Spering / 28.4.2020

Heute ist der Anstieg etwas länger, da der letzte Parkplatz gesperrt wurde. Offenbar will man derzeit einen größeren Besucherandrang vermeiden, der aber nach meiner Erfahrung hier ohnehin kaum vorkommt. An den zusätzlichen 350 m Wegstrecke wird die Wanderung aber auch nicht scheitern.

Die erste Pause mache ich beim Geigerbrunn. In Zeitlupe tröpfelt hier das Wasser aus dem Berg. Macht aber nichts, so bleibt mehr Zeit zum Schauen und das Häferl wird trotzdem voll.

Lackerboden. Der zweite kurze Halt. Ich überlege kurz, ob ich wieder einmal den unmarkierten Steig direkt zum Spering nehmen soll. Möglicherweise behindert dort Windwurf den Aufstieg, aber wenn man es nicht versucht, wird man es auch nicht wissen. Also biege ich hinter der eingestürzten Jagdhütte auf den alten Verbindungsweg ab. Zu meiner Überraschung finde ich hier mehr Stoamandl als erwartet. Da war jemand sehr fleißig. Und so erreiche ich ohne Probleme und auch ohne Hindernisse den Kamm kurz vorm Gipfel. Jetzt noch ein paar Meter, dann bin ich oben.

Mittlerweile haben sich auch schon die angekündigten hohen Wolken eingestellt. Imposant bauen sie sich über dem Toten Gebirge auf, und kommen langsam näher. Es wird langsam Zeit an den Rückweg zu denken. Ich mache noch einige Fotos und gehe dann am lagen Kamm zurück, steige nordseitig über Schneefelder zur Forststraße ab und erreiche bald das "Kaffee Spering". Die perfekte Infrastruktur in der Notschlafstelle ermöglicht mir wieder  - so wie 2016 und 2020 - einen köstlichen Nachmittagskaffee.

In weniger als zwei Stunden erreiche ich wieder den Ausgangspunkt meiner Wanderung. Die südlichen Hänge sind in dieser Höhenlage bereits schneefrei, nur nordseitig gibt es noch einige Schneefelder. Meine nächste Tour wird auf den Hagler führen. Und da bin ich schon gespannt, wie sich dort die Schneesituation darstellt.

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Kremsmauer / 21.4.2020

Der erste richtige Berg seit Ende Februar. Da darf ich es natürlich nicht übertreiben, sondern muss mit Umsicht an die Tour herangehen. Risikominimierung lautet die Devise, also alles vermeiden, was irgendwie zu einem Problem werden könnte.

Da erscheint mir die Kremsmauer (Pyramide) eine gute Wahl zu sein. Relativ kurze Anfahrt, ein langer Forststraßenzustieg, keine ausgesetzten Stellen, keine Schneefelder (da südseitig) und überschaubare Anforderungen in Bezug auf Höhenmeter und Länge.

Schließlich ist der der Tag wie geplant verlaufen. Sogar der lange Forststraßenabschnitt hat mir diesmal nichts ausgemacht, so groß war die Freude endlich wieder draußen zu sein.

Natürlich hätte ich auch zu Hause bleiben können, aber das war mir dann doch zu riskant.

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Badesee statt Atlantikwellen / 9.4.2020

Vorsichtig erweitere ich meinen Aktionsradius. Diesmal versuche ich es mit dem Rad in der Hoffnung, dass auf den Nebenstraßen unter Woche nicht viel los sein wird. Und so war es dann auch.

Bis zum Donauradweg, den ich über Umwege erst nördlich von Alkoven bei der Rutzinger Au erreiche, begegnet mir kein Radfahrer (und auch keine Radfahrerin). Erst am breiten Radweg am Damm ist etwas mehr los. Das notwendige Abstandhalten ist aber überhaupt kein Problem.

In Aschach überquere ich die Donau, die schon auffallend wenig Wasser führt. Der schneearme Winter und der seit Wochen ausbleibende Regen haben den Pegelstand bereits erkennbar sinken lassen.

Mit Rückenwind komme ich jetzt rasch vorwärts und erreiche bald die Badeseen. Die dort anwesenden Badegäste (etwa zehn Personen) liegen weit verstreut in der Sonne herum. Eine kurze Rast am Steg lasse ich mir aber auch nicht entgehen und es ist hier tatsächlich schon sehr warm, ungewöhnlich für die Jahreszeit. Eine echte Alternative zum leider stornierten Spanienurlaub ist das aber nicht.

Bevor ich einen Sonnenbrand bekomme, radle ich weiter in Richtung Kraftwerk, wo ich wieder die Seite wechsle. Immer noch mit Rückenwind komme ich zügig vorwärts. Besonders auf der Nibelungenstraße mache ich ordentlich Meter, was man von der letzten Bergwertung aber nicht sagen kann. Obwohl die Steigung nicht besonders groß ist, komme ich nur langsam vorwärts. Aber auch dieser Berg hat ein Ende und nach fast 70 km stelle ich mein Rad wieder ab.

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Prinzensteig / 7.4.2020

Nach einem Monat unfreiwilliger Pause zieht es mich fast schon magnetisch hinaus in die Natur. Weite Anfahrten sind zu vermeiden, risikobehaftete Sportarten sowieso. Also scheidet eine Schitour von vornherein aus. Als Alternative bietet sich eine Wanderung im Kürnbergerwald an. Die kurze Anfahrt und kein Kontakt mit anderen Wanderern (zumindest unter der Woche) sind wohl verordnungskonform.

Ich beginne beim kleinen Parkplatz kurz vor der Donau, dort wo der Donausteig die Straße quert. Die Forststraße, die normalerweise hier ziemlich gatschig ist, hat schon lange keinen Regen mehr gesehen. Es ist hier staubtrocken, der Boden schreit förmlich nach Wasser. Davon ist aber auch in nächster Zeit nichts in Sicht.

Nach einem kurzen Abstecher zu den Resten des Römerturmes biege ich auf den Prinzensteig ab. Bald fällt mir auf, dass der Straßenlärm hier besonders gut zu hören ist, obwohl kaum Verkehr auf der Bundesstraße ist. Das liegt wohl daran, dass der Wald ziemlich ausgelichtet wurde, und der natürliche Lärmfilter nicht mehr vorhanden ist. Dafür gibt es nun eine bessere Aussicht.

In Wilhering verlasse ich wieder den Donausteig, besuche die Kirche und gehe ein kurzes Stück entlang der B 129 nach Ufer. Hier treffe ich auf die "Bauern - und Holzknechtrunde" (ein fast 16 km langer Rundweg). Bevor ich wieder in den Kürnbergerwald eintauche, lege ich eine ausgiebige Mittagsrast "Am Rosenfeld" ein.

Vor mir liegen nun 200 hm bis zum höchsten Punkt meiner Wanderung etwas unterhalb der Kürnbergburg. Es ist eine Variante des 09er, auf dem ich nun ein Stück gehe. (Anmerkung: bis nach Stainach habe ich diesen Weitwanderweg bisher begangen. Seit Jahren plane ich die Fortsetzung, vielleicht ergibt sich heuer eine Gelegenheit).

Beim Abstieg zum Parkplatz fällt mir auf, dass auch hier - so wie im gesamten Wald - einige Flächen gerodet wurden. So ergeben sich neue Ausblicke und unerwartete Abkürzungen, auf die ich bei Nässe aber verzichten würde.

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