Bei der Anreise sind wir - Hannes und ich - noch skeptisch, ob wir heute die Sonne sehen werden. Bis kurz vor Hinterstoder ist es grau in grau, eine hochnebelartige Bewölkung lastet schwer auf der Landschaft. Doch dann die ersten hellen Flecken am Himmel und kurz darauf liegen die von der Morgensonne angestrahlten Gipfel vor uns.
Wir beginnen die Tour beim großen Parkplatz, gehen zuerst flach auf der Loipe, dann über die Steyr und anschließend die Ski tragend Richtung Prieler. Nach etwa 20 Minuten liegt ausreichend Schnee am Straßenrand, um in den gewohnten Aufstiegsmodus zu wechseln. Bald empfängt uns die Sonne und die oberste Bekleidungsschicht verschwindet im Rucksack.
Nach einer kurzen Passage durch dichten Wald kommen wir in freieres Gelände und damit erstmals in den Genuss der herrlichen Ausblicke auf die tiefverschneiten Gipfel ... Gr. Priel, Spitzmauer um nur einige zu nennen.
Dann der lange Prielerplan. Der Aufstieg zieht sich, es sind 400 Höhenmeter, die wir mit einer kurzen Rast in zwei Abschnitte aufteilen. Anschließend geht es kurz und steil zum Kessenspitz hinauf, wo der weitere Verlauf zum Kl. Priel gut erkennen ist. Und hier beende ich den Aufstieg, denn einerseits möchte ich nicht noch eine Stunde gehen, und andererseits ist die Abfahrt über den Prielerplan (Pulver, unverspurt) zu verlockend.
Während Hannes weitergeht (er war im Gegensatz zu mir noch nie im Winter oben), fahre ich nach einer ausgiebigen Pause bei optimalen Bedingungen bis zur Forststraße ab. Dort felle ich nochmals auf und versuche auf der in der Karte eingezeichnete Skiroute zur Prieleralm aufzusteigen. Dieses Unterfangen wird aber bald durch einen dichten Jungwald unmöglich gemacht. Alternative: auf der Forststraße noch 650 Meter weiter und dann nördlich zur Alm aufsteigen. Wenig später treffen wir uns wie vereinbart und fahren nach einer kurzen Rast ins Tal ab.
Fazit: der mir bis dato unbekannte Kessenspitz ist ein lohnender Gipfel für jene, denen der Kl. Priel zu anstrengend ist (so wie mir heute), oder die Abfahrt durchs Eiskar zu unsicher ist.
Bilder
Im Grenzgebiet / 21.1.2019
Wolken
im südlichen Bergland, Sonne im Norden. Die Entscheidung fällt mir
heute leicht. Bei -15° knirscht es unter den breiten Schneeschuhen
als ich meine Wanderung beim Sportplatz in Reichenthal beginne. Ich
orientiere mich am 10 Mühlenwanderweg, von dem auf Grund der
geschlossenen Schneedecke nichts zu sehen ist. Aber mit
GPS-Unterstützung fällt die Orientierung leicht.
Bis zur
Graslmühle gehe ich teilweise im Schatten, was sich aber nach einem
kurzen Aufstieg zum Glück ändert. Mit den breiten Schneeschuhen
kann ich problemlos querfeldein dahin marschieren. Hin und wieder
treffe ich auf Traktorspuren die meine Gehrichtung durchkreuzen.
Bei
Allhut befindet sich ein schöner Rastplatz, den ich mir natürlich
nicht entgehen lassen kann, zumal solche trockene Sitzplätze im
Winter rar sind. Genüsslich sitze ich auf dem Holzstoß und lasse
mir die Jause schmecken. Ich befinde mich nun schon in Grenznähe,
was mir beim weiteren Weg durch ein Hinweisschild bewusst wird.
Besonders schön ist der nun folgende Abschnitt hart an der
Staatsgrenze. Bevor
es wieder leicht bergab geht ändere ich die Richtung und erreiche
bald das alte Zollhaus, wo ich abermals einen Schwenk nach rechts
einlege. Vor mir liegt nun ein weites, leicht ansteigendes Gelände,
an dessen Ende ein Wald den Horizont begrenzt. Dort befindet sich die
Waldkapelle und ein weiterer schöner Rastplatz, der mir eine einstündige
Pause ermöglicht.
Mittlerweile
wirft die tiefstehende Sonne lange Schatten, es wird Zeit die
Wanderung zu beenden. Noch einmal gehe ich über verschneite Wiesen
und Felder zum Ausgangspunkt zurück.
Rohrauer Größtenberg / 20.1.2019
Die
Lawinensituation hat sich entspannt, eine Tour im freien Gelände
somit wieder vertretbar. Wir beginnen beim geräumten
Parkplatz in Koppen. Strahlender Sonnenschein schon beim Weggehen
hebt die Stimmung trotz der klirrenden Kälte. Nach dem ersten
Flachstück wird es gleich steil und hier stehen zwei Varianten zur
Auswahl. Entweder links in kurzen Kehren durch den Wald zu einer
Forststraße hinauf, oder geradeaus direkt im Graben. Wir nehmen die
direkte kürzere Variante, was sich rückblickend als gute
Entscheidung herausgestellt hat.
Ohne
längere Rast steigen wir gleichmäßig höher. Die Spur ist gut
angelegt, nicht zu steil und nicht zu flach, was im dichten Wald gar
nicht so einfach ist. So richtig aussichtsreich wird es dann erst am
Brettstein, wo wir die Baumgrenze überschreiten. Als Zugeständnis
für die schöne Sicht müssen wir aber den eisigen Wind akzeptieren,
der mit zunehmender Höhe immer stärker wird. Hier bewährt sich
wieder einmal meine leichte (Kunst)Daunenjacke.
Den
Gipfel erreichen wir nach fast 4 Stunden Gehzeit. Schnell einige Fotos
und vorbereiten für die Abfahrt, mehr lässt der Wind nicht
zu. Gerastet wird dann weiter unten beim Brettstein.
Die
abwechslungsreiche Abfahrt vergeht leider viel zu schnell,
besonders die Pulverschneeabschnitte sind immer zu kurz. Etwas
fordernd ist dann noch der letzte steile Graben. Hier gewinnt wer eine
gute Pflugtechnik beherrscht (die Haltung wird nicht bewertet).
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