ungefährlich. Bei viel Schnee würde ich dort aber nicht gehen.

Letzte Rast bei der Ederhütte. Von hier kann ich die Häuser von Ardning schon sehen. Ich überschlage kurz die voraussichtliche Gehzeit und bleibe noch etwas länger auf der sonnigen Hüttenbank sitzen.

Zwei Stunden vor Abfahrt des Zuges breche ich auf. Das sollte sich für die gut 7 km bis zur Bahnstation ausgehen. Und es geht sich locker aus. Das nächste Mal werde ich ¼ Stunde länger in der Sonne sitzen bleiben.

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Donausteig - Finale / 12.11.2023

Von meinem Vorhaben, am Donausteig von Passau nach Grein zu wandern, trennen mich jetzt nur mehr 20 Kilometer. Die Strecke führt diesmal durch das Hügelland im unteren Mühlviertel, eine angenehme Abwechslung nach der letzten Flachlandetappe.

Ich beginne bei der Bahnstation in Baumgartenberg, überquere bald die B3 und gehe dann meist leicht ansteigend über freies Gelände, später durch einen herbstlich verfärbten Wald zur Burg Clam. Der bisherige sehr bescheidene Höhengewinn geht aber bald wieder verloren, denn der Weg führt nun durch die Klamschlucht zur Sturmmühle hinunter. 

Richtig bergauf geht es dann nach dem Ort Saxen, wobei es nur 250 Höhenmeter sind, die ich bis zum Gobelberg zu bewältigen habe. Ein überschaubares Unterfangen.

Der Weg dorthin ist abwechslungsreich und bietet viele schöne Ausblicke ins obere Mühlviertel und ins Mostviertel südlich der Donau. Den schönsten Blick hat man aber von der leicht schwankenden Aussichtswarte am Goblberg. Vom Schneeberg im Osten bis zum Höllengebirge im Westen reicht der Blick, eine Distanz von etwa 150 Kilometer.

Mein Ziel liegt aber viel näher. Nur mehr eine Stunde Gehzeit trennt mich vom Stadtplatz in Grein, wo ich nach 240 km die Wanderung (12 Tagesetappen) beende.

Kurzes Fazit: der Abschnitt von Passau bis Aschach hat mir am besten gefallen. Das liegt wohl an der der hügeligen Landschaft in Verbindung mit der dünnen Besiedelung. Im Zentralraum und weiter östlich ist es - mit Ausnahmen - flacher und viel stärker verbaut. Negativ aufgefallen ist mir die vielerorts überhandnehmende Versiegelung fruchtbarer Böden. Das wird leider einmal ein trauriges Nachspiel für die kommenden Generationen haben.

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Donausteig - eine lange Gerade / 9.11.2023

Die elfte Etappe besteht aus einer kilometerlangen Geraden und einigen Kurven. Das ist der erste Eindruck wenn man auf die Landkarte blickt. Mit einer dementsprechend geringen Erwartungshaltung starte ich in Perg.

Gleich nach der Brücke über die Naarn biege auf einen Wanderweg ab. Es ist etwas nebelig was eine mystische Stimmung verbreitet. Bald lasse ich die letzten Häuser hinter mir. Links von mir befindet sich der regulierte Fluß und rechts die abgeernteten Felder, von denen langsam der Nebel aufsteigt.

Nach einem weiten Linksbogen geht es lange geradeaus weiter. Allerdings kann ich auf Grund des Nebels nicht abschätzen, wie weit. Die Naarn verläuft hier großteils in einem künstlichen Bachbett. Allerdings gibt es auch Abschnitte, die renaturiert wurden, und die sehen gleich viel besser aus.

Erste Pause nach 7 km beim Rastplatz Haid. Entgegen meiner Befürchtung war das bisherige monotone Gehen entlang der Naarn angenehmer als erwartet. Das liegt wohl auch am herbstlich verfärbten Laub, das jetzt in der Sonne so richtig zur Geltung kommt.

Dann gehe ich nach Wagra weiter. Hier treffe ich auf den Machland Damm, der im Falle eines Hochwassers ganze Landstriche schützen soll. Die nächste "Ansiedlung" ist das Keltendorf Freilichtmuseum. Nach einem kurzen Rundgang zwischen den strohgedeckten Holzhäusern setzte ich meine Wanderung nach Baumgartenberg fort.

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Novemberschnee / 4.11.2023

Im Herbst ist wieder die Zeit für südseitige Touren gekommen. Diesmal fällt die Wahl auf das Sengsengebirge, genauer gesagt auf das Mayrwipfl. Nachdem wir die Auffahrt auf der steilen, nicht geräumten Straße zum Haslersgatter geschafft haben, beginnen wir entspannt die Wanderung zur Mayralm.

Tief verschneit präsentiert sich hier der Wald, ein Winterwunderland mit herbstlicher Note. Die Äste biegen sich auf Grund der Schneelast, da noch Laub an den Bäumen vorhanden ist.

Wir sind heute die Ersten die zur Mayralm kommen, abgesehen vom Wild, wie an den vielen Spuren zu erkennen ist. Unser Ziel können wir hier auch schon sehen. Es scheint nicht mehr weit entfernt zu sein. Aber der Schein trügt, diesmal ganz besonders, da weder eine Spur noch Markierungen zu sehen sind.

Mit GPS-Unterstützung schaffen wir es ohne nennenswerte Umwege bis zum Latschengürtel auf 1630 Meter Höhe. Aber dann stehen wir plötzlich an. Hier ist ein Durchkommen unmöglich, selbst wenn wir die ausgeschnittene Latschengasse zum Gipfel finden sollten.

Wir drehen daher um und versuchen den etwas tiefer gelegenen Steig zum Brandleck zu finden. Mühsam steigen wir 100 Höhenmeter ab und gehen dann dort, wo das GPS einen Weg anzeigt, in Richtung Brandleck weiter. Und wir haben Glück, denn wir finden tatsächlich den einzigen Weg durch die Latschen. Nach 3¾ Stunden stehen wir am Gipfel.

Auf Grund des starken Windes fällt die Rast kurz aus. Wir machen einige Fotos und steigen bald wieder ab. Die Wegfindung ist jetzt natürlich wesentlich einfacher was sich in eine Abstiegszeit von 2¼ Stunden niederschlägt.

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Radweg ohne Radlerinnen / 1.11.2023

Wie schaut es am Donauradweg außerhalb der Saison aus? Vermutlich einsam. Aber davon will ich mir heute selbst ein Bild machen.

Den ersten Teil bis Wilhering muss ich notgedrungen auf der Bundesstraße hinter mich bringen. Dann biege ich auf den Radweg ab, überquere die Donau beim Kraftwerk und radle am nördlichen Ufer weiter. Das hat den Vorteil, dass ich hier bis Aschach in der Sonne fahren kann.

Seitenwechsel. Am südlichen Ufer ist es vorwiegend schattig, nasses Laub liegt auf der Straße. Trotzdem ist das Radeln hier ein Vergnügen, zumal ich keinen Gegenverkehr habe. Bis Kobling, das sind etwa 17 km von Aschach, kommt mir lediglich ein Radler entgegen. Und da die Donau hier eine Schlinge macht, ist es stellenweise sogar sonnig.

Hier (bei Kobling) verlasse ich das Donautal und radle nach Haibach hinauf. Anschließend kurz bergab bis zur Kreuzung mit der Nibelungenstraße und dann nochmals bergauf bis nach St. Agatha.

Im Gegensatz zu meiner Fahrt im Vorjahr nehme ich für den letzten Abschnitt nach Waizenkirchen nicht die Hauptstraße, sondern suche mir wenig befahrene Nebenstraßen auf der Karte heraus. In schöner, langer Bergabfahrt komme ich ohne Eile zum Bahnhof, wo ich nach kurzer Wartezeit mit dem Zug die Heimreise antrete.

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Vier 900er / 28.10.2023

Hohe Luft - Hongar - Alpenberg - Taubenkogel

Diese vier Gipfel liegen auf meinem Weg von Pinsdorf nach Schörfling. Alle haben gemeinsam, dass sie unter 1000 Meter liegen. Es sind also eher unspektakuläre Erhebungen ohne Gefährdungspotenzial. Umso schöner ist aber die Aussicht bei dieser Kammwanderung.

Die erste Pause mache ich beim Almgasthof Schwarz. Es ist so warm, dass ich im Freien sitzen kann. Natürlich verkoste ich auch hier wieder die Kaspressknödelsuppe, dann setze ich meine Wanderung fort.

Beim Alpenberg gibt es auf Grund der nachwachsenden Bäume fast keine Aussicht. Dafür ist das Panorama bei der sogenannten Schickermahd, die ich kurz darauf erreiche, umso schöner.

Nun geht es aussichtsreich und sehr sonnig bis zum Gahberg weiter. Es folgt der nordseitige (=schattige) Abstieg nach Schörfling. Erst beim Attersee komme ich wieder in den Genuss der Herbstsonne.

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2 Seen - 1 Gipfel / 23.10.2023

Mit Zug und Bus komme ich fahrplanmäßig zum Ausgangspunkt meiner Wanderung. Es ist die Haltestelle Roßleithen/Walchegg, wo der mustergültig markierte Weg zum Windhagersee beginnt.

Eine Stunde später liegt er vor mir, der kleine See mitten im Wald. Der Wasserstand ist niedrig und ich gehe direkt am Ufer rund um den See. Die jetzt sichtbaren Baumreste wirken fast schon mystisch, dazu noch die dunkle Erde, die bei jedem Schritt etwas nachgibt. Plötzlich sinke ich bis über den Knöchel ein. Mit Mühe ziehe ich den Fuß samt Schuh heraus.

Dass ich bis zur Zellerhütte wieder einen trockenen Schuh habe, stellt sich als Irrtum heraus. Der Weg ist feucht und verläuft die ganze Zeit im Schatten. Nach einer kurzen Trinkpause gehe ich zum Schallerkogel weiter. Diesen unscheinbaren Gipfel habe ich noch nie bestiegen. Umso mehr bin ich von der herrlichen Aussicht überrascht. Außerdem ist es hier fast windstill und sonnig, ein idealer Platz um den Socken zu trocknen.

Auf den Laglsberg, den ich ursprünglich als Ziel geplant habe, verzichte ich. Dafür kehre ich lieber bei der Zellerhütte zwecks Verkostung der Kaspressknödelsuppe ein. Für den sicher auch vorzüglichen Topfenstrudel bleibt mir heute aber keine Zeit mehr, da ich noch den Schafferteich umrunden möchte.

Das Timing ist perfekt. See besucht, einige Fotos gemacht, einen Cache gefunden und den Bus ohne lange Wartezeit erreicht. Der einzige Nachteil sind die 25 Minuten Wartezeit in Hinterstoder auf den Anschlussbus zum Bahnhof. Dafür kann ich im warmen Zug bis Linz die Augen schließen.

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Donausteig - Der Mühlsteinbruch / 21.10.2023


Ich setze meine Wanderung dort fort, wo ich am Dienstag aufgehört habe. Von der Bahnstation Mauthausen gehe ich einige hundert Meter zurück bis zum ersten Wegweiser nach Perg. Dann geht es bergauf bis zu den letzten Häusern und anschließend zwischen Äckern weiter. Die ländliche Idylle endet kurz darauf bei Heinrichsbrunn.

Bald komme ich zum Soldatenfriedhof Mauthausen. Hier wurden etwa 15000 Menschen begraben. Langsam gehe ich zwischen den Gedenksteinen durch die Reihen und setze dann nachdenklich meine Wanderung fort.

Von Hinterholz über Althart nach Neuhart, eine flache Gegend ohne Besonderheiten. In der Ferne sehe ich einige Firmengebäude und hunderte Autos hinter einem blühenden Rapsfeld.

Sehr schön ist dann der kurze Abschnitt entlang der Aist, die hier noch sehr naturbelassen wirkt. Ländlich geht es auch beim Aufstieg nach Weinzierl und später in Richtung Lanzenberg weiter.

Langsam nähere ich mich nun der Bezirkshauptstadt. Vorher gibt es aber noch eine Besonderheit. Es ist ein aufgelassener Steinbruch, der Kerngrabenbruch, wo früher Mühlsteine aus dem harten Gestein gehauen wurden. Hier wurde bis in die 1940er Jahre noch schwer gearbeitet.

Eine halbe Stunde später stehe ich in Perg am Stadtplatz. Ein gelber Wegweiser zeigt mir schon den weiteren Weg nach Mitterkirchen an. Für mich ist aber heute hier bzw. bei der Bahnstation das Etappenziel.

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Donausteig - Herbstfarben / 17.10.2023

Die heutige Etappe führt von Pulgarn nach Mauthausen. Streng genommen hätte ich in Steyregg, wo ich zuletzt aufgehört habe, beginnen müssen. Da ich den Abschnitt bis Pulgarn aber schon gegangen bin, verzichte ich auf diesen Teil des Weges.

Nachdem ich die stark befahrene B3 überquert habe, entdecke ich den ersten Donausteig Wegweiser. Zwar etwas unscheinbar, aber immerhin vorhanden. Ich gehe auf der Zufahrtstraße zum Schotterwerk durch den Auwald. Linkerhand befindet sich ein kleiner See wo ein Angler sein Glück versucht.

Kurz darauf stehe ich am Damm. Jetzt beginnt der lange Asphaltabschnitt bis zum Kraftwerk Abwinden-Asten. Es sind monotone Kilometer, aber auch sie vergehen.

Der folgende Abschnitt bietet eindeutig mehr Abwechslung. Anfangs gehe ich entlang des Donaualtarmes bis zur Einmündung in die Donau. Der Straßenlärm wird bald weniger und verstummt irgendwann zur Gänze. Der Steig verläuft hier immer entlang der Donau durch den herbstlich bunten Laubwald. Nach zwei Stunden lege ich die erste Rast ein. Der Uferbereich ist hier leicht zugänglich und sogar ein einfacher Tisch und Bänke sind vorhanden.

Wenig später kehre ich der Donau den Rücken und komme zur Ruine Spilberg. Hier habe ich Glück, denn auf Grund einer Führung steht das Tor offen und ich kann die Anfang des 12. Jahrhunderts erbaute Ruine kurz besichtigen.

Wieder in der Gegenwart stelle ich fest, dass ich schon länger keinen Donausteig Wegweiser gesehen habe. Wahrscheinlich habe ich ihn übersehen oder die Markierung ist etwas lückenhaft. Egal, ich finde auch so den Weg, der nun nördlich um das ehemalige KZ Mauthausen führt. Aus der Ferne kann ich die Gebäude erkennen, den Besuch der Gedenkstätte verschiebe ich aber auf einen späteren Zeitpunkt. Diesen Ort kann und will ich nicht nur "Im Vorbeigehen" besichtigen.

Die letzten Kilometer bis nach Mauthausen gehe ich am 170er, der ausgehend von Karlstift, im Ort endet. Mein Endpunkt, die Bahnstation liegt aber etwas außerhalb. Der Weg dorthin an der Rückseite des Gewerbegebietes gehört allerdings nicht zu den landschaftlichen Höhepunkten dieser Etappe.

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Sarstein / 11.10.2023

Mit der Fahrt zur Pötschenpasshöhe komme ich mit dem OÖ-Klimaticket schon ziemlich an die Grenze, nicht nur geografisch, sondern auch was den Geltungsbereich betrifft. Mit dem Auto würde ich die weite Fahrt ins innere Salzkammergut jedenfalls nicht antreten, schon gar nicht alleine.

Ich steige auf der Passhöhe (993 m) aus und kann dort sofort die Wanderung beginnen. Besser geht es nicht. Einige Minuten höre ich zwar noch den Straßenlärm, dann verschluckt der Wald die Geräusche.

Mein Weg führt heute wieder durch die Klamm. Es ist der kürzeste Aufstieg auf den Sarstein. Vorher komme ich aber noch zur Sarsteinalm, die um diese Jahreszeit leider nicht mehr bewirtschaftet ist. Es wird also nichts mit dem köstlichen Kaiserschmarrn.

Dafür ist die Aussicht heute vom Feinsten, wovon ich mich bei der langen Gipfelrast ausgiebig überzeugen kann. Auch der Wind ist heute kaum spürbar.

Bezüglich Abstieg bin ich noch etwas unschlüssig. Schließlich entscheide ich mich gegen den langen Weg nach Obertraun und für die vermeintlich kürzere Variante über den Weg 690 nach Steeg. Ich steige daher wieder zur Alm ab, fülle dort die Wasserflasche und gehe in vielen Serpentinen im Rotengraben hinunter. Der Weg verläuft großteils im Wald. Wer eine schöne Aussicht haben will, der sollte besser den Weg nach Obertraun nehmen.

Ich mache noch einen kurzen Abstecher zum See, den ich mir rückblickend hätte sparen können. Die Sonne verschwindet nämlich gerade bei meiner Ankunft hinter dem Ramsaugebirge und es wird rasch kalt.

Eine halbe Stunde später komme ich zur Bahnstation. Das GPS zeigt mir eine Strecke von 15,6 km an. Das sind um fast 3 km mehr wie beim Abstieg nach Obertraun. Damit habe ich nicht gerechnet.

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AV-Ausflug Wachau / 7.10.2023

Der jährliche AV-Ausflug führt diesmal - wenig überraschend - wieder in die Wachau. Heuer haben wir vom Wetter her Glück, es ist sonnig und warm.

Ausgangspunkt der Streckenwanderung ist Aggstein am südlichen Donauufer. Wir gehen am Welterbesteig gleich steil ansteigend hinauf zur Burgruine Aggstein und anschließend zuerst auf einer Forststraße, später auf einem schönen Weg nach Maria Langegg. Das Kloster kenne ich bereits von meiner Wanderung im September 2020. Es ist ein ruhiger Ort mitten im Dunkelsteinerwald.

Wir besichtigen kurz die Kirche, dann gehen wir zum Kastlkreuz weiter, biegen dort auf eine Forststraße ein, und bleiben auf dieser bis zum Buchental. Am Ende des Tales erreichen wir die Weingärten. Zum Abschlss darf natürlich ein Besuch bei einem Heurigen nicht fehlen.

Hin/Rückfahrt mit Bus.

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Ahornmauer - Schwalbenmauer / 5.10.2023

Würde auf der Ahornmauer kein Geocache liegen, hätte ich vermutlich diesen Gipfel nicht besucht. Und in Kombination mit der Schwalbenmauer ergibt sich sogar eine schöne Tagestour.

Bei aufgelockerter Bewölkung gehe ich im Brunnental los. Vor mir liegt der Katzengraben, ein eher langweiliger Abschnitt, der mir heute aber nicht so vorkommt. Liegt wohl an der Tagesverfassung.

Erste Rast bei der Abzweigung zur Ahornalm. Die dortige Jagdhütte bietet sich dafür geradezu an. Dann gehe ich zur Kirchdorfer Hütte (auch Ahornalmhütte) weiter und folge bald einem gut erkennbaren Steig zuerst über den Almboden, dann im Wald bis zu einer Geländekante. Dass ich dabei keinen Höhengewinn mache, wird mir erst jetzt bewusst. Ich befinde mich nämlich etwa 150 Meter unter dem Gipfel.

Weglos steige ich im steilen Wald zwischen umgestürzten Bäumen und kleinen Felsen zur Ahornmauer auf. Ein schlichtes Kreuz mit Gipfelbuch und eine schöne Aussicht sind der Lohn für die schweißtreibende letzte halbe Stunde.

Der Übergang zur Schwalbenmauer ist dann wieder gemütlich, fast schon ein Spaziergang. Zuerst erreiche ich den etwas niedrigeren Ostgipfel und nach einem luftigen Gratabschnitt den Hauptgipfel. Da es hier etwas windig ist, verschiebe ich die Mittagsrast und steige gleich über den einfachen Westgrat ab. Unten am Sattel finde ich dann den erhofften windstillen Rastplatz, noch dazu mit einem wunderbaren Ausblick zum Gr. Priel.

Nach einer langen Pause mache ich mich auf den Rückweg. Zuerst über den schönen Almboden mit den interessanten Gesteinsformationen, die im Winter nicht zu sehen sind. Aber heute fallen sie mir erstmals auf. Dann passiere ich die leider geschlossene Steyrerhütte (Jagdsperre) und nähere mich mit großen Schritten dem Katzengraben. Flott bringe ich diesen schattigen und aussichtslosen Abschnitt hinter mich und erreiche nach 8½ Stunden wieder den Ausgangspunkt.

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Mit Zug und Rad zum Berg / 2.10.2023

Heute wieder mit Zug und Rad zum Berg. Wie letzte Woche fahre ich mit dem REX in die Steiermark. Diesmal steige ich aber schon in Ardning aus.

Bei leichtem Nebel radle ich in Richtung Admont los, bleibe aber bereits nach 200 Meter wieder stehen. Es ist so kalt, dass ich Handschuhe und Jacke anziehen muss. Gut eingepackt folge ich dann dem R7 bis nach Weng, wo ich mich der ersten Kleiderschicht wieder entledige. Vor mir liegt die Auffahrt zum Buchauer Sattel, dabei wird mir sicher warm.

Kurz nach dem Sattel biege ich links ab und befinde mich nun auf der offiziellen Mountainbikestrecke zum Grabneralmhaus. Es handelt sich dabei um eine nicht besonders steile Forststraße, die auch mit einem Straßenrad problemlos zu schaffen ist.

500 Höhenmeter später stelle ich mein E-Rad ab und steige mit der zum Rucksack umfunktionierten Packtasche zum Admonter Haus auf. Das einfach zu befestigende Rückenteil ist eine gute Erfindung und für kurze Touren vollkommen ausreichend.

Mein erstes Ziel ist der Mittagskogel. Nach einer kurzen mit Seilen versicherten Querung geht es in Serpentinen den steilen Gipfelhang hinauf und bald habe ich die 2000er Marke geknackt. Exakt auf 2041 m Höhe befindet sich das Gipfelkreuz. Nach dem obligaten Foto gehe ich zum nur 25 Meter höher liegenden Natterriegel weiter.

Zuletzt war ich vor 20 Jahren auf diesem Gipfel. Damals bin ich noch zum Hexenturm gegangen. Für heute reicht es mir aber, da ich beim Admonter Haus noch einkehren möchte. Eine gute Entscheidung, denn auf der sonnigen Hüttenbank lässt es sich gut aushalten.

Anschließend steige ich gestärkt zum Grabneralmhaus ab, wechsle in den Zweiradmodus und komme in den Genuss einer langen Abfahrt bis zur Enns hinunter. Gemütlich radle ich nach Ardning zurück und erreiche locker den REX nach Linz.

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Überschreitung Rinnerkogel / 28.9.2023

Das wird heute eine lange Tour. Vom Parkplatz beim Offensee bis zum Gipfel sind es 1350 hm. Und den Wildensee möchte ich auch noch besuchen.

Für den Aufstieg haben wir uns den unmarkierten Steig an der Nordostseite des Berges ausgesucht. Aber vorerst steigen wir bis zur Rinnerhütte am Normalweg auf. Aber dann wird es interessant. Die Abzweigung finden wir auch ohne GPS auf Anhieb und auch der weitere Wegverlauf ist kaum zu übersehen. Ab und zu treffen wir auf alte gelbe Markierungen und die üblichen "Stoamandl".

Geschickt schlängelt sich der Steig im unübersichtlichen Gelände höher zu einer Rampe, die von unten steiler aussieht als sie dann ist. Es folgt dann ein kurzes Stück zum Verschnaufen. Auch ein Geocache wurde hier versteckt, den ich natürlich suche und rasch finde. Dann geht es noch einmal steil bergauf und wir erreichen flacheres Gelände. Nach 4¼ Stunden stehen wir am Gipfel. Die Aussicht ist wunderbar, der Wind schwach. Da wir noch einen weiten Weg vor uns haben, fällt die Rast diesmal kurz aus.

Am Normalweg steigen wir südseitig in Richtung Wildensee ab. Gernot verzichtet auf den Abstecher zum See, ich möchte aber unbedingt ein Foto vom See mit dem Rinnerkogel im Hintergrund machen. Rasch komme ich zum gewünschten Fotopunkt und stelle zu meiner Überraschung fest, dass dort bereits zwei Personen ein Bad im vermutlich sehr kalten See nehmen. Spontan entscheide ich mich auch für eine Abkühlung. Rasch tauche ich unter und schwimme einige Tempi. Das mitgebrachte Thermometer zeigt 14,5° an der Oberfläche an. Jetzt schnell noch ein Erinnerungsfoto und das Badevergnügen ist schon wieder zu Ende.

Erfrischt gehe ich zur Rinnerhütte zurück. Von dort steigen wir dann zügig zum Offensee ab wo wir nach 18,5 km die Tour beenden.

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Sandling / 26.9.2023

Während ich in Bad Goisern Jodschwefelbad aus dem Zug steige, steht der Bus schon bereit. Einige Minuten später geht's den Pötschenpass hinauf und dann in Richtung Bad Aussee hinunter. Bei der ersten Haltestelle nach der Landesgrenze steige ich. Dass ich mich hier im Ausseer Land befinde, ist sofort an den schmucken Holzhäusern zu erkennen. Wie wohltuend im Vergleich mit den mancherorts aus dem Boden sprießenden dachlosen Einheitshäusern im Lifthausstil.

Bald liegt Lupitsch Ort hinter mir und ich gehe am Weg 250 zur vorderen Sandlingalm. Die Hütten liegen scheinbar wahllos verstreut auf der Alm. Es ist genau der passende Platz für eine erste Rast, zusätzlich aufgewertet mit Blick zum Dachstein und seinem Gletscher .... so lange es ihn noch gibt.

Mein nächstes Ziel, der Sandling, liegt 400 Meter höher. Um ihn zu erreichen nehme ich den kürzesten Aufstieg über den nicht allzu schwierigen Klettersteig. Eine Stunde später stehe ich neben dem wieder aufgerichteten Kreuz und kann die wunderbare Aussicht auf mich wirken lassen.

Unter mir kann ich die nicht bewirtschaftete Lambacher Hütte sehen, die ich mir als nächstes Ziel vornehme. Dazwischen liegt noch der Abstieg zur Alm und ein kurzer Gegenanstieg. Kurz vor der Hütte fülle ich bei einer Quelle meine Wasserflasche. Rückblickend eine gute Idee, denn es ist die einzige Möglichkeit zum Trinkwasserauffüllen bis ins Tal.

Ab jetzt gehe ich am Weitwanderweg 01 weiter. Im Laufe der Jahre habe ich vermutlich schon halb OÖ in Etappen auf diesem Weg durchquert. Die bei der Hütte angegebene Gehzeit von 3½ Stunden bis nach Bad Goisern erscheinen mir etwas hoch gegriffen zu sein. Tatsächlich benötige ich eine Stunde weniger, allerdings mit flottem Schritt.

Eigentlich sollte es heute eine eher gemütliche Wanderung werden. Am Ende zeigt das GPS aber doch fast 1000 hm im Aufstieg, 1300 hm im Abstieg und 17,5 km für meine Wanderung von der Steiermark nach Oberösterreich.

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Mölbegg / 25.9.2023

Ein 2000er in der Steiermark von Linz aus ohne Auto. Ein Selbstversuch.

Pünktlich verlässt der REX um 6:57 den Linzer Bahnhof und kommt fahrplanmäßig um 8:51 in Liezen an. Ich schiebe mein Rad aus dem Zug (Niederflurfahrzeug) und radle am Ennsradweg R7, der fast am Bahnhof vorbeiführt, in Richtung Westen los. Es ist noch ziemlich kalt im nebeligen Ennstal und ich ziehe alles an, was ich in den beiden Packtaschen finden kann.

In Irdning verlasse ich den R7 und biege nach Donnersbach ab. Entgegen meiner Befürchtung ist hier kaum Verkehr. Die Straße steigt nur ganz leicht an und bald radle ich in der Sonne.

Nach 24 km komme ich zur Abzweigung zur Planneralm. Jetzt hat das gemütliche Dahinradeln ein Ende, denn nun geht es durchgehend bergauf bis zum Parkplatz "Hochbär" auf 1256 m Höhe. Hier stelle ich mein Rad ab, verwandle eine Packtasche in einen Rucksack und gehe los.

Gut 800 hm sind es bis von hier bis zum Mölbegg. Der Weg ist angenehm zu begehen, zuerst im Wald und später über freie Hänge ohne ausgesetzte Stellen, so hab ich es gern. Dazu noch eine wunderbare Aussicht, die mit jedem Meter besser wird. 

Nach etwa 2 Stunden stehe ich am Gipfel des Mölbegg, ein Paradeaussichtsberg im Ennstal. Und das vollkommen zu Recht, denn so einen 360° Panoramablick bekommt man nicht jeden Tag zu sehen.

Nach einer ausgiebigen Rast steige ich entlang des Aufstiegsweges zu meinem Fahrrad ab, verwandle den Rucksack wieder in eine Packtasche und fahre vorsichtig die kurvenreiche Straße nach Donnersbach hinunter. Mit heißen Bremsen parke ich vor dem örtlichen Lebensmittelgeschäft ein und kaufe mir noch schnell eine Jause.

In der warmen Nachmittagssonne radle ich dann am R7 nach Liezen zurück und erreiche gerade noch den Zug nach Linz. Versuch gelungen, aber das nächste Mal werde ich erst im Zug die Jause essen.

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Bösensteinrunde / 21.09.2023

Beim Aussteigen am großen Parkplatz kurz vor der Edelrautehütte empfängt uns ein kühler Wind. Wir ahnen aber noch nicht, dass dies nur ein kleiner Vorgeschmack ist. Sicherheitshalber zippe ich mir die Hosenbeine an, Gernot und Erwin gehen mit der kurzen Hose los. Es ist noch bewölkt, ein gutes Fotolicht.

Den ersten Gipfel, das Hauseck, erreichen wir nach einer Stunde. Der Wind ist hier schon bedeutend stärker und reißt immer wieder Löcher in die Hochnebeldecke. Wir halten uns hier nicht lange auf, gehen ein kurzes Stück zum Weg 946 zurück und steigen zur Bösensteinrinne auf. Hier ist es etwas windgeschützt, was sich weiter oben nach dem Ausstieg schnell ändert.

Wir kommen nun zum steilen Anstieg zum Gipfel, der sich aus der Nähe aber als gar nicht so schwierig herausstellt. Der Weg wurde hier wirklich sehr geschickt angelegt und ausgesetzte Stellen weitgehend vermieden.

Nach 2¼ Stunden stehen wir auf 2448 m Höhe am Gr. Bösenstein. Das Panorama ist überwältigend und sogar der Wind ist einige Meter abseits des höchsten Punktes nicht mehr so stark. Hier lässt es sich einige Zeit aushalten.

Um zum kleinen Bösenstein zu gelangen, steigen wir kurz zur Elendscharte ab und anschließend gleich wieder auf. Wir halten uns hier nicht lange auf und setzen den Abstieg fort. Für die längst überfällige Mittagspause finden wir weiter unten eine windgeschützte Stelle.

Den weiteren Wegverlauf zum vierten Gipfel können wir vom Rastplatz aus gut überblicken. Es ist der Langmannweg auf dem wir aussichtsreich zum Gr. Hengst queren. Eine letzte Gipfelrast, dann geht es nur mehr bergab bis zum Ausgangspunkt der Tour. Obwohl bei der heutigen Runde nur 867 Hm und 9,7 Km zu bewältigen sind, handelt es sich um eine lange Gratwanderung, die man nicht unterschätzen soll.

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Vom Attersee zum Wolfgangsee / 18.9.2023

Mit Zug und Bus erreiche ich stau -u. stressfrei den Ausgangspunkt meiner Wanderung, die Haltestelle Elisabethallee in Unterach am Attersee. Gleich nach der Haltestelle überquere ich die Landesgrenze und folge ein Stück der Seeache. Dann wir der Weg steiler und nach vielen Serpentinen komme ich zu Eisenaueralm.

Vor mir kann ich jetzt die scheinbar unüberwindbare Nordseite des Schafberges sehen, die ich heute unterhalb der Felsen östlich umgehen werde. Ich lasse die Alm hinter mir und steige im Wald zum Suissensee auf. Ich bin froh, dass ich hier im Schatten gehen kann, denn es ist ungewöhnlich warm.

Nach einer kurzen Pause gehe ich am Weg 17 zum Mittersee weiter. Der Weg ist einfach zu begehen und nach ½ Stunde komme ich zum idyllisch gelegenen Bergsee unterhalb der Spinnerin. Das Wasser ist glasklar und einige rötliche Fische drehen hier ihre Runden. Sie haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Goldfischen, sind aber vermutlich keine.

Um zum nächsten See zu gelangen muss ich einen kurzen Anstieg überwinden. Am höchsten Punkt habe ich dann erstmals freie Sicht zur Vormaueralm, Katergebirge und Dachstein. Letzterer ist auf Grund des Dunstes aber nur schemenhaft zu erkennen.

Rasch erreiche ich den etwas unterhalb vom Weg gelegenen See, mache ein Foto und gehe zum markierten Weg zurück. Hier habe ich einen freien Blick nach Süden, der mir - abgesehen von den vielen Gipfeln - nicht so gut gefällt. Die angekündigte Schlechtwetterfront ist gut zu sehen und kommt schnell näher. Ich verzichte daher auf den längeren Abstieg über den Vormauerstein, sondern nehme den kürzesten Weg nach St. Wolfgang, wo ich direkt beim See meine Wanderung beende.

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Eisernes Bergl / 8.9.2023

Heute steht wieder eine "Erstbesteigung" am Programm, wobei dies nicht ganz stimmt. Im Winter habe ich diesen Gipfel schon mehrmals besucht, im Sommer allerdings noch nie.

Für den Zustieg haben wir uns die großteils unmarkierte Variante ausgehend von der Hintersteineralm entschieden. Immer in nördlicher Richtung gehen wir entlang des ausgetrockneten Hintersteinerbaches durch den Kerngraben und treffen an dessen Ende auf den markierten Wanderweg, der von der Wurzeralm hierher führt. 

Nach einem kurzen Stück auf der Piste biegen wir links in einen schönen Lärchenwald ab und kommen zur Burgstallalm. Das markante Eiserne Bergl ist hier schon gut zu sehen, der Weg dorthin aber länger als erwartet.

Am südlichen Fuße des Berges befindet sich die Abzweigung zum Gipfel, die allerdings leicht zu übersehen ist. Der Steig ist unmarkiert, daher gibt es hier auch keinen Wegweiser. Hat man den Einstieg aber gefunden, ist die Orientierung nicht schwierig, zumal vereinzelt grüne Farbpunkte die Richtung anzeigen. Trittsicherheit ist hier kein Fehler. Der Steig ist bei Trockenheit gut zu begehen und endet genau beim ersten (kleineren) Gipfelkreuz.

Da zweite, etwas größere Kreuz steht weiter östlich. Das dürfte auch der höchste Punkt mit 1955 m Höhe sein. Das Eiserne Bergl ist auf Grund seiner Form und Lage ein wunderbarer Aussichtsberg. Besonders beeindruckend ist der Blick zum Warscheneck und Roßarsch (ja, der heißt wirklich so).

Beim langen Rückweg folgen wir großteils dem Aufstiegsweg. Nur bei der Burgstallalm nehmen wir eine kleine Abkürzung. Der unmarkierte Steig beginnt bei einer Jagdhütte und mündet auf etwa 1400 m in den Kerngraben. Nach einem flotten Abstieg gönnen wir uns noch eine "Tournachbesprechung" im empfehlenswerten Gasthaus Waldhof.

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Nazogl - Angerkogel / 6.9.2023


Zwecks Vermeidung unnützer Fahrten bin ich nach der gestrigen Tour gleich zur Hintereggeralm gefahren und habe dort eine ruhige Nacht im Auto verbracht. Nach einem bescheidenen Frühstück gehe los. Zuerst über die Alm, dann auf einem leicht ansteigenden Weg bis zum Waldrand.

Beim Blick nach oben kann ich mir noch nicht so recht vorstellen, wo hier ein normaler Weg ohne Klettereinlagen hinaufführen soll. Aber wie so oft täuscht der erste Eindruck. Problemlos überwinde ich mehrere Steilstufen und komme nach 2½ Stunden beim Gipfelkreuz an. Und hier kann ich bereits mein nächstes Ziel sehen. Es ist der Angerkogel, den ich schon mehrmals mit den Schiern bestiegen habe.

Ich mache eine kurze Pause und gehe dann weiter. Die Markierungen sind hier in sehr kurzen Abständen angebracht, was vielleicht etwas übertrieben erscheint. Bei schlechter Sicht wird man aber sehr froh um jeden rot-weiß-roten Farbtupfer sein.

Vom Angerkogel steige ich nördlich zur verfallenen oder besser gesagt aufgelassenen Angeralm ab. Außer den Überresten einer hölzernen Behausung für das Vieh zeugt nichts mehr vom ehemaligen Almbetrieb.

Ich folge nun dem Weg 287 zur Hintereggeralm. Am gelben Wegweiser wird die Gehzeit mit 2 Stunden angegeben. Das erscheint mir allerdings sehr optimistisch zu sein. Tatsächlich benötige ich 3 Stunden, wobei ich aber eine halbe Stunde mit der Suche von zwei Geocache vertrödelt habe.

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Hochrettelstein / 5.9.2023

Vor über 15 Jahren war ich zuletzt am Hochrettelstein, damals im Winter. Eine Sommerbegehung fehlt mir überhaupt. Es ist also an der Zeit, diesen herrlichen Aussichtsberg auch ohne Lawinengefahr zu besteigen. Der kürzeste Aufstieg führt von der Planneralm auf den Gipfel. Den nehme ich aber nicht, da mir die Anreise zu weit ist.

Heute wähle ich den langen Weg durch das Riedental. Es ist ein einsamer Weg, der keine alpinen Schwierigkeiten und auch keine Gefahrenstellen aufweist. Dafür aber einige kleine Seen, die zum Verweilen einladen. Und als Draufgabe bekommt man auch noch die Seekoppe dazu, die sozusagen am Weg liegt. 

Diesen ersten Gipfel erreiche ich nach etwas über 3 Stunden. Hier mache ich die erste längere Rast und überlege, ob ich bis zum Hochrettelstein weitergehen soll. Immerhin ist dieser noch 1,7 km entfernt (Luftlinie) und dazwischen liegt auch noch die sogenannte Scharfe Wand, ein schmaler Übergang, den ich nicht zur Gänze einsehen kann. Da ich genug Zeit habe, schaue ich mir das einfach an wie weit ich komme.

Nach einem kurzen Abstieg komme ich bald zur vermutlich schwierigsten Stelle, die sich aber als vollkommen harmlos herausstellt. Der Rücken ist breit und der Weg zwischen den Latschen gut markiert. Absturzgefahr besteht hier nicht.

Dann wird es flacher und es folgt der letzte Anstieg zum Gipfel. Und hier treffe ich auf die größte Gefahr meiner Wanderung. Es ist eine am Weg liegende Kreuzotter, die sich hier sonnt. Fast hätte ich sie übersehen, aber ein ungewöhnliches Fauchen hat mich hellhörig gemacht. Vorsichtig mache ich noch ein Foto und gehe dann mit etwas Abstand an ihr vorbei.

Für den Übergang von der Seekoppe benötige ich eine ¾ Stunde. Dann stehe ich am Hochrettelstein. Der Gipfel ist ganz nach meinem Geschmack. Viel Platz, nicht ausgesetzt und weite Ausblicke nach allen Richtungen.

Länger als beabsichtigt bleibe ich am Gipfel, dann beginne ich mit dem  Abstieg ins Tal. Eine kurze Pause bei den Riednerseen lockert den langen Weg etwas auf, trotzdem sind es gesamt 17 km und 1300 Höhenmeter im Aufstieg (und natürlich auch hinunter).

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Wieder einmal nach Passau / 4.9.2023

Schönes Wetter und dazu leichter Ostwind. Eine ideale Kombination für einen entspannten Radausflug ins Donautal. Bis Wilhering radle ich auf der B129, dann verlasse ich die Hauptstraße und folge dem Radweg südlich der Donau.

Aschach ist wie immer der erste Haltepunkt. Ich kaufe mir eine Jause und setze die Fahrt fort. Bis jetzt hatte ich kaum Gegenverkehr, nun werden die Radler aber mehr. Meist in Gruppen befahren sie die schönsten Abschnitte des Donauradweges, bis sie ihr Kreuzfahrtschiff wieder aufnimmt.

Es gibt aber auch Ausnahmen: ich treffe eine vierköpfige Familie, die von Berlin nach Kreta unterwegs ist. Eine spannende Fahrt. Nach kurzer Unterhaltung trennen sich wieder unsere Wege.

Mein nächstes Zwischenziel kommt langsam näher. Es ist das Stift Engelszell, besser gesagt der dortige Klosterladen, wo ich mich mit Kaffee und Kuchen stärke. Da es auch eine Biene oder Wespe (so genau kann ich das nicht unterscheiden) auf meine Süßigkeit abgesehen hat, muss ich mich etwas beeilen.

Der Radweg verläuft ab jetzt nahe an der Staatsgrenze, die sich in der Donau befindet. Erst kurz vor Passau kommt die Grenze wieder an Land.

Auf der Marienbrücke überquere ich den Inn und biege anschließend rechts in die Grabengasse ein. Hier befinden sich kleine Läden und gemütliche Lokale. Zum Bahnhof ist es jetzt nicht mehr weit und ich kann mir sogar noch einen kurzen Umweg erlauben.

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Donausteig - drei Brücken / 31.8.2023

Die Wetterlage ist nach wie vor etwas unsicher. Da im Gebirge mit Regenschauern zu rechnen ist, bleibe ich im Zentralraum und setzt meine Wanderung am Donausteig fort.

Ich beginne bei der Nibelungenbrücke und komme bald zur neuen Eisenbahnbrücke und kurz darauf zur Voestbrücke. Am Treppelweg gehe ich weiter zum Pleschingersee und mache dort eine kurze Pause, ehe ich den Aufstieg zum Pfenningberg beginne.

Mittlerweile wird die Sonne von einer Wolkenschicht verdeckt. Das Licht ist etwas diffus, was zum Fotografieren viel besser als strahlender Sonnenschein ist, besonders um die Mittagszeit.

Beim Gasthaus Daxleitner verlasse ich den Wald und gehe über freies Gelände weiter. Das Gebiet heißt Lachstatt und erinnert mich an den nahen Truppenübungsplatz, wo ich vor vielen Jahren einige Tage und auch Nächte im Unterholz verbracht habe. Zu Lachen hatte ich damals wenig, eine interessante Erfahrung war es aber trotzdem die ich nicht missen möchte.

Der Donausteig macht nun einen weiten Bogen über Holzwinden zum Reichenbach. Um 10 km kürzer wäre es durch den Finstergraben nach Steyregg zu gehen, was den Planern des Steiges anscheinend nicht gefallen hat. Getreu dem Motto "der Umweg ist das Ziel" ergibt das in Summe immerhin 22,6 km für diese Etappe.

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Moldaustausee / 17.8.2023


Kaum zu glauben. Seit meiner letzten Radtour zum Moldaustausee sind schon elf Jahre vergangen. Also höchste Zeit den nördlichen Nachbar wieder zu besuchen.

Beim Aussteigen aus dem Zug in Summerau empfängt mich ein kühler Wind. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich ziehe mir die Jacke an und radle los. Irgendwie ist die Stimmung schon etwas herbstlich.

Grenzübertritt in Deutsch - Hörschlag. Das Gebiet ist dünn besiedelt, die Landschaft wirkt nicht so gepflegt wie bei uns. Allerdings hat diese Natürlichkeit auch einen gewissen Reiz. Mir gefällt es. Beim Radfahren ist aber Vorsicht geboten, denn die Fahrbahn ist ein Fleckerlteppich.

Bei Studenky komme ich zur Hauptstraße, biege dort rechts ab und erreiche nach kurzer Bergabfahrt Vissy Brod. Ungewöhnlich ist hier die hohe Zahnarztdichte, auch Gartenzwerge sind anscheinend sehr begehrt. Neben anderen Dienstleistungen werden auch Bootsfahrten auf der Moldau angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Am späten Vormittag stehe ich am Ende des Lipno Stausees. Der Wasserspiegel ist momentan niedrig. Ich radle noch ein Stück weiter bis nach Frymburk und mache beim Campingplatz eine längere Rast. Wie seinerzeit esse ich einen gebackenen Käse. Da hat sich nichts geändert, auch die Preise sind immer noch sehr moderat.

Meinen Plan, bis nach Horny Plana zu radeln, gebe ich bald auf. Die aufziehenden Wolken könnten bereits die angekündigten Gewitter mit sich bringen. Alternativ nehme ich gleich hier in Frymburk die Fähre ans südliche Ufer.

Die Straße nach Krizovatka Kyselov ist angenehm zu befahren. Guter Asphalt ohne Schlaglöcher, fast kein Autoverkehr. Rechterhand habe ich gelegentlich einen schönen Blick zum Stausee und dabei fallen mir die vielen Baumstümpfe im Uferbereich auf. Es sind die Überreste der bei der Anlage des Sees gefällten Bäume, die bei Niedrigwasser sichtbar sind.

Auf einer langen Gerade nähere ich mich der Staatsgrenze. Der Übertritt nach Österreich ist unspektakulär. An die Verhältnisse vor dem Fall des eisernen Vorhanges erinnert nur noch das alte Zollhaus.

Fast schnurgerade geht es bergauf weiter bis nach Oberhaag. Am Sattel mache ich eine kurze Pause und betrachte die Wolken. Gut, dass ich jetzt schon auf der sicheren Seite (= in Bahnhofsnähe) bin. Vor mir liegt nur mehr eine lange Bergabfahrt nach Aigen-Schlägl. Trotz relativ langsamer Fahrt bin ich sehr schnell bei der Bahnstation, wo bereits der alte Triebwagen zur Abfahrt bereit steht. 

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Badetag / 14.8.2023

Hochsommer, wolkenloser Himmel und über 30 Grad. An solchen Tagen ist Abkühlung gefragt. Und dafür bietet sich eine Kombination aus Radfahren und Baden an.

Mein heutiger Ausgangspunkt ist Straßwalchen. Nach einer kurzen Ortsrunde radle ich entlang der stark befahrenen B 1 nach Neumarkt am Wallersee und anschließend auf Nebenstraßen nach Henndorf. Hier biege ich in Richtung Thalgau ab. Nach einer längeren Steigung und einem ebenso langen Gefälle erreiche ich den Ort, der mir bisher nur als Autobahnabfahrt bekannt war.

Dann geht es wieder bergauf, fast vier Kilometer zu einem Übergang mit der Bezeichnung "Alpenblick". Auf Grund der geringen Höhe von lediglich 751 m kann ich dort die Alpen aber nirgends sehen. Dafür kommt aber bald der Fuschlsee ins Blickfeld.

Die Suche nach einem geeigneten Badeplatz gestaltet sich etwas schwierig, zumal das Seeufer - falls überhaupt - nur zu Fuß erreichbar ist. Schließlich finde ich direkt im Ort an der Seepromenade eine schattige Bank mit freiem Seezugang. Das Wasser hat 20°. Der Fuschlsee zählt also zu den eher kühleren Seen, was ich in weiterer Folge noch feststellen werde.

Abgekühlt radle ich zum Wolfgangsee weiter. Der Radweg führt hier links von der Bundesstraße, auf der mir die Fahrzeuge mit bis zu 100 km/h entgegenkommen. Da ich selbst über 50 km/h bergab fahre, ist mir dieser Abschnitt nicht geheuer. Ich bin froh, dass ich kurz vor St. Gilgen endlich wieder auf eine Nebenstraße abbiegen kann.

Badepause bei der Falkensteinerwand, ein wunderbarer Rastplatz, aber längst kein Geheimtipp mehr. Der Umweg lohnt sich trotzdem um hier im 22° warmen Wasser zu schwimmen.

Nach einer kurzen Bergwertung (Scharflingerhöhe) komme ich zum Mondsee. Hier verzichte ich auf ein Bad und radle gleich nach Unterach am Attersee weiter. Hier fällt mir ein Schild "öffentlicher Seezugang" auf. Der ist zwar sehr schmal, aber immerhin gibt es einen Steg mit einer Leiter. Ich genieße die kurze Pause und das 23° warme Wasser.

Die folgende Fahrt entlang das Westufers gefällt mir nur auf Grund der schönen Aussicht auf den See und auf das dahinter aufragende Höllengebirge. Der Uferbereich selbst ist dicht verbaut und ein freier Zugang zum See kaum möglich. Wenn man aber Eigentümer eines der teuren Seegrundstücke ist, wird man das naturgemäß anders sehen.

In Schörfling verlasse ich den See und nähere mich langsam dem Endpunkt meiner Tour. Der folgende Abschnitt bis Attnang-Puchheim zählt aber nicht zu den Höhepunkten des Tages. Wahrscheinlich habe ich irgendwo eine Abzweigung übersehen und "darf" jetzt auf der Hauptstraße fahren. Mangels einer Übersichtskarte finde ich spontan auch keine Alternativroute. Nur mit dem Handy zu navigieren, ist in solchen Situationen keine so gute Idee.

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Vier Kraftwerke und ein Damm / 11.8.2023

Zum Wandern ist es mir momentan zu heiß, aber Radfahren geht fast immer. Bei optimalen Bedingungen radle ich los, wobei ich nur ein ungefähres Ziel im Kopf habe. Entlang der Donau stromabwärts soll es gehen.

Der kürzeste Weg zur Donau führt entlang der A7 zur Voest und dann über die Steyreggerbrücke zum Radweg R1. Bald kommt das erste Kraftwerk in Sicht, es ist die Staustufe Abwinden - Asten. Hier könnte ich das Ufer wechseln, ich bleibe aber auf der mühlviertler Seite.

Ich radle nun 27 km bis zum Kraftwerk Wallsee - Mitterkirchen weiter. Erst dort mache ich eine längere Pause. Momentan führt der Fluss sehr viel Wasser, das hier wie bei einem Wasserfall tosend über die Staumauer herunterfällt. Die Regulierung der Donau ist sicher ein komplexe Aufgabe unter Berücksichtigung der Zuflüsse und Pegelstände.

Der Radweg führt nun etwas abseits der Donau durch das ebene Machland. Vor Überschwemmungen schützt seit 2012 ein über 36 km langer Damm. Einige Hinweistafeln beschreiben sehr gut die damalige Situation.

Ich komme nach Dornach, wo der Strudengau beginnt. Kurz danach wechsle ich auf die Donauseite, da ich nicht entlang der stark befahrenen B3 fahren möchte. Südlich ist es viel besser. Die Straße ist verkehrsarm und die Landschaft ist genauso schön.

Nach 80 km Fahrt komme ich zum dritten Kraftwerk. Es ist das Laufkraftwerk Ybbs - Persenbeug, das als einziges Donaukraftwerk gleichzeitig auch eine Brücke für den öffentlichen Verkehr ist. Hier wechsle ich wieder die Seite. Hier gibt es einen schönen Radweg, abgetrennt neben der Straße und später am Damm bis zum vierten Kraftwerk bei Melk, wo ich zum letzten Mal für heute die Seite wechsle.

Gemütlich radle ich in die Stadt hinein, schiebe das Rad durch die Fußgängerzone und beende beim Bahnhof nach 105 km die Ausfahrt.

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Donausteig - Gösser Kurve / 10.8.2023

Heute setze ich meine Wanderung nördlich der Donau fort. Der Weg führt über die Koglerau zum Pöstlingberg und von dort nach Linz bis zum Hauptplatz. Obwohl in Stadtnähe, bin ich von der Landschaft überrascht. Manchmal habe ich das Gefühl, irgendwo im oberen Mühlviertel zu sein.

Nach einem kurzen Stück entlang der Donau folgt der Aufstieg zum Dürnberg mit vielen schönen Ausblicken zur Donau und ins Eferdinger Becken. Zwischendurch gibt es auch wieder Asphaltabschnitte, die sich aber in Grenzen halten.

Den höchsten Punkt (Koglerauer Spitz) erreiche ich zu Mittag. Leider ist die Aussicht hier durch die Bäume etwas eingeschränkt, trotzdem ist es ein schöner Rastplatz.

Bergab geht es nun weiter in Richtung Pöstlingberg. Nach einer kurzen Gegensteigung stehe ich beim Aussichtspunkt unterhalb der Kirche und blicke auf Linz hinunter. Bald habe ich es geschafft.

Am anfangs steilen Kreuzweg gehe ich zügig zum Petrinum, wo sich das Landschaftsbild schlagartig ändert. Wald -u. Wiesen werden von Häusern und Straßen abgelöst. Nach 18 km beende ich am Hauptplatz die Wanderung. Die Hälfte des Donausteiges habe ich nun geschafft.

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Donausteig - 6,1 km/h / 8.8.2023

Die heutige Etappe kenne ich bereits von vielen Radausfahrten. Mich erwarten keine Steigungen, dafür viele Kilometer auf Asphalt. Da ich aber den gesamten Donausteig zu Fuß absolvieren möchte, gehe ich bei aufgelockerter Bewölkung in Eferding los. Es ist noch kühl, also gutes Wanderwetter.

Rasch lasse ich den Ort hinter mir und gehe zügig nach Unterschaden. Kurze Trinkpause beim "Scharmüller Häusl. Bei dieser Gelegenheit zippe ich die Hosenbeine ab, auch die dünne Jacke verschwindet im Rucksack.

Ich komme an einer Kläranlage vorbei, die überraschenderweise nicht stinkt. Oder ist nur der Wind günstig?

Nach sechs Kilometer erreiche ich die Donau und kann nun endlich abseits vom Radweg auf einem Waldweg gehen. Zwei Kilometer später hat das weiche Gehen aber wieder ein Ende. Es folgen fünf monotone Kilometer bis zum Kraftwerk. Dann wird es wieder etwas abwechslungsreich, wobei das auch leicht übertrieben ist. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Strecke bereits so gut kenne.

Bei der Fähre endet die Etappe. Da der Bus erst in einer ¾ Stunde kommt, gehe ich noch ein Stück am Treppelweg weiter und in einem weiten Bogen zum Stift.

Beim Analysieren der GPS-Aufzeichnung stelle ich fest, dass ich heute 18,3 km in 2:59 zurückgelegt habe (reine Gehzeit), was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,1 km/h ergibt.

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Kein Gipfel / 2.8.2023

Der Wetterbericht sagt ganz passables Wanderwetter voraus. Etwas Sonne, vielleicht ein kurzer Schauer im Bergland, aber überwiegend trocken. Gute Voraussetzungen für meine jährliche Tour auf den Pleschberg.

Wie immer fahre ich mit dem Zug nach Ardning und beginne dort die Wanderung. Der Pleschberg ist von einem Netz aus Steigen und Forststraßen überzogen, die wenigsten sind aber markiert. Sicherheitshalber werfe ich daher gelegentlich einen Blick auf die digitale Karte.

Es ist feucht im Wald, etwas nebelig, fast mystisch. Und plötzlich sehe ich das erste gelbe Schwammerl neben dem Weg. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich nehme einen Behälter aus dem Rucksack in der Hoffnung, dass ich noch mehr finde. Die Ausbeute ist allerdings überschaubar.

Bei der Jagdhütte mache ich eine kurze Pause und fülle die Wasserflasche. Ich möchte jetzt auf direktem Wege durch den Wald zur nächsten Forststraße aufsteigen und dann auf dieser bis zum markierten Wanderweg gehen.

Soweit kommt es aber nicht. Immer wieder stoße ich jetzt auf schöne Eierschwammerl und die Zeit verrinnt ohne nennenswerten Höhengewinn. Und irgendwann entscheide ich mich gegen den Gipfel und für die Pilze.

Abstieg wie Aufstieg, mit einigen kurzen Abweichungen, aber wesentlich schneller. Und so erreiche ich auch noch den früheren Zug nach Linz.

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Sonne und Regen / 29.7.2023

In Anbetracht des angekündigten wechselhaften Wetters beschränke ich mich auf eine Radtour in der näheren Umgebung. Mein Ziel ist noch nicht klar definiert, jedenfalls in Richtung Westen soll es gehen.

Den ersten ungeplanten Stopp mache ich schon nach 10 Minuten bei der Bahnstation in Leonding. Dort wird gerade das alte Stationsgebäude der Lilo abgerissen. Hier soll in den nächsten Jahren die Westbahn viergleisig ausgebaut werden, einschließlich der Errichtung einer neuen Bahnstation. Wie es da aber jetzt weitergeht, ist mir noch nicht ganz klar. Man wird sehen.

Auf mir gut bekannten Nebenstraßen radle ich weiter nach Pasching, Kirchberg Thening und Axberg auf den Aichberg, der sich nicht nur wegen der dort befindlichen Bank, sondern vor allem wegen der herrlichen Aussicht, für eine kurz Rast anbietet.

Die Luft ist sehr klar, und so kann ich viele Gipfel vom Höllengebirge bis zum Gr. Buchstein erkennen. Wolken sind fast keine am Himmel.

Ich radle gemütlich weiter, zuerst noch leicht bergab, dann wieder ansteigend in Richtung Hochscharten. Und dort habe ich einen freien Blick nach Westen, wo die Bewölkung schon zugenommen hat. Es sind keine harmlosen Schönwetterwolken, sondern eher eine dunkle Wolkenfront, die zwar noch weit entfernt ist, aber trotzdem näher kommt. Ich beschließe nun besser die Rückfahrt anzutreten.

Es geht nun steil bergab nach Niederepping - hier war ich noch nie - und dann mir Rückenwind zwischen Apfelplantagen nach Holzhausen. Die dunklen Wolken kommen nun rasch näher und ich überlege schon, wo ich mich unterstellen könnte. Schließlich werde ich in Jebenstein fündig. Das große Dach einer Tankstelle bietet mir Schutz. 

Nach Abzug der Wolken radle ich weiter. Bei Marchtrenk überquere ich die B1 und komme zum Welser Mühlbach, dem ich einige Kilometer folge. Mittlerweile fängt es wieder ganz leicht zu regnen an. Bis zum Gasthaus Cagitz in Rutzing schaffe ich es aber. Dort gönne ich mir ein ausgiebiges Essen und warte den Regen ab. Bei Sonnenschein radle ich über Traun und St. Martin zum Ausgangspunkt zurück.

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Donausteig und eine Ruine / 27.7.2023

Nach einer längeren Pause setze ich die Wanderung am Donausteig wieder fort. Heute steht eine eher flache Etappe am Programm. Ausgehend von Aschach gehe ich auf Nebenstraßen nach Karling, überquere zweimal die Bahngleise und komme dann zum kleinen Flugplatz unterhalb der Schaunburg.

Es folgt der einzige Anstieg des Tages und ich bin froh, dass dieser im schattigen "Waldparadies" zur Burgruine hinaufführt. Genau zu Mittag setzt ich mich unterhalb des Bergfrieds auf eine Bank und mache die erste länger Pause.

Bevor ich meine Wanderung fortsetzt, besteige ich aber noch die 32 m hohen Überreste des Turmes. Bis zum höchsten Punkt führt eine Stahlstiege hinauf. Der kurze Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall wegen der herrlichen Aussicht auf die Ruine und ins Eferdinger Becken. Trotzdem kann ich mich mit solchen luftigen Orten nicht so recht anfreunden.

Der Donausteig führt nun auf einem schönen Waldweg zur Landerl Kapelle und von dort bergab nach Pupping ins flache Eferdinger Becken. Bis zur Donau kann ich jetzt großteils auf Feld- und Wiesenwegen gehen. Auf einigen Feldern wird gerade händisch geerntet, eine anstrengende Arbeit, die vorwiegend von ausländischen Erntehelfern geleistet wird.

Nach fast 19 km komme ich in Eferding bei der Busstation an. Für einen Stadtrundgang ist die Zeit zu knapp, vielleicht hole ich diese ein anderes Mal nach.

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Linz - Enns - Steyr / 22.7.2023

Eine gemütliche Ausfahrt abseits von Hauptstraßen, so könnte man die heutige Tour kurz beschreiben. Von Linz am Donauradweg stromabwärts bis zum Kraftwerk Abwinden Asten. Dort überquere ich die Donau und radle über Enghagen nach Enns.

Obwohl ich schon etwas Hunger verspüre, verschiebe ich die Mittagspause auf später und radle in Richtung Kronstorf weiter. Die Gegend bietet keine Besonderheiten, der Radweg verläuft auch zum Teil neben der Bundesstraße, also nicht sehr attraktiv.

Beim Kraftwerk Kronstorf wechsle ich auf das andere Ufer und hier fällt mir gleich der Wegweiser zu einem Gasthaus auf. Das kommt mir ja wie gerufen. Ich setze mich in den gut besuchten Gastgarten und lasse mir das Essen schmecken. Gestärkt setze ich dann meine Fahrt nach Steyr fort.

Dort komme ich punktgenau beim Einfahren des Zuges am Bahnhof an und 50 Minuten später bin ich schon wieder am Ausgangspunkt meiner Tour.

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