Ganz oben / 22.2.2023

Eigentlich wollten wir heute auf die Roßalm gehen. Die schlechte Straße hat eine Zufahrt bis nach Lugtratten aber nicht erlaubt. Mangels leicht erreichbarer Alternativen fahren wir daher nochmals nach Lachtal. Ziel ist der Hohe Zinken und falls möglich die Abfahrt durch das kleine Lachtal.

Wie zuletzt wählen wir wieder die Schiroute Nr. 1 zur Grillerlucke. Während im windgeschützten Bereich genug Schnee liegt, sieht es oben am breiten Rücken anders aus. Abgeblasen und aper liegt der Hohe Zinken vor uns. Nun wäre Schitragen angesagt, was aber nicht in Frage kommt.

Kurzfristig ändern wir unseren Plan und gehen nochmals zum Schießeck. Heute sind die Bedingungen weit besser als zuletzt und so kann ich die fehlenden drei Meter zum Kreuz mühelos bewältigen. Ich bin sozusagen im zweiten Anlauf ganz oben. Wunderbar ist der Blick hinunter in die Bärengrube und zur Grillerhütte. Hier könnte man bei ausreichend Schnee nordseitig abfahren und dann wieder zum Schießeck aufsteigen. Ein Projekt für die Zukunft.

Mittlerweile hat es aufgefirnt und einer herrlichen Abfahrt steht nichts im Wege.

Am frühen Nachmittag schwingen wir beim Parkplatz ab. Drei schöne Tage gehen hier sturz/verletzungsfrei zu Ende.

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Tockneralm / 21.2.2023

Die dürftige Schneelage macht die Auswahl einer geeigneten Tour nicht gerade einfach. Von unserer Gastgeberin bekommen wir aber einen Tipp. Die Tockneralm soll noch "sehr gut gehn". Mit knapp 1000 hm ist die Aufstiegszeit überschaubar. Eile haben wir also nicht, ein ausgiebiges Frühstück ist die Folge.

Nach teilweise kurviger Fahrt erreichen wir den Ort Krakauebene. Hier ist es frühlingshaft warm, die Wiesen sind bis zum Waldrand aper. Hier sollen wir eine Schitour machen? Optimistisch gehen wir auf den wenigen Schneeflecken los.

Bald tauchen wir in den Wald ein. Hier im Schatten liegt dann doch etwas Schnee, sodass wir auf das befürchtete Schitragen verzichten können. Mit zunehmender Höhe kehren wir in den Winter zurück und steigen durch lichten Wald zur Baumgrenze auf.

Erste Trinkpause. Hier können wir nicht nur den nahen Preber sehen, sondern auch den weiteren Aufstieg. Ein baumloser Hang, nicht zu steil, liegt vor uns.

In weiten Kehren nähern wir uns langsam dem Gipfel. Das große Kreuz ist schon von weitem zu sehen, aber wie so oft trügt der Schein. Der Weg dorthin ist noch länger als gedacht

Nach 2¾ Stunden erreichen wir unseren Gipfel auf 2304 m Höhe. Der höchste Punkt, markiert nur mit einer Stange, befindet sich aber 50 hm weiter nördlich. Auf den Übergang dorthin verzichten wir zu Gunsten einer Pause. Es ist heute fast windstill, was für eine Wohltat im Vergleich zum Vortag.

Die Abfahrt übertrifft dann unsere Erwartungen. Herrlicher Firn bis zur Baumgrenze. Besser geht es nicht. Im Wald wird es dafür wieder etwas mühsam. Hier ist der Schnee schon sehr weich, Schwünge sind nur mit viel Kraftaufwand möglich. Anschließend rutschen wir auf den letzten Schneeflecken zum Parkplatz hinunter.

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Schießeck / 20.2.2023

Diesmal betrete ich wieder Neuland. Der Stützpunkt ist in Oberwölz in der Pension Geissler. Bei der zweistündige Anfahrt über den Triebener Tauern fällt mir die geringe Schneemenge auf, und das auf fast 1300 m Höhe. In Lachtal, ab Beginn der Tour beginnen, ist es etwas besser. Ein richtiger Winter sieht aber anders aus.

Bei bedecktem Himmel gehen wir vom gebührenfreien Tourengeherparkplatz los. Unser Ziel ist das Schießeck, dem wir uns durch das Große Lachtal langsam nähern. Die beschilderte Schiroute führt hier in einem weiten Graben in angenehmer Steigung bergauf. Auf etwa 2050 m Höhe quere ich nach links aus dem Tal, um am breiten Rücken mit schöner Aussicht den Gipfel zu erreichen. Rückblickend war das keine so gute Idee. Während ich oben dem Wind voll ausgesetzt bin, gehen meine Begleiter im windgeschützten Tal weiter. Erst kurz vor dem Gipfel trifft auch sie die volle Wucht des heute extrem starken Nordwestwindes.

An eine Pause ist hier nicht zu denken. Den kurzen Übergang zum etwas weiter nördlich gelegenen Gipfelkreuz wollen wir uns aber trotz der widrigen Bedingungen nicht entgehen lassen.

Ohne Schi gehen wir weiter und stehen bald vor dem letzten Aufschwung zum Gipfel. Nur mit Mühe können wir uns hier gegen den Wind stemmen. Drei Meter vor dem höchsten Punkt ist für mich aber Schluss. Das Risiko von einer Windböe erfasst zu werden ist mir zu groß, zumal der Gipfel auf der anderen Seite steil abfällt. Vielleicht passt es ein anderes mal.

Wir gehen zum Schidepot zurück und bereiten uns für die Abfahrt vor. Vorsichtig verstauen wir die Felle im Rucksack, bei dem starken Wind kein einfaches Unterfangen. Dann endlich die Abfahrt. Und die ist besser als erwartet. Oben noch etwas hart, wird es bald weicher und stellenweise firnig. Weiter unten, wo wir die Gipfelrast nachholen, ist vom Wind fast nichts mehr zu spüren.

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Jubiläumstour / 16.2.2023

 
Obwohl gar nicht so weit entfernt, bin ich im Winter erst einmal auf die Kleine Scheibe gegangen. Und das war vor zwanzig Jahren. Also Zeit, diesen schönen Aussichtsberg wieder zu besuchen, sozusagen zum 20er Jubiläum.

Ausgangspunkt ist der gebührenpflichtigen Parkplatz "Bärenalm". Während die gegenüberliegenden Berge bereits in der Sonne liegen, steigen wir im Schatten auf. Ich überlege, ob das vielleicht der Grund sein könnte, dass ich bisher so selten diese Tour gemacht habe. Ganz abwegig erscheint mir der Gedanke jedenfalls nicht zu sein.

Nach einer Stunde passieren wir die Schafferreith und gehen immer noch im Schatten. Heute ist es zwar nicht kalt, ein paar Sonnenstrahlen wären aber schon ganz angenehm. Aber davon ist vorerst nichts zu sehen, schon gar nicht bei der jetzt vor uns liegenden langen Waldquerung in Richtung Peterhoferalm. Es ist ein unangenehmer Abschnitt, der mit dem Ausstieg über eine große, aber harmlose Wechte endet. Und hier stehen wir endlich in der Sonne.

Bärenalm, fast drei Stunden Aufstieg liegen hinter uns. Wir machen eine kurze Trinkpause und gehen dann zur Türkenkarscharte weiter. Unser Ziel liegt nun schon zum Greifen nahe, es ist nur mehr ein kurzer, oben etwas steiler Aufstieg bis zum schlichten Kreuz auf 1836 m Höhe.

Nach fast vier Stunden Aufstieg können wir endlich den wunderbaren Ausblick nach allen Richtungen genießen. Stundenlang könnte man hier sitzen und schauen. Dafür fehlt uns aber dann doch die Zeit, zumal noch die Abfahrt vor uns liegt.

Oben schöner Firn ... dann etwas mühsam bis zur Bärenalm ... steile Waldpassage, teilweise noch pulvrig ... anspruchsvolle Querfahrt ... stark verspurt zur Schafferreith ... tiefer Schnee ... unten wieder hart ... eine abwechslungsreiche Abfahrt geht nach einer Stunde beim Parkplatz zu Ende.

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Am Heilbronnerweg zum Speikberg / 14.2.2023

Das Dachsteingebiet kenne ich im Winter vorwiegend aus der Ferne. Nur die bekannte Rumplerrunde bin ich schon mehrmals gegangen. Aber es gibt dort auch kürzere (weniger anstrengende) Touren.

Die lange Zugfahrt vergeht schneller als erwartet, auch die kurze Busfahrt zur Talstation klappt problemlos. Und kurz darauf schwebe ich um 23,80 Euro (Rumplerticket) den Berg hinauf und stehe wenige Minuten später vor einer Prachtkulisse auf 2100 m Höhe.

Mein Ziel ist der Speikberg, der sich etwa 3 km östlich vom Krippenstein befindet. Dazwischen liegen einige Gräben und kurze Steigungen. Ich beginne mit einer kurzen Abfahrt auf der Piste und gehe dann am präparierten Schiweg weiter.

Kurz darauf der erste Halt beim Dachstein-Hai. Es ist schon etwas ungewohnt im Hochgebirge auf einen Hai zu treffen. Vor einigen millionen Jahren war das anders. Ich klettere auch noch in das Innere um das bekannte Foto aus dem Haimaul zu machen.

Leicht bergab gehe ich zum Heilbronner Kreuz weiter. Dort verlasse ich den markierten Weg und gehe in Richtung Speikberg weiter. Die Orientierung ist einfach, denn das Gebiet ist sehr übersichtlich. Rasch erreiche ich eine namenlose Erhebung mit einer verwitterten Steinmarkierung. Der Weiterweg ist nun mehr oder weniger vorgegeben.

Gegen Mittag erreiche ich den Niederen Speikberg und gehe nach dem obligaten Foto zum (Hohen) Speikberg weiter, wo ich 20 Minuten später ankomme. Es ist ein Gipfel ganz nach meinem Geschmack. Viel Platz, keine Absturzgefahr und eine phantastische Aussicht. Noch dazu ist es heute fast windstill und angenehm warm. Ein guter Platz für eine längere Rast.

Nach einer Stunde fahre/gehe ich zum Niederen Speikberg zurück. Mittlerweile hat es aufgefirnt und ich kann mühelos den schönen, aber leider kurzen Hang hinunterschwingen. Mit etwas Stockeinsatz komme ich dann fast bis zum Heilbronner Kreuz. Hier felle ich wieder auf und folge dem markierten Weg 466 zur Gjaidalm.

Anfangs sehr aussichtsreich, später durch verwinkelte Gräben schlängelt sich der Weg durch die Gegend. Nach einer guten Stunde schnalle ich die Schi bei der Alm ab. Hier ist etwas mehr los, es ist ein beliebter Treffpunkt nach der Rumplerrunde. Bei diesem Ambiente schmeckt das Bier natürlich besonders gut. Aber fast hätte ich die Zeit übersehen, denn ich möchte den Bus um 15:52 erreichen.

Um zur Talabfahrt zu gelangen, muss ich vorher noch einen kurzen Gegenanstieg überwinden. Dann geht es 6,5 km nur mehr bergab und nach 16 Minuten schwinge ich bei der Talstation ab. Sieben Minuten später sitze ich im nicht gerade überfüllten Bus (drei Fahrgäste). Die weitere Rückfahrt gestaltet sich sehr entspannt, besonders wenn man im bequemen Railjet mit 160 kmh durch den Nebel braust.

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Lattenberg / 11.2.2023

Heute steht eine gemütliche Tour auf dem Programm. Etwa 820 hm sind es vom Ausgangspunkt (Bergerhube im Hintertriebental) bis zum Gipfel des Lattenberges. Trotz der Bewölkung starten wir optimistisch in der Hoffnung auf einige Sonnenstunden.

Bis zum ersten steilen Anstieg gehen wir auf der Forststraße in Richtung Moaralm. Nach 2 km verlassen wir den Graben und biegen rechts ab. Nun wird es gleich steiler und wir gewinnen rasch an Höhe. Mittlerweile schimmert es stellenweise blau durch die Wolkendecke, die Sonne hat heute aber schlechte Karten.

Ab der Baumgrenze wird der Wind stärker und auch die Sonne zeigt sich jetzt immer öfter. Nach einem etwas flacheren Abschnitt entlang eines überwechteten Rückens kommen wir zum steilen Gipfelaufbau. Diese letzten 50 hm bis zum höchsten Punkt sind etwas mühsam. Hier schauen noch viele Latschen aus dem Schnee, auch Steine lauern unter der dünnen Schneedecke. Dafür gibt es oben eine herrliche Rundumsicht und auch die Sonne kämpft sich für einige Minuten durch die Wolken.

Die Abfahrt bis zur Baumgrenze ist kein Genuss, dafür gibt es im Wald wieder etwas Pulverschnee. Rasch kommen wir dann auf der ausgefahrenen Forststraße zum Ausgangspunkt zurück.

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Auf die Wilde / 9.2.2023

Auf Grund der mittlerweile sehr guten Verkehrsanbindung ist die Anreise zum Ausgangspunkt meiner Tour unproblematisch. Natürlich ist der Zeitaufwand etwas höher, dafür kann ich aber bereits im beheizten Zug in aller Ruhe die Schischuhe anziehen und die Felle aufziehen.

Bei der Bahnstation Roßleithen steige ich in den fast leeren Bus nach Vorderstoder um. Bei der Kirche möchte ich aussteigen, doch der freundliche Fahrer legt für mich einen kurzen Halt bei der Zufahrt zum Sägewerk Hackl ein, was meinen Gehweg noch etwas verkürzt.

Ich steige in die Bindung, lasse den gebührenpflichtigen Parkplatz links liegen und gehe los. Den Aufstiegsweg kenne ich von früheren Touren sehr gut, da gibt es keine Überraschungen.

Zuerst über die schönen Hänge den Baumschlagerberg hinauf, dann folgt die flache Querung im Wald bis zu einer Forststraße, der ich ein Stück folge. Die anschließende Steilstufe bis zur Wildalm überwinde ich mit einigen Kehren. Dann wird es wieder etwas flacher.

Im Gegensatz zu meinen früheren Touren verläuft die weiter Aufstiegsspur nun sehr weit links an der Geländekante, was mir schöne Ausblicke zur Zellerhütte, Lagelsberg und Warscheneck ermöglicht. Ich passiere die Baumgrenze und stelle mich auf einen unangenehmen Ostwind ein, doch der bleibt überraschenderweise aus.

Zu Mittag erreiche ich den Gipfel, der auf der Karte mit Brennert bezeichnet wird. Hier endet üblicherweise der Aufstieg. Ich gehe aber noch bis zum Hanskamp weiter. Schifahrerisch bietet dieser zusätzliche Aufwand nichts. Es ist mehr ein Wandern zwischen Latschen bis zum höchsten Punkt. Fürs Gipfelfoto errichte ich schnell ein provisorisches Kreuz, dann gehe ich wieder zur Brennert zurück.

Nach einer ausgiebigen Rast beginne ich die Abfahrt. Ich halte mich eher links, wo es noch unverspurte Waldpassagen gibt. Weiter unten treffe ich wieder auf den Forstweg zum Baumschlagerberg. Ab hier herrschen pistenähnliche Bedingungen, was aber kein Nachteil ist. Viel zu schnell komme ich zum Sägewerk hinunter, wo ich nach einigen schönen Schwüngen die Tour beende.

Von hier gehe ich bergab in wenigen Minuten zur leider schattigen Busstation Fuxjäger, wo ich in aller Ruhe die Schuhe im Rucksack verstaue und auf den Bus warte. Rückblickend wäre es besser in den Ort hinaufzugehen und dort in der Sonne die Wartezeit zu verbringen.

Die Rückfahrt verläuft dann genauso entspannt wie die Hinfahrt.

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Braunberg / 7.2.2023

Letzten Herbst habe ich meine schon traditionelle Braunbergrunde ausgelassen. Dafür gibt's heuer eine Winterwanderung. Ich beginne wie üblich bei der Bahnstation in Kefermarkt. Der erste Fixpunkt ist der örtliche Spar (Jausenkauf) und die Kirche (Flügelaltar). Nach einem Foto vom Schloss Weinberg betrete ich den Wald, wo ich auf die ersten Schneeflecken treffe.

Erste Pause am Buchberg. Hier ist windgeschützt und sonnig, Sitzbänke sind auch vorhanden, ein Luxusrastplatz. Gestärkt gehe ich weiter.

Bald verlasse ich den Waldes und gehe über offenes Gelände in Richtung Grensberg. "Die Sonne hat schon Kraft", bestätigt mir eine Landwirtin, die gerade vor dem Hof arbeitet. Recht hat sie, und ich verstaue die warme Jacke im Rucksack.

Nach einem kurzen Stück auf der Straße biege ich in Vorholz wieder auf den ausgetretenen Wanderweg ab. Obwohl es griffig ist, sind Stöcke von Vorteil.

Langsam nähere ich mich nun der Braunberghütte, die ich kurz nach Mittag erreiche. Ich mache es mir auf der windgeschützten Bank bequem und lasse mir die Jause schmecken. In der Ferne ist das Geräusch eine Motorsäge zu hören, aber sonst ist es hier vollkommen ruhig. So ruhig, dass ich fast die Zeit übersehen hätte.

ÖBB-Station - 2 Stunden steht auf dem Wegweiser neben der Hütte. Das sollte sich ausgehen. Zuerst durch Wald, dann über weite Wiesen komme ich nach Lasberg. Der Schnee wird hier wieder weniger und bei der neu gestalteten Bahnstation ist vom Winter kaum mehr etwas zu sehen.

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