Tempus fugit … / 31.12.2012


… die Zeit läuft dahin.
 
Beim abendlichen Nachschlagen in meinem Tourenbuch wird mir erst klar, dass ich zuletzt vor 20 Jahren am Wasserklotz war. Eigentlich erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht. Damals bin ich auch zu Silvester die Runde Hengstpass – Kreuzau – Wasserklotz – Kreuzau – Tannschwärze (Schwarzkogel) gegangen bzw. mit den Ski gefahren. Dieses Jahr war ich mit den Schneeschuhen unterwegs, was auf Grund der bescheidenen Schneelage die bessere Entscheidung war.

Am letzten Gipfel des Jahres feierte ich kurzärmelig mit meinen Freunden den Abschluss des verletzungsfreien Tourenjahres mit Würstel, Bier und Keks.

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Los geht’s / 29.12.2012


Manchmal sind spontane Entscheidungen die Richtigen. So habe ich auch nicht gezögert, als mich Erwin am Freitag Abend wegen einer Skitour angerufen hat. Das Gr. Bärneck steht am Programm, und dort soll auch ausreichend Schnee liegen.

Nach fast zwei Stunden Fahrzeit (als Beifahrer für mich gerade noch akzeptabel) stehe ich endlich wieder auf den vertrauten Skiern. Und tatsächlich können wir direkt vom Parkplatz in Donnersbachwald die Tour beginnen.

Die Mörsbachhütte erreichen wir nach gut einer Stunde Aufstieg entlang der bestens präparierten Rodelbahn. Die Hütte liegt noch im Schatten, also kein guter Rastplatz. Wir gehen daher noch ein kurzes Stück weiter bis wir endlich in der Sonne rasten können.

Der weitere Anstieg ist durch das Gelände und eine ziemlich steile Spur vorgegeben. Auf Grund der tief stehenden Sonne gehen wir bald wieder im Schatten. Erst kurz vorm Gipfel am Ende einer Steilstufe empfängt uns wieder die Sonne, was für eine Wohltat.

Es folgt nun der Übergang zum Silberkarspitz (fälschlich oft als Kl. Bärneck bezeichnet). Und ich habe heute das seltene Privileg, die erste Spur über den unberührten Grat zu ziehen. Im frischen Pulverschnee stapfe ich in wenigen Minuten zum kleinen Kreuz hinüber.

Zuletzt war ich Sommer auf diesem Berg, und die Erinnerung an die wunderbare Überschreitung zum Lämmertörl ist sofort wieder da. Das wäre auch einmal eine lohnende Wintertour. Aber heute fahren wir zur Hint. Mörsbachalm ab. Feinster Pulverschnee bis zur Alm, damit haben wir nicht gerechnet. Und noch dazu kaum Spuren, so etwas hat man leider selten.

Bevor wir ins Tal fahren, stärken wir uns noch beim Mörsbachwirt. Und heute schmecken mir auch die deftigen Grammelknödel, um die ich normalerweise einen weiten Bogen mache.

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Wolken und Sonne / 9.12.2012


Wenn bei einer Tourenbeschreibung die Bezeichnung „Überschreitung“ vorkommt, denkt man dabei oft an schwierige, anstrengende und mitunter auch gefährliche Unternehmungen im alpinen Bereich. Es geht aber auch einfacher.

Der Start und gleichzeitig Endpunkt meiner Wanderung ist der Parkplatz im Dorngraben. Dazwischen liegen 14 km Strecke, rund 1100 Höhenmeter, drei Überschreitungen (Hochbuchberg, Gaisberg, Dürres Eck) und die derzeit geschlossene Grünburgerhütte. Dankenswerterweise hat die Bergrettung einen kleinen Raum unter der Terrasse aufgesperrt und gut beheizt. Die Szenerie erinnert mich an einen Stammtisch oder Frühschoppen. Und für eine kleine Spende gibt’s auch Trinkbares (warm und kalt).

Am ersten Gipfel (Hochbuchberg) zeigt sich nur gelegentlich die Sonne. Aber beim Abstieg zum Pfaffenboden vertreibt der starke Wind die Wolken. Strahlender Sonnenschein lässt die verschneite Landschaft hell erleuchten. Der folgende Aufstieg entlang des Bergbaugebietes ist steil und mühsam. Umso schöner und bequemer ist dann der Übergang zum Gaisberg und anschließend zum Dürren Eck.

Etwas überrascht lese ich die erste Seite im Gipfelbuch, ein ungewöhnlicher Text der mich nachdenklich stimmt. Wird der Hersteller des Buches noch einmal in seinem Leben so einen Ausblick haben?

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Winterbeginn / 1.12.2012


Der astronomische Winter 2012 beginnt am 21. Dezember um 12:11 MEZ. Die meteorologischen Jahreszeiten sind aber nach den Kalendermonaten unterteilt. Und da beginnt der Winter am 1. Dezember.

Im Flachland ist davon aber noch nichts zu bemerken, also gehe ich dem Winter ein Stück entgegen.

Die Wanderung beginnt mit dem 4,3 km langen Katzengraben, den ich in exakt 72 Minuten passiere. Dabei bewältige ich 539 Höhenmeter, was einen Schnitt von rund 450 m pro Stunde ergibt. Viel mehr gibt’s zu diesem schattigen Graben eigentlich nicht zu sagen.

Der erste Gipfel des Tages ragt gleich hinter der Steyrerhütte empor, der Roßschopf, der mit 1647 m Höhe eine schöne Aussicht bieten soll. Zuversichtlich steige ich - mittlerweile bereits im Schnee - über rutschige Steine und zwischen vereisten Latschen höher. Kurz nach 12 Uhr erreiche ich gemeinsam mit einigen hartnäckigen Nebelschwaden den Gipfel. Die gepriesene schöne Aussicht bleibt mir leider verborgen, der Cache aber nicht.

In der Hoffnung die Nebeldecke zu durchdringen, steige ich noch die 100 Höhenmeter zum Kasberg hinauf. Kurzzeitig zeigt sich dort tatsächlich die Sonne, eine tolle Stimmung, aber leider nur für kurze Zeit. Dafür kann ich den dortigen Cache trotz Schnee noch finden.

Bevor ich zu sehr auskühle mache ich mich wieder auf den Weg. Rasch erreiche ich die Steyrerhütte, die heute nicht gerade überfüllt ist. Gestärkt mit einer köstlichen Nudelsuppe, Krapfen und Kaffee mache ich mich wieder auf die Suche. Eine Dose liegt oberhalb der Ahorntalhütte, die ich in der Dämmerung tatsächlich noch finde.

Der Abstieg durch den Katzengraben verläuft dann ebenso spektakulär wie der Aufstieg.

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