Bei bedecktem Himmel gehen wir vom gebührenfreien Tourengeherparkplatz los. Unser Ziel ist das Schießeck, dem wir uns durch das Große Lachtal langsam nähern. Die beschilderte Schiroute führt hier in einem weiten Graben in angenehmer Steigung bergauf. Auf etwa 2050 m Höhe quere ich nach links aus dem Tal, um am breiten Rücken mit schöner Aussicht den Gipfel zu erreichen. Rückblickend war das keine so gute Idee. Während ich oben dem Wind voll ausgesetzt bin, gehen meine Begleiter im windgeschützten Tal weiter. Erst kurz vor dem Gipfel trifft auch sie die volle Wucht des heute extrem starken Nordwestwindes.
An eine Pause ist hier nicht zu denken. Den kurzen Übergang zum etwas weiter nördlich gelegenen Gipfelkreuz wollen wir uns aber trotz der widrigen Bedingungen nicht entgehen lassen.
Ohne Schi gehen wir weiter und stehen bald vor dem letzten Aufschwung zum Gipfel. Nur mit Mühe können wir uns hier gegen den Wind stemmen. Drei Meter vor dem höchsten Punkt ist für mich aber Schluss. Das Risiko von einer Windböe erfasst zu werden ist mir zu groß, zumal der Gipfel auf der anderen Seite steil abfällt. Vielleicht passt es ein anderes mal.
Wir gehen zum Schidepot zurück und bereiten uns für die Abfahrt vor. Vorsichtig verstauen wir die Felle im Rucksack, bei dem starken Wind kein einfaches Unterfangen. Dann endlich die Abfahrt. Und die ist besser als erwartet. Oben noch etwas hart, wird es bald weicher und stellenweise firnig. Weiter unten, wo wir die Gipfelrast nachholen, ist vom Wind fast nichts mehr zu spüren.