Ein neues Kreuz / 26.3.2024

Letzte Jahr wurde am Hochsalm ein neues Kreuz errichtet. Dieses besteht aus 43 Einzelteilen, die erst am Gipfel miteinander verschraubt wurden. Auf dies Weise konnte der Transport auf den 1.405 Meter hohen Berg relativ leicht bewerkstelligt werden, wobei die kleineren Teile immerhin auch noch 7 kg wiegen. Leicht ist also sehr subjektiv.

Ich beginne meine Wanderung bei der Enzenbachmühle. Hier im Tal ist es frühlingshaft mild, da und dort ist bereits frisches Grün zu sehen. Das ändert sich aber im Laufe des Vormittags, denn ab etwa 1.000 Meter Höhe treffe ich auf die ersten Schneeflecken.

Nach etwa 2¼ Stunden komme ich zur Abzweigung zum Mittagsstein. Den lasse ich aber rechts liegen und gehe links zum Hochsalm weiter. Spur ist hier noch keine vorhanden und stellenweise sinke ich bis über die Knöchel im frischen Schnee ein.

Kurz nach 12 Uhr stehe ich am Gipfel. Das neue Kreuz ist wesentlich höher und massiver als das alte, das nach 49 Jahren ausgedient hat. Ich mache einige Fotos, wobei die Sicht auf Grund des Saharastaubes etwas getrübt ist. Das diffuse Licht hat aber den Vorteil, dass die Kontraste nicht so stark sind.

Nach einer langen Gipfelrast steige ich westseitig in Richtung Tießenbach ab. Bald lasse ich die letzten Schneeflecken hinter mir. Nur mehr der rutschige Weg erinnert an das kurze Gastspiel des Winters.

Bei der Bahnstation Scharnstein - Mühldorf beende ich die Hochsalmüberschreitung.

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Wenig los am Donauradweg / 20.3.2024

Von Linz nach Passau in einer Stunde. Mit dem ICE geht sich das genau aus. Und im Gegensatz zum Railjet ist das Ein-u. Aussteigen mit dem schweren E-Bike kein Problem, sogar mit zwei Packtaschen.

Vom Bahnhof radle ich langsam in Richtung Donau, überquere diese auf der Prinzregent Luitpold Brücke und biege dann rechts auf die Angerstraße ab. Nach einem kurzen Tunnel mit baulich getrenntem Radweg (!) komme ich zur Brücke über die Ilz und biege anschließend nochmals rechts auf die Obernzeller Straße ab.

Die nächsten 50 km ist die Orientierung sehr einfach. Immer der Donau entlang. Zuerst am nördlichen Ufer und ab Niederranna südlich der Donau. Erst bei Kobling muss ich einen unfreiwilligen Abstecher hinauf nach Haibach machen, da der Radweg bis Kaiserau auf Grund von Felssicherungsarbeiten gesperrt ist. Ende April sollte die Fahrt entlang der Donau wieder möglich sein. Hoffentlich, denn dieser Abschnitt ist besonders schön.

In Aschach treffe ich wieder auf die Originalroute. Nach einer kurzen Kaffeepause radle ich weiter. Der Verkehr am Radweg ist zur Zeit noch sehr überschaubar. Einige Sportler mit Rennrädern sind unterwegs, von Touristen ist noch nichts zu bemerken. Das wird sich vermutlich ab Ostern ändern.

In Wilhering verabschiede ich mich für heute von der Donau. Die letzten Kilometer lege ich abseits der Hauptverkehrswege zurück.

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Frühling / 8.3.2024

Der astronomische Frühling beginnt heuer am 20. März, der meteorologische hat bereits am 1.März angefangen. Ich befinde mich also irgendwo dazwischen, was auch sehr gut zur heutigen Tour passt.

Mit Bahn und Bus erreiche ich pünktlich, aber doch etwas zeitintensiv den Ausgangspunkt in Schwarzenbach bei Strobl. Gleich am Beginn empfängt mich ein eisiger Ostwind. Umso angenehmer ist es, dass ich eine südseitig ausgerichtete Wanderung gewählt habe.

Nach einem kurzen Abschnitt auf einer Nebenstraße biege ich auf den Sommerauweg ab. Bald komme ich zur Mauruskapelle und kurze Zeit später zu einem schönen Aussichtsplatz mit Blick zur Osterhorngruppe. 

Der Weg führt nun mäßig steigend unterhalb des Sommeraustein zur gleichnamigen Alm. Hier treffe ich auf die ersten Schneeflecken, die wenig später bei der Vormaueralm in eine fast geschlossene Schneedecke übergehen. Beim folgenden nordseitigen Aufstieg zum Vormauerstein wird sogar es kurz winterlich, der Gipfel ist aber dann wieder vollkommen schneefrei.

Für eine längere Rast ist es mir hier trotz der wunderbaren Aussicht zu kalt. Etwas weiter unten bei einer Almhütte finde ich einen windgeschützten Platz. Ich überlege, ob ich noch einen Abstecher zum Mönichsee machen soll, entscheide mich aber für eine einstündige Pause auf der Sonnenbank vor der Hütte.

Für den Abstieg nach St. Wolfgang nehme ich den Vormaueralmweg. Im Gegensatz zum Sommerauweg handelt es sich um eine Forststraße, die außer gelegentlichen Ausblicken zum See nichts zu bieten hat.

Besser gefällt mir dann die etwas oberhalb des Ortes gelegene Kalvarienbergkirche. Der kurze Umweg dorthin lohnt sich auf jeden Fall, denn der Blick auf St. Wolfgang ist wirklich einmalig schön.

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Ein neuer Rekord / 29.2.2024

Der heurige Februar ist mit großen Abstand der Wärmste Februar in der Messgeschichte (GeoSphere Austria). Also hat mich nicht mein subjektive Gefühl getäuscht, da es jetzt sozusagen "amtlich" ist. Und jetzt nähert sich auch noch eine Wolke mit Saharastaub, die im laufe das Tages die Sicht beeinträchtigen wird.

Beim Weggehen in Ebensee/Rindbach ist davon aber noch nichts zu sehen. Bei herbstlicher Stimmung gehen wir vom Parkplatz am See weg. Auf einem Wegweiser lesen wir "Erlakogel 3½ Stunden" .... kann das stimmen? Wir werden sehen.

Zum Aufwärmen bleibt nicht viel Zeit, denn der Weg 562 führt anfangs ziemlich steil zu einer Felswand hinauf. Dann wird es etwas flacher.

Kurze Pause bei der Spitzelsteinalm. Es ist nach wie vor nebelig, doch es wird heller und manchmal schimmert es schon blau durch die Wolken. Wenige Minuten später steigen wir über einen baumfreien Rücken mit unzähligen Schneerosen in Richtung Gipfel auf.

Erst kurz vorm höchsten Punkt wird es etwas winterlich, der abschließende steile Felsaufstieg ist aber schneefrei. Nach etwas über 2½ Std. stehen wir am Erlakogel. Die Sicht ist durch den angekündigten Saharastaub beeinträchtigt und es ist windig. Wir verlegen daher die Mittagsrast auf einen windgeschützten Platz etwas weiter unten. Ausgerastet steigen wir dann entlang des Aufstiegsweges ins Tal ab.

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Gesäuseblick / 25.2.2024

Endstation Selzthal. Der Wanderweg auf das Dürrenschöberl beginnt gleich hinter dem Bahnhof. Es ist noch nebelig, man könnte die Stimmung als herbstlich bezeichnen. Vom Winter ist momentan noch wenig zu sehen.

Nach einer Stunde mündet der bisher steile Wanderweg in eine Forststraße. Hier ist es richtig winterlich. Ich schnalle mir die Schneeschuhe an und folge einer frischen Spur. Die Steigung ist jetzt sehr moderat was aber den Nachteil hat, dass ich kaum Höhe gewinne. Dafür habe ich eine 180°-Aussicht vom Grimming über das Tote Gebirge bis zum Gr. Pyhrgas.

Mittlerweile kann ich auch schon den Gipfel des Dürrenschöberls sehen. Aber wie so oft täuscht der Eindruck. Der Weg dorthin ist noch sehr weit und mit zunehmender Höhe wird das Gehen im tiefen Schnee immer anstrengender. Mit Schiern wäre der Aufstieg jetzt einfacher.

Nach 4¼ Stunden erreiche ich den Gipfel. Es ist etwas windig aber die Aussicht entschädigt für die Mühen des langen Aufstiegs. Einige Meter abseits des Kreuzes befindet sich unter der Schneedecke eine Orientierungsplatte sowie ein Wegweiser mit der Aufschrift "Dürrenschöberl - Gesäuseblick (1.737 m)".

Ich mache einige Fotos und suche mir dann für eine kurze Mittagsrast einen windgeschützten Platz unterhalb des Gipfels. Hier könnte man lange sitzen, wäre da nicht der lange Abstieg ins Tal.

Fast 3 Stunden benötige ich für den Rückweg, den ich durch eine zusätzliche Schleife auf der Forststraße auch noch verlängere. Rückblickend kann ich sagen, dass ich ohne der vorhandenen Aufstiegsspur heute den Gipfel nicht erreicht hätte. Und es hat sich wieder bewahrheitet, dass das Gehen mit den Schneeschuhen sehr anstrengend sein kann.

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Almwanderung / 21.2.2024

Momentan ist der Winter nicht so richtig präsent. Im Tal ist es schon frühlingshaft, weiter oben aber doch noch teilweise winterlich. Für eine Schitour müsste ich jedenfalls einen deutlich über 1000 Meter liegenden Ausgangspunkt wählen, was in der näheren Umgebung nicht so einfach ist. Ich entscheide mich daher für eine normale Wanderung mit leichter Ausrüstung.

So wie im November 2023 beginne ich in Ardning. Diesmal möchte ich aber diese Runde in umgekehrter Richtung gehen. Auf der mir schon gut bekannten Forststraße gelange ich in etwa 1½ Stunden zur Ochsenschlagalm, ein schöner Platz für eine kurze Rast.

Die nächste Alm befindet sich nur 350 Meter Luftlinie entfernt. Der Weg dorthin führt durch einen Graben, den ich dank zweier kurzen Brücken samt Geländer rasch und problemlos hinter mir lasse. Anschließend beginnt auch schon die Hollingalm, wo ich erstmals eine lückenhafte Schneedecke vorfinde.

Die Ederhütte am oberen Ende der Alm ist ein wunderbarer Aussichtsplatz. Der Blick reicht von den Gesäusebergen bis zur Hochhaide. Weiter hinten kann ich durch das Fernglas sogar einige Gipfel der Seckauer Tauern erkennen. Um in westliche Richtung zu schauen, steige ich hinter der Hütte zu einem Sattel hinauf. Hier sollte auch ein Steig zur Stalleckhütte führen, von der man zur Fuchsalm und weiter zum Pyhrnpass absteigen könnte. Dazwischen liegt aber der Kotgraben, der bei Schnee unpassierbar sein dürfte. Ich verzichte auf einen Versuch und gehe zurück in Richtung Saugraben.

Meinen Plan von dort zum Roßfeldboden zu queren, muss ich hier aber verwerfen. Im steilen Wald erscheint mir die Schneedecke nicht sehr stabil zu sein und vom markierten Wanderweg ist auch nichts zu sehen (außer einer alten Spur). Ich verzichte daher auf Experimente und gehe wieder entlang des Aufstiegsweges zurück.

Fast zum Verhängnis wird mir schließlich die Rast bei der Moaralm. Auf der sonnigen Hüttenbank übersehe ich die Zeit was zur Folge hat, dass ich dann ziemlich flott - teilweise im Laufschritt - nach Ardning absteigen muss um den Zug noch zu erreichen. Und es geht sich auf die Minute genau aus, sonst hätte ich zwei Stunden warten müssen.

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Die längste Abfahrt / 30.1.2024

Auch heute lasse ich mir wieder viel Zeit beim Frühstück. Kurz nach 9 Uhr bin ich nach dem letzten Nutellabrot schließlich startbereit. Ich hole die Schi aus dem Winterraum, schalte das GPS-Gerät ein und gehe los.

Mein erster Gipfel ist die Ochsenwieshöhe, eine unscheinbare Erhebung, gerade einmal 118 Meter höher als das Wiesberghaus. Würde dort oben nicht ein Geocache liegen, wäre ich vermutlich vorbeigegangen. Der kurze Abstecher zahlt sich aber aus, denn die Aussicht ist wirklich hervorragend, noch dazu bei diesem Prachtwetter.

Bald komme ich wieder zum markierten Schiweg zur Simonyhütte, den ich vom Vortag schon kenne. Heute biege ich aber unterhalb vom Schöberl rechts ab. Auch dort gibt es eine Stangenmarkierung und eine Aufstiegsspur, der ich nun folge. Das Gelände ist übersichtlich, bei schlechter Sicht aber schnell ein Irrgarten.

Kurz nach 12 Uhr erreiche ich den teilweise abgeblasenen Sattel. Ich gehe aber noch etwa 100 Meter weiter um einen Blick ins Weittal zu werfen. Bei guten Bedingungen und ausreichend Schnee, was derzeit aber nicht der Fall ist, könnte man von hier bis nach Hallstatt abfahren. Ich mache noch ein Panoramafoto, gehe wieder zurück und besteige noch schnell den hohen Trog (ohne Schi). Der Gipfelbereich ist sehr weitläufig und flach. Am höchsten Punkt befindet sich nur ein Steinhaufen.

Jetzt kommt der angenehme Teil der Tour, die Abfahrt. Hier bieten sich zumindest zwei Möglichkeiten an, ich bleibe sicherheitshalber aber im Bereich der Aufstiegsspur und ziehe dort meine Schwünge hinunter.

Nach einer kurzen Rast unterhalb der Simonyhütte setzte ich meine Abfahrt zur Gjaidalm fort. Von Fahren kann aber nur teilweise die Rede sein, denn der Schiweg weist auch einige kurze Anstiege auf. Mit aufgeklebten Fellen bewältige ich den letzten Anstieg zur Talstation der Seilbahn in Krippenegg und habe Glück. Die nächste Gondel auf den Krippenstein fährt in einer Minute ab. 

Fünf Minuten später stehe ich wieder dort, wo ich vor drei Tagen die Tour begonnen habe. Vor mir liegt jetzt nur mehr die längste Abfahrt Österreichs. Ein schöner Abschluss zumindest bis Krippenbrunn, denn ab dort ist die Piste richtig eisig. Aber immer noch besser als Schitragen, was ich vor einigen Jahren hier schon einmal unfreiwillig gemacht habe.

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Am Gletscher / 29.1.2024

Ich wache um 6:45 Uhr auf und schaue aus dem Fenster. Der schwache Schein des Mondes hat die Landschaft in ein wunderbares Licht getaucht. Ich greife sofort zum Fotoapparat und versuche die Stimmung einzufangen. Mit jeder Minute verändern sich die Farben und es wird langsam heller.

Um 8 Uhr gehe ich zum üppigen Frühstücksbuffet. Hier könnte sich so mancher Betrieb im Tal einiges abschauen. Wurst, Käse, Eierspeis, Gemüse, Müsli, Nüsse, Orangensaft, Tee, Kaffee ..... alles da was das Herz begehrt. Ich lasse mir viel Zeit.

Mein heutiges Ziel ist die Seethalerhütte. Der Aufstiegsweg dorthin ist durchgehend mit Stangen markiert und weist keine schwierigen Stellen auf. Selbst am Gletscher kann man sich gefahrlos bewegen, sofern man auf der markierten Spur bleibt.

Nach einer halben Stunde Gehzeit kommt erstmals die Simonyhütte in Sicht. Auf einem Felsen gebaut wirkt sie von unten unerreichbar. Am Winterweg kann man aber ganz problemlos die Steilstufe umgehen und kommt dann am Fuße des Schöberls heraus.

Erste Rast am unteren Ende des Hallstättergletschers. Es ist windstill und angenehm warm, untypisch für Ende Jänner. Auf einem trockenen Felsen sitzend schaue ich auf den Gletscher. Im Winter ist vom Rückgang des Eises nichts zu sehen, im Sommer schaut das aber ganz anders aus.

Rund 400 hm Aufstieg liegen noch vor mir. Das Gehen wird zunehmend anstrengender, was ich zuerst auf die stellenweise steile Spur zurückführe. Es könnte aber auch die Höhe sein. Die Sportwissenschaft geht von einem Leistungsverlust ab 1500 m von etwa 1% pro 100 hm aus. Da ich mich auf 2500 m befinde, dürften 10% Einbuße realistisch zu sein. Klingt nicht viel, ist es aber (Stichwort Inflation).

Nach 4¼ Stunden Gehzeit erreiche ich die Dachsteinwarte (2740 m). Die Aussicht ist mit Worten kaum zu beschreiben. Die Fernsicht ist exzellent. Der Blick reicht südlich bis nach Slowenien zum 120 km entfernten Triglav. Im Norden sind die Schipisten am Hochficht (145 km Luftlinie) zu erkennen. Ich kann also Österreich von Norden nach Süden überblicken.

Der schifahrerische Höhepunkt ist dann die Abfahrt. Auf einer frischen Ratracspur schwinge ich mühelos bis zum Schöberl hinunter. Dort endet die "Piste". Aber auch im anschließenden freien Gelände gelingen mir einige schöne Schwünge.

Um 15:30 Uhr beende ich die Tour so wie am Vortag beim Wiesberghaus.

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Zwölferkogel / 28.1.2024

So wie im letzten Jahr nehme ich auch heute wieder Bim, Bahn und Bus um zum Berg zu gelangen. In Anbetracht der doch langen An-u. Abreise sowie des schönen Wetters nehme ich mir diesmal aber drei Tage Zeit um das Dachsteingebiet etwas näher zu erkunden.

Kurz nach 10 Uhr beginne ich am Krippenstein die Tour mit einer schönen Abfahrt auf der frisch präparierten Piste zur Gjaidalm, wo ich in den Aufstiegsmodus wechsle. Vor mir liegen etwa 250 hm bis zum Zwölferkogel, also ein überschaubares Unterfangen.

Ich folge einer frischen Spur, die nicht durch das kürzere Tiefkar, sondern zu einer Erhebung mit dem Namen Wandeln führt. Kurz darauf muss ich aber feststellen, dass diese Spur östlich am Berg vorbeiführt, was eine kurze Abfahrt notwendig macht. So gesehen wäre es besser gewesen, gleich unten im Tiefkar zu gehen.

Der weitere Aufstieg zum Gipfel gestaltet sich dann problemlos. Nach 2 Stunden stehe ich am Zwölferkogel, für mich eine Erstbesteigung. Es ist windstill bei ausgezeichneter Fernsicht. Ich mache einige Fotos und suche mir dann einen schönen Rastplatz etwas unterhalb vom Gipfel.

Mein Tagesziel, das Wiesberghaus, kann ich von hier bereits sehen. Allerdings liegen dazwischen noch einige Gräben, die ich großräumig umgehe. So komme ich über Umwegen zur Bärengasse, wo ich auf den markierten Winterweg zum Wiesberghaus treffe. Gerade als die Sonne hinter dem Ochsenkogel verschwindet, treffe ich bei meiner Unterkunft ein. Ich bekomme ein 2er Zimmer für mich alleine, sehr angenehm. Nach dem dreigängigen Abendessen gehe ich bald ins Bett, damit ich für die morgige Tour ausgerastet bin.

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Seekoppe / 20.1.2024

Oppenberg, Ortsteil Winkel. Wir (Günter und ich) beginnen die Tour bei - 15° mit einem unattraktiven Abschnitt am Straßenrand. Die Aussicht bald in der Sonne zu sein und die klirrende Kälte verleiten uns zu einem hohen Anfangstempo.

Nach einer Stunde biegen wir rechts von der Forststraße ab, überqueren den Bach und kommen endlich in die Sonne. Wir machen eine kurze Trinkpause und steigen anschließend steil im Wald zu einer Forststraße auf. Rückblickend wäre es besser gewesen unten nach der Brücke die etwas längere Forststraße zu nehmen.

Nach einem etwas flacheren Abschnitt wird die Spur wieder steiler und auf 1500 m Höhe erreichen wir freies Gelände. Vor uns liegen die unverspurten Hänge, die sich bis zum Gipfel hinaufziehen. Die Vorfreude auf die Abfahrt ist dementsprechend groß, allerdings müssen wir vorher noch 600 Höhenmeter bewältigen. Und jetzt rächt sich das zu Hohe Tempo am Beginn.

Nur langsam komme ich vorwärts und der Hang scheint einfach nicht zu enden. Günter ist schon weiter vorne, muss sich heute aber auch mehr anstrengen.

Nach 3¾ Stunden stehe ich am Gipfel. Die Luft ist glasklar und dementsprechend gut die Fernsicht. Ich erkenne viele Berge, einige davon habe ich bestiegen, andere sind für mich unerreichbar. Dann machen wir uns für die Abfahrt fertig und los geht's.

Oben ist der Schnee etwas hart, aber dann beginnt der pure Abfahrtsgenuss. Pulverschnee bis zum Wald, teilweise schon verspurt, aber trotzdem finden wir eine schöne Linie.

Dann treffen wir wieder auf die Forststraße, folgen dieser kurz und lassen uns von Schispuren, die rechts zum Bach hinunterführen, verleiten. Nach einigen schönen Schwüngen endet das kurze Vergnügen beim Bach. Brücke gibt es hier keine. An einer seichten Stelle überqueren wir den Bach und erreichen wieder die Forststraße nach Gulling bzw. zum Ausgangspunkt. Diese letzte Abfahrt hätten wir uns ersparen können.

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Eisernes Bergl / 13.1.2024

Beim Blick auf die vielen Autos am Wurzeralmparkplatz bin ich froh, dass ich hier nicht aussteigen muss. Zwei Haltestellen und 5 Minuten später verlasse ich und eine weitere Tourengeherin den Bus, der nun ohne Fahrgäste den Pyhrnpass hinunter fährt. Die Kombination Schitour mit Bus dürfte noch nicht sehr beliebt sein.

Vor mir liegt eine lange Tour und ich bin mir nicht sicher, ob mein Plan aufgeht. Als Zeitpunkt für die Umkehr nehme ich mir 14 Uhr vor (Abfahrt Bus bei der Talstation 16:19 Uhr).

Ich starte also wie zuletzt bei der Landesgrenze, komme bald zur tiefverschneiten Hintersteineralm und steige anschließend links vom Hintersteinerbach den Kerngraben hinauf. Kurz vor der Schipiste macht die Spur einen Linksbogen und nach 2¾ Stunden erreiche ich die Burgstallalm. Hier kann ich das Eiserne Bergl erstmals sehen, der Weg auf den Gipfel ist aber noch weit. Ob sich das ausgeht?

Nach einer kurzen Trinkpause gehe ich weiter. Im Gegensatz zu meiner letzten Besteigung folge ich heute einer Spur, die von Süden auf den Gipfel führt. Damit erspare ich mir die schattige Querung und den manchmal unangenehmen Aufstieg von der Nordseite.

Um 13:47 Uhr erreiche ich den abgeblasenen Ostgipfel, ich liege also gut in der Zeit. Anschließend gehe ich die wenigen Meter zum Westgipfel, mache einige Fotos, verstaue die Felle und schließe die Schuhe. Gerade als ich losfahren will, kommt die Tourengeherin, die auch bei der Landesgrenze ausgestiegen ist, am Gipfel an. Sie ersucht mich noch kurz zu warten, damit wir die Abfahrt gemeinsam machen können.

Abfahrt wie geplant nordseitig. Die Bedingungen sind sehr gut, frischer Pulver, wenig Spuren. Nach der Burgstallalm gibt es einige ganz kurze Gegensteigungen, dann geht es steil in den mittlerweile zerfahrenen Kerngraben hinein. Etwas weiter unten überqueren wir den Hintersteinerbach und steigen gut 100 hm zur Kreuzbauernalm auf. Ab hier geht es nur mehr bergab bis zur Talstation, wo ich kurz vor 16 Uhr abschwinge.

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Drei Spitzen / 10.1.2024

Wäre nicht die lange Anreise, würde ich sicher öfters nach Donnersbachwald fahren. Die Gegend ist für Schitouren wirklich ideal und man hat das Gefühl willkommen zu sein.

Wir beginnen direkt im Ort beim gebührenfreien Parkplatz und steigen im schattigen Graben in einer Stunde zur Mörsbachhütte auf. Dort kann man ganz einfach einen Pieps-Test machen. Einen Knopf drücken und kurz warten. Leuchtet die Lampe grün auf, ist alles in Ordnung. Im Gelände aufpassen muss man natürlich nach wie vor selbst.

Nun beginnt der sonnige Teil des Aufstiegs zum Schusterboden, wo sich die Spur teilt. Geradeaus zum Lämmertörlkopf und links zum Schwarzkarspitz. Auch hier können wir einer gut angelegten Spur folgen, allerdings nur bis zum Übergang, wo es rechts zur Mössnascharte geht. Ab nun ist Spuren angesagt.

Wir steigen nun linkerhand kurz, aber steil zum Schwarzkarspitz auf (Gipfel Nr. 1). Es folgt eine kurze Abfahrt mit Fell, dann liegt auch schon der nächste Anstieg vor uns. Sicherheitshalber bleiben wir möglichst weit oben um eine Hangquerung zu vermeiden. Zusätzlich verwenden wir die Harscheisen, was rückblickend nicht notwendig gewesen wäre.

So kommen wir ohne Probleme auf den Sonntagskarspitz (Gipfel Nr. 2). Nun geht es wieder bergab, allerdings ist der Hang sehr hart. Wir entscheiden uns für eine Abfahrt ohne Felle mit fixierten Bindung bis zur Gstemmerscharte. Dort ist wieder Auffellen angesagt.

Vor uns liegt jetzt der dritte Gipfel, der Silberkarspitz. Fälschlicherweise wird dieser manchmal als kleines Bärneck bezeichnet. Langsam nähern wir uns dem höchsten Punkt und stehen nach 5 Stunden am Gipfel.

Vor uns liegt nun die lange Abfahrt ins Tal, wobei der anspruchvollste Teil die steile Einfahrt vom Gipfel in das obere Silberkar ist. Wir entscheiden uns erst etwas unterhalb einzufahren, um das steilste Stück zu vermeiden. Vorsichtig queren wir an geeigneter Stelle in den Hang und schwingen problemlos im Pulverschnee ins Kar hinunter. Geschafft.

Überweite Hänge geht es nun zur Mörsbachhütte, wobei der anfänglich noch pulvrige Schnee leider in bruchharschähnliche Konsistenz übergeht. Aber zum Glück kommen wir bald auf die frisch präparierte Rodelbahn, wo die Abfahrt ins Tal wesentlich einfacher geht.

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Regen und Sonne / 3.1.2024

Ich beginne die Wandersaison mit dem Regenschirm beim Almsee. Von den angekündigten Sonnenfenstern ist nichts zu sehen. Im Gegenteil, es regnet stark und ich überlege wieder zurückzufahren. Aber da ich nun schon da bin, möchte ich zumindest um den See gehen. Allenfalls kann ich ja den nächsten Bus in zwei Stunden zurück nach Grünau nehmen.

Wenig überraschend bin ich der einzige, der bei der Haltestelle Schwarzenbrunn aussteigt und die Seerunde beginnt. Fast mystisch ist die Stimmung während ich mit hochgezogener Kapuze zwischen Wald und See dahingehe. Bald wird der Regen weniger und es schimmert bläulich durch die Wolken. Vielleicht kommt jetzt doch die Sonne heraus. Ein Irrtum, denn einige Minuten später regnet es wieder.

Nach 1¼ Stunden erreiche ich das Seehaus. Der Regen hat mittlerweile fast aufgehört und es scheint heller zu werden. An eine vorzeitige Rückfahrt denke ich jetzt nicht mehr. Vielmehr setzte ich meine Rundwanderung fort. Nächstes Zwischenziel ist der Ameisstein.

Und ich habe Glück. Während des kurzen Aufstiegs kommt immer mehr die Sonne durch. Damit habe ich fast nicht mehr gerechnet. Jetzt kann ich sogar eine ausgedehnte Rast beim Kreuz mit herrlichem Blick zum Toten Gebirge genießen. Auf der anderen (nördlichen) Seite befindet sich die Seeklause, wo ich nach einem kurzen Abschnitt auf der Forststraße meine Rundwanderung beende.

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