Schneefallgrenze / 27.11.2022

Ich beginne meine Wanderung wieder einmal bei einer Bahnstation. Während ich auf einer rutschigen Holzbrücke die Alm überquere, fährt der
leere Zug nach Grünau weiter.

Vor mir liegt nun der schattige Zustieg zum Berg. Nach 1,5 Kilometer auf der Straße beginnt der Wanderweg, der gleich mit zwei Bachquerungen aufwartet. Sie sind technisch nicht schwierig, auf den nassen Steinen sollte man aber besser nicht ausrutschen. Ein fest gespanntes Seil bietet hier eine gute Möglichkeit zum Anhalten.

Nach einer Stunde stehe ich erstmals in der Sonne. Es ist Zeit, Jacke und Handschuhe im Rucksack zu verstauen. Vom Schnee ist momentan noch nichts zu sehen. Ich gehe zügig weiter.

45 Minuten später komme ich zu einer Forststraße, die zu meiner Überraschung mit mindestens 10 cm Schnee bedeckt ist. Ab jetzt wird es winterlich. Ich stapfe durch den frischen Pulverschnee dem Gipfel entgegen. Immer wieder bleibe ich stehen um die bizarren Eisskulpturen zu betrachten. Unglaublich, was der Wind hier geschaffen hat.

Nach dem obligaten Gipfelfoto gehe ich ein kurzes Stück ostwärts weiter. Hier gibt es schöne Rastplätze mit Panoramablick. Temperaturbedingt fällt die Pause aber eher kurz aus.

Dann gehe ich in Richtung Mittagsstein weiter, biege aber bald in südlicher Richtung zur Enzenbachmühle ab. Der Schnee wird hier (südseitig) rasch weniger und auf 800 Meter Höhe ist vom Winter nichts mehr zu sehen. Dafür ist es angenehm warm und windstill, ein guter Platz für eine kurze Rast in der schon tief stehenden Nachmittagssonne.

Der letzte Abschnitt entlang des Grünaubaches liegt schon im Schatten des Zuckerhutes. Erst im Ort erwische ich noch ein paar Sonnenstrahlen. Langsam gehe ich zur Bahnstation, wo mein kurzer Ausflug in den Winter endet.

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Von Fataga nach Santa Lucia / 15.11.2022

Heute bin ich mit dem Frühbus unterwegs und daher schon um 8:45 Uhr in Fataga. Um diese Zeit liegt der kleine Ort noch im Schatten, daher ist es angenehm kühl. Das wird sich aber bald ändern.

Kurz nach dem Ortsende biege ich rechts auf den Camino S-47 ab. Nach der ersten Steigung blicke ich noch einmal auf den Ort hinunter und gehe dann nur mehr leicht ansteigend zur Degollada de los Molinos hinauf. Auf der Passhöhe kann ich auch schon ins nächste Tal blicken und am gegenüberliegenden Hang die Kirche von Santa Lucia erkennen. Dazwischen liegt aber noch der Barranco de Tirajana.

Um diesen Einschnitt zu passieren gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder den direkten Abstieg ins ausgetrocknete Flussbett oder dem Umweg über die Staumauer. Da ich genug Zeit habe wähle ich dem Umweg.

Die nächsten vier Kilometer gehe ich auf einer staubigen Schotterstraße. Außer einem Radfahrer und einem Bagger treffe ich hier niemand. Ich komme an einigen kleinen Häusern vorbei, die von laut kläffenden Hunden bewacht werden. Zum Glück sind alle angekettet und hinter Zäunen eingesperrt. Langsam gewöhne ich mich an das Gebell.

In El Sitio de Abajo biege ich von der unangenehmen Schotterstraße ab und gehe durch die kleine Ortschaft. Hier wirkt es wie ausgestorben, die Häuser machen aber einen gepflegten Eindruck. Anschließend steige ich auf einem schmalen Weg zur Staumauer ab. Rückblickend betrachtet wäre es einfacher gewesen, die Straße zu nehmen.

Bald komme ich zum Mirador La Sorrueda, wo ich den großteils ausgetrockneten Stausee gut überblicken kann. Ich befinde mich jetzt auf der eindeutig schöneren Seite des Barranco. Abwechslungsreich verläuft der weitere Weg bis kurz vor Ingenio, wo ich wieder auf den S-47 treffe.

Die Häuser von Santa Lucia sind schon zum Greifen nahe, doch das täuscht. Zwei Kilometer liegen noch vor mir, leicht ansteigend und sonnig. Nach 12 km treffe ich auf die ersten weißen Häuser. Durch schmale schattige Gassen gelange ich zur Hauptstraße wo sich die Busstation befindet. Pünktlich kommt der klimatisierte Linienbus, der mich in kurviger Panoramafahrt wieder an die Küste bringt.

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Rundwanderung bei San Bartolomé / 10.11.2022

Als Alpenbewohner ist man in Bezug auf Wanderrouten, Beschreibungen und Markierungen schon sehr verwöhnt. Anders ist es auf Gran Canaria. Es gibt hier zwar einige Wege die mit Nummern versehen sind, eine detaillierte Karte aller Routen konnte ich bisher aber nirgends finden. Ebenso sind Markierungen Mangelware. Zeitangaben gibt es nicht, dafür aber Kilometerangaben.
 
Also stelle ich mir mit Hilfe von Onlinekarten und mit mehr oder weniger aussagekräftigen Beschreibungen aus dem Internet selbst eine Tour zusammen. Die Vorgabe lautet: mit dem öffentlichen Bus erreichbar und eine Rundwanderung soll es sein.
 
Als Ausgangspunkt bietet sich dafür beispielsweise San Bartolomé an. Ich beginne meine Wanderung bei der Busstation und treffe gleich auf einen Wegweiser mit der Aufschrift "S-57 DGDA Manzanilla 4 km". Mit GPS-Hilfe finde ich bald eine schmale, sehr steile Gasse, auf der ich rasch an Höhe gewinne und zum Ortsende gelange.
 
Der weitere Verlauf ist nun fast nicht mehr zu übersehen. Immer leicht ansteigend gehe ich östlich am Morro de las Vaccas vorbei. Nach etwa einer Stunde baut sich vor mir eine felsige Steilstufe auf, die mit einigen Serpentinen sehr geschickt "entschärft" wurde. Und dann stehe ich auf der Passhöhe (1½ Stunden von der Busstation).

Ich mache hier eine kurze Pause und gehe dann auf einer Schotterstraße mit schönen Ausblicken weiter. Nach etwa 1,5 km biege ich rechts auf einen unscheinbaren Steig ab, auf dem ich in wenigen Minuten die Passhöhe Degollada Rosiana erreiche.

Ab nun geht es fast nur mehr bergab zum Ausgangspunkt zurück. Der Steig ist im oberen Bereich auf Grund der vielen Kiefernadeln etwas rutschig, aber nirgends ausgesetzt. Weiter unten wird es dann besser.
 
Nach 2¾ Stunden beende ich die Wanderung bei der Busstation.

 

Schlögener Schlinge / 3.11.2022

Den vermutlich letzten sonnigen und vor allem warmen Herbsttag nutze ich für eine Radausfahrt zur Schlögener Schlinge.

Meine Route ist schnell erklärt:

Auf der Bundesstraße bis Wilhering, beim Kraftwerk über die Donau, am nördlichen Ufer bis Aschach, dort wieder über die Donau und weiter bis Schlögen. Erst im Nachhinein stelle ich fest, dass der Radweg zwischen Kobling und Inzell wegen Waldarbeiten bis Ende Februar 2023 gesperrt ist. Da habe ich wohl - abgelenkt durch die wunderbare herbstliche Landschaft - die Hinweistafel übersehen.

Anschließend folgt die steile Auffahrt zum Parkplatz "Schlögener Blick". Beim bekannten Aussichtsplatz halte ich mich aber nur kurz auf, da ich noch bis Waizenkirchen radeln möchte.

Haibach ob der Donau und St. Agatha sind die nächsten kleinen Orte, die ich durchfahre. Dann geht es lange bergab bis nach Waizenkirchen, von wo ich mit der Lilo nach Leonding zurückfahre.

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